Wenden im Schwimmsport

Definition

Auf Grund der Wettkampfdistanzen im Schwimmsport müssen die Schwimmer meistens mehrfach am Ende der Bahn eine Richtungsänderung um 180° durchführen. Eine gut ausgeführte Wende kann erheblich zur Geschwindigkeitserzeugung beitragen, jedoch gleichzeitig bei schlechter Ausführung hinderlich wirken. Besonders im Leistungsschwimmen wird das Augenmerk auf eine optimale Wendengestaltung gelegt.

Jede Wende lässt sich in folgende Abschnitte unterteilen:

  • Anschwimmen
  • Drehen/ Richtungsumkehr
  • Abstoß
  • Übergang

Wettkampfbestimmungen

Hierbei ist zu beachten, dass beim Brustschwimmen und Delphinschwimmen mit beiden Händen gleichzeitig angeschlagen werden muss. Beim Rücken und Freistilschwimmen muss der Schwimmer die Wand mit einem beliebigen Körperteil berühren.

Seit 1991 ist es dem Schwimmer beim Rückenschwimmen erlaubt, mit einem beliebigen Körperteil an der Wand anzuschlagen. Daher hat sich seit dieser Zeit die Rückenrollwende im Rückenschwimmen bewährt.

Seitfallwende

Diese auch Kippwende bezeichnete Wende gilt als Universalwende und zählt zu den koordinativ nicht sehr anspruchsvollen Wende. Daher findet sie besonders oft im Anfängerbereich Anwendung. Es wird mit hoher Geschwindigkeit an den Beckenrand angeschwommen, und die letzte Armbewegung geht in den Anschlag über. Nach dem Anschlagen wird ein Arm in die neue, Entgegengesetzte Bewegungsrichtung geführt. Der Kopf dreht zur Seite. Durch die Anschwimmgeschwindigkeit fällt das nun folgende Anhocken der Beine nicht schwer. Die an der Wand stehen gebliebene Hand leitet nun die Rotationsbewegung des Körpers schwungvoll ein. Der Kopf wird zwischen die Oberarme genommen. Befindet sich der Körper nun in einer seitlichen Hockposition an der Beckenwand, erfolgt der kraftvolle, gradlinige Abstoß in die neue Bewegungsrichtung. Nach dem Abstoß erfolgt zudem eine Drehbewegung in die richtige Schwimmlage.

Kraulrollwende

Die Kraulrollwende gilt als die derzeit beste Möglichkeit im Kraulschwimmen eine Bewegungsänderung um 180° durchzuführen.

Ca. 1 Körperlänge vor Wand beginnt die Rollbewegung um die Körperbreitenachse, im Sinne eines Salto vorwärts. Ein Arm ist in vorhalte, der andere liegt an der Seite. Das Kinn wird auf die Brust genommen. Das Anhocken der Beine zum Beckenrand erfolgt, wenn die Schulterachse zum Beckenboden zeigt. Haben die Füße festen Halt am der Wand gefunden, folgt nun der kraftvolle Abstoß in die Bewegungsrichtung. Haben die Füße die Wand verlassen, wird der Körper in die Bauchlage gedreht.

Rückenrollwende

Die Rückenrollwende wird derzeit im Leistungsbereich beim Rückenschwimmen angewandt.

Der Schwimmer dreht sich ca. 1 Körperlänge vor der Wand um 180° in Bauchlage. Ein Arm ist nach vorne ausgestreckt, und der andere befindet sich seitlich am Körper. Das Kinn wird auf die Brust genommen und die Rotation um die Körperbreitenachse wird eingeleitet. Die Beine werden an die Wand angehockt, wenn die Schulterachse zum Beckenboden zeigt. Haben die Füße Kontakt mit der Wand, erfolgt der kraftvolle Abdruck in Bewegungsrichtung. Während der Saltobewegung befindet sich der Körper in Rückenlage zum Boden, daher muss der Körper nach dem Abstoß nicht wie bei der Kraulrollwende in Bauchlage gedreht werden.

Hohe Drehwende rückwärts

Die hohe Drehwende rückwärts erfordert weniger Koordination als die Rückenrollwende und wird daher auch eher im sportlichen Freizeitbereich angewandt.

Weniger Armzüge vor der Wand nimmt der Schwimmer durch eine Rollbewegung des Oberkörpers Blick zur Wand auf. Mit nach vorne gestrecktem Arm berührt der Schwimmer die Wand. Der Kopf wird in Richtung der Anschlagseite gedreht. Der Körper dreht sich in Bauchlage. Die Beine werden an die Wand gehockt. Stehen die Beine parallel mit festem Kontakt zur Wand, erfolgt der kraftvolle Abdruck in die neue Bewegungsrichtu

Weitere Informationen

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Autor: Tobias Kasprak Veröffentlicht: 01.08.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021