Fersenbein

Anatomie

Das Fersenbein (lat. Calcaneus) ist der größte und dominierende Fußknochen und hat eine leicht quaderförmige Form. Als Teil des Rückfußes steht ein Teil des Fersenbeines direkt auf dem Boden und dient der Stabilität. Das Fersenbein wird in verschiedene Anteile gegliedert, welche unterschiedliche Funktionen und Aufgaben erfüllen.

Mehr zur Ferse gibt es hier: Achillesferse

  1. Zehenendglied -
    Phalanx distalis
  2. Zehenmittelglied -
    Phalanx media
  3. Zehengrundglied -
    Phal. proximalis
    (1. - 3. Zehenknochen -
    Phalanges)
  4. Mittelfußknochen -
    Os metatarsi
  5. Inneres Keilbein -
    Os cuneiforme mediale
  6. Mittleres Keilbein -
    Os cuneiforme intermedium
  7. Äußeres Keilbein -
    Os cuneiforme laterale
  8. Würfelbein - Os cuboideum
  9. Kahnbein - Os naviculare
  10. Sprungbein - Talus
  11. Sprungbeinrolle - Trochlea tali
  12. Fersenbein - Calcaneus
  13. Vorsprung am 5. Mittelfußknochen -
    Tuberositas ossis metatarsalis quinti (V)

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Der hintere prominente Anteil des Fersenbeins wird als Tuber calcanei bezeichnet und ist als Ferse am Fuß sicht- und tastbar. An diesem setzt die Achillessehne, der Zwillingswadenmuskel (Musculus gastrocnemius) und der Schollenmuskel (Musculus soleus) an. An seiner Unterseite verläuft ein stabilisierendes Band zwischen dem Fersenbein und dem Würfelbein (Ligamentum calcaneocuboideum). Zudem befinden sich an der Unterseite zwei Höcker, der Processus lateralis tuberis calcanei und der Processus medialis tuberis calcanei. Diese dienen als Ursprung für den Musculus abductor hallucis, den Musculus flexor digitorum brevis und den Musculus abductor digiti minimi.

Auch die Sehnenplatte im Bereich der Fußsohle, Aponeurosis plantaris, hat ihren Ursprung am Tuber calcanei. Nach vorne bildet das Fersenbein mit dem Würfelbein (Os cuboideum) eine Gelenkverbindung. Sowohl an der Fußinnenseite, als auch an der Fußaußenseite des Fersenbein befinden sich Knochenvorsprünge, welche dem Schutz und der Führung von Muskeln dienen. Auf der Fußinnenseite liegt der Sulcus tendinis musculi flexoris hallucis longus, welcher den langen Beugemuskel der Großzehe enthält und durch seine Wirkung das Fersenbein am Einknicken nach Innen hindert. Dieser wird von einem Knochenvorsprung überdacht, dem Sustentaculum tali.
Auf der Fußaußenseite befindet sich der Sulcus tendinis musculi peronei longi. Dieser Muskel dient der Verspannung des Quergewölbes. Zudem verlaufen in diesen Logen verschiedene Nerven und Blutgefäße.

Auf der Oberseite des Fersenbeins liegen drei Gelenkflächen, die Facies articularis talaris anterior, Facies articularis talaris media und die Facies articularis talaris posterior. Zwischen den beiden letztgenannten Gelenkflächen verläuft der Sulcus calcanei, welcher gemeinsam mit dem Sulcus talaris des Sprungbeines einen als Canalis tarsi bezeichneten Tunnel bildet. Die vordere (anterior) und mittlere (medial) Gelenkfläche sind Teile des vorderen Sprunggelenkes.
Die hintere (posterior) Gelenkfläche ist Bestandteil des hinteren Sprunggelenkes. Das gesamte Fersenbein und besonders der hintere prominente Anteil ist maßgeblicher Druckpunkt für den aufrechten Stand und Gang.

Verletzungen und Schmerzen der Ferse

Die häufigsten Verletzungen des Fersenbeines sind Brüche, hervorgerufen durch Stürze aus großer Höhe oder Verkehrsunfälle. Die Patienten leiden unter sehr starken Schmerzen und können aufgrund dessen nicht mehr stehen oder gehen. Der Bruch des Fersenbeins wird in verschiedene Schweregrade gegliedert. Brüche mit Gelenkbeteiligung (intraartikulär) heilen deutlich schlechter und benötigen eine operative Versorgung. Außerhalb des Gelenkes (extraartikulär) liegende Brüche hingegen können in der Regel konservativ durch Ruhigstellung und Schmerzmedikamente therapiert werden.
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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.06.2012 - Letzte Änderung: 25.07.2023