Auge lasern

Was versteht man unter Augen lasern?

Unter Augen lasern versteht man ein chirurgisches Verfahren aus der Augenheilkunde zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten. Damit kann eine Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung korrigiert werden. Die Behandlung der Augen mit einem Laser stellt heutzutage einen Routineeingriff dar. Augen lasern ist eine Alternative zum Kontaktlinsen- und Brillentragen.

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Indikationen

Indikationen für eine Laserbehandlung der Augen sind Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Hornhautverkrümmung (Astigmatismus). Zudem sollten Sie mindestens volljährig sein (empfohlen wird die Behandlung ab 25 Jahren) und die Fehlsichtigkeit seit zwei Jahren stabil sein. Eine Laserbehandlung ist geeignet bei Patienten mit Dioptrien von ca. -12 bis +6.

Bei der Kurzsichtigkeit (Myopie) stimmt das Verhältnis zwischen Brechkraft und Länge des Augapfels nicht. Der Augapfel ist zu lang und oder die Brechkraft zu stark und somit können nahe Objekte gut wahrgenommen werden, weiter entfernte Gegenstände jedoch unscharf. Bei der Lasertherapie kurzsichtiger Augen kommt meist die LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) Methode zum Einsatz. Es wird in der Mitte der Hornhaut mehr durch den Laser abgetragen als an den Rändern der Hornhaut. Sie wird dadurch flacher.

Bei der Weitsichtigkeit (Hyperopie) ist die Brechkraft im Verhältnis zum Augapfel zu schwach oder der Augapfel im Verhältnis zur Brechkraft zu kurz. Dadurch sehen weitsichtige Menschen entfernte Objekte scharf und Gegenstände in der Nähe unscharf. Bei der Lasertherapie weitsichtiger Augen wird die Hornhaut vor allem am Rand abgetragen, wodurch die Wölbung verstärkt wird. Auch hier ist die OP-Methode LASIK.
Beim Astigmatismus liegt eine ungleichmäßig geformte Hornhaut vor. Dadurch können einfallende Lichtstrahlen nicht in einem Punkt gebündelt werden. Mit einer Lasertherapie wird die Hornhaut wieder in eine gleichmäßige Form gebracht

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Kontraindikation

Folgende Kontraindikationen können ein relatives oder absolutes Ausschlusskriterium zum Augen lasern darstellen. Patienten mit: 

  • einer zu dünnen Hornhaut (< 0,5mm)

  • Alter unter 18 Jahren

  • instabiler Hornhautstatik

  • Grauer Star (Katarakt)

  • Grüner Star

  • Makuladegeneration

  • vorliegender Schwangerschaft, Stillzeit

  • Diabtes mellitus

  • Rheuma

  • Kollagenose

  • Autoimmunerkrankung

  • Wundheilungsstörung

  • Neigung zur Narbenbildung

Lassen Sie durch eine Voruntersuchung beim Augenarzt prüfen ob bei Ihnen eine Laserbehandlung durchgeführt werden kann.

Welche unterschiedlichen Laser gibt es?

Beim Augen lasern kommen hochmoderne Lasertypen zum Einsatz wie der YAG-Laser, Femtosekundenlaser und Excimerlaser. 
Der YAG-Laser (Yttrium-Aluminium-Granat) erzeugt eine hohe akustische Wellengeschwindigkeit, sein Laserstrahl ist kalt und somit gut für Einsatzbereiche am Auge geeignet. Neben der Augenlaserung kommt er zur Behandlung von einem Nachstar (nach erfolgter Grauer Star Behandlung erneute eintrübung der Linse) zum Einsatz. Zudem wird der YAG-Laser bei Glaukom eingesetzt, damit dass Kammerwasser wieder gezielt abfließen kann.

Der Femtosekundenlaser bündelt Infrarotstrahlen und bietet viele Vorteile wie eine schnelle Wundheilung, schmerzfreie Anwendung und geringe Wärmeentwicklung am Einsatzobjekt. Durch diese Eigenschaften wird er zur Korrektur von Kurz- und Weitsichtigkeiten und Hornhautverkrümmungen eingesetzt. 

Der Excimerlaser ist ein Gaslaser, bei dem Halogenide eines Edelgases zum Einsatz kommen. Der Laser ist im Auge nicht sichtbar und wird zur Hornhautformung eingesetzt. Während einer Augen-OP wird der Laser mit einem Computer kombiniert um mögliche Augenbewegungen zu registrieren.

Was kostet es sich die Augen lasern zu lassen?

Die Kosten für eine Augenlaserung variieren je nachdem welche Augenklinik man auswählt. Sie liegen zwischen ca. 800-3000 Euro pro Auge je nach Therapiewahl.

Wann übernimmt die Krankenkasse einer Laserbehandlung?

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen meist keine Augenlasertherapie, da das Augenlasern einen rein ästhetischer Eingriff darstellt. Die Kosten können in Ausnahmefällen wie zum Beispiel bei einer Verletzung durch einen Unfall übernommen werden.
Im Gegensatz dazu übernehmen manche private Versicherungen die Kosten teilweise oder vollständig. Dies hängt vom individuell abgeschlossenen Leistungspaket ab und kann durch Rückfrage bei der Versicherung erfragt werden.

Kann man eine Laserbehandlung bei der Steuer absetzen?

