Jochbeinbruch

Synonym

Jochbeinfraktur

Definition

Bei einem Jochbeinbruch handelt es sich um eine Fraktur des knöchernen Jochbeins. Das Jochbein ist ein Knochen der neben und unterhalb der Augenhöhle im Bereich der oberen Wangenhälfte liegt.

Das Vorliegen eines Jochbeinbruchs kann vor allem bei Sportlern häufig beobachtet werden.
Das knöcherne Jochbein ist ein paarig angelegter Knochen der die äußere Begrenzung der Augenhöhle bildet. Aus anatomischer Sicht wird das Jochbein zu den sogenannten Gesichtsschädelknochen gezählt.
Von außen kann der Knochen im oberen Anteil der Wange getastet werden. In den meisten Fällen führen grobe Gewalteinwirkungen zum Jochbeinbruch. Für die betroffenen Patienten kann eine derartige Fraktur eines Gesichtsschädelknochens extrem schmerzhaft sein.

Ursachen

Die Hauptursache für das Auftreten eines Jochbeinbruchs ist eine direkte, starke, mechanische Gewalteinwirkung auf das Jochbein.
Mögliche Unfallmechanismen können ein Zusammenprall, ein Sturz oder ein Faustschlag sein.
Besonders häufig kann der Jochbeinbruch bei Fußballern, nach einem Zusammenprall zweier Spieler, beobachtet werden.
Darüber hinaus kommt es häufig im Zuge von Fahrrad- oder Verkehrsunfällen zur Entstehung eines Jochbeinbruchs. Weitere mögliche Ursachen für das Auftreten eines Jochbeinbruchs sind körperliche Auseinandersetzungen wie etwa Schlägereien.
Je nach Ursache und Unfallhergang kann der Jochbeinbruch unterschiedliche Ausprägungen annehmen, Vor allem die genaue Lokalisation und die entstandenen Knochenteile unterscheiden sich je nach Ursache sehr stark voneinander. Zudem kann es im Zuge von körperlichen Auseinandersetzungen oder Verkehrsunfällen zur Beeinträchtigung weiterer knöcherner Strukturen kommen. Der Jochbeinbruch tritt häufig im Zusammenhang mit Frakturen des Nasenbeins oder der Augenhöhle auf.

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Symptome

Da ein Jochbeinbruch an verschiedenen Stellen des Knochens auftreten kann, können sich auch die Symptome je nach exakter Lokalisation deutlich voneinander unterscheiden.
Typischerweise verläuft sich die Bruchlinie ausgehend von der Inneren Augenhöhle bis zur Wand der Kieferhöhle und durch den eigentlichen Jochbogen.
In vielen Fällen tritt der Jochbeinbruch in Kombination mit weiteren Knochenbrüchen im Bereich des Gesichtsschädels auf.
Zu den typischen Beschwerden beim Vorliegen eines Jochbeinbruchs gehören Schwellungen und Blutergüsse im oberen Wangenanteil. Darüber hinaus entstehen im Zuge des Jochbeinbruchs oftmals Hämatome im Bereich der Auge (siehe hierzu auch: Bluterguss im Auge). Bei Fraktur eines Jochbeins treten diese Blutergüsse lediglich an einem Auge auf. In diesem Fall spricht man von einem sogenannten Monokelhämatom.

Schmerzen bei einem Jochbeinbruch

Ein Jochbeinbruch wird als äußerst schmerzhaft beschrieben. Ursache ist meistens eine extrem starke Gewalteinwirkung auf das Jochbein.

Die Patienten verspüren schon im Moment des Aufpralls einen starken, intensiven Schmerz. Im Verlauf nimmt dieser oftmals von der Intensität zu. Meistens ist der Schmerz nicht nur auf die Bruchstelle beschränkt, sondern breitet sich infiltrierend in die Umgebung aus. Die Patienten beschreiben einen ausstrahlenden Schmerz, der sich vom Scheitelansatz über das ganze Gesicht bis zum Unterkieferknochen ausbreitet. Selbst leichte Bewegungen der Gesichtsmuskulatur können schon extreme Schmerzreaktionen auslösen, sodass die Patienten auf eine gut wirkende Analgesie angewiesen sind.
Aufgrund der ausstrahlenden Schmerzen ist das Essen in den ersten paar Tagen oft nicht richtig möglich, da schon geringe Kaubewegungen schmerzhaft sein können. Weiterhin unterstützt und verstärkt wird das Schmerzempfinden durch die entstehenden Schwellungen und Blutergüsse, die sich vor allem im oberen Wangenbereich und um die Augen bilden. Hier entstehen Hämatome, durch Einblutungen in das geschädigte Gewebe, die äußert druckempfindlich sind.

