Was ist eine Daumensattelgelenksarthrose?

Synonyme

medizinisch: Rhizarthrose, Carpometacapalgelnksarthrose

Synonyme im weiteren Sinne:

  • Sattelgelenksarthrose
  • Daumenarthrose
  • Arthrose des Daumensattelgelenkes

Definition

Prinzipiell werden entsprechend der Form der Gelenkkörper verschiedene Gelenkformen unterschieden. Dies sind zum einen das Kugelgelenk, das Nussgelenk, das Gleitgelenk, das Wackelgelenk, das Walzengelenk, das Ei- und das Sattelgelenk.

Das Sattelgelenk (=Articulatio sellaris) besteht dabei aus zwei sattelförmigen Gelenkflächen, die vom Aufbau her optimal aufeinander abgestimmt sind und „passen“.

Das Daumensattelgelenk befindet sich zwischen dem großen Vieleckbein (= Os trapezium) und dem ersten Mittelstrahlknochen.

Eine Daumensattelgelenksarthrose (med.: Rhizarthrose) stellt eine Verschleißerscheinung (Arthrose) im Bereich des Daumensattelgelenkes dar. Häufig betrifft die Arthrose auch weitere Gelenke der Hand, was zur Folge hat, dass auch in diesen Gelenken durch die Arthrose bedingte Folgen entstehen können.

Symptome

Bei der Daumensattelgelenksarthrose kommt es typischerweise zu Schmerzen im Gelenk.
Im Hinblick auf das Schmerzempfinden sei vorab angemerkt, dass Patienten gleiche Schmerzen individuell recht unterschiedlich wahrnehmen können. Dies hat für das Krankheitsbild der Daumensattelgelenksarthrose zur Folge, dass Patienten teilweise bereits im Frühstadium Ruheschmerzen empfinden, während andere den Ruheschmerz erst in fortgeschritteneren Stadien wahrnehmen. An dieser Stelle wird von einem „normal“ schmerzempfindlichen Patienten ausgegangen.
Im Frühstadium der Erkrankung fällt dem Patienten häufig ein Gefühl der Kraftlosigkeit im Bereich des Daumens auf. Besonders in Kombination mit alltäglichen Bewegungen treten häufig so genannte belastungsabhängige Schmerzen auf. Auch Druckschmerzen sind anfänglich typisch. Die Schmerzen nehmen allerdings teilweise recht schnell zu, da der Verschleiß unabdingbar voranschreitet.
In fortgeschritteneren Stadien nehmen die Schmerzen zu, werden heftiger und strahlen teilweise auch bis in andere Bereich aus.
Der klinische Befund einer Arthrose des Daumensattelgelenkes äußert sich in einer Kapselschwellung, folglich einer Schwellung um den Bereich des Sattelgelenkes herum. Typischerweise kann an dieser Stelle ein Druckschmerz ausgeübt werden.

Schmerzen bei einer Daumensattelgelenksarthrose

Der Schmerz gilt bei dem Krankheitsbild der Daumensattelgelenks als Leitsymptom. Die Ausprägungsintensität und Dauer der Schmerzen ist individuell sehr verschieden.
Auch das Krankheitsstadium hat einen Einfluss darauf, welche Schmerzform dominiert. Im Frühstadium tritt die Schmerzsymptomatik meist in Form von Belastungsschmerzen auf. Mit fortschreitender Erkrankung kann sich aber auch ein Ruheschmerz ausbilden, welcher als sehr belastend empfunden wird.
Neben dem Schmerz ist die Schwellung ein klassisches Symptom der Daumensattelgelenksarthrose. Daher kommt es durch die Kapselspannung auch häufig zu Druckschmerzen.
Die jeweiligen Schmerzformen variieren in ihrer Häufigkeit, Intensität und Dauer und verstärken sich tendenziell mit zunehmenden Verschleißerscheinungen des Daumensattelgelenks.
Die Schmerzen liegen oft nicht nur punktuell im Bereich des Daumensattelgelenks vor, sondern strahlen auch in die Finger und die Hand aus.
Durch die Schmerzen kann es außerdem zu einer Funktionseinschränkung, meistens in Form von Reduktion der Kraft und Beweglichkeit, kommen. Beispielsweise fällt es Betroffenen schwer, unter Schmerzen im Daumensattelgelenk Gegenstände fest zu greifen und zu halten. Zudem kann die Beweglichkeit je nach Krankheitsstadium aufgrund der Schmerzen eingeschränkt sein. Vor allem Dreh –und Griffbewegungen werden als sehr schmerzhaft empfunden.
Anhand der jeweiligen Schmerzsymptomatik orientieren sich die therapeutischen Schritte, da der Schmerz ein gutes Maß dafür ist, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist bzw. wie stark die Betroffenen dadurch eingeschränkt und belastet sind.

