Der Stinkfuß

Synonyme im weiteren Sinne

Pes olens, Stinkefuß, Stinkfüße, Schweißmauken, Käsefüße, Stinkmauken, Fußhygiene, stinkende Füße, Schweißfuß, Schweißfüße, Stinkefüße

Medizinisch: Podobromhydrosis, Hyperhidrosis pedis
Englisch: stinkfeet

Definition

Der Stinkfuß (Pes olens = Schweißfuß) ist ein weit verbreitetes Problem in der Sprechstunde der Orthopädie. Unter den Symptomen des Stinkfußes leidet häufig der Untersucher mehr als der Betroffene. Neben der Geruchsbelästigung für die Umwelt, schafft er ideale Bedingungen für Mitbewohner des Fußes, wie Fußpilz, Nagelpilz und Ekzeme.

Epidemiologie / Vorkommen in der Bevölkerung

Stinkfüße (Schweißfüße) kommen in allen Altersschichten vor. Bevorzugt werden sie liebevoll in den Sommermonaten im geschlossenen Schuhwerk über Tage und Wochen gepflegt.

Nach erster Einschätzung tritt der Stinkfuß beim männlichen Geschlecht häufiger auf als beim weiblichen.

Symptome

In der Regel besteht beim Betroffenen keinen Leidensdruck. Dieses bedeutet, dass die Geruchsbelästigung für die Umwelt von der erkrankten Person nicht oder nur in geringerem Ausmaß wahrgenommen wird.

Ein Stinkfuß (Pes olens) ist zunächst keine eigene Erkrankung. Sie bieten jedoch eine ideale Grundlage für Pilzerkrankungen, die die Zehenzwischenräume (Interdigitalraum) bevorzugt betreffen, aber auch den Nagel (Nagelmykose).

Ein Hautpilz oder Nagelpilz kann in die Grundlage für weitere Erkrankungen darstellen. Zum Beispiel können über - durch den Pilz verursachte Verletzungen der Haut - Bakterien in das Unterhautgewebe eindringen und eine Entzündung der Lymphbahn (Phlegmone / Erysipel) auslösen.

Ursache

Durch das warme und feuchte Umfeld der Füße, haben Bakterien einen hervorragenden Nährboden. Während ihrer Vermehrung verstoffwechseln (verarbeiten) sie Absonderung des Schweißes, wie auch natürlich vorkommende Hautstoffe. Hierdurch entsteht der unverwechselbare Geruch des Stinkfußes (Schweißfußes).

Diagnose

In die Diagnose von Stinkfüßen ist in der Regel sehr einfach, da der Geruch wegweisend ist. Kommen andere Gründe für die Geruchsentwicklung nicht in Frage sind weiterführende Untersuchungen nicht notwendig.

Krankhafte (pathologische) Veränderungen lassen sich im Röntgenbild oder MRT (Magnetresonanztomographie) nicht nachweisen. Die Laborwerte im Blutbild sind in der Regel normwertig.

Therapie

Die Therapie gestaltet sich solange schwierig, solange dem "Erkrankten", die Folgen für sein soziales Umfeld nicht klar sind.

Eine generelle allgemeinhygienische Beratung sollte erfolgen, sofern der Hygienemangel Ursache des Geruchs sein sollte.

Normalerweise lassen sich Stinkfüße (Schweißfüße) sehr gut durch eine intensive Hydrotherapie (Baden der Füße in Wasser) vollständig beseitigen.

Besonders während der warmen Sommermonate sollte bevorzugt offenes Schuhwerk getragen werden. Tägliches waschen der Füße ist für einen dauerhaften Therapieerfolg zwingend notwendig. Ebenso müssen die Socken täglich gewechselt werden. Schuhwerk, das durch Schweißfüße nass geworden ist, muß so gelagert werden, dass ein kurzfristiges abtrocknen gewährleistet ist.

Bei einer besonders hartnäckigen Form des Stinkfußes, einem so genannten Stinkfußrezidiv, sind in der Apotheke Pulver erhältlich, die das Schwitzen (Transpiration) der Füße reduzieren.
Weiterhin kann ein antibakterielles und antimykotisches (gegen Fußpilz) Fußspray (z.B. Efasit - Fußspray) helfen geruchsverursachende Bakterien zu eliminieren.
Daneben sollen neue Entwicklungen wie Socken mit eingearbeiteten Silberfäden Bakterien abtöten und dadurch den Geruch verhindern.

Prognose

Bei regelmäßiger Anwendung der oben genannten Therapiemaßnahmen ist mit einer vollständigen Ausheilung des Stinkfußes (Pes olens) zu rechnen. Dauerhafte Schäden sind nicht zu erwarten.

Prophylaxe

  • Tägliches Sockenwechseln
  • Füße trocken halten
  • ggf. Fußdesinfektion

Weitere Informationen

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Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 17.05.2007 - Letzte Änderung: 30.03.2024