Schultereckgelenk

Synonym

Akromioklavikulargelenk, Articulatio acromioclaviculare, AC-Gelenk

Definition

Das Schultereckgelenk ist eines von insgesamt fünf Gelenken im Bereich der Schulter, es dient vor allem der Stabilisierung.

Anatomie

Das AC-Gelenk ist das Gelenk zwischen

  • dem äußeren Anteil des Schlüsselbeins (Clavicula) und
  • einem Knochenvorsprung am oberen Anteil des Schulterblattes, dem sogenannten Schulterdach (Akromion).

Meist liegt eine kleine Zwischenscheibe, ein Diskus, zwischen diesen beiden, er besteht aus Faserknorpel und soll einen Belastungs-bedingten Abrieb der beiden Knochenenden verhindern. Dieser Diskus unterliegt einer mehr oder weniger natürlichen Degeneration, sodass mit dem Alter im Röntgenbild häufig ein

  • verschmälerter Gelenkspalt durch einen
  • fast vollständig „verbrauchten“ Diskus zu sehen ist.

Abbildung Schulter

  1. Oberarmkopf - Caput humeri
  2. Schultergelenkpfanne -
    Cavitas glenoidalis
  3. Schulterblatt - Scapula
  4. Schlüsselbein - Clavicula
  5. Schultereck - Acromion
  6. Schultereck-Schlüsselbein-
    Gelenk -
    Articulatio acromioclavicularis
  7. Deltamuskel - M. deltoideus
  8. Rabenschnabelfortsatz -
    Processus coracoideus
  9. Rabenschnabelfortsatz-Schultereck-
    Band -
    Lig. coracoacromiale
  10. Gelenkhöhle -
    Cavitas articularis
  11. Faserknorpelring -
    Labrum glenoidale
  12. Bizeps, langer Kopf -
    M. biceps brachii
  13. Schleimbeutel -
    Bursa subacromialis
  14. Oberarmschaft -
    Corpus humeri

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Oftmals entstehen dem Betroffen hierdurch jedoch keine Beschwerden. Das AC-Gelenk ist ein planes Gelenk, es gibt also keine Gelenkhöhle, die den Gelenkkopf umschließt und so sichert. Daher muss das Gelenk von starken Bändern gesichert werden, was zu einem eher geringen Bewegungsausmaß führt.

Für den Zusammenhalt des Gelenks sorgen drei Bänder.

  • Das Ligamentum acromioclaviculare zieht vom Schulterdach zum seitlichen Schlüsselbein.
  • Das Ligamentum coracoacromiale zieht von einer Ausziehung des Schulterblattes, die in ihrem Aussehen einem Rabenschnabel gleicht und deshalb als Processus coracoideus bezeichnet wird, zum Schulterdach.
  • Das Ligamentum coracoclaviculare zieht von Processus coracoideus zum Schlüsselbein, es setzt hier weiter innen an als das Ligamentum acromioclaviculare.
  • Das Ligamentum coracoclaviculare besteht aus zwei Anteilen, dem Ligamentum trapezoideum, welches weiter außen (lateral) verläuft und dem Ligamentum conoideum.

Funktion

Das AC-Gelenk ist an der Bewegung des Schultergelenkes beteiligt, hat jedoch hier keine autonome Funktion inne. Eine Funktionsstörung des Gelenks fällt somit nicht durch einen Verlust der Beweglichkeit, sondern eher durch eine Instabilität der Schulter auf.

Krankheitsbilder

Das AC-Gelenk ist als eines der häufigsten Gelenke des menschlichen Körpers von einer Arthrose, also einer Verschleißerscheinung, betroffen. Dies ist vor allem dadurch zu erklären, dass es ständig starker mechanischer Belastung ausgesetzt ist, denen der schmale Diskus, der die beiden Gelenkflächen voneinander trennt oftmals nicht lebenslang standhalten kann.

Ebenfalls häufig kommt eine Sprengung des Schultereckgelenks vor. Meist nach einem Sturz, typischer Weise bei einem Fahrradsturz mit Fallen über den Lenker. Hierbei reißen eines oder mehrere der an der Gelenkbildung beteiligten Bänder. Je nachdem welche Bänder in welchem Ausmaß verletzt sind, gibt es eine Unterteilung der AC-Gelenkssprengung in Grad I-III nach Tossy.

Typisch bei einer solchen Verletzung ist ein Höhertreten des äußeren Schlüsselbein-Anteils. Die ausgeprägteste Variante wird als „Klaviertastenphänomen“ bezeichnet, da man hierbei das äußere Ende der Clavicula wie eine Klaviertaste hinunterdrücken kann. Häufig werden Verletzungen dieser Art nicht operativ versorgt, sondern konservativ mittels eines

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 14.08.2012 - Letzte Änderung: 25.07.2023