Entfernung von Karies

Einleitung

Um eine Karies entfernen zu können muss sich der behandelnde Zahnarzt Gewissheit darüber verschaffen, wie tief und ausgedehnt der Befall des Zahnes ist. Hierfür stehen ihm verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen werden Kariesdetektoren, also Flüssigkeiten, die sich bei Kontakt mit kariösen Stellen färben, angewandt.

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Röntgenübersichtsaufnahmen (OPGs) oder kleine Bilder einzelner Zähne (Zahnfilm) ermögliche die genaue Einschätzung der Kariestiefe. Da Röntgenaufnahmen generell mit einer Strahlenbelastung des Körpers einhergehen, wird bei einer Karies nicht in jedem Fall ein Bild angefertigt. Sobald ein „fauler Zahn“ als solcher entdeckt ist, beginnt das eigentliche Entfernen der Karies. Die Behandlung der Karies unterscheidet sich je nach Stadium der Erkrankung.

Abbildung Karies

Karies (Zahnfäule)
chemischparasitärer Prozess

  1. Zahnschmelz -
    Enamelum
  2. Zahnbein (=Dentin) -
    Dentinum
  3. Zahnmark in der Zahnhöhle -
    Pulpa dentis in Cavitas dentis
  4. Zahnfleisch -
    Gingiva
  5. Zement -
    Cementum
  6. Alveolarknochen
    (zahntragender Teil
    der Kieferknochen) -
    Pars alveolaris
    (Processus alveolaris)
  7. Nervenfasern und Blutgefäße
    Stadium der Erkrankung:
    Entkalkungsvorgang (A + B + C)
    Mineralien lösen sich aus dem
    Zahnschmelz -
    (keine Zahnschmerzen)
    Fortschreitender Karies (D)
    Karies erreicht das Zahnbein -
    (zeitweise pochender Schmerz)
    Sehr tiefe Kariesdefekte (E + F)
    die das Zahnmark erreichen -
    (starke, stechende Zahnschmerzen)
    die zunehmende Zerstörung
    von Nervenfasern kann zu einer
    Blutvergiftung führen

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Einer „echten Karies“ geht in jedem Fall ein Entkalkungsprozess im Bereich des Zahnschmelzes voraus (Initialkaries). Diese Entkalkungen sind als kleine weiße Flecken, so genannte „White Spots“ auf der Zahnoberfläche sichtbar und mit einfachen Mitteln schnell in den Griff zu bekommen.
Es empfiehlt sich das Anwenden von fluoridhaltigen Zahncremes, die den Zahn remineralisieren und von außen härten. Eine weitere Ausbreitung der Karies ist damit verhindert und der Zahn geheilt.

Bei der Anwendung solcher fluoridhaltiger Zahnpasten sollte man sich unbedingt an die Anweisungen des behandelnden Zahnarztes halten (meist einmal pro Woche verwenden), denn eine Überdosierung hat schnell unschöne Fluoridablagerungen zur Folge.

Wird der Befall in diesem Stadium nicht entfernt, so wird sich die Karies weiter in die Tiefe des Zahnes ausbreiten. Sobald nicht nur der Zahnschmelz, sondern auch das Zahnbein (Dentin) betroffen ist, spricht man von einer Dentinkaries. Diese verursacht das charakteristische „Loch im Zahn“ und muss umfangreicher entfernt werden.

Der Zahnarzt wird in diesem Fall die kariösen Bereiche und einen minimalen Teil der gesunden Zahnsubstanz entfernen (raus bohren). Der Anteil an noch unbeschädigter Zahnsubstanz wird entfernt um die Entstehung eines neuen Kariesdefektes unter der späteren Zahnfüllung (Sekundärkaries) zu vermeiden. Nachdem das kariesfreie Loch getrocknet wurde, füllt es der Zahnarzt mit Füllungsmaterial auf. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen starren und plastischen Füllungsmaterialien.

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Ist das Entfernen von Karies schmerzhaft?

Ist der Zahn von Karies befallen sollte man diesen unbedingt vom Zahnarzt entfernen lassen, da sonst das Risiko zur Ausbreitung der Karies enorm ansteigt und schlimmstenfalls zum Totalbefall des Zahns kommt. Entfernt werden kann die Karies in der Regel nur mit einem Bohrer.