Durch die Gewalteinwirkung entstehen häufig Blutungen, die ebenfalls als sehr unangenehm empfunden werden. Die Patienten bluten zum einen aus der Nase, aber es kann auch zu Einblutungen in die Kieferhöhle kommen. Ebenfalls nicht angenehm für die Patienten sind die durch Hämatome an den Augen entstehenden Beeinträchtigungen des Sehvermögens. Meistens werden diese nicht als schmerzhaft beschrieben, aber durch das Eintreten von Doppelbildern und das verschwommene Sehen, das entstehen kann, sind die Patienten sehr in der Wahrnehmung ihres Umfeldes eingeschränkt. Große Hämatome können ebenfalls sehr druckschmerzhaft sein und die Beweglichkeit des Augapfels einschränken.

Wichtig ist mit Hilfe einer entsprechenden Analgesie die akuten Schmerzen gut einzustellen, sodass man eine weitere Behandlung der Fraktur, entweder konservativ oder chirurgisch, anstreben kann.

Patienten die einen Jochbeinbruch aufweisen beschreiben in der Regel starke Schmerzen die annähernd über die gesamte betroffene Gesichtshälfte ausstrahlen können.
Zudem treten bei vielen der betroffenen Patienten Blutungen aus der Kieferhöhle auf. Diese Blutungen machen sich durch das Auftreten starken Nasenblutens bemerkbar.
Ein weiteres typisches Symptom des Jochbeinbruchs ist eine auffällige Abflachung des Gesichts. Grund für diese Abflachung ist in der Regel eine Lageveränderung (Dislokation) eines oder mehrerer Knochenfragmente. Dieses Symptom des Jochbeinbruchs kann jedoch bei Patienten die starke Schwellungen aufweisen leicht übersehen werden.
Bei vielen der Betroffenen kann zudem eine ausgeprägte Asymmetrie des Gesichtsschädels beobachtet werden. Darüber hinaus können bei einem Jochbeinbruch häufig deutliche Stufen entlang des natürlichen Knochenverlaufs getastet werden.
Ausgelöst durch mögliche Lageveränderungen der Knochenfragmente, starke Schwellungen oder Hämatome kann die Augenbewegung des Patienten deutlich eingeschränkt sein. Im klinischen Verlauf macht sich diese Einschränkung vor allem durch die Wahrnehmung von Doppelbildern bemerkbar.
Da im Zuge des Jochbeinbruchs oftmals Strukturen in der unmittelbaren Umgebung des Knochens geschädigt werden kann es zudem zu Sensibilitätsstörungen kommen. Bei Verletzung des Oberkiefernervs zeigen sich diese Sensibilitätsstörungen vor allem im Bereich der Wange.
Bei direkter Krafteinwirkung auf die Augen können Schäden in Form von Sehverschlechterungen (unscharfes Sehen) beobachtet werden.

Wie hoch ist das Schmerzensgeld?

Kommt es durch einen nicht selbst verschuldeten Unfall oder durch eine Gewalteinwirkung zum Beispiel im Rahmen einer Schlägerei zu einem Jochbeinbruch, so kann der Betroffene unter Umständen ein Schmerzensgeld erhalten. Wie hoch dieses sein kann, lässt sich jedoch nicht pauschal sagen, sondern hängt von verschiedenen Umständen ab, wie zum Beispiel Art und Schwere der Verletzung sowie der Behandlungsdauer. Ob und ich welcher Höhe ein Schmerzensgeld gezahlt werden muss, wird entweder von einem Gericht entschieden oder es kann eine Einigung mit dem Unfallgegner oder Täter erzielt werden. Dazu ist es zu empfehlen, sich einen Rechtsanwalt zu nehmen. Bei einer vorsätzlichen Verletzung sind Schmerzensgeldzahlungen von etwa 1000 bis 3000 Euro möglich. Die Höhe eines möglichen Schmerzensgeldes wird jedoch immer individuell festgelegt. Kommt es im Rahmen einer Sportverletzung (besonders gefährdet sind Fußballer oder Boxer) zu einem Jochbeinbruch, so kann in der Regel kein Schmerzensgeld eingefordert werden. Eine Ausnahme besteht dann, wenn der Verursacher der Verletzung einen schweren Regelverstoß begangen hat.

