Stärken des Bindegewebes

Viele Menschen leiden unter einer sog. Bindegewebsschwäche. Doch welche Methoden existieren, um gezielt das Bindegewebe zu stärken?

Ausgangssituation Bidegewebsschwäche

Eine Bindegewebsschwäche ist genetisch bedingt. Das heißt die Anlage, schwaches Bindegewebe auszubilden, wird über die Eltern vererbt.

Die Bindegewebsschwäche nimmt mit dem Alter zu.
Auch die Hormonsituation ist entscheidend für die Ausbildung einer Bindegewebsschwäche. Während der Schwangerschaft und in den Wechseljahren ändert sich der Hormonhaushalt der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron, sodass in diesen Situationen das Bindegewebe besonders empfindlich wird.

Frauen sind generell deutlich häufiger als Männer betroffen. Verhaltensweisen wie Rauchen, Bewegungsarmut, ungesunde und fettreiche Kost sowie einige Medikamente können das Problem drastisch verstärken.

Die Bindegewebsschwäche zeigt sich nicht nur wie oft vermutet in einer Cellulite (Orangenhaut) oder der Ausbildung von Schwangerschafts- oder Dehnungsstreifen, sondern kann auch die Ausbildung von Leistenbrüchen oder Bandscheibenvorfällen begünstigen. Auch BesenreiserKrampfadernHämorrhoiden und die Gebärmuttersenkung sind bei Betroffenen mit schwachem Bindegewebe häufiger. Die Bindegewebsschwäche ist damit also ein kosmetisches und ein medizinisches Problem.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Schwäche des Bindegewebes.

Therapie

Da man die Qualität des Bindegewebes vererbt bekommt, gibt es keine Ursachentherapie. Allerdings gibt es Methoden, die das Bindegewebe zumindest positiv beeinflussen.

Gewichtsnormalisierung

Bei Übergewichtigen ist das Bindegewebe permanent unter Zug, sodass es auf Dauer ausleiert und schwach wird. Die Folge sind nicht nur Dehnungsstreifen und Cellulite, sondern das Übergewicht stellt auch einen Risikofaktor für die Entstehung von Leistenbruch und Bandscheibenvorfall dar! Darum gilt es, entweder das eigene Normalgewicht zu halten oder zu erreichen. Ist eine Gewichtsabnahme erforderlich, sollte unbedingt eine Ernährungsumstellung erfolgen. Sehr schädlich sind nämlich starke Gewichtsveränderungen, wie bei wiederholten Nulldiäten mit anschließendem Jo-Jo-Effekt. Hierbei kommt es nämlich zur abwechselnden Dehnung und Lockerung des Bindegewebes, was die nicht elastischen Bindegewebsfasern ausleiert und damit schwächt.

Ernährung und Trinkmenge

Neben der Gewichtsnormalisierung sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Viel frisches Obst, Gemüse und Reduktion der Zufuhr von Zucker und tierischen Fetten fördert einen gesunden Aufbau des Bindegewebes. Wichtig ist die Vitaminzufuhr, die jedoch meist durch eine ausreichende Versorgung mit Obst und Gemüse gedeckt werden kann und keine Nahrungsergänzungsmitteln erforderlich macht. Ausschlaggebend ist außerdem eine ausreichende Trinkmenge. Diese sollte etwa 1,5 bis 2 L am Tag betragen – bei körperlicher Betätigung und an heißen Sommertagen auch etwas mehr. Das Bindegewebe speichert Wasser und wirkt straffer, wenn es genügend Wasser enthält. Außerdem können nur so Abfallprodukte des Stoffwechsels, die sich auch im Bindegewebe ansammeln, über die Nieren aus dem Körper gespült werden.

Mehr hierzu unter: Bindegewebe durch Ernährung stärken

Bindegewebe stärken durch Sport

Regelmäßiger Sport ist essenziell zur Straffung des Bindegewebes. Optimal ist eine Mischung aus Ausdauersport und Kraftsport. Als Ausdauersport bieten sich zum Beispiel zweimal wöchentlich eine Dreiviertelstunde Joggen, Walken, Schwimmen oder Radfahren an. Gymnastik, Bauch-Beine-Po Kurse, Aquajogging und viele weitere Angebote fördern gezielt die Straffung der betroffenen Körperregionen. Der Sport erfordert sehr viel Disziplin und Geduld, ist aber unerlässlich zur Stärkung des Bindegewebes!
Auch die sog. Blackroll kann beim Stärken des Bindegewebes helfen.