Wie tief und wie viel gebohrt werden muss, ist abhängig von der Karies und wie weit die Ausbreitung im Zahn fortgeschritten ist. Je tiefer der Karies bereits vorgedrungen ist, desto mehr Karies muss schließlich entfernt werden.
Jeder Mensch ist hat ein individuelles Schmerzempfinden. Dementsprechend ist es nicht ganz eindeutig zu sagen, ob das Entfernen nun Schmerzen verursacht oder nicht. Die Möglichkeit, dass Schmerzen verstärkt auftreten und als unangenehm vom Patienten empfunden werden, steigt mit der Tiefe der Karies, da man sich immer mehr der Pulpa annähert, in der die Reiz weiterleitenden Nerven sitzen.
Ist die Karies nur in der oberflächlichen Schmelzschicht vorhanden, ist ein Bohren sogar meist nicht notwendig. Sollte sie aber durch Bohren entfernt werden, sind die Schmerzen sehr schwach bis kaum vorhanden. Je weiter man jedoch zum Dentin vorrückt, in dem die Dentintubuli mit den Fasern liegen, umso größer kann der Schmerz werden.

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Um Schmerzen zu vermeiden sollte man in jedem Fall mit dem Zahnarzt über eine mögliche lokale Betäubung sprechen. Gehört man zu den schmerzempfindlicheren Menschen ist dies eine gute Option Schmerzen zu reduzieren bzw. zu eliminieren. Ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt, ist im Voraus mit dem Zahnarzt abzuklären.
Ein Vetrauensverhältnis zwischen Zahnarzt und dem Patienten ist oft sehr hilfreich. Der Zahnarzt klärt im besten Fall vorher über die Prozedur und damit verbundenen Schmerzen auf und vermittelt damit dem Patienten Sicherheit, welche sich oft positiv auf dessen Angstwahrnehmung auswirkt.

Alle tiefergehenden Kariesbehandlungen, die meist schon bei einem Befall des Dentins vorliegen oder auch Wurzelbehandlungen, finden unter Betäubung statt, da sie häufig mit Schmerzen verbunden sind. Trotz der Betäubung empfinden einige Menschen die Behandlung beim Zahnarzt aufgrund der Geräuschkulisse und des Drucks im Kiefer als äußerst unangenehm.

Wie kann man Karies ohne Bohren entfernen?

Karies kann man bei kleinen okklusalen (auf der Kaufläche befindlichen) Defekten mit einem sogenannten Exkavator entfernen. Dieses scharfkantige Instrument ist an beiden Seiten abgewinkelt und hat eine kleine schaufelartiger Verbreiterung am Ende. Dieses arbeitet besonders gut im weicheren Zahnbereich (Dentin oder Zahnbein). Größere Defekte lassen sich auch mit einem Laser entfernen, wobei besonders das häufig als störend empfundene "Bohrergeräusch" nun fehlt. Ganz empfindungsfrei ist dieses Verfahren jedoch nicht. Patienten berichten von einem leichten Kribbeln in dem behandelten Zahn. Eine weitere Möglichkeit stellt die sogenannte Infiltration von kleinen schwer zugänglichen Stellen dar. Hier wird der Zahn an der Oberfläche mit Hilfe eines speziellen Gels vorbereitet, mit dem Laser desinfiziert und dann der entstandene Defekt mit speziellem Füllmaterial verschlossen. Bei größeren Defekten muss jedoch leider wieder der Diamant-Bohrer sein Werk tun, denn dann sind spezielle Formen in den Zahn zu bringen, um eine gute Haftungsmöglichkeit für Füllungen zu gewährleisten.

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Kariesentfernung mit Laser

In der Zahnmedizin finden seit geraumer Zeit Laser zur Entfernung von Karies in Zähnen Anwendung. Ihre lautlose Anwendung sorgt bereits im Vorfeld für ein angenehmes Klima. Das gebündelte Licht ist dennoch nicht ganz lautlos. Kleine, kurze, leise tackernde Geräusche sind zu hören, jedoch nicht im Entferntesten das schrille Kreischen des Bohrer, das man als Patient so fürchtet. Neben der Möglichkeit Karies mit dem Laser zu entfernen, gibt es auch Laser, die sich in der Intensität und Handhabung von diesen unterscheiden. Mit Ihnen kann zum Beispiel die Wurzeloberfläche von mit Parodontitis erkrankten Zähnen gereinigt werden.

