Traubensilberkerze

Synonyme im weiteren Sinne

Pflanzliche Synonyme: Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse, Silberkerze, Wangenkraut, Wanzenkraut

Lateinischer Name: Cimicifuga racemosa, Gruppe: Ranunculaceae

Die Pflanze

Die Heilpflanze Traubensilberkerze gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist eine1 - 2 Meter hohe, krautige Pflanze.
Sie ist in Nordamerika und Kanada beheimatet. Aber man findet sie auch heute in Europa und Nordasien.
Beliebte Standorte sind lichte Wälder, Waldränder, Hecken und Böschungen. Die Pflanze besitzt ein kräftiges, dunkles, zylindrisches Rhizom, das fest und knotig ist.
Die Laubblätter sind groß und doppelt gefiedert, tiefgesägt und eiförmige.
Der Blütenstand der Traubensilberkerze besteht aus einer überhängenden 30-90 cm langen Traube aus weißen Blüten, welche an Kerzen erinnern.
Die Früchte der Traubensilberkerze bestehen aus 6 mm langen Kapseln mit vielen Samen.
Im Juli ist die Blütezeit der Traubensilberkerze.
Zur medizinischen Anwendung kommen die Wurzeln der Traubensilberkerze (wie auch bei der Teufelskralle, beim Baldrian oder Sonnenhut, Beinwell und Umckaloabo). Sie sind bei einer normal gewachsenen Pflanze etwa 12 cm lang und 2,5 cm dick. Neben der Heilpflanze Traubensilberkerze oder Cimicifuga racemosa gibt es noch verwandte Arten, die in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) Verwendung finden.

Historie

Im 18. Jahrhundert fand die Traubensilberkerze erste Bedeutung in der Frauenheilkunde. In ihrer Heimat Nordamerikas wurde die Heilpflanze von den Indianern als Tonikum für Frauen zur Behandlung von Rheuma, Arthrose, Ischias und auch bei Schlangenbissen angewendet. Auch bei klimakterischen Beschwerden und gynäkologischen Erkrankungen wurde die Traubensilberkerze eingesetzt. Der lateinische Name Cimicifuga setzt sich aus den Worten "cimex" (Wanze) und "fugare" (flüchten) zusammen. Daher der Name Wanzenkraut. Wegen des unangenehmen Geruchs, soll es Wanzen vertreiben. Heute wird die Traubensilberkerze neben Rotklee und Soja bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt.

Zusammenfassung

Die Heilpflanze Traubensilberkerze ist in Nordamerika beheimatet und wurde bereits von den Indianern gegen Frauenleiden eingesetzt. Die arzneilichen Substanzen werden aus dem Wurzelstock der 1,5 bis 2 m Pflanze gewonnen.
In der Volksmedizin wird die Traubensilberkerze bei:

eingesetzt.

Herstellung

Medizinische Verwendung findet der getrocknete Wurzelstock der Heilpflanze Traubensilberkerze, der nicht nur aus den nordamerikanischen Wäldern stammt, sondern auch in Europa kultiviert wird. 4 - 12 m lange Wurzelstöcke werden nach dem Sommer ausgegraben, gewaschen und getrocknet.
Charakteristische Inhaltsstoffe sind Triterpen (Actein und Cimigosid). Außerdem findet man noch Phenylpropanabkömmlinge, Cimicifugasäure und Flavonoide. Die Wirksamkeit der verschiedenen Wirkstoffe, kommt allerdings nur in Kombination der Wirkstoffe der Heilpflanzenwurzeln zum Tragen.
Extrakthaltige Zubereitungen sind als Tropfen oder Tabletten in der Apotheke erhältlich.

Therapie und Anwendungsgebiete

Die medizinische Anwendung des Wurzelstocks der Traubensilberkerze empfiehlt sich besonders bei:

eingesetzt.
Große Erfolge wurden bei der Einnahme der Heilpflanze bei Wechseljahrbeschwerden, wie Hitzewallungen oder starkem Schwitzen, sowie bei Schlafstörung, Angstzuständen und nervöser Gereiztheit verzeichnet.
Extrakte und Inhaltsstoffe der Traubensilberkerze nehmen Einfluss auf die Botenstoffe des Nervensystems und die Bindungen an den Östrogenrezeptoren. In klinischen Studien wurde die Wirksamkeit der Traubensilberkerze positiv nachgewiesen.
Die Wechseljahrssymptome verbesserten sich nach der Einnahme der Heilpflanze. Präparate aus der Wurzel der Traubensilberkerze sind Mittel der ersten Wahl bei leichten Wechseljahresbeschwerden. Die erste Wirksamkeit ist allerdings erst nach zwei bis sechs Wochen erreicht.
Die Traubensilberkerze zeigt weiterhin eine günstige Wirkung bei psycho-vegetativen Beschwerden, wie Schlafstörungen, Hitzewallungen, Reizbarkeit, auf die Schleimhaut der ableitenden Harnwege sowie die Knochendichte (Osteoporose).
Extrakte aus der Wurzel der Traubensilberkerze können auch mit der Heilpflanze Johanniskraut kombiniert werden. Allerdings sollte die Anwendungsdauer der Traubensilberkerze sechs Monate nicht überschreiten. Bitte fragen Sie immer vor der Einnahme Ihren Arzt!!!

Nebenwirkung und Wechselwirkung

Bei der Einnahme der Heilpflanze Traubensilberkerze, kann es gelegentlich zu Magenproblemen kommen.
Während der Schwangerschaft und der Stillzeit sollte die Traubensilberkerze nicht eingenommen werden. Bei Brust- oder Gebärmutterkrebs sollte die Einnahme der Traubensilberkerze nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen!!
Gelegentlich wurde auch eine leichte Gewichtszunahme festgestellt.

Darreichungsform

Extrakthaltige Zubereitungen sind als Tropfen oder Tabletten erhältlich.
Eine Tagesdosis sollte aus einem Extrakt von mindestens 40 mg Traubensilberkerze Wurzel bestehen.
Isopropandische Extrakte (40%) oder ethanolische Extrakte (40 bis 60%) entsprechen 40 bis 160 mg Traubensilberkerzenwurzel
Es werden auch Filmtabletten als Fertigpräparate angeboten.
Teezubereitungen sind nicht üblich.
Die Anwendung der Traubensilberkerze sollte immer über einen längeren Zeitraum erfolgen, da sich die Wirkung erst nach mehreren Wochen einstellt.

Hersteller / Handelsnamen

Hersteller sind beispielhaft genannt und wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Wir haben mit keinem Hersteller eine persönliche Verbindung!

Klimadynon® | N2 60 Tabl. | 7,60 €

Klimadynon® | N3 90 Tabl. | 10,60 €

Stand: Januar 2004

Phytopharmaka in Deutschland

Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:

  1. Ginkgo
  2. Johanniskraut
  3. Teufelskralle
  4. Rosskastanien
  5. Artischocke
  6. Mariendistel
  7. Brennnessel
  8. Umckaloabo
  9. Weißdorn
  10. Efeu

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Disclaimer / Haftungsausschluss

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Autor: Dr. Nicolas M. Gumpert Veröffentlicht: 20.05.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021