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Wechselduschen

Durch warm-kalte Wechselduschen fördert man die Durchblutung des Bindegewebes und den Abtransport von Lymphflüssigkeit. Dazu hält man nach dem Duschen den Duschstrahl auf die betroffenen Stellen. Man beginnt immer mit warmem Wasser und schließt die Wechseldusche mit kaltem Wasser ab – das Ganze 4 bis 5 mal im Wechsel. Als Nebeneffekt machen Wechselduschen wach und man sagt ihnen nach, dass sie den Körper abhärten gegen Kälte, Wärme und Erkältungen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Wechselduschen

Massagen

Viele Betroffene schwören auf Massagen. Diese regen die Durchblutung der Haut, Unterhaut und Muskulatur an und stimulieren damit das Bindegewebe. Es gibt zahlreiche Massagetechniken, wobei eine einfache Bürste aus Drogeriemärkten täglich in kreisenden Bewegungen unter Druck angewandt ausreicht, um den gewünschten Effekt zu zeigen. Auch Algenwickel und die Anwendung von Lymphdrainagemassagen können helfen, überschüssige Lymphflüssigkeit aus dem Bindegewebe zu befördern.

Hautpflege

Zur Pflege sollte regelmäßig die Haut eingecremt werden. Cremes, u.a. Anti-Cellulite-Cremes, gibt es in allen Preisklassen zu kaufen. Allerdings sollte man sich bewusst machen, dass diese lediglich eine Unterstützung der Hautstraffung bewirken können und NICHT allein den Körper neu modellieren können. Die oben genannten Lifestyle-Änderungen sind also trotz der Cremes unumgänglich um das Bindegewebe gesund und straff zu halten.
Lesen Sie mehr zum Thema: Hautpflege

Andere Methoden

Es existiert ein großes Angebot an Nahrungsergänzungmitteln, pflanzlichen und homöopathischen Mitteln und Mineralien gegen Bindegewebsschwäche. Bitte bedenken Sie jedoch, dass oftmals keine klinisch erprobten Studien zu dem Wirkerfolg existieren. Recht neu ist die Entdeckung, dass spezielle Ultraschallwellen zur Straffung des Bindegewebes beitragen sollen. Dabei werden über eine schmerzfreie Bestrahlung mit Ultraschallwellen die Durchblutung und damit der Stofftransport angeregt.
So ähnlich funktioniert Reizstrom. Diese Methode stammt aus der Sportmedizin. Mit schwachen elektrischen Strömen werden Muskeln zur Kontraktion angeregt, wobei es zum Muskelaufbau und zur Bindegewebsstärkung kommen soll.
Beim Training im Vakuum, was heutzutage einige Fitnessstudios anbieten, wird während dem Steppen oder Fahrradfahren ein Sog auf Beine und Gesäß ausgeübt. Dies führt zu verstärkter Durchblutung und Erwärmung der betroffenen Regionen. Diese Verfahren sind teilweise recht kostspielig, es wurden jedoch tatsächlich schon positive Effekte nachgewiesen.

Hausmittel bei einer Bindegewebsschwäche

Gegen eine Bindegewebsschwäche können auch einige Hausmittel Abhilfe schaffen.

So helfen beispielsweise Wechselduschen oder Bürstenmassagen, die Durchblutung und Lymphzirkulation zu fördern. Das beseitigt eventuell vorhandene Wassereinlagerungen, die im Zusammenhang mit einer Bindegewebsschwäche häufig auftreten.

Außerdem können Kräuteranwendungen das Bindegewebe stärken. Hierzu sollten Sie Efeublätter aus der Apotheke in Wasser geben und kochen lassen. Jetzt können Sie Kompressen in den entstehenden Sud tunken und diese anschließend auf die zu behandelnden Hautstellen geben. Die Kompressen sollten 20 Minuten auf der Haut einwirken. Diesen Ablauf können Sie täglich wiederholen. 

Welche Medikamente können helfen?

Zur Stärkung des Bindegewebes können auch verschiedene Tabletten eingenommen werden. Hier gibt es zum Beispiel frei verkäufliche Tabletten aus dem Drogeriemarkt, die Biotin und Kieselerde enthalten.

