Vorbeugung einer Erkältung

Synonyme

  • Rhinitis
  • Verkühlung
  • Schnupfen
  • grippaler Infekt

Englisch: Cold

Erkältungsprophylaxe

Im Gegensatz zur Grippe, gibt es gegen Erkältung keine vorbeugende Impfung, die vor einer Infektion schützen könnte. Die beste Vorbeugung ist, sich von bereits infizierten Personen fernzuhalten bzw. gewisse Hygienebedingungen nach einem Kontakt mit einem Infizierten zu beachten. Dazu gehören vor allem das Händewaschen (wenn möglich mit alkoholhaltigen Desinfektionslösungen) sowie das Vermeiden von nahem Kontakt zu dem Infizierten. Ansonsten gibt es keine für Erkältungskrankheiten speziellen vorbeugenden Maßnahmen. Allgemein prophylaktische Maßnahmen zur generellen Vermeidung von Erkrankungen sind natürlich im Fall der Erkältung genauso gut anzuwenden. Dazu gehören: regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung (Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe), Stressreduzierung. Zahlreiche, vorbeugende oder heilende Medikamente gegen Erkältungen haben sich in Studien nicht als wirksam erwiesen. Die häufig empfohlenen Vitamin C -Präparate, die man bei Erkältungen einnehmen soll, haben keinen Vorteil gegenüber dem nicht Einnehmen gezeigt.

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Medikamente zur Vorbeugung einer Erkältung

Vorbeugend gegen eine Erkältung sollten keine Medikamente eingenommen werden.
Medikamente sind nur dann notwendig, wenn bereits eine Erkältung besteht oder wenn erste Symptome auftreten. Vorbeugend können höchstens bestimmte Verhaltensweisen beachtet werden, die das Übertragungsrisiko von Krankheitserregern minimieren oder das Immunsystem gestärkt werden. Dies kann durch ausgewogene, vitaminreiche Ernährung geschehen und unterstützend etwa durch Homöopathie.
Es gibt auch rezeptfrei erhältliche Medikamente, die das Immunsystem unterstützen. Dies sind Präparate, die viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten.

Medikamente können dann wirksam sein, wenn sich erste Erkältungsanzeichen bemerkbar machen und diese bekämpft werden sollen.
Hierdurch wird der weitere Verlauf der Erkältung oft positiv beeinflusst und die Erkältung klingt schneller ab.

Die Einnahme von Kombinationspräparaten ist oft nicht sehr hilfreich, da zum Beispiel der enthaltende Hustenstiller nur nachts sinnvoll ist und tagsüber der Husten den Abtransport von Schleim fördert.
Deshalb sollten die Symptome lieber einzeln bekämpft werden. Etwa mit Hustensaft gegen Husten, Nasenspray gegen verstopfte Nasen und bei Bedarf fiebersenkende Mittel, wenn das Fieber sehr hoch ist.
Bei Kopfschmerzen, die aufgrund der Erkältung bestehen können Präparate mit dem Wirkstoff Ibuprofen hilfreich sein.

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Aspirin

Aspirin© als schmerzstillendes, fiebersenkendes und entzündungshemmendes Medikament, dient der symptomatischen Therapie bei bereits bestehender Erkältung und eignet sich weniger zur generellen Vorbeugung einer grippalen Infektion.

Gerade bei Erkältungssymptomen kann eine Aspirin©-Vitamin C-Mischung empfohlen werden, die meist als Brausetablette zum Auflösen in Wasser verabreicht wird. Bei Kleinkindern und Kindern darf jedoch kein Aspirin© verwendet werden.

Aspirin© mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure lindert Kopf- und Gliederschmerzen, senkt das Fieber und dämmt die durch die Viren verursachten Entzündungsprozesse im Bereich der Schleimhäute ein.

Das Kombinationspräparat mit Vitamin C (Ascorbinsäure) hat zusätzlich dazu noch einen stärkenden Effekt auf das Immunsystem.

Auch wenn sich die Einnahme von Vitamin C generell als Erkältungsvorbeugung eignet, ist die prophylaktische Einnahme von Aspirin© ganz und gar nicht zu empfehlen: aufgrund der möglichen Nebenwirkungen (z. B. im Magen-Darm-Trakt) ist eine zeitlich begrenzte und rein symptombezogene Einnahme anzuraten.

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Hausmittel zur Vorbeugung einer Erkältung

Zu den klassischen Hausmitteln zur Vorbeugung einer Erkältung gehört neben einer ausgewogenen Ernährung zum einen eine ausreichende Aufnahme von Vitamin C und Zink. Gelingt dieses nicht im Rahmen der normalen Ernährung, können Kombinationspräparate als Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich verabreicht werden. Sowohl Vitamin C, als auch Zink beeinflussen das Immunsystem positiv, stärken und unterstützen es und helfen bei der Abwehr von Viren und Bakterien.

Eine weitere Möglichkeit zur Vorbeugung von Erkältungen besteht in der Anwendung von warmen Fußbädern. Die Wirkung besteht in dem Zuführen von Wärme und der daraus resultierenden, verstärkten Durchblutung auch der oberen Atemwege, was eine Aktivierung des Immunsystems erleichtert und unterstützt.