Diagnose

Die Diagnose eines Jochbeinbruchs erfolgt in der Regel in mehreren Schritten. Vor allem die Befragung des Patienten bezüglich des genauen Unfallmechanismus und ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) spielen eine entscheidende Rolle in der Diagnose.
Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung. In diesem Zusammenhang wird das Gesicht des Betroffenen zuerst genau inspiziert.
Der Arzt achtet dabei vor allem auf Schwellungen, Blutergüsse und Asymmetrien im Bereich des Gesichtes.
Danach erfolgt eine Abtastung des Jochbogens und der Ränder der Augenhöhle. Bei diesem Teil der körperlichen Untersuchung können mögliche Stufenbildungen oder Dislokationen der Knochenfragmente getastet werden.
Im weiteren Verlauf der Diagnose bei Jochbeinbruch wird eine röntgenologische Untersuchung des Schädels in mehreren Ebenen veranlasst. Bei Verdacht auf eine Gehirnerschütterung oder unklaren Ergebnissen der Röntgenuntersuchung muss unter Umständen zusätzlich eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden. Darüber hinaus folgt bei einem Jochbeinbruch in der Regel eine augenärztliche Untersuchung. Je nach Ausprägung des Jochbeinbruchs und begleitenden Verletzungen kann die Durchführung weiterer Untersuchungen notwendig werden.

Den Jochbeinbruch erkennen

Zur Erkennung eines Jochbeinbruchs ist es wichtig, während der körperlichen Untersuchung, das Gesicht des Patienten genau zu begutachten.

Bei der Inspektion fällt auf, dass die betroffene Gesichtshälfte stark geschwollen ist. Oft manifestieren sich Blutergüsse im Bereich der oberen Wange, die häufig mit Hämatomen an den Augen einhergehen.
Typisch für den einseitigen Jochbeinbruch ist ein Hämatom um das Auge der betroffenen Seite (Monokelhämatom). Bei den meisten Patienten kommt es außerdem zu starkem Nasenbluten und Blutungen in die Kieferhöhle. Oft fallen optisch auch schon Unterschiede in der Symmetrie der beiden Gesichtshälften auf. Weiterhin typisch für den Jochbeinbruch ist eine abgeflachte Wange. Sie ist die Folge einer Lageveränderung von Bruchstücken des Knochens.

Beim Abtasten der knöchernen Gesichtsstrukturen ist es typisch, eine Stufe am Rand der Augenhöhle oder in Höhe des Jochbogens zu ertasten. Hat man den Verdacht, dass ein Jochbeinbruch vorliegt, ist es wichtig eine Röntgenaufnahme anzufordern, um das Ausmaß der Verletzung und der Auswirkungen auf umliegende Strukturen zu erkennen. Die Patienten berichten oftmals, dass sich ihr Sehvermögen verschlechtert hat.
Typische Symptome sind eine eingeschränkte Beweglichkeit des Augapfels (Bulbus), das Verschwommensehen und Doppelbilder (Diplopie). Deshalb ist eine augenärztliche Untersuchung bei Verdacht auf einen Jochbeinbruch immer indiziert. Außerdem klagen viele Patienten über eine Gefühlsstörung an der Wange, da häufig durch die hohe Krafteinwirkung der Nerv, der die Wange und Teile des Oberkiefers versorgt, geschädigt wird.

Wo befindet sich das Jochbein?

  1. Jochbein -
    Os zygomaticum
  2. Stirnbein - Os frontale
  3. Schläfenbein - Os temporale
  4. Keilbein - Os sphenoidale
  5. Augenhöhle - Orbita
  6. Oberkiefer - Maxilla
  7. Backenzahn -
    Dens moralis 
  8. Jochbogen -
    Arcus zygomaticus
  9. Oberlippenheber -
    Musculus levator
    labii superioris
  10. Kleiner Jochbeinmuskel -
    Musculus zygomaticus minor
  11. Großer Jochbeinmuskel -
    Musculus zygomaticus major
  12. Masseter (Kaumuskel) -
    Musculus masseter
    A - Schädel von vorn
    (Muskeln und Knochen)
    B - Schädel von links

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Therapie

Die Therapie des Jochbeinbruchs kann je nach Ausmaß der Verletzungen entweder chirurgisch (konservativ) oder nicht-chirurgisch erfolgen.