Biotin wird auch Vitamin B7 oder Vitamin H genannt und trägt zur Stärkung von Haut, Haaren und Nägeln bei. Allerdings muss es durch die Einnahme von Biotin sowie von Kieselerde nicht zwingend zu einem merklichen Effekt kommen.

Die Präparate helfen nur, wenn ein Vitaminmangel die Ursache der Bindegewebsschwäche ist, was oft aber nicht die alleinige Ursache ist.

Die Wirkung von Kieselerde ist wissenschaftlich sogar noch nicht bewiesen. Es gibt außerdem Präparate, die Hyaluronsäure enthalten. Hyaluronsäure ist ein Bestandteil der “Grundsubstanz” des Bindegewebes und hilft dabei, Wasser zu binden. Allerdings ist auch die Wirkung der Zufuhr von Hyaluronsäure zur Stärkung des Bindegewebes wissenschaftlich nicht bewiesen und ein merklicher Effekt fraglich.

Schüssler Salze bei einer Bindegewebsschwäche

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Wirkung von Schüssler Salzen ähnlich wie bei den frei verkäuflichen Tabletten aus dem Drogeriemarkt nicht wissenschaftlich belegt ist. Eine Bindegewebsschwäche kann meist nicht durch den einfachen Zusatz von Präparaten behoben werden.

Unter den Schüssler Salzen können hier aber Calcium sulfuricum (Nr.12) und Kalium chloratum (Nr.4) helfen, das Bindegewebe zu regenerieren.

Das Schüssler Salz Nr. 11, Silicea, soll die Kollagenbildung anregen und somit zur Neubildung des Bindegewebes beitragen.

Der Proteinaufbau und somit der Bindegewebsaufbau kann durch das Schüssler Salz Nr. 2, Calcium Phosphoricum, unterstützt werden. Außerdem kann Cuprum arsenicosum, Schüssler Salz Nr. 19, das Bindegewebe stärken. 

Homöopathie bei einer Bindegewebsschwäche

Zur Homöopathie ist grundsätzlich anzumerken, dass es sich bei dem Fachgebiet um kein wissenschaftlich belegtes Gebiet handelt. Das heißt, dass die homöopathischen Arzneimittel keine belegbare Wirksamkeit haben.

Eine Besserung der Beschwerden alleine durch Homöopathie ist daher sehr unwahrscheinlich. Zur Homöopathie zählen unter anderem Schüssler Salze. Diese sind im Absatz “Schüssler Salze” bereits beschrieben.

Des weiteren können Globuli eingenommen werden. Die Wirkstoffe ähneln hierbei denen der Schüssler Salze. So gibt es beispielsweise Silicea Globuli.

Außerdem können Mercurius solubilis Globuli zur Stärkung des Bindegewebes beitragen. Das Haupteinsatzgebiet ist allerdings die Bekämpfung von Entzündungen von Haut und Schleimhäuten. Ob es also durch Mercurius solubilis zu einer deutlichen Besserung des Bindegewebes kommt, ist daher fraglich. 

Chirurgische Maßnahmen

In schweren Fällen kann auch die Schönheitschirurgie einen Beitrag zur Bindegewebsstraffung erzielen. Eine spezielle Bindegewebschirurgie gibt es nicht. Allerdings kann bei vergeblichen Versuchen zur Gewichtsabnahme eine Fettabsaugung in Frage kommen. Nach Schwangerschaften oder starker Gewichtsreduktion kann eine Bauchdeckenstraffung die kosmetischen Ergebnisse günstig beeinflussen. Es gibt auch die Möglichkeit einer Oberschenkelstraffung oder Oberarmstraffung.

Bindegewebe stärken für eine straffe Brust

Schwaches Bindegewebe der Brust ist besonders bei Frauen ein wichtiges Thema.

Da die weiblichen Brüste keine Muskeln enthalten, sondern vielmehr aus Bindegewebe, Fett und Drüsen bestehen, kann ein gezielter Muskelaufbau in diesem Bereich, anders als beim Mann, selten eine befriedigende Verbesserung der Bindegewebestabilität erreichen.