 

Entfernung von Karies in den Zwischenräumen

Bei der Kariesentfernung im Zahnzwischenraum wird mit einem Diamantbohrer zum Beispiel im Seitenzahnbereich ein Zugang von der Kaufläche her genommen. Bei Frontzähnen wird in der Regel ein Zugang zum Gaumen oder zur Zunge hin bevorzugt.  Dabei kann ein sogenannter Kariesdetektor zur Anwendung kommen. Hierbei handelt es sich um eine Flüssigkeit, die auf die entsprechende Stelle im Zahn aufgetragen und nach einer kurzen Einwirkzeit (Sekunden) mit Wasser abgespült wird. Sie hinterlässt ein mehr oder weniger verfärbtes Dentinarreal (harter Zahnschmelz). Eine Bandmatrize (Formteil zur Füllungslegung) aus Metall, die hier auch zum Schutz zu den Nachbarzähnen oder dem besseren Einbringen des Füllmaterials angelegt werden kann, dient auch als Barriere für das Infiltrationsgel bei Kariesentfernung ohne Bohrer.

Entfernung von Karies unter der Krone

Karies kann man leider nicht unter einer Krone entfernen. Man muss dazu die Krone mit z.B. einem sogenannten Hirtenstab entfernen. Doch dies ist auch nur möglich, wenn es sich um eine zementierte, d.h. mit beispielsweise Phosphatzement befestigte Krone handelt. Kronen, die mit flüssigem Kunststoff eingesetzt wurden, lassen dies häufig nicht zu, da sie große Haftkraft besitzen oder sie brechen sogar beim Ansetzen des Hirtenstabes (Instrument zum Einhaken unter dem Kronenrand). Versagt diese Methode bleibt dem Zahnarzt nur die Krone seitlich und an der Kauoberfläche zu schlitzen und dann durch Aufbiegen zu entfernen, erst dann kann die darunter befindliche Karies restlos entfernt werden. Die Krone wird dabei zerstört und kann in der Regel nicht nach diesem Prozedere weiter verwendet werden.

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Kann man Karies durch Putzen entfernen?

Leider ist es nicht möglich, einmal bereits manifeste Karies, allein durch Zähneputzen wieder kariesfrei zu bekommen. Die Entstehung von Karies ist ein multifaktorielles Geschehen, das bedeutet, dass zu Beginn auch alle Faktoren zusammenkommen müssen, damit folgerichtig Karies entstehen kann. Verändert man nun einige dieser Faktoren, und dazu gehört auch das richtige Zähneputzen, insbesondere die Zahnzwischenraumreinigung, verhindert man auch die Kariesentstehung. Allerdings sind bereits vorhandene kariöse Läsionen an den Zähnen durchaus in der Lage die restlichen noch nicht befallenen Zähnen zu infizieren, denn Karies versteht man als Infektionskrankheit.

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Hausmittel gegen Karies

Es gibt mittlerweile mehr Möglichkeiten Karies zu entfernen als nur zu bohren. Jedoch zählt keine dieser anderen Möglichkeiten zu den sogenannten Hausmitteln. Denn dies würde, wie der Name schon sagt, eine Anwendung unter häuslichen Bedingungen voraussetzen. Neben dem Bohren kann man Karies mittels Laser oder aber durch Infiltration entfernen bzw. stoppen. Sofern aber unter Hausmittel, herkömmliche Mittel zu verstehen sind, steht hier an erster Stelle das Excavieren (Herausbohren der Karies) mit dem Diamant- und Hartmetallbohrer. Stand der neuesten Entwicklung sind Keramikbohrer, die schonender als die herkömmlichen Bohrer arbeiten, da mit dieser Methode weniger oft der Pulpenraum (Höhle des Zahnnerven) eröffnet wird und dadurch letztendlich ein Absterben des Zahnes im Vorfeld verhindert werden kann.

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Karies selber entfernen

Mit Karies sehen sich fast alle Menschen im Verlauf ihres Lebens einmal konfrontiert. Mal mehr oder weniger stark, bleibt sie dennoch häufig von den Betroffenen unbeachtet. In einigen Fällen kann es zur Ausbreitung der Karies kommen, welche zur Schädigung des Zahns sowie des gesamten Zahnhalteapparat führen können.
Auch wenn die Prothetik zur heutigen Zeit schon sehr weit fortgeschritten ist, sollte ein Zahnersatz so lange es geht vermieden werden und der natürliche Zahn erhalten bleiben. Dazu ist das Entfernen der Karies notwendig, um sie früh abzufangen und das Loch mit einer Füllung zu versehen.