Konservative Therapie

Patienten die einen nicht verschobenen (nicht dislozierten) Jochbeinbruch aufweisen können in den meisten Fällen konservativ Behandelt werden.
Für diese Patienten empfiehlt sich die Einhaltung einer über einige Wochen anhaltenden körperlichen Schonung. Zudem können mögliche Schwellungen im Bereich des Gesichtes durch umsichtige Kühlung behandelt werden. In diesem Zusammenhang sollte jedoch beachtet werden, dass das Kühlmittel niemals unmittelbar auf die Hautoberfläche aufgebracht werden sollte.
Im Idealfall umwickelt der betroffene Patient ein flexibles Kühlpad mit einen Küchenhandtuch und legt dieses vorsichtig auf die Wange auf. Zudem sollte ein stetiger Wechsel zwischen Kühlung und Kälte freien Intervallen eingehalten werden. Auf diese Weise gehen die Schwellungen besonders schnell zurück.

Operation eines Jochbeinbruchs

Eine chirurgische Behandlung ist vor allem dann notwendig, wenn der Jochbeinbruch Knochenstücke aufweist die aus ihrer ursprünglichen Position herausgerutscht sind.
Mit Hilfe spezieller Platten und Schrauben können die einzelnen Knochenfragmente wieder regelrecht zusammengefügt und in ihrer natürlichen Position fixiert werden.
Die Operation des Jochbeinbruchs erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. In einzelnen Fällen kann jedoch auch ein operativer Eingriff unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Der typische Zugang zum Jochbein erfolgt über einen kleinen Hautschnitt der ausgehend von der Augenbraue bis zum Unterlied reicht.
In seltenen Fällen kann auch ein operativer Zugang ausgehend von der Mundhöhle geschaffen werden.
Bei zusätzlicher Beeinträchtigung der knöchernen Augenhöhle (vor allem des Außenrandes) kann zudem ein Hautschnitt hinter der Haargrenze notwendig sein.
Während der Operation gilt es zuerst die verrutschten Knochenfragmente in ihre natürliche Position zurück zu versetzen.
Im Anschluss werden die einzelnen Bruchstücke mit Hilfe von kleinen Metallplatten und speziellen Schrauben miteinander fixiert.
Bei Patienten bei denen nur der eigentliche Jochbogen gebrochen ist, kann die natürliche Position mit Hilfe einer speziellen Hakentechnik wiederhergestellt werden. Das Einsetzen von Schrauben ist in diesen Fällen meistens nicht notwendig.
Heftige Verletzungen mit Beteiligung der Augenhöhle müssen im Regelfall durch eine ausgiebige Rekonstruktion versorgt werden. Je nach exakter Lokalisation der Bruchlinien können zusätzlich Schäden im Bereich der Gefäße entstehen. In diesen Fällen müssen häufig Hilfsmittel wie Tamponaden oder Ballons verwendet werdet.
Ausgeprägte Defekte der knöchernen Strukturen können zudem eine Transplantation notwendig machen. Beim Jochbeinbruch werden neben Fremdmaterialien häufig Knochen- oder Knorpelstücke aus den Rippen oder der Hüfte transplantiert. Die bei einem Jochbeinbruch eingesetzten Platten und Schrauben können nach einer Heilungszeit von ungefähr einem Jahr wieder entfernt werden. Zu diesem Zwecke muss jedoch eine weitere Operation durchgeführt werden.

Prognose

Ein Jochbeinbruch kann auch bei Vorliegen mehrerer Knochenfragmente und ausgeprägter Dislokation in den meisten Fällen operativ korrigiert werden.
Vor allem die Ästhetik des Gesichtes kann von Fachärzten für Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie bei den meisten der Betroffenen vollständig wiederhergestellt werden.
Aus diesem Grund ist die Prognose eines Jochbeinbruchs ausgesprochen gut. Bei der Hauptzahl der Patienten reicht eine einzige Operation aus um das ursprüngliche Erscheinungsbild zu rekonstruieren. In Ausnahmefällen muss ein zweiter korrigierender chirurgischer Eingriff durchgeführt werden.

Dauer eines Jochbeinbruchs

Ein Jochbeinbruch betrifft vor allem Sportler. Beispielsweise kann es im Fußball dazu kommen, dass ein hart gespielter Ball das Gesicht eines Mitspielers trifft, welcher dadurch einen Jochbeinbruch erleidet.
Die Dauer des Jochbeinbruches und somit die Dauer, in der der Spieler ausfällt, ist oftmals für den Spieler persönlich und für seine Mannschaft sehr wichtig.

