Ibuprofen

Erklärung / Definition

Ibuprofen gehört zur Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatikern (NSAR), ist also ein Schmerzmittel. Es besitzt neben guter schmerlindernder, auch entzündungshemmende und fiebersenkende Potenz.

Handelsnamen

Ibu 200®, Ibu 400®, Ibu 600®, Ibu 800®, Spalt®, Dolgit®, Imbun®, Dolormin®, Aktren®, Ibudolor®, Ibuphlogont®, Dolo-Puren®

Es gibt natürlich weiter Handelsnamen, die übersichtshalber nicht genannt wurden.

Chemischer Name

2-(4-Isobotyl-phenyl)-propionsäure
Summenformel: C13H18O2

Anwendungsgebiete

Typische Anwendungsgebiete von Ibuprofen sind:

Ibuprofen kann darüber hinaus auch zur Linderung von Unterleibs- und Kopfschmerzen im Rahmen des prämenstruellen Syndroms eingesetzt werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter
 "So wird ein prämenstruelles Syndrom behandelt".

Wirkung

Ibuprofen gehört zu den Medikamentenwirkstoffen, die zur Behandlung von Entzündung, Fieber und Schmerzen eingesetzt werden können.

Die häufigste Anwendung von Ibuprofen erfolgt bei Kopfschmerzen, Zahnschmerzen oder auch Regelschmerzen, sowie zur Fiebersenkung. Auch in der Behandlung von Migräne-Anfällen, Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen findet Ibuprofen Anwendung.

Oft reichen zur Behandlung bereits 200 bis 400mg des Wirkstoffs Ibuprofen aus.

Der Wirkstoff bekämpft sowohl die Entzündungsvorgänge im Körper, wie auch die Schmerzen selbst, sodass auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen der Gelenke mit Ibuprofen behandelt werden kann. Hier ist dann allerdings oft eine erhöhte Dosis von 800mg Ibuprofen notwendig, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen.

Für ältere Säuglinge und Kinder gibt es Ibuprofen niedriger Dosierung als Saft.
Ab einer Dosis von 600mg/Tablette sind Medikamente mit dem Wirkstoff Ibuprofen verschreibungspflichtig und müssen von einem Arzt verordnet werden. Zudem sollte die Einnahme immer in Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

Ibuprofen wird zu den nicht-steroidalen Antirheumatika gezählt und gehört dort zu der Untergruppe namens Propionsäureverbindungen. Der Wirkmechanismus von Ibuprofen kann zum Großteil auf seine hemmende Wirkung auf die Prostaglandin-Bildung ( siehe: Prostaglandine) im Körper zurückgeführt werden.

Diese Prostaglandine werden vom Körper als Botenstoffe freigesetzt, wenn im Körper Entzündungsvorgänge stattfinden. Die Prostaglandine sorgen im Gewebe für die typischen Entzündungszeichen Rötung und Schwellung, sensibilisieren jedoch auch die Nervenenden und sorgen so für die Schmerzweiterleitung und die Wahrnehmung des Schmerzes im Gehirn.

Wird nun durch Ibuprofen die körpereigene Bildung der Prostaglandine verhindert, so kommt es ebenfalls zu einer Verminderung von Schmerz- und Entzündungsreaktionen. Ibuprofen wirkt demnach entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd.
Die zusätzliche fiebersenkende Wirkung von Ibuprofen erfolgt über die Beeinflussung des Temperaturregelzentrums im Gehirn.

Ist Ibuprofen blutverdünnt?

Ibuprofen ist in geringem Maße blutverdünnend. Allerdings nicht ausreichend, um es als reguläres blutverdünnendes Medikament einsetzen zu können.

Ähnlich wie Aspirin, das ja durchaus blutverdünnend wirkt, bindet auch Ibuprofen an das Enzym Cyclooxygenase. Jedoch binden beide Wirkstoffe an unterschiedliche Stellen des Enzyms, weswegen ihre blutverdünnenden Eigenschaften sich unterscheiden.

Ibuprofen muss also nicht vor Operationen oder Zahnbehandlungen abgesetzt werden und es muss auch keine regelmäßige Kontrolle der Blutwerte stattfinden.
Es sollte allerdings darauf geachtet werden, Ibuprofen und Aspirin nicht gleichzeitig einzunehmen. In dem Fall blockiert Ibuprofen nämlich das Enzym, sodass Aspirin nicht mehr wirken kann. Dadurch fällt dessen blutverdünnende Eigenschaft weg und es kann zu Gerinnseln kommen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Blutverdünner

Dosierung

Ibuprofen gibt es sowohl in Tablettenform, wie auch als Saft.In Deutschland übliche Dosierungen sind Tabletten mit 200 mg, 400 mg, 600 mg und 800 mg.Die Tageshöchstdosis liegt bei 2400 mg.