Viele Frauen befürchten, dass Schwangerschaften, die Stillzeit und andere Faktoren das Bindegewebe beeinflussen könnten und das äußere Erscheinungsbild einer „hängenden Brust“ auftreten könnte.

Studien aus den Vereinigten Staaten konnten zeigen, dass die Befürchtung, dass die Stillzeit einen negativen Effekt auf das Bindegewebe im Brustbereich hat nicht aufrecht zu halten ist.
Stattdessen hat die genetisch vererbte Größe der Brust, sowie externe Faktoren wie beispielsweise die individuelle Ernährung und der Konsum von Zigaretten einen erwiesenen Einfluss auf die Beschaffenheit der Haut und auf das Bindegewebe.

Auch das Erreichen der Wechseljahre hat einen Effekt auf das Bindegewebe der weiblichen Brust. In dieser Zeit bildet sich das Drüsengewebe innerhalb der Brust zurück, weshalb sie kleiner werden und das Bindegewebe an Straffheit verliert.

Lesen Sie mehr zum Thema Bindegewebe der Brust

Ernährung

Es wird angenommen, dass die Ernährung einen großen Effekt auf das Bindegewebe und den allgemeinen Gesundheitsstatus der Haut hat.

Abgesehen davon, dass die Ernährung effektiv helfen kann, das eigene Gewicht zu reduzieren, und damit einen positiven Einfluss auf das Erscheinungsbild eines schwachen Bindegewebes hat, wird bestimmten Nahrungsbestandteilen nachgesagt, einen positiven Effekt auf die Beschaffenheit der Haut und auf das Bindegewebe zu haben.

So ist eine ausreichende Menge an Vitaminen, insbesondere dem Vitamin C, ein wichtiger Bestandteil für strafferes Gewebe.
Unter einer normalen, ausgewogenen Ernährung sollte jedoch im Regelfall genügend Vitamin C enthalten sein. Es gilt zu beachten, dass eine Überdosierung von Vitamin C keinesfalls einen positiven Effekt auf den Körper hat und unter Umständen sogar die Entstehung von Nierensteinen verursachen kann.
Das regelmäßige Essen von Zitrusfrüchten versorgt den Körper mit ausreichenden Mengen an Vitamin C.

Wichtiger ist es, auf bestimmte Nahrungsbestandteile zu verzichten, um das Bindegewebe nicht zusätzlich zu belasten.
So ist eine fettarme und generell gesunde Ernährung essentiell für ein strafferes Gewebe, da sich weniger Fett anlagert, welches dann, durch die genetisch bedingte Bindegewebsschwäche, als unästhetisch wahrgenommen werden könnte.

Da das Bindegewebe außerdem Wasser speichern kann, wirkt es bei einer ausreichenden Trinkmenge die, ohne übermäßige körperliche Belastung oder hohen Temperaturen, bei etwa 1,5 bis 2 Litern liegen sollte, gestraffter. Abgesehen von dem positiven Effekt auf das Bindegewebe ist eine ausreichende Trinkmenge aus gesundheitlichen Gründen zu empfehlen.

Welche Lebensmittel kann man zur Stärkung des Bindegewebes essen?

Bei einer Bindegewebsschwäche spielt eine gesunde Ernährung eine wesentliche Rolle. Grundsätzlich sollten sehr fettreiche Mahlzeiten vermieden werden.

Außerdem ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken und auf den Konsum von Nikotin zu verzichten.

Es sollte viel Obst und Gemüse gegessen werden, da das dort enthaltene Vitamin C wichtig zum Aufbau des Bindegewebes ist. Hierzu zählen vor allem Brokkoli oder Beeren. Zusätzlich zum Vitamin C kommen in ihnen noch viele Spurenelemente vor, die die Durchblutung des Gewebes fördern.

Auch Haferflocken und Nüsse tragen zu einer Stärkung des Bindegewebes bei.

Nüsse enthalten viele gesunde Fettsäuren und sind eine gute Alternative zu fettigen Mahlzeiten mit ungesunden Fettsäuren. Wenn Sie aber gerade lieber etwas an Gewicht verlieren wollen, sollten Sie die Nüsse nur in Maßen essen. Auch Lachs eignet sich gut zur Ernährung bei einer Bindegewebsschwäche, da er viele Proteine enthält, die für die Zellerneuerung benötigt werden.

Welche Vitamine helfen bei einer Bindegewebsschwäche?

