Nasenkorrektur

Gründe für eine Nasenkorrektur

Die Nasenkorrektur (Rhinoplastik) beschreibt ein Verfahren, bei dem das äußere Nasengerüst, also sowohl Knorpel als auch Knochenanteile, chirurgisch korrigiert wird. Hier werden meist angeborene Fehlstellungen der Nase behoben (Höckernase, Sattelnase, Schiefnase), aber auch Deformationen, die durch bereits durchgeführte Nasenkorrekturen entstanden sind können eine erneute Operation notwendig machen. Nicht immer werden Nasenkorrekturen aus rein ästhetischen Gründen durchgeführt, denn auch im Zuge von traumatisch herbeigeführten Nasenbrüchen (durch Unfälle etc.) kann eine Korrektur des äußeren Nasengerüstes gerechtfertigt sein.

Früher haben sich tendenziell häufiger Frauen einer Nasenkorrektur unterzogen, doch seit einigen Jahren schlägt dieser Trend deutlich um, auch für Männer wird das eigene Aussehen zunehmend wichtiger und sie entschließen sich deshalb zur Durchführung einer Nasenkorrektur.
Grundsätzlich gilt: Eine Korrektur der Nase ist keine Kassenleistung, dennoch macht es Sinn neben dem Schönheitschirurgen auch einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aufzusuchen. Das hat einen einfachen Grund, denn viele Menschen leiden unter einer Verkrümmung der Nasenscheidewand, die Korrektur dieser kann in den meisten Fällen gemeinsam mit der Rhinoplastik durchgeführt werden und die Krankenkasse wird in solchen Fällen zumindest einen Teil der anfallenden Kosten übernehmen. Vor allem der Aufenthalt im Krankenhaus, die Nachsorgebehandlungen und der Hauptteil der Narkose muss somit nicht von dem Patienten selbst getragen werden.

Operationsmethoden und -ablauf

Im Grunde genommen laufen alle ästhetischen Behandlungen nach dem gleichen Schema ab. Im Vorhinein wird ein Beratungsgespräch durchgeführt, dann findet die eigentliche Operation statt und im Anschluss wird der Patient postoperativ betreut.
Während des Beratungsgespräches ist es wichtig, dass der Patient dem Arzt gegenüber so genau wie möglich schildert, was ihn an seiner „alten“ Nase stört und wie die „neue“ Nase aussehen soll. Es ist durchaus üblich, dass Patienten aus diesem Grund Bilder ihrer „Traumnase“ mitbringen. Der Arzt wird dann über mögliche Komplikationen aufklären und nach Begutachtung der Nase erklären, welche Korrekturmöglichkeiten bestehen. Die Dicke der Nasenhaut spielt hier eine entscheidende Rolle, denn bei sehr dicker Haut wird man keine extrem schmale, zierliche Nase formen können und bei sehr dünner Haut besteht die Gefahr, dass sich nach der Operation Knochenränder abzeichnen. Viele Plastische Chirurgen fertigen zur besseren Veranschaulichung Fotos des Gesichtes an, an denen sie Simulationen des möglichen Operationsergebnisses demonstrieren. Dem Patienten sollte aber bewusst sein, dass es sich dabei nur um eine Simulation handelt, selbst der beste plastische Chirurg kann nicht garantieren, dass das Endergebnis exakt gleich aussieht.
Die eigentliche Operation findet meist unter Vollnarkose statt, dennoch ist es bei kleinen Korrekturen auch möglich lediglich eine lokale Betäubung vorzunehmen.
Eine Nasenkorrektur (Rhinoplastik) kann grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten durchgeführt werden, als offene oder als geschlossene Operation.
In den meisten Fällen wird jedoch die geschlossene Operationsmethode gewählt. Bei dieser setzt der Schönheitschirurg einen Schnitt innerhalb der Nase (endonasaler Zugang). Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass keine von außen sichtbaren Narben entstehen. Diese Methode eignet sich aufgrund der eingeschränkten Sichtverhältnisse besonders für wenig umfangreiche Nasenkorrekturen, zum Beispiel für das Abtragen von Nasenhöckern oder das Richten von Schiefnasen. Sollen umfangreiche Veränderungen vorgenommen und/oder die knorpelige Nasenspitze korrigiert werden, so ist eine offene Operationsmethode meist unumgänglich. Der Schönheitschirurg wird hier, neben dem Schnitt im Naseninneren einen weiteren Schnitt entlang des Nasenstegs (zwischen den beiden Nasenlöchern) vornehmen.
Es entsteht also eine bleibende Narbe, die jedoch klein ist und in den meisten Fällen sehr schnell verblasst. Nachdem der Schnitt gesetzt wurde, hebt der Arzt sowohl während einer geschlossenen, als auch bei einer offenen Nasenkorrektur die Haut leicht von Knorpel und Knochen ab. Jetzt kann das Nasengerüst neu geformt werden. Bei einer Verkleinerung oder Verschmälerung der Nase (auch bei der Höckerentfernung) wird nun überschüssiges Knochen- und Knorpelmaterial abgetragen. Das Verfahren erinnert ein wenig an die Meißelarbeiten eines Steinmetzes, denn der Chirurg trennt den Knochen mit Hilfe eines Meißels auf und bringt ihn im Anschluss in die richtige Form. Soll eine zu kleine Nase vergrößert werden, so wird zusätzliches Gewebe eingesetzt. Bei diesem zusätzlichen Gewebe handelt es sich in dem meisten Fällen um körpereigenen Knorpel, der entweder aus der Nasenscheidewand (Nasenseptum) oder aus den Rippen gewonnen wird. Nach erfolgter Modulation wird die Nase mit ein paar Stichen vernäht und sein stützender Gipsverband angelegt (dieser verbleibt in der Regel 14 Tage auf dem Nasengerüst). Außerdem werden wegen der anfänglichen Blutungen Tamponaden in die Nasenlöcher eingelegt.