Desweiteren lohnt sich eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (vorzugsweise Wasser oder andere nichtzuckerhaltige Getränke: Ingwer-, Holunder-, Lindenblütentee), sodass Haut und Schleimhäute ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung haben, um eine geeignete Schutzbarriere zu bilden.

Auch das Vermeiden trockener Heizungsluft, die zur Austrocknung der Schleimhäute führt und diese somit anfälliger für Erreger macht, kann zur Vorbeugung von Erkältungen dienen.

Auch Wechselduschen (nach einer warmen Duschzeit kurzfristig auf Kaltwasser umstellen) können das Immunsystem stärken, indem sie die Durchblutung des Körpers anregt und steigert und somit Abwehrzellen schneller und besser bereitgestellt werden können.

Genauso ergaben wissenschaftliche Studien, dass ein Schlafmangel und chronischer Stress im Alltag das Immunsystem schwächen, sodass ausreichend Schlaf und regelmäßige Entspannungsphasen durchaus zur Vorbeugung von Erkältungen dienlich sein können.

Zu den allgemeinen vorbeugenden Maßnahmen, die eine Infektion mit erkältungsauslösenden Viren verhindern können, gehören zum einen ein regelmäßiges Händewaschen mit Seife und das Spülen der Nase mithilfe einer Nasendusche und einer physiologischen Kochsalzlösung, sodass lästige Viren von den Händen und aus dem Nasenraum entfernt werden.

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Schüßler Salze

Um einer Erkältung vorzubeugen, kann schon zu Beginn der kalten Jahreszeit prophylaktisch mit der Einnahme von Schüßler-Salzen begonnen werden. Dies ist besonders für Menschen zu empfehlen, die wiederholt an Atemwegsinfekten im Winter leiden. Sie können durch die Einnahme von Schüßler-Salz Nr. 9, Natrium phosphoricum, und Nr. 11, Silicea, das Immunsystem stärken und das Risiko einer Erkältung vermindern. Darüber hinaus sollen Dalz Nr. 17, Manganum sulfuricum, und Nr.21, Zincum chloratum, sich positiv auf das Immunsystem auswirken.

Zu Beginn der Erkältungszeit können Menschen, die ihr Immunsystem stärken wollen eine Schüßler-Salze-Kur machen. Diese dauert etwa 4 bis 6 Wochen und beinhaltet die oben aufgeführten Salze.
Morgens, mittags, nachmittags und abends werden je 2 Tabletten gelutscht, wobei morgens Nr. 3, mittags Nr. 17, nachmittags Nr. 21 und abends Nr. 11 eingenommen wird.

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Zink

Inhalt zahlreicher medizinscher Studien ist die Frage, ob die Einnahme von Zinkpräparaten die Dauer einer Erkältung verkürzen oder diese sogar vorbeugen kann.
Das Ergebnis zeigt, dass die Einnahme von Zink sowohl die Stärke der Symptome, als auch die Dauer einer Erkältung reduzieren kann, wobei die Voraussetzung dafür eine unmittelbare Einnahme innerhalb der ersten 24 Stunden nach Symptombeginn ist.

Der Grund hierfür ist die Wirkung des Zinks auf bestimmte Erreger: auf den häufigen Erkältungserreger – dem Rhinovirus – wirkt es hemmend, sodass deren Vermehrung eingedämmt wird.

Welche Dosis aber die optimale ist, ist noch immer etwas umstritten und unterschiedliche Quellen weichen voneinander ab.

Hinzu kommt, dass eine (falsche) Einnahme von Zinkpräparaten zu erheblichen Nebenwirkungen führen kann (z. B. Übelkeit, schlechter Geschmack im Mund). Dies ist der Grund, warum vielfach von einer Zinksubstitution abgeraten und eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung empfohlen wird.

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Ernährung zur Vorbeugung einer Erkältung

Eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung ist die Grundlage für ein gut funktionierendes Immunsystem und somit für das Vorbeugen einer Erkältung. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Vitamin C und Vitamin E. Beide verhindern, dass die Zellen des Körpers zerstört werden und haben somit eine sehr wichtige Funktion. Vitamin C ist vor allem in Zitrusfrüchten, aber auch in Fenchel, Grünkohl, Rosenkohl und Paprika enthalten. Vitamin E ist Bestandteil von Pflanzenölen. Fleisch und tierische Fette sollten in Maßen konsumiert werden.

Als Richtwert für die tägliche Nahrungsaufnahme von Obst und Gemüse gelten 5 Hände voll. Wenn eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet sind, so bedarf es in der Regel keiner Nahrungsergänzungsmittel für ein gesundes Immunsystem.

Vitamin C unterstützt den Aufbau eines intakten Immunsystems, es ist allerdings nicht hilfreich, Vitaminpräparate einzunehmen, wenn die Erkältung bereits besteht. Dann muss diese lediglich auskuriert werden.