Karies wird von vielen Menschen jedoch unterschätzt und auch der Gang zum Zahnarzt ist für viele schon eine abschreckende Vorstellung, die mit Unwohlsein und Schmerzen in Verbindung gebracht wird. Aus diesem Grund findet man fälschlicherweise vorallem im Internet häufig Tipps und Tricks, wie man eine Karies selber entfernen kann.
In einem gewissen kleinen Bereich ist dies auch korrekt, aber eben nur dann, wenn es sich um kleine Initialkaries handelt, einer Vorstufe der echten Karies. Diese Entkalkung des Zahnes macht sich als weiße Flecken am Zahn bemerkbar, die von einem Laien aber kaum erkannt werden können. Diese Entkalkungen lassen sich mit Fluoridpräparaten (Fluoridierung der Zähne) in den Griff bekommen, sodass man quasi von Zuhause aus die „Karies“ behandeln kann.
Die Verwendung dieser Präparate ist aber in jedem Fall mit einem Zahnarzt abzusprechen, da sie nicht überdosiert werden sollten, um unschöne Verfärbungen zu vermeiden. Meist empfiehlt sich die Verwendung 1 x pro Woche.

Jede andere Art von Karies, die über dieses Stadium hinaus geht, womöglich sogar schon die Tiefe des Dentins erreicht hat, können nicht selber behandelt werden sondern bedürfen der Behandlung eines Zahnarztes.
In erster Linie ist es nicht möglich für einen Laien, die Karies genau zu diagnostizieren und ihr Ausmaß zu begutachten. Dafür benötigt man Erfahrung und auch ein geschultes Auge.
Karies kann an den unterschiedlichsten Stellen auftauchen, die man mit einem Spiegel, den man sich eben mal selber in den Mund hält, nicht erkannt werden. Zur weiteren Untersuchung sind spezielle Instrumente erforderlich, die vorsichtig eingesetzt werden müssen, um zum Beispiel nicht in der Karies "zu stochern" und eine Verschlimmerung durch Pulpaöffnung etc. zu gefährden. Man sollte auf keinen Fall mit einer Sonde oder anderen spitzen Gegenstand in der Karies „herumzupieksen“.
Zum Entfernen der Karies benötigt man einen Bohrer und auch zur weiteren Behandlung verschiedenes Füllungsmaterial.
Nur der Zahnarzt kann in seiner Praxis mit dem nötigen Equipment für eine vollkommene und sichere Entfernung mit anschließender Füllung sorgen.

Selbstversuche gefährden die Zahngesundheit und können die Situation verschlimmern.
Was jedoch von zuhause aus und von jedem Patienten durchgeführt werden sollte, um eine Karies zu verhindern, ist eine gründliche Zahnpflege und eine gesunde Ernährung.
So sollten mindestens zweimal am Tag die Zähne geputzt werden, um die Plaque zu entfernen. Ergänzend können Mundspülungen, Zungenschaber und Zahnseide verwendet werden, um auch schwierige Bereiche am Zahn zu erwischen.
Eine regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt und eine professionelle Zahnreinigung die ca. zwei mal im Jahr erfolgen sollte, lassen das Risiko einer tieferen Karies schon deutlich sinken. Zucker- und auch säurehaltige Lebensmittel nur in geringen Maßen verwenden, da sie den Zahn angreifen und aktiv die Kariesentstehung beeinflussen.

Hausmittel wie das Trinken von grünem Tee oder die Verwendung von basischen Lebensmitteln, sollen eine Kariesentstehung entgegen wirken. Mittlerweile wird an vielen verschiedenen Methoden geforscht, die eine Kariesentfernung beim Zahnarzt ohne Bohren möglich machen sollen.

Wie hoch sind die Kosten Karies entfernen zu lassen?

