Test für den Eisprung

Einleitung

Der Eisprung ereignet sich ungefähr in der Mitte des weiblichen Zyklus, genauer gesagt 10-16 Tage vor der nächsten Monatsblutung. Der Zeitpunkt des Eisprungs kann von Frau zu Frau stark variieren. Durch den Eisprung gelangt das Ei in den Eileiter, wo es durch Spermien innerhalb 24 Stunden befruchtet werden muss. Geschieht dies nicht, stirbt die Eizelle ab.

Der Eisprung wird durch den maximalen Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH-Peak) ausgelöst. Dieses Hormon kann z.B. im Urin der Frau nachgewiesen werden. 24-36 Stunden nach dem LH-Peak ist mit dem Eisprung zu rechnen. Für eine erfolgreiche Familienplanung ist es wichtig diesen Moment abzupassen, um eine Befruchtung der Eizelle zu gewährleisten.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Eisprung

Welche Tests gibt es um den Eisprung festzustellen?

Eine relativ sichere Methode die fruchtbaren Tage der Frau zu detektieren ist die Bestimmung des luteinisierenden Hormons (LH), genauer gesagt den LH-Gipfel, mit sogenannten Ovulationstests. Zu Beginn der ersten Zyklushälfte befindet sich das LH auf einen konstant niedrigen Spiegel bis es innerhalb weniger Tage, zwischen dem 10.-16. Tag, schnell einen Gipfel erreicht. Ein bis zwei Tage danach erfolgt der Eisprung. Die LH Konzentration kann im Urin bestimmt werden. Der Test wird wie ein Schwangerschaftstest durchgeführt. Der Test wird positiv, wenn der LH-Peak erreicht wird.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Luteinisierendes Hormon

Des Weiteren gibt es den Zykluscomputer. Er basiert entweder ebenfalls auf der Bestimmung des luteinisierenden Hormons, sowie Östrogen oder auf der Detektion der Körpertemperatur. Zusätzlich können bei manchen Computern Symptome, wie das Auftreten von Mittelschmerzen ( Ziehen im Unterleib und in den Brüsten zum Zeitpunkt des Eisprungs) oder die Beschaffenheit des Zervixschleims eingetragen werden. Nach einer kurzen Lernphase in den ersten Monaten, errechnet der Computer die fruchtbaren Tage und zeigt die über das Display an.

Man kann seine Körpertemperatur auch durch ein normales Thermometer bestimmen und in einem Kalender dokumentieren. Ein Temperaturanstieg um 0,2 – 0,6 Grad Celsius deutet auf den Eisprung hin.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Eisprung und Temperatur - welchen Zusammenhang gibt es?

Was bringen Teststreifen?

Es gibt verschiedene Arten von Teststreifen. Einfache Streifen, wie bei einem Schwangerschaftstest, welche die LH Konzentration im Urin bestimmt, oder komplexe Teststreifen, die an einem Monitor angeschlossen sind, welche neben dem luteinisierenden Hormon auch Östrogen bestimmen können. Die Teststreifen sollten nach festem Schema angewendet werden, das heißt immer zur gleichen Uhrzeit. Des Weiteren sollte dafür kein Morgenurin verwendet werden.

Die Hormone während des gesunden weiblichen Zyklus verändern sich immer nach festem Schema. Zu Beginn des Zyklus ist das luteinisierende Hormon konstant niedrig. Kurz vor dem Eisprung steigt es plötzlich an, 24-36 Stunden danach ist mit einem Eisprung zu rechnen. Östrogen steigt in der ersten Zyklushälfte konstant leicht an. Kurz vor dem LH-Peak, kommt es ebenfalls zu einem verstärkten Anstieg.

Auf den handelsüblichen Teststreifen sind Antikörper aufgetragen, an denen die entsprechenden Hormone binden können. Die Hormone befinden sich im Urin. Trifft der Urin auf den Teststreifen reagieren die Hormone mit Antikörpern. Wenn eine gewisse Menge Antikörper mit Hormonen besetzt ist, wird der Test positiv.

