GyneFix® Kupferkette

Was ist eine GyneFix®?

Ein Gynefix® ist eine hormonfreie Methode zur Empfängnisverhütung.

Dabei handelt es sich um eine kleine Kupferkette, die direkt in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Das Wirkprinzip entspricht dem eines Intrauterinpessars (auch Spirale genannt): die Gynefix® besteht aus Kupfer, das wiederum hemmend auf die Fortbewegung der Spermien wirkt.
Dadurch können die Spermien nach dem Geschlechtsakt zwar in die Gebärmutter, jedoch nicht in den Eileiter gelangen und eine Befruchtung der reifen Eizelle wird verhindert. Zusätzlich verursacht die Kupferkette eine leichte Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, wodurch die Einnistung einer möglicherweise befruchteten Eizelle verhindert wird. Die Gynefix® kann von Frauen jeden Alters zur Verhütung eingesetzt werden und eignet sich vor allem für Frauen, die nicht hormonell verhüten wollen.

Sie interessieren sich für weitere hormonfreie Verhütungsmethoden? Informieren Sie sich in unserer Übersichtsseite zum Thema: 

Wie sicher wirkt die GyneFix®?

Gynefix® hat eine hohe Sicherheit in Bezug auf die Schwangerschaftsverhütung.

Intrauterine Pessare, zu denen auch der Gynefix® zählt, zählen generell zu den sichersten Verhütungsmitteln, die derzeit auf dem Markt verfügbar sind.
Die Wirksamkeit einer Verhütungsmethode wird anhand des Pearl-Index angegeben: je kleiner der Wert, desto sicherer die Methode. Der Gynefix® hat einen Pearl-Index von 0,1 - 0,5.
Im Vergleich dazu
haben Kondome einen Pearl-Index von 2-12.

Der Hersteller gibt an, dass die Verhühtungssicherheit bei 99,9% liegt. Der Vorteil einer Kupferkette liegt vor allem auch darin, dass sich die Frauen nach der Implantation der Gynefix® mehrere Jahre keine Gedanken über Verhütung mehr machen müssen.

Informieren Sie sich weiter Rund ums Thema Verhütung: Mechanische Verhütungsmittel

Was kostet die GyneFix®?

Die Gynefix® kann in der Apotheke gekauft werden und kostet dort um die 130€.
Zusätzlich fallen noch Kosten für die Implantation beim Frauenarzt an. Das ist von Arzt zu Arzt unterschiedlich, man sollte jedoch mit etwa 200-300€ rechnen.

Insgesamt ergeben sich also Kosten von etwa 350-450€. Üblicherweise verbleibt der Gynefix® für fünf Jahre in der Gebärmutter.
Auf das Jahr gesehen kostet eine Kupferkette somit zwischen 70-90€.

Vergleichen Sie dies auch mit den Kosten der Spirale: Was kostet die Spirale?

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Eine Kostenübernahme der Kupferkette durch die Krankenkasse bei den meisten Leistungsträgern nur in Ausnahmefällen.
Beispielsweise übernehmen manche Krankenkassen bei jungen Frauen bis zum vollendeten 20. Lebensjahr  die Kosten für Verhütungsmittel und somit auch für eine Gynefix®.
Auch für Frauen, die aufgrund einer Hormonunverträglichkeit keine anderen Verhütungsmittel verwenden können, bieten Krankenkassen eine teilweise Übernahme der Kosten an.

Welcher Arzt setzt die Kupferkette ein?

Eine Kupferkette wird vom Frauenarzt (Gynäkologen) implantiert.
Da es sich bei der GyneFix® um ein besonderes Modell einer Kupferkette handelt, kann diese nur von speziell geschulten Frauenärzten eingesetzt werden. Im Internet gibt es eine Liste der Ärzte, die zum Einsetzen eines GyneFix® befähigt sind.

Im Rahmen eines Vorgesprächs klärt der Arzt die Patientin über die verschiedenen Möglichkeiten der Empfängnisverhütung auf. Nachdem alle Fragen beantwortet wurden sowie die Vor- und Nachteile eines Gynefix erläutert worden sind, kann der Eingriff direkt in der Praxis erfolgen.
Die Kontrolluntersuchung alle sechs Monate, bei der die korrekte Lage des Gynefix kontrolliert wird, kann von jedem Gynäkologen durchgeführt werden und benötigt keinen speziell geschulten Arzt.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Eine GyneFix® kann verschiedene Nebenwirkungen verursachen.
Zu den häufigsten Beschwerden nach der Implantation zählen:

  • krampfartige Schmerzen,
  • gelegentliche Schmierblutungen und
  • eine stärkere und/oder längere Regelblutung.

In selteneren Fällen kann es vorkommen, dass sich die Verankerung der Kupferkette löst und die Kette ausgestoßen wird.