Ibuprofen ist in Deutschland in der Dosierung 200 und 400 mg apothekenpflichtig, ab 600 mg rezeptpflichtig.

Als Saft gibt es Ibuprofen für Kleinkinder ab einem Alter von 6 Monaten verschreibungsfrei, unter 6 Monaten solle Ibuprofen nicht angewendet oder Risiko und Nutzen sorgsam abgewägt werden. Ansprechpartner ist der behandelnde Pädiater (Kinderarzt).

Ibuprofen 400, 600 oder 800?

Ibuprofen wird in verschiedenen Dosierungen pro Tablette verkauft. Es gibt Präparate mit 400 mg, 600 mg und 800 mg Wirkstoff.
Ibuprofen 400 ist rezeptfrei, 600 und 800 hingegen rezeptpflichtig. Dies hat verschiedene Gründe.

Egal welche Wirkstoffdosis, Ibuprofen ist apothekenpflichtig und kann somit nur in Apotheken erworben werden. Ibuprofen wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und antientzündlich.
Daher kann es bei verschiedenen Ursachen von Schmerzen und Fieber, aber auch bei rheumatischen Erkrankungen und Arthrose angewendet werden.

Egal ob es sich um Ibuprofen 400, 600 oder 800 handelt, das Anwendungsgebiet ist dasselbe. Lediglich in der Praktikabilität in Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen bestehen Unterschiede in der Anwendung.

Da Ibuprofen 400 rezeptfrei ist, kann es zur Selbstmedikation, also ohne Konsultation eines Arztes, eingenommen werden. Dies ist häufig bei Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Zahnschmerzen und Menstruationsschmerzen der Fall.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Ibuprofen 400

Ibuprofen 600 und 800 kommen zur Anwendung, wenn auf Raten eines Arztes über eine längere Zeit höhere Dosen eingenommen werden müssen. Dies ist bei rheumatischen Erkrankungen, wie der rheumatoiden Arthritis, Gicht und Arthrose der Fall.
Da Ibuprofen 600 und 800 ohnehin nur nach Vorlage eines Rezeptes zu kaufen sind, bietet es sich bei entzündlichen Erkrankungen an, regelmäßig Rücksprache mit einem Arzt zu halten.

Dosierung pro Kilogramm Körpergewicht

Als Richtlinie gilt, dass pro Tag 30 mg Ibuprofen pro Kilogramm Körpergewicht eingenommen werden dürfen.
Eine Person mit einem Gewicht von 70 kg dürfte demnach circa 2100 mg Ibuprofen am Tag einnehmen.

Dies ist nur bedingt richtig. Zunächst einmal ist zu unterscheiden, ob es sich um eine Selbstmedikation handelt oder das Ibuprofen auf ärztlichen Rat hin eingenommen wird.
Im Rahmen einer Selbstmedikation sollten Erwachsene sowie Jugendliche ab 12 Jahren mit einem Mindestgewicht von 40 kg nicht mehr als 1200 mg einnehmen.

Pro Einzeldosis sollten nicht mehr als 200-400 mg eingenommen werden.

Unter ärztlicher Kontrolle jedoch können Dosen bis zu 2400 mg pro Tag eingenommen werden. Kinder zwischen zehn und 12 Jahren mit einem Gewicht von 30 bis 39 kg können als Tageshöchstdosis 800 mg, in Einzeldosen mit bis zu 200 mg Ibuprofen, einnehmen.

Im Alter zwischen sechs und neun Jahren dürfen Kinder mit einem Gewicht von 20-29 kg ebenfalls 200 mg pro Einzeldosis und 600 mg als Tagesmaximaldosis einnehmen.
Sollte ein Kind mit seinem Alter und Gewicht zwischen zwei der Kategorien stehen, kann man sich am Gewicht orientieren, da dieses ausschlaggebender für die Dosierung ist.