Während der Dauer des Jochbeinbruches ist es dem Spieler nämlich allgemein untersagt, weiter am Training oder an Spielen teilzunehmen. Bei wichtigen Spielen ist es jedoch möglich, das Gesicht durch eine Gesichtsmaske zu schützen und somit nach ein bis zwei Wochen frühzeitig an Spielen teilzunehmen.
Entstand der Jochbeinbruch bei einer anderen Sportverletzung, beispielsweise beim boxen, sollte der Patient auf den Sport verzichten bis das Jochbein wieder stabil zusammengewachsen ist.
Ein erneuter Schlag auf das Jochbein könnte dieses sonst leichter erneut brechen.Die Dauer eines Jochbeinbruches ist jedoch nicht nur für Sportler interessant, sondern allgemein für jeden Patienten, der einen Jochbeinbruch (Jochbeinfraktur) erlitten hat.
Nachdem das Jochbein operativ behandelt wurde, dauert es circa 4 Wochen bis das Jochbein (Os zygomaticum) zusammengewachsen und verheilt ist.
Zwar wird das Jochbein in dieser Zeit durch die operativ eingebrachte Platte unterstützt, dennoch sollte das Jochbein geschont werden.

Sportarten wie boxen oder Motorradfahren, bei denen das Jochbein zusätzlich belastet wird, können die Dauer des Jochbeinbruches verlängern.
Im schlimmsten Fall kann es dazu kommen, dass der Bruch nicht adäquat verheilt und der Patient dauerhaft leichte Schmerzen oder Missempfindungen (Parästhesien) in dem Bereich des Bruches empfindet.

Wartet ein Patient die Dauer des Jochbeinbruches ab, bis das Jochbein wieder stabil zusammengewachsen ist, so kann der Patient nach 4 Wochen wieder jeder Sportart nachkommen.
Dennoch sollte der Patient auch nach den 4 Wochen darauf achten, dass das Jochbein nicht unnötig belastet wird da es nach dem Bruch (der Fraktur) schneller erneut zu einer Fraktur in demselben Bereich kommen kann.
Bei einigen Patienten kommt es erst nach 8-9 Wochen zu einer ausreichenden Stabilität des Jochbeins, weshalb gefährdete Sportarten (Fußball, Handball…) mit einer Gesichtsschutzmaske betrieben werden sollten.

Die Dauer des Jochbeinbruches ist somit individuell vom Patienten abhängig. Indem der Patient das Jochbein während der Heilungsphase schont (beispielsweise durch leichtes Kauen), kann der Heilungsprozess beschleunigt werden. Dadurch verringert sich die Dauer des Jochbeinbruches. Bis der Patient jedoch komplett beschwerdefrei kauen und lachen kann, kann es bis zu 6 Monaten dauern.

Prophylaxe

Die Entstehung eines Jochbeinbruchs kann nur in den wenigsten Fällen verhindert werden.
Spezielle Helme, die den Bereich des Jochbeines schützen existieren bislang nicht. Aus diesem Grund stellt sich die Prophylaxe (Vorbeugung) eines Jochbeinbruchs als sehr schwierig dar. Sportler die kürzlich einen Jochbeinbruch erlitten haben empfiehlt sich jedoch das Tragen einer speziellen Gesichtsmaske während der sportlichen Aktivität.

Wie kann eine Maske helfen?

Bei einem Jochbeinbruch kann durch das Tragen einer Gesichtsmaske aus Carbon der Gesichtsschädel vor einer erneuten Verletzung geschützt werden. Gerade bei gefährdeten Personen wie zum Beispiel Fußballspielern kann so das Jochbein geschützt werden, bis der Knochenbruch vollständig verheilt ist. Für Sportler die nach einem Jochbeinbruch so schnell wie möglich wieder ihren Sport aufnehmen möchten, kann eine Maske daher durchaus hilfreich sein. Allerdings muss unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Erst wenn die Bruchränder zumindest ansatzweise verheilt sind und die Schwellungen abgeklungen sind, kommt eine Wiederaufnahme des Trainings mit Carbonmaske infrage. Dem eigentlichen Heilungsprozess dient die Maske allerdings nicht. Hierzu ist vorrangig körperliche Schonung notwendig. Sowohl bei Berufs- als auch Hobbysportler ist es aus medizinischer Sicht vorrangig zu empfehlen, den Bruch vollständig verheilen zu lassen, bevor das Training bzw. der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.09.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021