Dioptrie

Bedeutung

Kaum ein anderes Wort fällt beim Augenoptiker so oft, jedoch kaum jemand weiß genau, was der Begriff exakt bedeutet.
Die Dioptrie ist eine Maßeinheit, mit der angegeben wird, mit welcher Stärke ein Brillenglas das Licht bricht. Somit ist die Dioptrie auch eine Kennzahl für den Grad der Fehlsichtigkeit, da die Brillenkraft die Brechung übernimmt, die das fehlsichtige Auge nicht selbst korrekt leistet.

Plus-Werte entsprechen bei der Dioptrieangabe der Weitsichtigkeit, Minus-Werte der Kurzsichtigkeit. Die Fehlsichtigkeit ist, ob nun die Dioptrieangabe positiv oder negativ ist, höher, je höher die die Dioptrien-Zahl ist. Dies beruht darauf, dass die Brechkraft des Brillenglases dann stärker ist.

Beim Optiker wird die Brechkraft der Gläser für die Brille meist in Viertel-Dioptrien-Stufen (0,25 Dioptrien-Stufen) angegeben und nur sehr selten gibt es kleinere Abstufungen.

Anpassung der Dioptrien

Für einen Kurzsichtigen wird ab einer bestimmten Maximalentfernung alles unscharf und nur in der Nähe vermag er ohne Brille scharf zu sehen. Mit der selbst festzustellenden Maximalentfernung kann ein Kursichtiger die Dioptrien-Zahl des korrigierenden Brillenglases selbst recht genau bestimmen.

Beispiel 1: Ein Kurzsichtiger sieht ohne Hilfsmittel (Brille) bis höchstens einen Meter deutlich. Also benötigt er zum Sehen in die Ferne ein Brillenglas mit dem Wert „- 1 Dioptrie“.

Beispiel 2: Wenn ein Kurzsichtiger bis maximal 50 cm scharf sehen kann, benötigt er bereits minus zwei Dioptrien,

Beispiel 3: Ein Kurzsichtiger mit einer maximalen Sehschärfe bei 33 Zentimeter , braucht ein Brillenglas mit minus drei Dioptrien.

Diese Eigenversuche sind natürlich ungenau und sollten bei Anpassung von Brillengläser exakt und professionell durch einen Optiker durchgeführt werden.

Exakte Messungen

Die Augenoptiker besitzen zur Dioptrienbestimmung exakte Messgeräte.

Weitsichtige Menschen benötigen Plus-Brillengläser, die die einfallende Lichtstrahlen in einem Brennpunkt wie eine Lupe bündeln. Im Gegensatz zu Kurzsichtigen können Weitsichtige ihre Fehlsichtigkeit auch nicht selbst aus ihrem persönlichen Schärfebereich her abschätzen.

Stattdessen wird der Wert für ein Brillenglas bei Weitsichtigkeit berechnet. Die Entfernung der Linse bis zum Brennpunkt nennt sich Brennweite. Die Dioptrien-Zahl des Plusglases ist der Kehrwert der Brennweite.

Beispiele: Die Lichtstrahlen treffen sich bei einem Plusglas in einem Meter, demnach hat das Brillenglas die Stärke plus 1 Dioptrie. Treffen sie sich in 50 Zentimetern, so lautet die Stärke plus zwei Dioptrien. Ist der Brennpunkt 33 Zentimeter entfernt, bedeutet dies eine Dioptrienzahl von plus 3. Abzuleiten ist daraus die Regel: Je kürzer die Brennweite ist, desto stärker ist das Plusglas.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.06.2013 - Letzte Änderung: 08.11.2023