Eine Augenlaser-Op ist steuerlich absetzbar. Sie wird von der steuerbehörde als anerkannte Heilbehandlung eingestuft. Dafür muss kein ärztliches Attest vorgelegt werden, eine Rechnung des Arztes ist ausreichend.

Welche Risiken und Nebenwirkungen bestehen?

Eine Augenlaserung gilt heutzutage als sehr sicheres Verfahren, sofern der Patient nach der Behandlung den Anweisungen des Augenarztes folgt und die Hygienerichtlinien während der Op eingehalten werden. Jedoch können temporäre und dauerhafte Beeinträchtigungen nach der Op auftreten. 

Diese temporären Risiken können nach einer Augenlaserung auftreten: 

  • erhöhte Lichtempfindlichkeit

  • Fremdkörpergefühl

  • trockene Augen

  • Einschränkung des Nachtsehens

  • Verschwomme Sicht post-OP

  • Halos (Sehen von Lichthöfen)

  • Wundheilungsstörungen 

  • Wundinfektionen

Diese dauerhafte Beeinträchtigungen können nach einer Augenlaserung auftreten:

  • erhöhte Blendempfindlichkeit

  • Verlust des Kontrastsehens

  • Unter- bzw. Überkorrektur der Sehfähigkeit (sehr selten)

  • erhöhtes Risiko einer Keratektasie (Vorwölbung der Hornhaut)

  • dauerhafte Trockenheit der Augen

  • Mouches volantes 

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Wie viel Dioptrien können korrigiert werden?

Beim Lasern ist keine einheitliche Dioptrienzahl festgelegt, bis zu der eine Op durchgeführt werden kann. Sie hängt auch von der Art der Therapie ab. Patienten mit Dioptrien von ca. -10 bis +6 können für eine Lasertherapie in Frage kommen. Fragen Sie Ihren Augenarzt und lassen sich vor untersuchen.

Wie lange dauert eine Laserbehandlung?

Eine Behandlung der Augen mit Laser dauert pro Auge ca. 5-15 Minuten. Dies hängt von der Behandlungsmethode ab. Eine halbe Stunde bis Stunde nach der Op kann die Augenklinik verlassen werden. 

Tut eine Laserbehandlung weh?

Vor der Operation werden dem Patienten Augentropfen verabreicht, die die Augen lokal betäuben, sodass bei dem Eingriff keine Schmerzen auftreten. Nach der Augenlaserung sollten keine Schmerzen an den Augen auftreten. Es kommt jedoch häufig nach der OP zu einem Fremdkörpergefühl im Auge, einer verschwommenen Sicht und trockenen und gereizten Augen. Die Beschwerden sollten nach einigen Tagen abklingen. Falls Sie starke Schmerzen nach der Operation haben, sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen.

Geht das auch bei einer Hornhautverkrümmung?

Ja man kann eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) durch eine Augenlaserung therapieren. Beim Astigmatismus können einfallende Lichtstrahlen nicht in einem Punkt gebündelt werden und dadurch werden runde Objekte stabförmig wahrgenommen. Patienten leiden unter unscharfem Sehen. Die Hornhautverkrümmung kann durch zwei verschiedene Behandlungsmethoden (LASIK und LASEK) therapiert werden.

Bei der LASIK (Laser-in-situ Keratomileusis) Behandlung wird zuerst ein Hornhautlappen (Flap) mit einem Mikrokeratom präpariert und anschließend mit Hilfe des Lasers die Fehlsichtigkeit korrigiert. Abschließend wird der Hornhautlappen wieder in die ursprüngliche Position gebracht.
Bei der LASEK Methode wird zunächst eine Alkohollösung auf die Augenoberfläche aufgetragen, die die dünne Zellschicht auf der Augenoberfläche (Epithel) löst und somit ein Zugang zur Hornhaut für den Chirurgen geschaffen. Anschließend wird mit dem Laser die Hornhaut neu geformt und abschließend eine Schutzkontaktlinse auf das Auge gelegt, die den Heilungsprozess unterstützt. Die Lasek Methode kann bei sehr dünnen Hornhautschichten angewendet werden und hat eine längere Heilungsphase als die Lasik Methode.

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Wie ist das wenn ich noch nicht Altersweitsichtig bin?

Vor der Altersweitsichtigkeit können Sie ohne Probleme ihre Augen lasern lassen. Sie sollten jedoch beachten, dass sich die Altersweitsichtigkeit ab dem 45. Lebensjahr bemerkbar machen kann. Die Verschlechterung der Sehkraft kann sich über Jahre hinweg ziehen und und somit kann nach einer erfolgten Laserbehandlung eine erneute Fehlsichtigkeit auftreten und das Tragen einer Brille nötig sein.

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Trockene Augen

Nach einer Laserbehandlung tritt häufig ein vorübergehendes Trockenheitsgefühl an den Augen auf. Bei der Behandlung wird die oberste Schicht der Hornhaut abgelöst, wodurch auch Nerven abgetrennt werden, die dem Gehirn mitteilen ob die Augen ausreichend feucht oder trockenen sind. Folglich wird weniger Tränenfilm produziert. Um dem Trockenheitsgefühl vorzubeugen, sollte Sie regelmäßig Augentropfen anwenden, die Ihr Augenarzt Ihnen verschreibt. Der Tränenfilm sollte sich nach einigen Wochen wieder normalisieren.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.10.2019 - Letzte Änderung: 08.11.2023