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Abbildung Daumensattelgelenk

  1. Daumensattelgelenk -
    Articulatio carpometacarpalis
    pollicis
  2. Fingerendglied -
    Phalanx distalis
  3. Fingergrundglied -
    Phalanx proximalis
  4. Mittelhandknochen
    des Daumens -
    Os Metacarpi
  5. Trapezbein
    (=großes Vieleckbein) -
    Os trapezium
  6. Speiche - Radius
  7. Elle -Ulna
  8. Kahnbein der Hand -
    Os scaphoideum
  9. Trapezoidbein
    (= kleines Vieleckbein) -
    Os trapezoideum
  10. Mittelhandknochen -
    Ossa metacarpi

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Diagnose

Zwecks Absicherung der Diagnose wird in der Regel ein Röntgenbild erstellt. Röntgenbilder sind in der Regel die einzigen bildgebenden Verfahren, die aussagekräftig sein können. Sie sind es allerdings meist nur dann, wenn die Erkrankung sich schon in einem fortgeschritteneren Stadium befindet. Ein positiver Röntgenbefund stellt sich erst dann ein, wenn sich bereits knöcherne Veränderungen infolge der weiter fortgeschrittenen Arthrose ausgebildet haben.

In solchen Stadien können Röntgenbilder, die unter Belastung angefertigt wurden, zusätzlich eine Instabilität des Gelenkes abbilden. Dies ist dann in der Regel auf einen gelockerten Kapselbandapparat zurückzuführen.

Weitere Informationen finden Sie auch unter unserem Thema: Diagnose einer Daumensattelgelenksarthrose

Verlauf

Die Daumensattelgelenksarthrose verläuft in der Regel schleichend, sodass sich sein Vollbild erst über längere Zeit (Monate bis Jahre) entwickelt.

Zudem ist nicht jeder Verlauf der gleiche, sodass sich die Intensität der Beschwerden von Patient zu Patient deutlich unterscheiden kann. Zu Beginn der Erkrankung treten allmählich belastungsabhängige Schmerzen im Bereich des Daumenballens auf (z.B. Drehbewegungen beim Aufschrauben von Deckeln, Greifbeschwerden), die sich in Ruhezuständen meist wieder einstellen. Mit der Zeit nehmen aber Intensität, Häufigkeit und Dauer der schmerzhaften Beschwerden zu, bis kaum noch schmerzlose Phasen – weder unter Belastung noch in Ruhe – vorkommen.

Im weiteren Verlauf kommt es arthrosebedingt immer mehr zu Verformungen des Daumensattelgelenks, sodass der Daumen nicht mehr vollständig zentral im Gelenk sitzt und sich auch äußerlich die Kontur des Daumens bzw. Daumenballenbereichs verändern kann. Die Koordination von Handbewegungen wird immer schlechter und Greifbewegungen immer schwächer.

Im Endstadium, wenn es zu einer vollständigen Versteifung des Daumensattelgelenks kommt, ist sogar ein kompletter Funktionsausfall des Daumens und damit auch eine Funktionseinschränkung der gesamten Hand möglich.

Röntgenbild der Handwurzel mit Daumensattelgelenk

  1. Mittelhandknochen (Daumen)
     
  2. Großes Vieleckbein (Os trapezium)

Behandlung einer Daumensattelgelenksarthrose

Die Behandlung der Daumensattelgelenksarthrose erfolgt im überwiegenden Teil der Fälle konservativ. Nur selten und bei schwerer Erkrankung, werden operative Techniken angewendet.