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Homöopathie zur Vorbeugung einer Erkältung

Es gibt verschieden homöopathische Mittel, die zur Vorbeugung einer Erkältung eingenommen werden können.
Auch die Wirkung der homöopathischen Mittel basiert auf der Stärkung des Immunsystems, sodass virale Erreger, die eine Erkältung verursachen, effektiver bekämpft werden können. Besonders beliebt ist die Einnahme von Kügelchen (Globuli), die im Mund zergehen lassen werden.
Zur Vorbeugung einer Erkältung ist Aconitum sehr wirksam. Dieses Mittel kann eingenommen werden, wenn eine Erkältung sich ankündigt. Hierfür sollen 5 Globuli in Wasser aufgelöst werden du schluckweise über einen Zeitraum von 2 bis 3 Stunden getrunken werden. Echinacea ist besonders förderlich für das Immunsystem und kann dann eingenommen werden, wenn die kalte Jahreszeit bevor steht.

Auch, wenn bereits erste Anzeichen der Erkältung auftreten, können Kügelchen den weiteren Verlauf der Erkältung positiv beeinflussen. Nux vomica ist hilfreich, wenn die Nase verstopft ist und eine erstes Halskratzen auftritt. Außerdem kann bei beginnenden Halsschmerzen Apis eingenommen werden. Auch Camphora wird im Anfangsstadium eingesetzt, wenn die Betroffenen anfangen ständig zu frösteln. Belladonna ist dann sinnvoll, wenn die Erkältung bereits weiter fortgeschritten ist.

Auch Umckaloabo ist ein rein pflanzliches Präparat zu Vorbeugung von Erkältungen, wenn bereits erste Symptome bestehen. Bei Kindern bis zu 12 Jahren ist dies sogar auf Kosten der Kassen verschreibungspflichtig.

Darüber hinaus gibt es verschieden Heilpflanzen, die bei regelmäßigem Verzehr einer Erkältung vorbeugen. Hierzu gehören Ingwer, Thymian, Kardamom, Knoblauch und Johanniskraut. Viele davon können als Tee getrunken werden.

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Sport zur Vorbeugung einer Erkältung

Wer einer Erkältung vorbeugen möchte, braucht ein gestärktes Immunsystem.
Hierfür ist nicht nur eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig, sondern ebenso Bewegung. Regelmäßiger Sport an der frischen Luft stärkt die Abwehrkräfte. Hierfür müssen keine Höchstleistungen erbracht werden.

Diese erreichen sogar oft das Gegenteil und beanspruchen das Immunsystem stark und führen zu einer Schwächung. Ausdauersport, wie eine Runde Joggen, Fahrradfahren oder Spazierengehen sind optimal, um den Körper fit zu halten. Bewegung sollte allerdings regelmäßig auf dem Tagesplan stehen, um positive Auswirkungen auf das Immunsystem zu haben. Am besten sollte man etwa 3 bis 4 Mal wöchentlich etwas für seine Kondition tun.

Aber Merke: Ist eine Erkältung ausgebrochen benötigt der Körper Ruhe. Daher sollte bei einer Erkältung auf Sport verzichtet werden.

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Einer Erkältung beim Kleinkind / Baby vorbeugen

Kleinkinder und Babys sind häufiger von Erkältungen betroffen, als Erwachsene. Dies liegt daran, dass ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist und Krankheitserreger sich leichter im Körper ausbreiten können. Kleinkinder und Babys erleiden oft mehrmals im Jahr eine Erkältung, die ist aber kein Grund zur Besorgnis, sondern das ist völlig normal.

Homöopathische Mittel können schon im Säuglingsalter angewendet werden, da sie sehr nebenwirkungsarm sind. Wegen der richtigen Dosierung sollte ein Arzt oder Heilpraktiker um Rat gefragt werden. Mit homöopathischen Mitteln kann bereits vor Eintritt der Erkältung das Immunsystem gestärkt werden und eine Erkältung gegebenenfalls verhindert werden.

Bestehen bereits erste Anzeichen einer Erkältung, so sollten diese symptomatisch behandelt werden. So sollte ein Nasenspray oder Nasentropfen bei einer verstopften Nase und Hustensaft bei Husten gegeben werden.
Bevor Medikamente verabreicht werden, sollte unbedingt ein Kinderarzt aufgesucht werden. Bei Babys und Kleinkindern bis 12 Jahre sollten keine Medikamente gegeben werden, die den Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten, denn dies kann zu Leber- und Gehirnschäden führen.

Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Erkältungssalben und ätherischen Ölen. Diese enthalten oft Menthol, welches durch Einreiben oder Inhalation bei Babys und Kleinkindern zu einem Atemstillstand führen können.

Wenn das Kind Fieber hat, so sollte nicht sofort ein fiebersenkendes Medikament gegeben werden. Fieber ist ein natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers und bekämpft Krankheitserreger. Außerdem fühlen sich fiebernde Kinder schlapp und verausgaben sich meistens nicht. Wird das Fieber aber durch Medikamente gesenkt, fühlt das Kind sich gesund und schont sich oft nicht ausreichend, um die Erkältung auszukurieren. Deshalb sollte die Gabe von fiebersenkenden Mitteln mit dem Kinderarzt abgesprochen werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 23.09.2010 - Letzte Änderung: 12.01.2023