Darstellung der Nasennebenhöhlen mittels MRT

Einleitung

Die Nasennebenhöhlen sind Hohlräume innerhalb der Gesichtsknochen des Schädels, die mit Luft angefüllt, um den Nasen-Rachenraum angeordnet und mit Nasenschleimhaut ausgekleidet sind.

Eingeteilt werden sie in die sogenannten

wobei sie untereinander und mit den Nasengängen der Nasenhöhle in Verbindung stehen.

Sie dienen in erster Linie als Resonanzräume beim Sprechen sowie für die Anfeuchtung, Reinigung und Erwärmung der Luft.

MRT- oder CT-Darstellung der Nasennebenhöhlen?

Die Magnetresonanztomographie (MRT) als bildgebendes Verfahren, das nicht mit schädlichen Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern arbeitet, eignet sich besonders gut zur Weichteilgewebsdarstellung und somit auch für die Bildgebung krankhafter Prozesse (z. B. Nasennebenhöhlenentzündung, Tumorbildung) der Nasennebenhöhlen, bei denen es u.a. zur Schleimhautmitbeteiligung kommt.

Die Computertomographie (CT), als ein weiteres Verfahren zur Darstellung der Nasennebenhöhlen kann ebenfalls der Beurteilung der Schleimhäute dienen, eignet sich zudem aber gerade auch für die knöcherne Bildgebung (z.B. zur Abklärung der anatomischen Verhältnisse im Nasennebenhöhlensystem). Es arbeitet jedoch, im Gegensatz zum MRT, mit Röntgenstrahlen.

Beide Verfahren können gleichermaßen angewendet werden, je nachdem, wo der Schwerpunkt in der Fragestellung liegt und welche Indikation hinter der Untersuchung steht.

Viele weitere Informationen erhalten Sie auch unter unserem Thema: MRT oder CT -Was ist der Unterschied?

Indikationen

Das MRT (und auch das CT) dient in der Bildgebung der routinemäßigen Übersichtsdiagnostik der Nasennebenhöhlen im Gesichtsschädel, wobei vor allem Entzündungsprozesse und Raumforderungen der Nasenschleimhaut, Gesichtsschädelknochenveränderungen und die anatomischen Begebenheiten des Nasennebenhöhlensystems beurteilt werden können.

Die häufigsten Indikationen zur MRT der Nasennebenhöhlen ist die Nasennebenhöhlenentzündung (med. Sinusitis). Gerade bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung kann das MRT Aufschluss über die Ursache der Chronifizierung, z.B. durch Nachweis von Abflussverhinderungen etc., geben.

Zudem dient die MRT-Darstellung auch der Bildgebung vor geplanten invasiven Operationseingriffen an den Nebenhöhlen, wie z.B. Punktionen oder Endoskopien.

Im Allgemeinen sind somit gängige Indikationen für ein Nasennebenhöhlen-MRT der Ausschluss von entzündlichen oder raumfordernden Prozessen sowie Verlaufskontrollen diesbezüglich, Darstellungen von angeborenen anatomischen Varianten und Missbildungen, Übersichtsaufnahmen vor operativen Eingriffen und der Ausschluss von Frakturen nach Traumata.

Im Speziellen können verschiedene Differenzialdiagnosen eine Indikation für ein MRT darstellen:

  • hierzu gehören demnach Entzündungen, wie die akute oder chronische Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Schleim- oder Eiteransammlung in den Höhlen
  • Frakturen im Mittelgesicht oder frontobasal (Schädelbasisbruch, Stirnbeinbruch) nach Traumata
  • gutartige Tumore (z.B. Osteome, Polypen, Angiofibrome, Retentionszysten)
  • bösartige Tumore (z. B. Karzinome, Sarkome, Metastasen)
  • angeborene Missbildungen, wie z.B. eine Verengung oder ein Verschluss der hinteren Nasenöffnung (Choanalstenose, - atresie), eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte oder das Kartagener-Syndrom