Das vorrangige Ziel der konservativen Therapie ist es, Schmerzen im Daumen zu lindern und dadurch die Einsatzfähigkeit der betroffenen Hand zu verbessern.

Eine Schmerzlinderung wird über die Behandlung der zugrundeliegenden Entzündung bewirkt. Da es sich hierbei um eine Entzündung handelt, die nicht durch Bakterien hervorgerufen wird, kommen keine Antibiotika zum Einsatz.
Grundlage der konservativen Therapie ist die Ruhigstellung des Daumens. Gegebenenfalls kann dabei eine sogenannte Daumenorthese zum Einsatz kommen, die jedoch nicht dauerhaft getragen werden sollte.

Lesen Sie hier mehr zu diesem Thema: Daumenorthese

Neben der Schonung des Daumens kann auch eine lokale Kühlung des Daumensattelgelenks Beschwerden lindern.

Zusätzlich kommen Salbenverbände (z.B. Voltaren®-Salbe) und entzündungshemmende nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac oder Ibuprofen zum Einsatz.

Bei letzteren sollte die Einnahme aufgrund ihres Nebenwirkungsprofils jedoch zeitlich begrenzt sein.

Wird mit den oben genannten Maßnahmen keine ausreichende Schmerzlinderung erzielt, kann eine Kortisoninjektion in den Gelenkspalt erfolgen. Diese führt zwar häufig zu einer dauerhaften Verbesserung der Symptomatik, darf jedoch aufgrund der Nebenwirkungen nicht zu oft durchgeführt werden.

Lesen Sie hierzu auch: Nebenwirkungen von Cortison

Halten die Beschwerden trotz korrekter Durchführung der oben genannten Therapie an, kann ein operatives Vorgehen erwogen werden.

Konservative Therapie

Zu den möglichen konservativen Therapieformen zählen:

  • Behandlung mit Wärme
  • Einnahme so genannter Antiphlogistika (NSAR)
  • Kortikoidinfiltration im Bereich des Gelenkes
  • Manualtherapie (Form der Krankengymnastik)
  • Ruhigstellung des Gelenkes durch das Anlegen einer Manschette oder einer Schiene

Sofern es sich um eine einfachere Form der Daumensattelgelenksarthrose handelt und besonders dann, wenn die Arthrose im Frühstadium erkannt wurde, ist in der Regel eine konservative Therapie in Form von Krankengymnastik indiziert. In der Regel erfolgt während dieser Zeit zusätzlich eine medikamentöse Therapie in Form von Einnahme spezifischer Rheumamedikamente (Celebrex®, Voltaren®, Ibuprofen, ...), die insbesondere die akuten Schmerzen lindern sollen.

Treten während Belastungsphasen Schmerzen auf, so wird dem Patienten in der Regel eine Orthese/Bandage verordnet. Hierbei muss beachtet werden, dass zwar das Gelenk geschont, aber beispielsweise auch Muskeln geschwächt werden. Deshalb sollten Orthesen/Bandagen nur bei dringender Notwendigkeit, zum Beispiel in Belastungssituationen, getragen werden. Das Tragen sollte niemals zur Gewohnheit werden!

Die Injektion von Cortison erfolgt in der Regel meist dann, wenn der Gelenkspalt bei der Daumensattelgelenksarthrose durch die Knorpelabnutzung nur minimal verändert wurde. Die Injektion erfolgt direkt ins Gelenk, somit bestehen auch injektionsbedingte Risiken, wie beispielsweise das Risiko einer Infektion. Nebenwirkungen des Cortisons, die sich auf den gesamten Körper auswirken, treten in aller Regel nicht auf. Das Ziel einer solchen Injektion ist das Herbeiführen einer möglichst langen Phase der Beschwerdefreiheit. Allzuhäufige Injektionen sollten vermieden werden, da es neben des allgemeinen Infektionsrisikos auch zu Rückbildungen im Bereich von Haut- und Fettgewebe kommen kann.