Unabhängig vom Alter und der Dosierung sollten Ibuprofen-Tabletten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit, am besten Wasser oder Tee, eingenommen werden.
Zwischen den Einnahmezeitpunkten sollten vier bis sechs Stunden liegen, sodass sich die Tageshöchstdosis auf drei bis vier Einzeldosen verteilt. Wenn es sich um eine Selbstmedikation handelt, sollte man sich an die oben genannten Dosierungen halten.

Dosierung nach Krankheit

Bei Beachtung der eben genannten Höchstdosen ist es eigentlich egal, um was für eine Art von Beschwerden es sich handelt, seien dies nun Zahnschmerzen, Migräne, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Fieber oder um Symptome einer Erkältung.

Die genaue Dosis kann der Stärke der Symptome individuell angepasst werden. Es bietet sich natürlich an, zunächst mit einer geringen Dosis von beispielsweise 200 mg für einen Erwachsenen zu beginnen und sie gegebenenfalls zu steigern, sollte sich der Zustand nicht bessern.

Im Rahmen einer Selbstmedikation sollte Ibuprofen allerdings nicht länger als drei bis fünf Tage eingenommen werden. Andernfalls ist ein Arzt aufzusuchen.

Dosierung bei einem Gichtanfall

Wenn Ibuprofen als Therapie eines Gichtanfalls zur Anwendung kommt, kann es nur symptomatisch die Schmerzen und die Entzündung lindern und nicht die Ursache an sich bekämpfen.
Häufig müssen höhere Mengen Ibuprofen genommen werden, damit es zu einer Besserung kommt.

Es lohnt sich in diesem Fall einen Arzt aufzusuchen, der einem Ibuprofen 800 verschreiben kann. Dies reduziert die reine Anzahl an Tabletten und hilft aufgrund der höheren Dosierung effektiver.

Lesen Sie hierzu auch: Therapie der Gicht

Ibuprofen als Zäpfchen

Ibuprofen ist auch in Form von Zäpfchen in den Dosierungen 60, 75, 125, 150, 200, 400, 600 und 1000 mg erhältlich.

Es hat dieselbe Wirkung und Nebenwirkungen wie Ibuprofen in Tablettenform und unterliegt den selben Vorlagen zur Dosierung. Es kann also ebenfalls bei Schmerzen, Entzündungen und Fieber angewendet werden.
Besonders bei Kindern und Menschen mit Schluckschwierigkeiten kommt es zum Einsatz, denn herkömmliche Ibuprofen-Tabletten sind groß und dürfen nicht zerkleinert oder anderweitig bearbeitet werden, sondern sollten unzerkaut geschluckt werden. Dies stellt natürlich für Kinder eine Überwindung dar und kann für Menschen mit Schluckproblemen schlichtweg unmöglich sein.

Mithilfe von Ibuprofen Zäpfchen kann dieses Hindernis umgangen werden.

Ibuprofen-Salbe

Ibuprofen-Gel wird für gewöhnlich in einer Konzentration von 50 mg Ibuprofen pro Gramm Gel hergestellt. Es dient der äußerlichen Anwendung auf der Haut. Da die menschliche Haut eine ausgeprägte Barriere darstellt, muss die Menge an Wirkstoff entsprechend hoch sein.
Tatsächlich gelangt von den 50 mg nur ein geringer Anteil in den Körper.

Es darf daher auf keinen Fall auf Schleimhäute aufgetragen oder eingenommen werden, da dies zu einer Überdosierung führen kann.

Ibuprofen-Gel hilft bei Gelenk-, Rücken- und Muskelschmerzen. Auf entzündlich veränderte Gelenke aufgetragen, wirkt es antientzündlich und kühlend.

Nebenwirkungen

Allergische Reaktionen:

  • Hautausschlag (Rötung, Jucken)
  • Blutdruckabfall
  • Schock

Blutungen im Magen-Darm-Trakt:

  • Alles NSAR´s dürfen nie auf nüchternen Magen genommen werden. Besteht in der Krankengeschichte ein Magen- oder Darmgeschwür sollte die Gabe sorgsam vom Arzt abgewägt werden. Zusätzlich sollte ein Magenschutzpräparat verordnet werden (z.B. Omeprazol, Pantoprazol/ Pantozol®).
  • insbesondere in Kombination steigt das Blutungsrisiko erheblich an
  • häufig verursacht Ibuprofen eine Magenschleimhautentzündung. Dabei wird die Magenschleimhautentzündung durch die direkte Aufnahme des NSAR´s über den Magen ausgelöst. Aber auch die Aufnahme in Form eines Zäpfchens kann über den Blutweg eine Magenschleimhautentzündung auslösen. Hierbei ist die Gefahr jedoch geringer.

