Untersuchung des Farbensehens

Allgemein

Das Farbensehen wird uns ermöglicht durch unseren so genannten Farbsinn. Über diesen verfügen wir, weil unsere Netzhaut des Auges Sinneszellen besitzt, welche Farben wahrnehmen können. Diese Sinneszellen nennen sich „Zapfen“.

Das Farbensehen setzt sich aus verschiedenen Eigenschaften des Sehens zusammen. Das Auge hat die Fähigkeit den Farbton, die Sättigung und die Helligkeit von Licht wahrzunehmen.

Das normale Auge kann bei Helligkeit etwa bis zu 150 verschiedene Farbtöne unterscheiden. Herrscht jedoch Dunkelheit ist unser Auge quasi „farbenblind“ und kann nur zwischen Helligkeiten unterscheiden.
Es arbeiten nun nur noch die zweite Sorte Sinneszellen unserer Netzhaut, welche für das Schwarz - Weiß - Sehen verantwortlich sind, die Stäbchen.

Daher kommt der Spruch „Nachts sind alle Katzen grau.“.

Auch beim Verdacht auf eine Nachtblindheit mach die Untersuchung des Farbsehens einen Sinn.

Untersuchung vom Farbsinn

Die Überprüfung des Farbensehens lässt sich ganz leicht durchführen. Sich hat jeder schon einmal die Farbtafeln von Ishihara gesehen.
Sie sind kreisförmig und bestehen aus vielen kleinen Farbpunkten. In dem Kreis steht mittig eine Zahl, die sich durch den Farbton unterscheidet.
Während Normalsichtige die Zahl ohne Probleme erkennen können, liest der Farbschwache entweder eine falsche oder keine Zahl. Das Prinzip dieser Tafeln besteht darin, dass alle Farbpunkte auf der Ishihara - Tafel die gleiche Sättigung und Helligkeit haben. Sie lassen sich also nur anhand der Farbe unterscheiden. Für den Farbuntüchtigen sehen diese Punkte alle mehr oder weniger gleich grau aus.

Am besten lassen sich mit diesen Tafeln die Rot - Grün - Schwächen der Bevölkerung ermitteln. Das Ausmaß jedoch, also ob eine Rot- Grün- Schwäche oder eine Rot- Grün- Blindheit vorliegt, lässt sich so nicht erkennen.

Eine genauere Analyse der Farbschwäche kann mit dem so genannten Anomaloskop erfolgen. Hierbei handelt es sich um ein Gerät bei dem eine bestimmte Farbe vorgegeben wird, welche vom Patienten durch Mischen von rot und grün wieder hergestellt werden muss. Je nachdem wie viel von jeder Farbe eingemischt wurde – welches man an einer Skala auf dem Gerät ablesen kann -, liegt entweder eine Rot- oder Grün- Schwäche vor.
Besteht beispielsweise eine Grün - Schwäche, mischt der Betroffenen zu viel Grün ein. Aus dem Mischungsverhältnis wird der so genannte Anomalquotient ermittelt, der für bestimmte Berufe (Polizist, Pilot usw.) wichtig ist.

Was ist eigentlich Farbenblindheit?

Die Rot - Grün - Schwäche oder –Blindheit ist eine angeborene Erkrankung.
Männer sind häufiger betroffen, als Frauen. Dies liegt daran, dass die Erkrankung auf dem X - Chromosom vererbt wird. Da Männer nur eines dieser Sorte besitzen (das andere ist das Y- Chromosom), schlägt die Erkrankung zu buche, sobald sie dieses Gen auf ihrem X - Chromosom besitzen. Bei Frauen wird ein defektes Gen durch ein intaktes auf dem zweiten X- Chromosom sozusagen ausgeglichen.

Rund 8 Prozent der Männer leiden an einer solchen Farbschwäche.

In den meisten Fällen der Farbschwäche handelt es sich um eine Störung der Rot - Grün - Empfindung.
Äußerst selten kommen auch Gelb - Blau- Schwächen vor. Selten kommt es auch zur völligen Farbenblindheit. Die Funktion der Zapfen ist hier ausgefallen. In der Dämmerung sehen letztere Patienten allerdings genau wie der Normalsichtige, die dann auch keine Farben mehr unterscheiden können.

Neben den angeborenen Farbschwächen gibt es auch erworbene Arten. Sobald die Netzhautmitte oder die Region um den Sehnerv in Mitleidenschaft gezogen wird, wird die Farbwahrnehmung gestört. Dies geschieht beispielsweise wenn der Druck im Auge zu hoch ist (Grüner Star = Glaukom), und so der Sehnerv abgedrückt wird. Sehen Sie hierzu auch unsere Thema "Grüner Star"

Weitere Informationen zum Thema Untersuchung des Farbensehens

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.08.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021