Rizinus

Wolfsmilchgewächse, die Samenschalen sind sehr giftig!

Volksnamen: Wunderbaum, Christuspalme, Hundsbaum, Läusebaum

Latein: Ricinus communis

Einleitung

Seine Heimat sind der Nahe Osten und Ostafrika. Mehrjährige, krautige Pflanze die manchmal in bestimmten Gegenden auch als kleiner Baum zu finden ist. Die Pflanze wächst sehr schnell und kann nach einigen Jahren mehrere Meter hoch werden. Der Stamm verholzt, die Blätter auffällig groß, lang gestielt, schild- bis handförmige Blätter mit 7 bis 11 gesägten Lappen.

Die Stiele sehr wasserhaltig und bei einigen Pflanzen rot unterlaufen. Die Blüten erscheinen von August bis Oktober und sitzen endständig in Rispen. Am oberen Ende der Blütenrispe stehen die weiblichen Blüten mit roten Stempeln, in der unteren Hälfte die männlichen mit typisch gelben Staubblättern. Die Früchte erscheinen meist als rotbraune Kapseln, glatt oder mit weichen Stacheln besetzt. Darin befindet sich ein rötlich marmorierter, bohnenförmiger Same.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile: Das fette Öl aus den Samen.

Inhaltsstoffe

Das Öl besteht bis zu 80 Prozent aus Glyceriden der Ricinolsäure. Es wird kalt gepresst. Im Gegensatz zu den Samenschalen ist es ungiftig.

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Die Schalen enthalten das toxische Eiweiß Rizin, dieses ist tödlich giftig. Es ist wasser- und nicht fettlöslich und deshalb im Rizinusöl nicht zu finden, es bleibt in den Pressrückständen. Rizin ist stark giftig und es kommt zu Übelkeit, Erbrechen, Krämpfen, zu Schädigung von Nieren, Leber und Darm und nach etwa 2 Tagen zum Tod durch Kreislaufversagen infolge Verklumpung der roten Blutkörperchen.

Heilwirkung und Anwendung

Die Heilwirkung des Rizinus kannten schon die Ägypter. Das Rizinusöl ist vor allen Dingen als Abführmittel wirksam und sehr bekannt. Wurde früher sehr häufig, aber auch heute noch eingesetzt. Das Öl wird im Dünndarm aufgespalten und es entsteht eine leichte, die Darmbewegung anregende, Reizwirkung. Ein Esslöffel ist die richtige Dosierung. Die Wirkung tritt meist 2 bis 4 Stunden nach der Einnahme ein. Bei chronischer Verstopfung ist Rizinusöl weniger geeignet weil der Dauergebrauch Magenbeschwerden auslösen kann.

Auch in kosmetischen Produkten, wie Haarwässern findet Rizinusöl Verwendung.

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen sind bei normaler Dosierung nicht zu erwarten. Eine Überdosierung kann zu Übelkeit, Erbrechen und Koliken führen.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.05.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021