Augenlidkorrektur

Definition

Unter einer Augenlidkorrektur versteht man einen kleinen operativen Eingriff, bei dem meist das Oberlid, manchmal aber auch das Unterlid, gestrafft wird.
Der Schönheitschirurg nennt die Lidstraffung Blepharoplastik.

Augenlidkorrekturen sind in der Regel keine medizinische Notwendigkeit, sondern dienen der Verbesserung der Ästhetik. Das Gesicht wirkt jugendlicher und der Blick wird geöffnet. Sie werden von Patienten mit Schlupflidern, Tränensäcken oder altersbedingten Liderschlaffungen in Anspruch genommen.

Was kostet eine Augenlidkorrektur?

Je nach Ausmaß des gewünschten Effekts und Standort variieren die Kosten für eine Augenlidkorrektur.

Grob geschätzt kostet die Lidstraffung pro Auge um die 2000€. Wenn eine zusätzliche Sedierung oder Narkose mit Krankenhausaufenthalt gewünscht wird bzw. erforderlich ist, steigen die Kosten weiter.

Da die Lidstraffung zu den häufigsten Operationen in der plastischen Chirurgie zählt, gibt es gerade in urbanen Regionen zahlreiche Anbieter. Der Preisvergleich kann sich lohnen.

Wie fast alle Eingriffe der Schönheitschirurgie hat die Augenlidkorrektur in den meisten Fällen keinen medizinischen Nutzen, weshalb die Krankenkasse die Kosten in der Regel nicht übernimmt.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Sofern eine medizinische Indikation für die Augenlidkorrektur vorliegt, besteht die Möglichkeit, dass sich die Krankenkasse an den anfallenden Kosten beteiligt oder sie sogar ganz übernimmt. 
Das hängt aber von der speziellen Indikation, der allgemeinen Gesundheitssituation und den Regeln der Krankenkasse ab.

Indikationen für die Augenlidkorrektur?

Die Augenlidstraffung fällt zwar unter die ästhetischen Wahleingriffe, es kann aber dennoch medizinische Indikationen geben.

Dazu zählt vor allem die Beeinträchtigung des Sichtfeldes durch die hängenden Lider. Häufig wiederkehrende Entzündungen des Lidrandes oder der Bindehaut, die auf die erschlafften Augenlider zurückzuführen sind, können ebenfalls eine Indikation zur Lidstraffung sein.

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Angeborene Augenlidfehlstellungen oder Unfallfolgen, die das Sehen beeinflussen, können eine Augenlidkorrektur nötig machen. 

Vorbereitung auf die OP der Augenlidkorrektur

In einem ausführlichen Beratungs- und Anamnesegespräch mit dem Schönheitschirurgen sollten vor dem Eingriff die Erwartungen des Patienten sowie der allgemeine Gesundheitszustand geklärt werden.

Besonders wichtig sind blutverdünnende Medikamente. Sie können im gut durchbluteten Gewebe um das Auge zu Komplikationen während oder nach der OP führen. Allerdings sollten sie nie eigenmächtig vom Patienten abgesetzt werden. Rücksprache mit dem Hausarzt wird dringend empfohlen.

Außerdem sollten nach Möglichkeit keine Impfungen in den 2 Wochen vor dem Eingriff vorgenommen werden. 

Ablauf der OP

Nach der Betäubung wird bei der Oberlidstraffung ein kleiner Schnitt mit dem Skalpell in der natürlichen Lidfalte gesetzt und anschließend wird überschüssiges Fettgewebe und Haut entfernt. Manchmal ist auch eine Straffung des darunter liegenden Muskelgewebes nötig, um ein ansprechendes Ergebnis zu erzielen.

Mit dem Schluss des Hautschnittes durch feine Nähte oder fixierende Pflaster wird die OP beendet. Bei der Sedierung oder Vollnarkose erfolgt anschließend die Narkoseausleitung. 

Die Unterlidstraffung verläuft ähnlich. Da der Schnitt aber direkt am unteren Wimpernkranz verläuft, bleibt keine Narbe zurück.
Wenn ausgeprägte Tränensäcke entfernt werden sollen, muss der Schnitt eventuell zum seitlichen Augenwinkel hin erweitert werden, um das überschüssige Gewebe zu entfernen. Im Anschluss erfolgt der Wundverschluss und gegebenenfalls die Narkoseausleitung.

Erfahren Sie mehr unter: Lidstraffung

Dauer der Augenlidkorrektur-OP

Eine ambulant durchgeführte Augenlidstraffung dauert etwa eine halbe Stunde pro Lid.
Die Dauer wird aber immer von der vorliegenden Situation, OP-Technik und gewählten Betäubung bestimmt.

Während die örtliche Betäubung um die 10 Minuten bis zum Wirkeintritt braucht und der Patient die Klinik unmittelbar nach dem Eingriff verlassen kann, ist nach einer Sedierung (“Dämmerschlaf”) eine Aufwachphase von ca. 2 Stunden vorgesehen. Auch nach einer Vollnarkose muss eine bestimmte Aufwachphase eingehalten werden, bis der Patient nach Hause kann.

