Monteggia- Fraktur

Synonyme im weitestem Sinne

Unterarmfraktur, Luxationsfraktur, Unterarmbruch

Englisch: Monteggia's fracture-dislocation

Lesen Sie auch unser Thema: Monteggia Fraktur Therapie

Zusammenfassung

Die Monteggia- Fraktur zählt zusammen mit der Galeazzi- Fraktur zu den Luxationsfrakturen (Auskuglungsfrakturen) des Unterarms. Der gebrochenen Knochen ist die Elle nahe des Ellenbogengelenks. Meist entsteht diese Art Fraktur beim Sturz auf den leicht gebeugten Unterarm. Die Therapie besteht in einer Metallplatte, welche die beiden Bruchstücke wieder zusammenfügen soll.

Terminologischer Ursprung

Die Monteggia- Fraktur wurde nach dem Chirurg Giovanni B. Monteggia aus Mailand benannt. Er war der Erstbeschreiber dieser Sonderform des Unterarmbruchs.

Definition

Die Monteggia-Fraktur wird zu den Unterarmfrakturen gerechnet. Genauer gesagt handelt es sich um eine so genannte Luxationsfraktur. Als eine Luxation bezeichnen Mediziner die „Auskugelung“ eines Gelenks. Der Knochen bricht also nicht nur, sondern die Bruchstücke verschieben sich zusätzlich noch gegeneinander. Daher der Begriff der Luxationsfraktur.

Symptome

Die Erkrankung beginnt häufig mit dem sogenannten Einschlafen und „Ameisenlaufen“ (= Kribbeln) auf der Kuppe des Mittelfingers. Durch eine einseitige Haltung des Handgelenkes beim Telefonieren, Rad fahren, ..., werden die Beschwerden ausgelöst. Kurze Zeit später hat der Patient das Gefühl einer angeschwollenen Hand. Schmerzen werden in der ganzen Hand, unter Umständen auch im Unterarm empfunden. Die genannten Schmerzen treten bevorzugt in der Ruhe, folglich besonders häufig nachts auf.

Verlauf

Im Verlauf der Krankheit bleibt es nicht nur bei den nächtlich auftretenden Schmerzen und Missempfindungen. Zunehmend häufiger treten die Symptome auch tagsüber auf. Patienten berichten diesbezüglich häufig von „Ungeschicklichkeit“ und plötzlich auftretender „Schwäche“ der Hand. Das Feingefühl der Haut an Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger reduziert sich immer stärker.

In später folgenden Stadien kann es zum Verlust der Daumenballenmuskulatur kommen.

Der vollständige Verlust des Hautgefühls in der Hand tritt heute glücklicherweise nur noch ganz selten auf.

Risikofaktoren

Um eine detaillierte Diagnose stellen zu können, ist es wichtig, dass der Patient dem Arzt all seine Beschwerden darlegt. Auch die Fragen nach den Begleiterkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus ("Zuckerkrankheit"), Fehlfunktionen der <link html schilddruese.html>Schilddrüse oder durchgemachte Brüche im Bereich der Handgelenke sind wichtig.

alternative Erkrankungen

Liegt eine Kompression des Nervus medianus im Handbereich vor, so kann man dies mittels der Messung der „Nervenströme“ (= ENG / Elektromyographie beim Neurologen (= Nervenarzt, Facharzt für Neurologie) feststellen.

Hinweis: Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Druckschädigung eines Nerven im Hand- Schulter und Halsbereich gleichzeitig auftreten

Röntgenaufnahmen / MRT

Obwohl mittels einer Röntgenuntersuchung das Karpaltunnelsyndrom nicht diagnostiziert werden kann, ist diese Untersuchung dennoch sinnvoll. Häufig findet man andere Erkrankungen, die mit dem Karpaltunnelsyndorm einhergehen (z.B. eine Arthrose des Daumensattelgelenkes)
Eine Magnetresonanztomographie (MRT) ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll.

Nur im Falle eines konkreten Tumorverdachtes ist eine solch aufwendige Untersuchung sinnvoll.

Merkmale

Der Unterarm besteht aus zwei Knochen: Elle und Speiche. Bei der Monteggia- Fraktur ist - im Gegensatz zur Galeazzi- Fraktur (hier bricht die Speiche) - ein Bruch der Elle. Der Knochen bricht nahe dem Ellenbogengelenk. Der den Unterarm ergänzenden Knochen, die Speiche, wird nahe dem Ellenbogengelenk luxiert, also ausgekugelt. Aus diesem Grund ist eine Monteggia Fraktur Therapie besonders wichtig

Enstehung der Monteggia- Verletzung

Eine Monteggia- Fraktur der Elle entsteht in den meisten Fällen durch einen Sturz auf den leicht gebeugten Arm. Wahrscheinlich ist der Unterarm einwärtsgedreht.

Therapie

Zuerst müssen die Bruchstücke des Knochens wieder an in ihre ursprüngliche Position gebracht werden. Ärzte sprechen hier von der Reposition. Ein Bruch der Elle nahe dem Ellenbogengelenk wird mit einer so genannten Plattenosteosynthese versorgt. Unter einer Osteosynthese versteht der Mediziner eine (Wieder-) herstellen der Knochenstruktur. Hier werden die Knochenbruchstücke mit Hilfe einer Platte, die auf den Knochen aufgeschraubt wird, wieder zusammen gefügt.

Die Speiche gelangt spontan ohne Therapie wieder in ihre ursprüngliche Lage zurück.

Weitere Informationen

Weiterführende Informationen finden Sie auf folgenden Seiten

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.08.2008 - Letzte Änderung: 30.03.2024