Die Implantation der GyneFix® in die Gebärmutter ist ein invasiver Eingriff, der mit gewissen Risiken verbunden ist, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür sehr gering ist. So kann es beim Verankern des Gynefix in der Gebärmutter zu einer Perforation, also einem Durchstechen der Gebärmutterwand kommen. Außerdem besteht ein gewisses Risiko, dass sich die Kupferkette nach der Implantation infiziert und eine Entzündung auslöst. Dieses Risiko ist mit 0,54% aber sehr gering.

Die meisten Frauen vertragen einen GyneFix® allerdings sehr gut und haben nach den anfänglichen Implantationsschmerzen keine Beschwerden mehr.

Schmierblutungen

In den ersten Tagen nach der Implantation einer GyneFix® treten bei den meisten Frauen leichte Schmierblutungen auf. 
Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge.

Um die Blutungen nicht zu verschlimmern, sollte man in den ersten Tagen nach der Implantation auf heiße Bäder oder Wärmeflaschen verzichten, da diese Maßnahmen die Durchblutung der Gebärmutter noch weiter fördern.
Außerdem dürfen die Frauen innerhalb der ersten Woche keinen Geschlechtsverkehr haben oder Tampons in die Vagina einführen.
Normalerweise klingen die Schmierblutungen nach wenigen Tagen wieder ab und verschwinden.

Entzündung

Die Implantation einer Kupferkette birgt das Risiko für gewisse Komplikationen. Dazu zählen unter anderem Entzündungen der Gebärmutter oder der Eileiter.
Durch das Einbringen von Instrumenten und Fremdkörpern in die Gebärmutter, können Bakterien in den Körper gelangen und zu einer Infektion führen.

Unterleibsentzündungen verursachen bei den betroffenen Frauen starke Bauchschmerzen, Fieber und eitrigen Ausfluss. Außerdem wird der Geschlechtsverkehr als schmerzhaft und äußerst unangenehm empfunden. Bei Verdacht auf eine Entzündung sollten die betroffenen Frauen umgehend ihren Arzt aufsuchen.
In der Regel kann die Infektion mit Antibiotika sehr schnell und einfach behandelt werden.

Wie wird die Kupferkette implantiert?

In einem Aufklärungsgespräch zu Beginn der Behandlung wird die Patientin über den Vorgang der Implantation und mögliche Risiken aufgeklärt.
Anschließend muss sie eine Einverständniserklärung unterschreiben. Voraussetzung für die Implantation einer Kupferkette ist außerdem ein unauffälliger Krebsausstrich, der nicht älter als ein Jahr sein darf.

Der Frauenarzt führt vor dem Eingriff eine Untersuchung der Gebärmutter durch und beurteilt, ob die GyneFix® eingesetzt werden kann.
Der Zeitpunkt der Implantation ist zyklusabhängig, da die Gebärmutterwand eine gewisse Dicke haben muss, um die Kette zu verankern. Ist die Wanddicke zu gering, besteht die Gefahr einer Durchstoßung (Perforation). Der beste Zeitpunkt ist zum Ende der zweiten Zyklushälfte.

Zum Einlegen der GyneFix® wird die Scheide desinfiziert und ein Applikationsinstrument in die Gebärmutter eingebracht. Durch dieses Instrument wird die Kupferkette bis in die Gebärmutter einführt. Mit Hilfe einer kleinen Nadel wird die Kette etwa einen Zentimeter tief in die Gebärmutterwand hineingeschoben. Eine GyneFix® besteht aus mehreren kleinen Kupferringen, die auf einem chirurgischen Faden aufgefädelt sind und über diesen am oberen Ende der Gebärmutter verankert werden.
Dabei wird die Kupferkette so angebracht, dass nur ein Fadenende in die Gebärmutter implantiert wird, wohingegen das andere Ende lose bleibt. Der Muskel wächst um den Knoten zusammen und verankert die GyneFix® so im Gewebe. Am Verankerungsknoten befindet sich ein kleines Metallstück, das im Ultraschall sichtbar ist. Damit kann direkt nach der Implantation die korrekte Position der GyneFix innerhalb der Gebärmutter beurteilt werden.
Der Eingriff erfolgt schnell und die gesamte Behandlungsdauer inklusive Vorgespräch beträgt etwa eine Stunde.

Schmerzen beim Einsetzen

Die Kupferkette wird an einem Ende über einen Knoten in der Gebärmutter verankert. Da es bei diesem Vorgang zu einer Punktion des Gebärmuttermuskels kommt, kommt es beim Einsetzen der GyneFix® häufig zu Schmerzen. Um die Schmerzen möglichst gering zu halten, führt der Gynäkologe vor dem Eingriff eine lokale Betäubung durch. Dafür wird ein Lokalanästhetikum im Bereich des inneren und des äußeren Muttermundes gespritzt.
Eine kurze Vollnarkose wird nur bei besonders ängstlichen Frauen oder Frauen mit einem erhöhten Schmerzempfinden eingesetzt. In den meisten Fällen ist eine Kurznarkose nicht nötig.