MRT bei einer Nasennebenhöhlenentzündung

Im Rahmen der Diagnostik einer vermuteten Nasennebenhöhlenentzündung schließt sich das MRT als weiterführende Bildgebungsdiagnostik in der Regel an eine körperliche Untersuchung, eine Abstrichentnahme aus dem Nasensekret und einer Rhinoskopie (Nasenspiegelung) an, allerdings zumeist nur dann, wenn es zum Auftreten von Komplikationen kommt, ein operativer Eingriff zur Therapie geplant ist oder ein chronischer Verlauf der Nasennebenhöhlenentzündung vorliegt.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Nasennebenhöhlenentzündung

Einfache, akute, komplikationslose Verläufe benötigen in der Regel keine weiterführende Diagnostik durch ein MRT.

Ablauf der Kopf-MRT-Untersuchung

Eine spezielle Vorbereitung auf die MRT-Untersuchung ist in der Regel nicht notwendig, es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass ca. 4 Stunden vor Untersuchungsbeginn keine Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme mehr stattfindet.

Am Tag der Untersuchung empfiehlt es sich locker sitzende Kleidung ohne Metallanteile (z.B. Knöpfe, Reißverschluss, Bügel-BH etc.) zu tragen, diese kann dann zumeist während der Untersuchung angelassen werden.
Der Patient/die Patientin wird zudem dazu angehalten sämtliche metallischen Gegenstände vom Körper abzulegen (z.B. Schmuck, Uhren, Gebiss, Piercings, Haarspangen etc.).

Anschließend legt sich der Patient/die Patientin in Rückenlage auf die Untersuchungsliege, die dann – mit dem Kopf voran – in das MRT-Gerät geschoben wird. Leidet ein Patient unter Platzangst, kann im Vorfeld ein Beruhigungsmittel verabreicht werden.
Hierfür und ebenfalls auch für eine eventuell notwendige Verabreichung eines Kontrastmittels vor oder während der Untersuchung, kann im Vorfeld eine Verweilkanüle in die Ellenbeugen-Armvene gelegt werden.

Während der Untersuchung ertönen laute Klopfgeräusche, die das MRT verursacht. Wird dies als unangenehm oder störend empfunden, können dem Patienten Kopfhörer gegeben werden, über die Musik abgespielt werden und das Personal auch mit dem Patienten in Verbindung treten kann.
Darüber hinaus erhält jeder Patient eine Notfallklingel in die Hand, die jederzeit während der Untersuchung gedrückt werden kann, sollte es zu Problemen kommen.

Lesen Sie mehr zum Thema: MRT Ablauf

Die MRT-Untersuchung dauert insgesamt ca. 20 Minuten, in denen mit Hilfe von Magnetfeldern Schnittbilder des Kopfes und der Nasennebenhöhlen angefertigt werden, während der Patient so ruhig wie möglich liegen bleiben sollte.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Dauer verschiedener MRT-Untersuchungen.

MRT- Untersuchung mit Kontrastmittel

Die Gabe eines Kontrastmittels ermöglicht eine genauere und bessere Darstellung und Bildqualität, sodass es durchaus vor oder während der Untersuchung zur Anwendung kommen kann.

Das Kontrastmittel, das über die Vene in die Blutlaufbahn gegeben wird, reichert sich überall dort besonders an, wo die Durchblutung verstärkt ist, so z.B. auch bei Nasennebenhöhlenentzündungen oder Tumoren.

Die Kontrastmittel für eine MRT-Untersuchung enthalten dabei kein Jod und sind in der Regel ohne Nebenwirkungen gut zu vertragen.

Lesen Sie hierzu auch unser Thema: MRT mit Kontrastmittel

Weitere Informationen

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Eine Übersicht aller Themen aus dem Bereich der Diagnostik finden Sie unter: Diagnostik A-Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 29.02.2016 - Letzte Änderung: 22.10.2021