Für den Aufbau von Bindegewebe werden einige Vitamine benötigt. Daher kann die Zufuhr von Vitaminen bei einer Bindegewebsschwäche helfen.

Vitamin C, das sich beispielsweise in Zitronen oder schwarzen Johannisbeeren befindet, unterstützt beispielsweise die Kollagenbildung. Weitere Lebensmittel mit viel Vitamin C sind außerdem Spinat, Brokkoli, Rosenkohl oder Grünkohl.

Auch das Vitamin B3, das sich zum Beispiel in Nüssen befindet, hilft bei der Kollagenbildung und ist weiterhin für die Feuchtigkeitsversorgung der Haut wichtig. Vitamin B3 befindet sich außerdem in Fleisch, Geflügel, Fisch und Eiern.

Übungen bei einer Bindegewebsschwäche

Um das Bindegewebe zu stärken ist Sport grundsätzlich empfehlenswert.

Welche Übungen durchgeführt werden sollten, hängt dabei natürlich davon ab, an welcher Stelle des Körpers das Bindegewebe besonders geschwächt ist bzw wo man die Schwäche bekämpfen möchte.

Hilfreich zur Stärkung des Bindegewebes ist das Faszientraining, bei dem man zur Durchführung der Übungen allerdings noch eine sogenannte Faszienrolle benötigt.

Um beispielsweise eine Bindegewebsschwäche an den Oberschenkeln und dem Po zu bekämpfen, kann die sogenannte “Beinwalze” als Übung durchgeführt werden. Hierbei setzt man sich auf den Boden und  platziert die Faszienrolle unter der Wade. Danach rollt man sich auf der Rolle langsam hinauf bis zum Po und wieder zurück in Richtung der Wade.

Um das Bindegewebe am Po zu stärken, können außerdem Ausfallschritte nach vorne gemacht werden.

Um das Bindegewebe an den Armen zu straffen, eignen sich Übungen mit kleinen Gewichten, die zum Beispiel mit 90 Grad angewinkelten Armen nach oben gehoben werden. 

Bindegewebe im Gesicht stärken

Mit höherem Alter nimmt die Elastizität und Straffheit des Bindegewebes auch in unserem Gesicht ab.
Bemerkbar wird dies durch Falten, wobei sich ein großer Industriezweig mit der Bekämpfung selbiger beschäftigt.

Grundsätzlich gehört das schwächer werdende Bindegewebe im Gesicht zum Alterungsprozess dazu, es gibt jedoch einige Möglichkeiten, den Effekt abzumildern. So existieren einige Salben und Cremes, die strafferes Bindegewebe im Gesicht versprechen.
Realistisch gesehen helfen diese Cremes meist besser bei kleineren Falten und in jüngerem Alter. Die Cremes beinhalten oft Stoffe wie Co-Enzym Q10, Vitamin A, E, C und B sowie Hyaluronsäure und Kollagen.

Alle haben gemein, dass sie die Faltentiefe abmildern wollen, wobei manche Cremes dieses Versprechen tatsächlich in einem gewissen Rahmen halten können.
Ein drastischer Effekt ist jedoch mit keinem der verfügbaren Cremes wahrscheinlich.

Eine andere Methode für die Faltenbekämpfung und der Straffung des Bindegewebes im Gesicht verspricht eine Therapie, die den Aufbau der Muskeln im Gesicht zum Ziel hat und damit eine effektive Faltenreduktion verspricht.

Chirurgische Maßnahmen der Straffung der Haut im Gesicht, sowie das Spritzen von Botox unter die Haut sind Möglichkeiten, das schwach werdende Bindegewebe zu kaschieren, sind jedoch mit eigenen Nebenwirkungen, beziehungsweise chirurgischen Eingriffen verknüpft.

Bindegewebe und Krampfadern

Der Begriff der Krampfadern (medizinisch: Varikose) beschreibt ein medizinischen Phänomen, dass unter anderem durch eine angeborene Bindegewebsschwäche ausgelöst werden kann.

Die Venen in unseren Beinen haben die Aufgabe, dass Blut zurück zum Herzen zu pumpen. Da dies entgegen der Schwerkraft passieren muss, gibt es Mechanismen, die diesen Vorgang erleichtern.
Mit jeder Muskelkontraktion kann ein bisschen Blut weiter nach oben transportiert werden.