Behandlung mit Tape

Die Anwendung eines Tapes im Rahmen der Behandlung von Daumensattelgelenksarthrosen stellt eine gute konservative Therapiemöglichkeit dar.
Die Eigenschaft von Tapeverbänden liegt darin, dass das Daumensattelgelenk zwar stabilisiert und in seiner Beweglichkeit bewusst eingeschränkt wird, es jedoch nicht zu einer vollständigen Ruhigstellung kommt.

Die auf der Haut über dem Gelenk klebenden, leicht elastischen Pflasterstreifen dieser sogenannten funktionellen Verbände übertragen dabei die im Gelenk entstehenden Kräfte auf die Haut und stützen somit den Kapsel-Band-Apparat, verhindern übermäßige Bewegungen und verbessern die Bewegungswahrnehmung. Zudem können damit Schmerzen gelindert, Gelenksfehlstellungen korrigiert und der Lymphabfluss verbessert werden.

Besonders etabliert ist dabei das sogenannte Kinesiotape, welches der behandelnde Arzt oder Physiotherapeut in einer bestimmten Klebetechnik auf dem Daumensattelgelenk aufbringt.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Tapeverband

OP bei einer Daumensattelgelenksarthrose

Eine Operation als Therapiemaßnahme bei einer Daumensattelgelenksarthrose wird in den meisten Fällen immer erst dann in Betracht gezogen, wenn die alternativen, konservativen Therapiemethoden ausgereizt und über längeren Zeitraum nicht zu einem erwünschten Ergebnis geführt haben.

Zunächst kann ein klassischer arthroskopischer Eingriff in ambulanter Vollnarkose sinnvoll sein, der dem behandelnden Arzt zum einen die Möglichkeit gibt, sich ein direktes Bild über die Gelenksituation und das Ausmaß der Arthrose zu verschaffen, zum anderen aber auch erste therapeutische Maßnahmen durchzuführen (z.B. Glättung von Gelenkknorpel). Diese können, bevorzugt im Anfangsstadium, bereits zur Beschwerdelinderung führen können.

Eine weitere Möglichkeit bei mäßig fortgeschrittener Arthrose im Daumensattelgelenk ist die sogenannte Denervation, bei der die schmerzweiterleitenden Nervenfasern des Daumensattelgelenks unter örtlicher Betäubung zerstört werden.
Ein Nachteil dieser Eingriffsmöglichkeit ist jedoch, dass der Effekt nicht zwangsläufig auf Dauer bestehen bleibt, da die Schmerzfortleitung nach einigen Jahren von anderen Nervenfasern übernommen werden kann und die Arthrosebeschwerden somit mit der Zeit wieder auftreten können.

Bei stark fortgeschrittener Daumensattelgelenksarthrose reicht in der Regel ein arthroskopischer Eingriff nicht mehr aus, sodass auf andere Operationsmethoden zurückgegriffen werden muss. Eine Möglichkeit ist der Gelenksersatz, der mit oder ohne Fremdmaterial erfolgen kann. Die sogenannte Resektionsarthroplastik basiert dabei auf einem Gelenksersatz aus Eigengewebe. Das arthrosebedingt zerstörte Daumensattelgelenk wird unter Regionalanästhesie oder Vollnarkose entfernt (entfernt wird in der Regel das große Vieleckbein) und durch eine Spendersehne aus dem Unterarm (vom Musculus flexor carpi radialis) rekonstruiert.
Die Operation ist hier zwar komplizierter, jedoch können die Daumenlänge und der Kraftverlust weitestgehend ausgeglichen werden.

Das Daumensattelgelenk kann auch unter Verwendung von künstlichen Endoprothesen wiederhergestellt werden. Diese bestehen aus einer Verankerung im ersten Mittelhandknochen, auf der eine Kugel sitzt und einer künstlichen, im Trapezbein eingebrachten Gelenkpfanne mit spezieller Beschichtung. Ob die beiden Komponenten wie bei einem natürlichen Gelenk einander anliegen oder flexibel verbunden sind, ist dabei optional.