Da eine Vollnarkose immer ein gesundheitliches Risiko birgt, ist es üblich, dass der Patient zumindest eine Nacht unter Beobachtung in der Klinik bleibt. Am Folgetag werden diese Tamponaden gezogen und der Patient nach Hause entlassen, er tritt somit in die Postoperative Phase ein. Circa eine Woche nach der Operation ist ein erneuter Termin in der Arztpraxis notwendig, während dieses Termins werden die Fäden gezogen, insofern diese nicht aus selbstauflösendem Material bestehen, und ein neuer Gipsverband angelegt. Das Anlegen eines neuen Gipsverbandes ist etwas unangenehm, aber notwendig, da die ersten Schwellungen der Nase bereits abgeklungen sind und der alte Verband nicht mehr zuverlässig stützen kann. In der Regel wird der Arzt dem Patienten bereits bei diesem Termin einen Blick auf die „neue“ Nase ermöglichen. Es sollte klar sein, dass die Nase zu diesem Zeitpunkt noch sehr geschwollen ist und wesentlich größer als das Endergebnis erscheint.
Nach einer weiteren Woche wird der Gips endgültig entfernt und die Nase mit einem kleinen Klebeverband versorgt. Diese Klebestreifen können nach wenigen Tagen vom Patienten selbstständig abgenommen werden. Da die Nase so kurz nach der Operation noch dazu neigt plötzlich wieder anzuschwellen, kannn sie in diesem Fall selbstständig erneut beklebt werden. Ungefähr 14 Tage nach einer Nasenkorrektur gilt der Patient als „wieder arbeits- und gesellschaftsfähig“. Zu diesem Zeitpunkt ist das endgültige Ergebnis zu etwa 80% erkennbar, die Nase braucht lange Zeit (bis zu einem Jahr), um vollständig abzuschwellen. Erst nach etwa einem Jahr ist das Endergebnis erreicht.