Manche Frauen berichten über einen kurzen, stichartigen Schmerz, wenn die GyneFix® verankert wird.
Ob und wie stark dieser Schmerz auftritt, lässt sich vorab schwer sagen, da jede Frau anders auf die Implantation reagiert.
Die Stärke der Schmerzen kann auch mit dem Zeitpunkt des Einsetzens zusammenhängen.
Wahrscheinlich ist eine Implantation während der Menstruation mit geringeren Schmerzen verbunden.

Sehr starke Schmerzen beim Einsetzen der Kupferkette können ein Hinweis auf eine Perforation sein. Dabei wird die Gebärmutterwand durchbohrt und es bildet sich ein Loch, das in die Bauchhöhle mündet. Wird die Perforation sofort während des Eingriffs erkannt und versorgt, heilt die Wunde normalerweise komplikationslos aus.
Wird die Perforation erst später bemerkt, leiden die Patientinnen unter starken Unterbauchschmerzen und verstärkten Blutungen. Da eine GyneFix® aber nur von speziell ausgebildeten Gynäkologen eingesetzt werden darf, ist das Risiko einer Perforation während der Implantation sehr gering.

Kann eine GyneFix Schmerzen verursachen?

Häufiger treten direkt nach der Implantation der Kupferkette Unterbauchschmerzen auf.
Die Kette wird mit einem kleinen Verankerungsknoten in der Gebärmutterwand befestigt. Dieser Vorgang führt zu einer kleinen Verletzung im Uterusmuskel und kann dadurch krampfartige Schmerzen verursachen. Normalerweise verschwinden diese Beschwerden innerhalb weniger Tage. Stärkere Schmerzen können auch medikamentös mit schmerzlindernden Präparaten (meist Ibuprofen) behandelt werden.

Im großen und ganzen ist die Rate an Frauen, die sich einen Gynefix aufgrund permanenter Unterleibsschmerzen wieder entfernen lassen, äußerst niedrig.

Was tun, wenn die GyneFix herausgefallen ist?

In sehr seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich der Verankerungsknoten der GyneFix® in der Gebärmutterwand löst und es zu einer Ausstoßung kommt. Vor allem in den ersten Monaten und im ersten Jahr der Anwendung besteht ein erhöhtes Risiko, dass die Kupferkette rausfällt. Oftmals wurde die GyneFix® dann nicht richtig befestigt, denn bei korrekter Insertion ist eine Abstoßung unwahrscheinlich.

Wenn man dennoch bemerkt, dass der Gynefix rausgefallen ist, sollte man sich umgehend an den Frauenarzt wenden, der die Kupferkette eingesetzt hat und das weitere Vorgehen mit ihm besprechen.

Frauen können anhand des Rückholfadens auch selbst immer wieder prüfen, ob der Gynefix noch richtig in der Gebärmutter verankert ist. Dafür werden zunächst die Hände gründlich gewaschen und dann ein Finger in die Scheide eingeführt. Am obersten Ende kann man dann das lose Ende der Kupferkette spüren.

Wie wird eine Kupferkette wieder entfernt?

Nach fünf Jahren Tragedauer muss die GyneFix® wieder entfernt bzw. ausgetauscht werden.
Ein Kupferkette kann nur durch einen Frauenarzt wieder entfernt werden.

Der beste Zeitpunkt zur Entfernung ist gegen Ende der Regelblutung, da der Gebärmutterhals zu diesem Zeitpunkt weiter geöffnet ist.
Die Entfernung der Kupferkette ist ein relativ schneller und unkomplizierter Eingriff, der kaum Schmerzen verursacht.
Der Arzt entfernt den GyneFix® durch ein schnelles, kräftiges Ziehen am losen Ende der Kette. Auf Wunsch der Patientin kann sofort ein neuer GyneFix® gelegt werden.

Kann man mit der Kupferkette ein MRT machen?

Bevor man sich einer Magnetresonanzuntersuchung (MRT) oder einem Röntgen unterzieht, muss dem Arzt mitgeteilt werden, dass man eine Kupferkette trägt.
Die GyneFix® enthält Anteile aus Kupfer, die jedoch magnetisch nicht aktiv sind und daher keine Probleme bei einem MRT verursachen können. Trotzdem sollte der Arzt Bescheid wissen, um die Ergebnisse der Bildgebung korrekt interpretieren zu können.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter: Ablauf eines MRT's​​​​​​​

Was ist der Unterschied zur Spirale?

Ein GyneFix® unterscheidet sich durch ihren Aufbau von einer Spirale. Im Gegensatz zur Spirale hat die Kupferkette keine Kunststoffanteile, sondern die Kupferringe sind an einem chirurgischen Faden aufgereiht.
Ein GyneFix® ist kleiner als eine herkömmliche Kupferspirale und kann sich daher dem Uterus besser anpassen.

Im Gegensatz zu einer Hormonspirale ist die GyneFix® hormonfrei. Daher kommt es zu keinen hormonell bedingten Nebenwirkungen.

Alle Informationen rund um die Spirale finden Sie hier: Spirale

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 24.10.2018 - Letzte Änderung: 22.10.2021