Aber auch das Einbringen von künstlichen Sattelgelenksprothesen findet hin und wieder seine Anwendung in der operativen Versorgung der Daumensattelgelenksarthrose, wobei Studien bisher noch keine signifikanten Vorteile gegenüber dem Eigengewebsersatz feststellen konnten.
Bei der Sattelgelenksarthroplastik wird das am Daumensattelgelenk beteiligte große Vieleckbein entfernt. Zwar weist diese Technik eine hohe Erfolgsquote auf, doch muss der Patient mit einem relativ langen Heilungsverlauf von drei bis sechs Monaten rechnen, während dem die Beweglichkeit des Daumens zunächst stark eingeschränkt ist. Zudem kommt es infolge der Knochenentfernung zu einer Verkürzung des Daumens und zu einer verbleibenden Kraftminderung. Eine physiotherapeutische Behandlung der Hand ist in jedem Falle notwendig, um das Ausmaß von Bewegungseinschränkung und Kraftminderung so gering wie möglich zu halten.

Ein weiteres Verfahren stellt die sogenannte Resektions-Augmentations-Transfixations-Arthroplastik (RATA) dar, die weder mit Eigen- noch mit Fremdmaterialverpflanzung arbeitet. Unter Vollnarkose wird auch hier das am Gelenk beteiligte, defekte Vieleckbein entfernt und anschließend die Gelenkskapsel ohne Fremdmaterial verstärkt, wobei gleichzeitig der Daumenmittelhandknochen über einen Draht am Zeigefindermittelhandknochen fixiert wird. Dieser Draht, der ca. 6 Wochen in der Hand verweilt, ermöglicht eine stabile Vernarbung, die eine ausreichende Beweglichkeit und Stabilität des Daumensattelgelenks ermöglicht.

Nach der Versorgung mit einer Endoprothese besteht neben dem Infektionsrisiko die Gefahr, dass sie aus ihren Verankerungen im Knochen ausbricht oder der Materialermüdung zum Opfer fällt.

Hinsichtlich der verwendeten Materialien gab es innerhalb der vergangenen Jahrzehnte immer wieder Neuerungen, um die Lebensdauer der Endoprothese zu optimieren. Obgleich dabei große Fortschritte erzielt wurden, fehlen Langzeitstudien zur Haltbarkeit der jüngsten Entwicklungen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Operation bei einer Daumensattelgelenksarthrose

Homöopathie

Neben einem konservativen oder operativen Therapieverfahren kann auch versucht werden, eine Daumensattelgelenksarthrose mit homöopathischen Ansätzen zu behandeln. Obwohl die Wirkung alternativmedizinischer Heilmethoden in vielen Fällen nicht vollständig wissenschaftlich belegt werden kann, bietet sie für viele Patienten mit Arthrosebeschwerden eine gute Möglichkeit zur Beschwerdelinderung.

Eine Möglichkeit ist die Einnahme einer bestimmten Schüßler-Salz-Kombination (Nr. 1, 2, 8, 9, 11, 16), um die Schmerzen der Daumensattelgelenksarthrose zu lindern. Weitere Mittel zur Behandlung von Arthrose in der Homöopathie sind darüber hinaus unter anderem Rhus toxicodendron (Giftsumach; Tropfen D12), Caulophyllum (Frauenwurzel; Tropfen D6), Dulcamara (Bittersüss; Tropfen D12) sowie die Anwendung von bestimmten Heilpflanzen, wie Brennnessel, Teufelskralle, Löwenzahn oder Cayennepfeffer.

Aber auch die Akupunktur und die lokale Verwendung von Blutegeln können schmerz- und entzündunglindernde sowie abschwellende Auswirkungen haben.

Weitere Informationen finden Sie auch unter unserem Thema: Homöopathie bei einer Daumensattelgelenksarthrose