Wie sicher sind die Tests?

Die Ovulationstests detektieren einen LH-Anstieg mit sehr großer Sicherheit (bis 99%). Ein LH-Anstieg ist aber leider nicht immer ein Zeichen für den bevorstehenden Eisprung. Bei Zyklusstörungen, einem luteinisiertem unruptiertem Folikel oder Erkrankungen wie dem polyzystischen Ovarsyndrom kommt es ebenfalls zu einem Hormonanstieg ohne Eisprung. Des Weiteren kann sich der basale Hormonspiegel von Frau zu Frau unterscheiden. Ist der Grundspiegel hoch, zeigen manche Teststreifen schon am Anfang des Zyklus positive Ergebnisse an. Verwendet man dagegen Teststreifen von einem Hersteller, die bei relativ hohen Werten positiv werden kann der Test trotz bevorstehendem Eisprung negativ bleiben.

Vorab sollte man daher von einem Arzt seine individuelle LH Konzentration bestimmen lassen, um den richtigen Teststreifen zu wählen. Andere Tests, wie die Temperaturmessmethode oder Temperaturcomputer sind allgemein eher unsicher, da die Körpertemperatur von vielen Faktoren beeinflusst wird und oft Schwankungen unterliegt. Diese Methode kommt, wenn überhaupt für Frauen in Frage, die einen sehr regelmäßigen Zyklus haben.

Wann wird der Test positiv?

Der Ovulationstest wird bei der maximalen LH-Konzentration (LH-Peak) positiv. Beziehungsweise je nach Sensitivität der Teststreifen ab einem bestimmten Schwellenwert. Dieser liegt zwischen 10-30mlU/ml. Auf dem Teststreifen sind Antikörper aufgebracht, die mit den entsprechenden Hormonen (LH oder Östrogen) eine feste Verbindung eingehen. Ist eine gewisse Anzahl an Antikörpern mit Hormonen besetzt erkennt man einen Farbumschlag, in Form einer dunklen Linie im Anzeigefeld. In der Regel ist der Eisprung dann ein bis zwei Tage nach dem LH-Gipfel zu erwarten.

Wie lange ist der Test positiv?

Der Test ist so lange positiv, wie der Hormonspiegel über einem bestimmten Schwellenwert liegt. Je nach Hersteller sind diese Schwellenwerte unterschiedlich, zwischen 10-30mlU/ml. Die LH-Konzentration sinkt nach einem Gipfel schnell wieder ab, sodass der Test meist nur einen Tag positiv ausfällt. Genauso verhält es sich mit der Östrogenkonzentration, auch sie erreicht meist einen Tag einen Peak und sinkt dann sofort wieder ab.

Kann man den Eisprungtest auch für die Verhütung verwenden?

Der Ovulationstest ist eher ungeeignet als Verhütungsmethode. Der Test wird 24-36 Stunden vor dem Eisprung positiv. Die Befruchtungswahrscheinlichkeit ist zwei Tage vor und ein Tag nach dem Eisprung am höchsten. Spermien können aber zwei bis fünf Tage im weiblichen Körper überleben. Das heißt Geschlechtsverkehr, der fünf Tage vor dem Eisprung stattfindet kann schon zu einer Befruchtung führen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Ovulationstest aber noch negativ. Durch äußere Einflüsse, wie Krankheit oder Stress, kann es zu Zyklusabweichungen und Zyklusstörungen kommen und auch in diesem Fall ist der Ovulationstest nicht geeignet als Verhütungsmethode. Eine hormonelle Verhütung oder die Anwendung von Kondomen ist deutlich sicherer.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Verhütungsmethoden im Überblick

Weitere Informationen

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Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Diagnostik finden Sie unter: Diagnostik A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.12.2019 - Letzte Änderung: 22.10.2021