Risiken

Eine Nasenkorrektur (Rhinoplastik) birgt, wie jede andere Operation, immer Risiken. Zum einen kann es zu eher unspezifischen Folgeerscheinungen, also solchen, die generell auf Grund von Operationen jeder Art auftreten können, kommen. Dazu gehören Herz-, Kreislauf- und/oder Atemprobleme während oder nach der Operation.
Außerdem können sich wegen der Liegezeit im Anschluss an die Nasenkorrektur Thrombosen bilden oder es kann sich aufgrund der chirurgischen Schnitte eine Wundinfektion bilden.
Speziell bei Nasenkorrekturen kann es zu starken Nachblutungen und Empfindungsstörungen (Taubheitsgefühl) der Nase kommen. Darüber hinaus entstehen bei den meisten Patienten Blutergüsse (Hämatome) im Bereich der Nase, der Wangen und vor allem um die Augen herum. Es kann zu Narbenwucherungen innerhalb der Nase kommen, diese Wucherungen können gegebenenfalls die Atmung behindern.
Ein nicht zu vernachlässigendes Risiko stellen einige Wochen nach der Operation auftretende depressive Verstimmungen dar. Dies klingt im ersten Moment sicher seltsam, denn die „neue“ Nase sollte den Patienten glücklicher und selbstbewusster machen, doch das Gesicht zeichnet einen Menschen enorm stark und das Gesicht wiederum wird stark vom Aussehen der Nase geprägt. Die „neue“ Nase nun erscheint vielen Patienten in der ersten Zeit fremd und sie können sich mit der Gesamtwirkung ihres Gesichtes einige Zeit lang nicht identifizieren.

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Schmerzen

Viele Patienten machen sich bei einer anstehenden Nasenkorrektur sorgen über mögliche Schmerzen, diese Sorgen können ihnen jedoch genommen werden. Eine Operation an der Nase gehört zu den Operationen, die in der Abheilphase die wenigsten Schmerzen verursachen. Die meisten Patienten berichten über leichte Schmerzen kurz nach der Operation, die aber mit Hilfe von Schmerzmitteln schnell in den Griff zu bekommen sind. Starke Schmerzen sind äußerst selten. Unangenehm, aber sicher nicht schmerzhaft, ist der Druck des Gipsverbandes.

Verhaltensweise nach der OP

Direkt nach der Nasenkorrektur sollten besonders die Region unterhalb des Auges gut gekühlt werden, dies vermindert die Entstehung von starken Schwellungen und Blutergüssen. Ganz verhindern lassen sie sich leider nicht.
In den ersten Wochen sollten man versuchen möglichst auf dem Rücken, mit erhöhtem Oberkörper zu schlafen. So kommt es weniger häufig zu Blutungen und die frisch operierte Nase wird nicht während des Schlafens verformt (Die Gefahr ist aber dank des Gipsverbandes generell sehr gering).
Starker Druck auf die Nase sollte in jedem Fall vermieden werden, Brillenträgern ist also angeraten für die Zeit nach der Operation auf Kontaktlinsen umzusteigen oder die Brille mit einem Klebestreifen so an der Stirn befestigen, dass sie die Nase nicht berührt.

Abbildung Nase

  1. Obere Nasenmuschel -
    Concha nasi superior
  2. Oberer Nasengang -
    Meatus nasi superior
  3. Mittlere Nasenmuschel -
    Concha nasi media
  4. Mittlerer Nasengang -
    Meatus nasi medius
  5. Untere Nasenmuschel -
    Concha nasi inferior
  6. Unterer Nasengang -
    Meatus nasi inferior
  7. Vorhof der Nasenhöhle -
    Vestibulum nasi
  8. Riechfäden - Fila olfactoria
  9. Riechkolben - Bulbus olfactorius
  10. Hintere Öffnung der
    Nasenhöhle - Choana
  11. Nasenhöhle - Cavitas nasi
  12. Rachendachmandel -
    Tonsilla pharyngea
  13. Stirnhöhle - Sinus frontalis
  14. Keilbeinhöhle -
    Sinus sphenoidalis
  15. Mundhöhle - Cavitas oris
  16. Zunge - Lingua

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.12.2012 - Letzte Änderung: 22.10.2021