Asthma bronchiale

Leberschäden / Nierenschäden:

  • Dauereinnahme von Ibuprofen kann zu Leber- und Nierenschäden führen, bei bestehenden Leber- oder Nierenerkrankungen muss der Einsatz von NSAR´s sorgsam überprüft werden.
    Bei Dauereinnahme sollten in regelmäßigen Abständen die Leber- und Nierenwerte überprüft werden.

Umfangreiche Informationen zu den Nebenwirkungen von Ibuprofen finden Sie unter: Nebenwirkungen von Ibuprofen

Wechselwirkungen

Cortison / Kortison:

  • bei gleichzeitiger Kortisongabe steigt das Blutungsrisiko im Magen-Darmtrakt erheblich, auch das Auftreten einer Magenschleimhautentzündung steigt deutlich

Gerinnungshemmer:

  • Ibuprofen sollte nicht gleichzeitig mit gerinnungshemmenden Präparaten oder Präparaten der gleichen Wirkstoffklasse (Diclofenac / Indometacin / Piroxicam) gegeben werden.
    Insbesondere bei der gleichzeitigen Gabe von Marcumar sollte berücksichtigt werden, das sich die blutverdünnende Wirkung von Marcumar verstärkt.

Ibuprofen und Alkohol

Ibuprofen und Alkohol sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, denn beide Stoffe werden überwiegend in der Leber verstoffwechselt.

Werden Ibuprofen und Alkohol gemeinsam eingenommen, werden sie langsamer abgebaut. Folge ist, dass sich beides im Körper anstaut.

Alkohol sammelt sich vor allem im Gehirn an, was zu klassischen alkoholbedingten Symptomen führt. Dazu gehören das Absenken der Hemmschwelle, Kontrollverlust, das Fehleinschätzen von Risiken und Wahrnehmungsstörungen.
Außerdem wirkt Alkohol hepatotoxisch und neurotoxisch, zerstört also direkt Leber- und Gehirnzellen.

Wenn sich Ibuprofen im Körper ansammelt, kann es zu einer Überdosierung und zu massiven Nebenwirkungen kommen.
Anzeichen dafür sind:

  • starke Bauchschmerzen aufgrund von Blutungen,
  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Blutdruckschwankungen,
  • allergische Reaktionen
  • und Nieren- sowie Leberfunktionsstörungen.

Treten solche Symptome auf, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden und die Einnahme von weiterem Ibuprofen beendet werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Ibuprofen und Alkohol - verträgt sich das?

Kontraindikationen

Kontraindikationen für Ibuprofen sind:

Ibuprofen in der Schwangerschaft

Amerikanische Forscher fanden mittels statistischer Studie heraus, dass das Risiko einer Fehlgeburt um bis zu 80% erhöht wird, wenn die Schwangere in einer frühen Phase der Schwangerschaft Aspirin oder andere Schmerzmittel einnimmt.
Hierbei wurden 1000 schwangere Frauen untersucht und die Ergebnisse der Studie in dem wissenschaftlichen Magazin „British Medical Journal“ (Bd.327, S.368) veröffentlicht.
Die offizielle Bezeichnung für die untersuchten Schmerzmittelgruppe lautet Nicht-steroidale Aniphlogistika, zu denen zählen unter anderem auch:

Diese Medikamente werden häufig gegen Kopf-, Regelschmerzen und Fieber verschrieben und finden breite Anwendung in der Bevölkerung, da sie relativ zur Wirksamkeit geringe Nebenwirkungen zeigen.

Nun jedoch muss die Anwendung bei jungen Frauen mit Möglichkeit auf Schwangerschaft streng überdacht werden, da gerade die Einnahme um den Empfängniszeitpunkt herum sich laut Studie sehr kritisch auf die Entwicklung der Schwangerschaft auswirken kann.

Begründet kann diese Steigerung der Fehlgeburtwahrscheinlichkeit darin sein, dass die Schmerzmittelgruppe die Bildung von Prostaglandinen im ganzen Körper hemmt. Diese Botenstoffe, die auch im zentralen Nervensystem Schmerzreize weiterleiten, begünstigen jedoch auch das Einnisten des Embryos in die Gebärmutter. Wird die Bildung der Prostaglandine nun gehemmt, so kann es zu einer erschwerten Einnistung des Embryos in die Gebärmutter und damit später zu einer höheren Gefahr der Fehlgeburt kommen.