Ernährung bei einer Daumensattelgelenksarthrose

Mit einer ausgewogenen Ernährung ist es möglich, die Symptomatik bei bereits bestehenden Beschwerden zu lindern oder ein Auftreten zu verhindern. Eine besondere Ernährung kann somit aus prophylaktischen als auch therapeutischen Aspekten bei einer Daumensattelgelenksarthrose zum Einsatz kommen.
Die bewusste Ernährungsumstellung hat vor allem die Gewichtsreduktion als Ziel, um die Gelenke zu entlasten. Da das Daumensattelgelenk beispielsweise im Vergleich zu einem Kniegelenk durch einen erhöhten BMI weniger belastet ist, spielt die Gewichtsreduktion bei der Daumensattelgelenksarthrose nur eine sekundäre Rolle. Viel wichtiger ist es, den noch vorhanden Knorpel zu schützen und das Fortschreiten der Erkrankung durch bestimmte Nahrungsmittel positiv zu beeinflussen. Als „Knorpel-protektiv“ gelten vor allem Lebensmittel wie Lauch, Zwiebeln und Knoblauch, da diese bestimmte günstig wirkende Inhaltsstoffe zur Verfügung stellen können. Zudem ist eine mineralien-, calcium –und vitaminreiche Ernährung wichtig. Daher sollte ein spezieller Ernährungsplan viel Obst, Gemüse, Fisch, Getreide, fettarme Milchprodukte, ungesättigte Fettsäuren (Olivenöl) und ballaststoffreiche Nahrungsmitteln enthalten.
Zudem ist es sehr wichtig, eine ausreichende Flüssigkeitsmenge zu sich zu nehmen. Dabei sollte vor allem Wasser oder Tee getrunken und auf zuckerhaltige Getränke, wie Fruchtsäfte oder Cola, verzichtet werden. Die jeweiligen Teesorten enthalten unterschiedliche Wirkstoffe mit verschiedenen Ansatzpunkten. Empfohlene, in Tees enthaltene Heilpflanzen, sind beispielsweise Löwenzahn, Brennnessel, Arnika, Weidenrinde, Heublumen, Rosmarin und viele mehr.
Ein übermäßiger Kaffee –und Zuckerkonsum sollten definitiv vermieden werden. Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass die Ernährungsumstellung bzw. die spezielle Ernährung zwar empfohlen wird, das Ansprechen der Therapie jedoch individuell sehr unterschiedlich ausfallen kann und es somit keinen garantieren Therapieerfolg gibt.

Lesen Sie mehr zum Thema Ernährung bei Arthrose

Zusammenfassung

Bei der Daumensattelgelenksarthrose handelt es sich um eine fortschreitende Zerstörung des Knorpels im Bereich des Daumensattelgelenkes. Dieses wird durch zwei Knochen gebildet: das große Vielecksbein (Os trapezium) des Handgelenkes und der erste Mittelhandstrahlknochen. Wie generell alle Knochen im Bereich eines Gelenkes sind diese beiden Knochen an ihren Verbindungsstellen mit einer Knorpelschutzschicht überzogen. Durch die Arthrose wird allerdings diese schützende Knorpelschicht fortschreitend zerstört. Dies hat die Entstehung von Schmerzen zur Folge, die in späteren Stadien zunehmen und auch teilweise in Ruhephasen auftreten können.
Der Entstehung einer Daumensattelgelenksarthrose werden unterschiedliche Ursachen zugeordnet. Dies sind beispielsweise:

  • Hormonelle Ursachen, wodurch insbesondere Frauen nach den Wechseljahren häufig von einer Daumensattelgelenksarthrose betroffen sind. Meist bleibt die Arthrose in solchen Fällen allerdings nicht auf dieses Gelenk beschränkt. Meistens sind dann weitere Gelenke, insbesondere im Bereich der Hand, betroffen (Arthrosen der kleinen Fingergelenke).
  • Gelenknahe Frakturen, die schlecht verheilten.
  • Vererbung

Knorpel findet sich in jedem Gelenk wieder. Immer dann, wenn Knochen miteinander eine gelenkige Verbindung eingehen, sind die Knochen an dieser Stelle mit Knorpel überzogen. Er stellt in gewisser Weise eine Schutzhülle des Knochens dar. Wird aber durch eine Arthrose der Knorpel zerstört, ist die Schutzfunktion des Knochens gestört. Anhand der Schilderung kann man bereits schlussfolgern, dass sich eine Arthrose in jedem Gelenk des Körpers entstehen kann. Von arthrotischen Veränderungen sind insbesondere das Hüft- (Coxarthrose) und Kniegelenk (Gonarthrose), sowie die Wirbelsäule (Rückenschmerzen) betroffen.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.05.2007 - Letzte Änderung: 30.03.2024