Damit das Blut nach Erschlaffen des Muskels nicht sofort wieder in Richtung Füße fließt, existieren Venenklappen, die die Vene nach unten hin verschließen.

Bei einer Bindegewebsschwäche verlieren die Wände der Venen an Elastizität, was dafür sorgt, dass die Venenklappen nicht mehr richtig verschließen und doch Blut zurück fließt.

Somit herrscht ein höherer Druck auf die nächste, weiter unten liegende Klappe, welche dann leichter nachgibt. Durch diese höheren Druckverhältnisse in den oberflächlichen Venen entstehen die sogenannten Krampfadern, die von außen als geschlängelte Vene zu sehen sind.

Doch Krampfadern sind keineswegs nur ein ästhetisches Problem sondern können einige gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Um die Entstehung von Krampfadern aufgrund von schwachem Bindegewebe zu verhindern, ist eine ausreichende Bewegung und Stärkung des Muskelgewebes entscheidend.
Durch die Bewegung und den Muskelaufbau können die Venen in ihrer Aufgabe des Rücktransports des Blutes gestärkt werden und somit einer Entstehung von Krampfadern effektiv vorgebeugt werden.

Bindegewebe in der Schwangerschaft stärken

Es ist nicht selten, dass es während der Schwangerschaft zu sogenannten Schwangerschaftsstreifen kommt. Das sind kleine Risse im Bindegewebe, die meist am Bauch auftreten.

Durch die schnelle und große Zunahme des Bauchumfangs während der Schwangerschaft lassen sich die Streifen kaum vermeiden. Weiterhin wird durch die weiblichen Hormone, die während der Schwangerschaft ausgeschüttet werden, eine Lockerung des Bindegewebes begünstigt, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten.

Um den Dehnungsstreifen vorzubeugen, sollte man auch in der Schwangerschaft nicht gänzlich auf Sport verzichten und körperlich aktiv bleiben. Hierzu gibt es spezielle Kurse für Schwangere, die den Körper zusätzlich optimal auf die Geburt vorbereiten.

Natürlich ist es auch in der Schwangerschaft wichtig, ausreichend zu trinken und auf eine gesunde Ernährung zu achten. Das unterstützt auch das Bindegewebe.

Wichtig ist es außerdem, die Haut mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen, da trockene Haut leichter dazu neigt, einzureißen. Hierzu eignen sich fetthaltige Cremes oder Öle. Sind bereits Dehnungsstreifen entstanden, können diese auch durch besondere Öle oder Cremes behandelt werden. Dass die Streifen allerdings gänzlich verschwinden, ist sehr unwahrscheinlich.

Wollen Sie noch mehr über die Behandlung von Schwangerschaftsstreifen lesen? - Dann besuchen Sie unseren Artikel:

Schwangerschaftsstreifen vorbeugen

Abbildung Bindegewebe stärken

Bindegewebe stärken
I
- Haut mit starkem
Bindegewebe
(Straffe Hautoberfläche)
II - Haut mit
Bindegewebsschwäche
(Dellen auf der
Hautoberfläche)

  1. Haut - Cutis
  2. Gestärkte Gewebefasern
  3. Normale Fettzellen -
    Adipozyten
  4. Tiefliegende Fettschichten
    (Fettreserve)
  5. Muskel
  6. Vergrößerte Fettzellen
  7. Schwache Gewebefasern
    Methoden die das Bindegewebe
    zumindest positiv beeinflussen:

    A - Gewichtsnormalisierung
    B - Ausgewogene Ernährung
    (frisches Obst, Gemüse, Reduktion
    von Zucker und tierischen Fetten)
    C - Ausreichende Trinkmenge
    (etwa 1,5 - 2 Liter am Tag)
    D - Regelmäßiger Sport
    (Joggen, Walken, Schwimmen,
    Radfahren, Gymnastik-Bauch-Beine-Po,
    Aquajogging)
    E - Massagen
    (Algenwickel, Lymphdrainagemassagen)
    F - Hautpflege
    (Anti-Cellulite-Cremes)
    G - Chirurgische Maßnahmen
    (Fettabsaugung, Bauchdeckenstraffung,
    Oberschenkel- und Oberarmstraffung)

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.08.2013 - Letzte Änderung: 22.10.2021