Unter Müdigkeit leidet man normalerweise als Folge von Schlafmangel. Dann schläft man aus und das Problem ist in der Regel gelöst. Müdigkeit kann ein Zeichen dafür sein, dass dem Körper etwas fehlt, wie Schlaf oder Bewegung. Oder sie kann darauf hinweisen, dass der Körper gerade hochaktiv ist und sich gegen Keime wehrt, was dazu führt, dass vermehrte Müdigkeit oft ein Vorzeichen einer Erkältung ist. In diesem Fall ist die andauernde Müdigkeit ein Symptom einer Grunderkrankung, wie der Erkältung. Ursachen einer krankhaften chronischen Müdigkeit sind zahlreich, so dass es wichtig ist, diese abzuklären und vor allem behandelbare Erkrankungen zu erkennen. Die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung führt dann meist auch zu einem Rückgang der Müdigkeit. Wird keine Ursache gefunden, so kann auch ein eigenständiges Krankheitsbild, das chronisches Müdigkeitssyndrom, zugrunde liegen.
Die verschiedenen Ursachen, die zum Vorliegen von chronischer Müdigkeit führen können sind zahlreich. Umso wichtiger ist es, die chronische Müdigkeit abzuklären und behandelbare Ursachen frühzeitig zu erkennen. Die zu chronischer Müdigkeit führenden Erkrankungen sind vielen unterschiedlichen Fachrichtungen zuzuordnen, wobei die internistischen Krankheiten am häufigsten sind.
Sind alle anderen möglichen Ursachen ausgeschlossen, so kann die Diagnose chronisches Müdigkeitssyndrom gestellt werden. Die genaue Ursache ist unklar, diskutiert werden beispielsweise vorausgegangene Infektionen, eine Störung der Immunabwehr, allergische und psychische Ursachen und auch genetische Einflussfaktoren.
Zunächst sollte eine umfassende Krankengeschichte erhoben werden. Es sollte beschrieben werden, seit wann die Beschwerden vorliegen und in welchem Ausmaß die üblichen Aktivitäten beeinträchtigt sind. Für den Arzt ist es wichtig zu wissen, ob noch weitere Beschwerden vorliegen und welche anderen Krankheiten bei dem Betroffenen bekannt sind. Darauf folgt eine ausführliche körperliche Untersuchung und im Regelfall eine Blutentnahme. Ergibt sich dabei ein konkreter Verdacht auf das Vorliegen einer Erkrankung, welche zu Müdigkeit führt, so sollte diesem nachgegangen werden. Ergibt sich keinerlei Hinweis auf das Vorliegen einer solchen Erkrankung, so kann die Diagnose eines chronischen Müdigkeitssyndroms gestellt werden.
Die Häufigkeit von chronischer Müdigkeit ist aufgrund der zahlreichen Ursachen nicht genau zu bestimmen, vermutet wird, dass etwa 10% der Erwachsenen betroffen sind. Patienten mit Multipler Sklerose sind in etwa 80% von chronischer Müdigkeit betroffen, insgesamt leiden etwa 40% der Krebspatienten darunter, wobei sich die Häufigkeit je nach Krebsart unterscheidet. Das chronische Erschöpfungssyndrom betrifft in Deutschland etwa 300000 Menschen, wobei vor allem Frauen im Alter zwischen 30 und 40 häufig darunter leiden.
Die chronische Müdigkeit äußert sich in der Regel durch ein ständiges Gefühl der Erschöpfung, eine stete Mattigkeit und eine schnelle Ermüdbarkeit. Dazu wird meistens eine Verminderung der Leistungsfähigkeit beklagt, wie auch vermehrte Vergesslichkeit und Störungen der Konzentration. Trotz der Müdigkeit wird oft von Schlafstörungen berichtet, auch ein vermehrtes Schlafbedürfnis kann vorliegen. Oftmals wird die chronische Müdigkeit von einer depressiven Stimmungslage begleitet. Weitere Beschwerden wie Fieber, Gewichtsverlust, Gelenkschmerzen, Schwellungen der Beine oder andere können Hinweise auf eine Ursache der chronischen Müdigkeit geben.
Die Behandlung chronischer Müdigkeit sollte prinzipiell ursachenabhängig erfolgen. Liegt ein Schlafmangel vor, so sollte dieser behoben werden. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion sollte die regelmäßige Einnahme von Schilddrüsenhormon und bei Eisenmangel die Einnahme von Eisen erfolgen.
Wird keine behandelbare Ursache gefunden, so gibt es zahlreiche Therapieoptionen, wobei der Erfolg individuell verschieden ist. Im Wesentlichen werden dabei drei Strategien angewandt:
Unterstützend wirken kann auch die Homöopathie, wobei die Behandlung in Absprache mit einem homöopathisch erfahrenen Arzt oder Apotheker erfolgen sollte. Bei der Auswahl der richtigen Globuli, ist die genaue Beschreibung der Ausprägung der Beschwerden entscheidend. Liegt das Gefühl der Zerschlagenheit und Übermüdung vor, so kann zum Beispiel Arnica hilfreich sein. Liegt neben der Müdikeit ein Schwächegefühl, Kopfschmerzen und ein nervöser Magen vor, so kann Kalium phosphoricum helfen.
Um einer chronischen Müdigkeit vorzubeugen, sollte auf eine gesunde Lebensweise mittels ausgewogener Ernährung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme, regelmäßiger Bewegung und Vermeidung von Stress geachtet werden. Auch regelmäßiger und guter Schlaf ist wichtig, um chronischer Müdigkeit keine Chance zu geben. Dabei sollte auf ausreichend Zeitabstand zwischen Einnahme stimulierender Substanzen, wie Koffein, und Schlafbeginn geachtet werden.
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