Welche Risiken bestehen bei der Augenlidkorrektur?

Die Augenlidkorrektur gehört zu den häufigsten Eingriffen in der Schönheitschirurgie, dementsprechend viel Erfahrung hat der plastische Chirurg. Außerdem gilt die Augenlidstraffung als ziemlich risikoarm.

Dennoch birgt jeder operative Intervention gewisse Risiken. Zu den bei der Lidstraffung möglichen Komplikationen gehören

  • Nachblutungen

  • Hämatome

  • Wundheilungsstörungen

  • Infektion

  • Durchblutungsstörungen

  • Augentrockenheit in den ersten Wochen

  • Asymmetrie (wenn beide Augenlider korrigiert wurden)

  • ausbleibender Lidschluss durch “Überkorrektur”

Wie lange dauert die Heilung bei der Augenlidkorrektur?

Durch die richtige Nachsorge lässt sich die Wundheilung unterstützen.
So sollte am Tag der OP kein Sport mehr gemacht werden und auch das Rauchen sollte für mindestens 3 Tage ausgesetzt werden. Feuchte Kühlung etwa durch einen kalten Waschlappen lindert die Schwellung.

Nach 7-10 Tagen können die Fäden gezogen werden. Um eine Infektion zu vermeiden, sollte der Bereich der Nähte sauber gehalten werden und so wenig wie möglich berührt werden. Auf Make-Up im Bereich der Augen sollte während der Heilung verzichtet werden.

Die Augenlidstraffung kann nach 10 Jahren bei Bedarf erneut erfolgen, falls es durch den altersbedingten Elastizitätsverlust der Haut wieder zu Schlupflidern gekommen ist.

Informieren Sie sich auch unter: Wundheilung

Welche Narben sind nach der Augenlidstraffung zu erwarten?

Bei der Oberlidstraffung entsteht eine kleine Narbe, die in der natürlichen Lidfalte liegt. Nach etwa 3 Monaten ist sie aber bei regelrechter Wundheilung nicht mehr zu sehen.

Bei der Unterlidstraffung ist in der Regel eine narbenfreie Heilung zu erwarten, da der Hautschnitt direkt am unteren Wimpernkranz verläuft.
Falls der Hautschnitt aber bei ausgedehnten Tränensäcken seitlich fortgeführt werden muss, bleibt eine feine Narbe zurück, die bei richtiger Pflege nach wenigen Monaten verblasst.

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Augenlidkorrektur ohne OP

Leichte Schlupflider oder Krähenfüße können auch durch die sogenannte Plasmatechnologie gestrafft werden. Dabei werden durch Wärmeenergie die überschüssigen Hautzellen praktisch verdampft.

Vorteilhaft an der Plasmage ist der Verzicht auf direkten Hautkontakt und die Vermeidung von Narben, weil kein Schnitt erfolgt. Durch den PlamaPen kann so ganz gezielt das Lid gestrafft und Falten geglättet werden.

Allerdings ist Vorsicht bei der Auswahl des Anbieters geboten, da man für die Anwendung des PlasmaPens in Deutschland keine Zertifizierung braucht.

Meist sind aber mehrere Sitzungen nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Außerdem sollte man sich im Gegensatz zur operativen Lidstraffung auf jährliche Wiederholungen der Plasmabehandlung einstellen, damit es nicht zum Rezidiv kommt.

Eine Sitzung kostet abhängig von Dauer und Standort etwa 300€.

Augenlidkorrektur mit Laser

Eine weitere operative Methode der Augenlidkorrektur stellt die Laserbehandlung dar. Ein glasfasergeführter Laser dient dabei dem schonenden Gewebeabtrag.

Um das Augenlicht zu schützen trägt der Patient dabei Augenschutzklappen. Außerdem erreicht der Laser nicht alle Hautschichten.

Vorteilhaft an der Laserbehandlung zum Lidstraffen ist die deutlich reduzierte Blutungswahrscheinlichkeit. Der Eingriff erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung und dauert etwa 30 Minuten.

Während der Heilungsphase bilden sich Schorfschuppen auf der behandelten Haut, die aber von selbst abfallen. Nach 10 Tagen ist man wieder gesellschaftsfähig.

Pro Auge sind Kosten von ungefähr 2000€ zu erwarten.

Tapes oder Stripes zur Augenlidkorrektur

Es gibt einige Hersteller, die durchsichtige Klebestreifen für das Gesicht anbieten, um z.B. Schlupflider kosmetisch zu korrigieren. Im Internet gibt es die Stripes z.B. im 60er-Pack für unter 10€ zu kaufen. 

Das strategische Platzieren der Stripes ist aber Übungssache. Die Haut sollte möglichst fettfrei sein, damit der Klebestreifen gut hält. Sie sind in der Regel nur einmal verwendbar.

Wer sich nicht zu einer OP durchringen kann, hat so die Möglichkeit einer kurzfristigen optischen Korrektur. 

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.10.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021