Die Kosten Karies zu entfernen trägt im Falle gesetzlich versicherter Patienten die Krankenkasse. Da dazu mehrere Schritte nötig sind, kann man das alleinige Entfernen als Kosten gar nicht benennen. Nicht bei jedem Patient müssen all diese Schritte vollzogen werden. Der Vollständigkeit halber sei hier jedoch jeder kostenpflichtige Punkt genannt: Vitalitätsprobe (Lebt der Zahn noch?), eventuell ein Röntgenbild, Anästhesie (Betäubung), Exkavation (Entfernen der Karies), besondere Maßnahmen beim Legen der Füllung die über das gewöhnliche Maß hinaus gehen, Schutz des Zahnmarks bei tieferen Läsionen, Anätzen des harten Zahnbeins und des Zahnschmelzes, sog. Bonden, Einbringen und Aushärten des Füllungsmaterials und Ausarbeiten der Oberfläche. Alle Abrechnungsziffern der gesetzlichen Krankenversicherungen und privaten Versicherungen beinhalten immer das Legen einer Füllung in Kombination mit dem Einbringen des Verschlussmaterials. Bei Anwendung eines Lasers zahlen die Kassen jedoch nichts, da diese Leistung nicht im gesetzlichen Leistungskatalog verankert ist und nach Aussage der GKV somit über das normale ausreichende Maß hinausgeht und als private Leistung zu berechnen ist. Daher entstehen zusätzlich Extrakosten, die je nach anbietendem Zahnarzt zwischen 40€ und 70€ für eine kleine Füllung betragen.

Die Füllungsmaterialen bei Karies

Während plastische Materialien (Komposide/Kunststoff und Amalgam) direkt in den Zahn eingebracht und dort geformt werden, müssen starre Füllungsmaterialien (zum Beispiel Inlays) außerhalb des Mundes angefertigt werden.

Informieren Sie sich hier über die verschiedenen Materialen zur Zahnfüllung.

Sie finden bei kleinen kariösen Defekten wegen ihres hohen Preises kaum Anwendung, sind jedoch stabiler als plastische Füllungsmaterialien. Das Entfernen einer Karies wird generell von den gesetzlichen Krankenkassen getragen, jedoch bedarf sowohl eine Kunststofffüllungen, als auch die Behandlung mit starren Materialien einer Zuzahlung des Patienten.
Patienten mit festgestellter Niereninsuffizienz bilden die Ausnahme, denn in diesen Fällen muss die Krankenkasse die Kosten jeder Kunststofffüllung vollständig übernehmen.

Bei einer tiefe Zahnkaries (caries profunda), bei der mehr als 2/3 des Zahnbeins betroffen ist, gilt es neben dem eigentlichen Entfernen der Karies auch den „Zahnnerv“ (Pulpa) zu schützen. Aus diesem Grund muss einer Füllung eine so genannte Unterfüllung voraus gehen. Ein calciumhydroxidhaltiges Medikament, welches in der Tiefe des Loches die Zahnbein-Nachbildung anregen soll wird am Boden des Loches eingebracht.
Erst danach wird die eigentliche Zahnfüllung durchgeführt. Sollte durch den Kariesbefall und/oder das Entfernen der Karies („bohren“) die Außenwand des Zahnes beschädigt worden sein, dienen so genannte Matrizen der Formgebung.

Bei Nichtbehandlung einer tiefen Karies entsteht die so genannte Durchdringende Zahnkaries (caries penetrans). Der Defekt gelangt durch das Zahnbein bis zur Zahnmarkhöhle (Pulpenhöhle), die Pulpa steht also in direktem Kontakt zu den Karies auslösenden Bakterien.
Diese Bakterien führen zu Entzündungen, schädigen Zahnmark und die darin liegenden Nervenfaser. Will der Zahnarzt diese Karies entfernen und den Zahn erhalten, gelingt ihm das nicht mehr mit einer Zahnfüllung inklusive Unterfüllung, vielmehr muss er das gesamte Zahnmark und die darin liegenden Nervenfasern ausräumen (Wurzelkanalbehandlung).

Die dadurch entstandene Höhle in der Zahnwurzel muss mithilfe von körperverträglichen Materialien aufgefüllt (Wurzelkanalfüllung) und der Zahn verschlossen werden. Die Wurzelkanalbehandlung gilt, bei sehr tiefen Kariesdefekten, als die wichtigste Möglichkeit den betroffenen Zahn zu erhalten. Bei sehr umfangreichen Kariesdefekten kann auch das Anfertigen einer Zahnkrone notwendig werden.

Weiterführende Informationen

Weitere allgemeine Informationen aus dem Gebiet der Zahnmedizin:

Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Zahnmedizin finden Sie unter Zahnmedizin A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.05.2013 - Letzte Änderung: 28.11.2022