Im Vergleich zu Ibuprofen sind Schmerzmedikamente wie Paracetamol während der Schwangerschaft als günstiger zu bewerten, da sie ausschließlich im zentralen Nervensystem die Prostaglandin-Bildung verhindert, nicht jedoch im restlichen Körper.

In anderen Studien wurde festgestellt, dass während der Ibuprofeneinnahme ein leicht erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fehlbildungen des Kindes besteht und es bei männlichen Kindern zum Hodenhochstand bei Geburt kommen kann.

Im letzten Drittel der Schwangerschaft können nichtsteroidale Antirheumatika (NSARs) zu einem verfrühten Schließen des sogenannten Ductus arteriosus Botalli beim Ungeborenen führen.
Dieser frühzeitige Verschluss ist für das Kind daher schädlich, da der Ductus Botalli für den intrauterinen (=im Bauch der Mutter) Kreislauf essentiell ist. Verschließt er sich also fälschlicherweise durch Medikamenteneinnahme wie Ibuprofen vorzeitig noch im Bauch der Mutter, so kann es zum Herzversagen des ungeborenen Kindes führen, sodass eine vorzeitige Notfall-Einleitung der Geburt erfolgen muss, um das Kind zu retten.
Außerdem wurde bisher der Zusammenhang von Ibuprofeneinnahme während der Schwangerschaft und Bluthochdruck, nekrotisierender Darmentzündung (Enterokolitis), sowie verminderte Nierendurchblutung beim Kind beobachtet.

Schlussendlich lässt sich zusammenfassen, dass jegliche Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft als extrem kritisch zu betrachten ist und auch bei Schmerzmitteln immer neue Erkenntnisse dazu führen, dass nur in seltenen Extremen dazu geraten werden sollte, während der Schwangerschaft oder dem Kinderwunsch Schmerzmedikamente einzunehmen, will man das Risiko einer Fehlgeburt nicht erhöhen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzmittel in der Stillzeit & Ibuprofen in der Schwangerschaft

Ibuprofen in der Stillzeit

Die Antwort darauf, ob ein Medikament in der Stillzeit eingenommen werden darf oder nicht, hängt davon ab, ob der Wirkstoff und seine Abbauprodukte an die Muttermilch und damit an das Kind abgegeben werden.

Lesen Sie hierzu auch: Medikamente während der Stillzeit

Ibuprofen wird nur in geringen Mengen über die Muttermilch weitergegeben.
Ist es also unvermeidbar oder handelt es sich nur um eine kurzfristige Einnahme des Ibuprofens, kann es während der Stillzeit zur Anwendung kommen.
Ist jedoch absehbar, dass die Therapie mit Ibuprofen länger andauern wird, sollte darüber nachgedacht werden das Stillen zu beenden.

Es wird nicht geraten das Stillen in so einem Fall nur für die Dauer der Therapie zu unterbrechen, da nicht gesagt werden kann, ab wann keine relevanten Mengen an Abbauprodukten mehr in der Muttermilch vorhanden sein werden.

Soll Ibuprofen aufgrund von Schmerzen oder Fieber eingesetzt werden, kann zur Vermeidung des Abstillens auf Paracetamol umgestiegen werden. Dieses ist für gewöhnlich die erste Wahl bei Schmerzen und Fieber bei Schwangeren und stillenden Müttern.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Paracetamol in der Stillzeit

Soll das Ibuprofen aufgrund einer Entzündung eingesetzt werden, kann es nicht durch Paracetamol ausgetauscht werden, da Paracetamol nicht antientzündlich wirkt.

Preis

Da immer vom Kostendruck im Gesundheitswesen gesprochen wird, halte ich es für wichtig auch Preise für Medikamente zu erfahren:

Ibuprofen von Ratiopharm® | 10 Filmtbl. (N1) 400 mg | 10,97 €

Ibuprofen von Ratiopharm® | 100 Filmtbl. (N3) 800 mg | 27,23 €

Hersteller sind beispielhaft genannt und wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Wir haben mit keinem Hersteller eine persönliche Verbindung!

Rezeptpflicht

Ibuprofen gibt es bis zu einer Dosierung von 400 mg pro Tablette rezeptfrei, ab 600 mg besteht Rezeptpflichtigkeit!
Mehr zum Thema Ibuprofen und Kopfschmerzen bei unserem Partner.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 20.05.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021