Brustvergrößerung mittels Implantateinlage

Für ein optimales Ergebnis einer Brustvergrößerung ist es wichtig, dass das richtige Implantat für die Patientin ausgewählt wird.
Bei der Auswahl eines Implantats muss auf die Form, auf die Größe, auf das äußere Material und auf die Füllung des Implantats geachtet werden.

Implantatform

Bei den Brustimplantaten werden runde und anatomische Implantate voneinander unterschieden.
Runde Implantate werden bei Brustvergrößerungen häufiger verwendet, da sie weniger Komplikationen verursachen und kostengünstiger sind. Der Nachteil gegenüber den anatomischen Implantaten ist, dass die Brust ein gleichmäßig großes Volumen bekommt und daher eher unnatürlich wirkt.

Da anatomische Brustimplantate oben sehr schmal sind und nach unten hin breiter werden, kann ein natürlicheres Ergebnis erzielt werden. Darüber hinaus ist es mit anatomischen Implantaten möglich Formunterschiede der Brust auszugleichen, da die Implantate in Breite, Höhe und Dicke variiert werden können. Bei einer sehr schmalen Brust muss das Implantat beispielsweise ebenfalls schmal sein, um seitliche Konturen durch zu breite Implantate zu vermeiden. Auch bei unterschiedlich großen Brüsten besteht die Möglichkeit diese auszugleichen, in dem man Implantate verwendet, die sich in ihrer Höhe, aber nicht in ihrem Quer- und Längsdurchmesser unterscheiden. Dadurch fällt die Korrektur nicht auf. Der wichtigste Vorteil der anatomischen Implantate ist demnach, dass durch ihre Flexibilität ein Ausgleich von Formen und Asymmetrien der Brust möglich ist. Der Nachteil gegenüber den runden Implantaten ist allerdings, dass es durch ihre Form auch häufiger zu einer Verdrehung (Rotation) oder eine Verschiebung (Dislokation) der Implantate kommen kann, was zu einem unnatürlichen Aussehen führt und eine erneute Operation notwendig macht.

Implantatgrößen

Die Größe der Implantate ist eine individuelle Frage und hängt vom Wunsch der Patientin ab. Dennoch gilt als Faustformel, dass die Vergrößerung nicht mehr als 2 BH-Größen betragen sollte, damit ein natürliches Ergebnis erzielt werden kann.
Desweiteren müssen bei der Wahl der Implantatgröße auch Faktoren wie Körpersymmetrie, Hautmenge und Hautbeschaffenheit und bestehendes Brustvolumen, sowie Breite des Brustkorbs der Patientin mit einbezogen werden. Damit die Kanten des Implantats nicht sichtbar werden, sollte das Implantat von allen Seiten von einem guten Weichgewebemantel umgeben sein.
Darüber hinaus kann es bei Einsetzen von zu großen Implantaten nach einiger Zeit zum durchhängen der Brust kommen und auch Hautrisse und Dehnungszeichen können auftreten.

Implantathülle

Brustimplantaten bestehen fast immer aus Silikon, können sich allerdings in ihrer Oberflächenbeschaffenheit unterscheiden. Man unterscheidet Silikonhüllen mit rauer (texturierter) Oberfläche von Hüllen mit glatter Oberfläche. Eine häufige Komplikation der Brustvergrößerung stellt die Kapselfibrose dar, welche eine äußerst schmerzhafte Bindegewebsveränderung ist, die in schweren Fällen sogar zu einem Implantatwechsel führen kann. Studien zu folge kann das Risiko einer Kapselfibrose durch Silikonimplantate mit rauer Oberfläche vermindert werden. Ein weiterer Vorteil gegenüber Silikonkissen mit glatter Oberfläche ist, dass es bei texturierten Implantaten nicht so leicht zu einer unerwünschten Lageveränderungen des Implantats kommt.

Implantatfüllung

Als Implantatfüllungen kommen flüssiges Silikongel, formbeständiges (kohäsives) Silikongel oder eine Kochsalzfüllung in Betracht.

In Europa wird das formbeständige Silikongel bevorzugt, da es preisgünstig ist und durch seine Formbeständigkeit nicht auslaufen kann. Implantate mit flüssiger Silikongel-Füllung werden heutzutage kaum noch verwendet, da das Risiko für das Auslaufen hoch ist und dies wiederum Schäden im Körper anrichten kann. In den USA werden hauptsächlich Implantate mit Kochsalzfüllung eingesetzt. Diese laufen selten aus und haben bei Auslaufen nur ein sehr geringes gesundheitliches Risiko. Allerdings weisen sie im Gegensatz zu den Silikongel-Füllungen ein unnatürliches Tastgefühl auf. Zwischenzeitlich gab es auch Implantate mit Sojaöl und Hydrogel-Füllung, welche aber aufgrund der Nebenwirkungen wieder vom Markt genommen wurden.

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Haltbarkeit der Implantate

In den achtziger Jahren, als noch Implantate mit flüssiger Silikongel-Füllung verwendet wurden, war es üblich die Implantate alle zehn Jahre zu wechseln. Durch die mittlerweile verbesserten Implantatformen, -hüllen und –füllungen garantieren manche Hersteller sogar für die lebenslange Haltbarkeit der Implantate. Da jedoch auch die Verschiebung der Implantate oder die Formveränderung der Brust berücksichtigt werden sollte, sollte man von einer begrenzten Haltbarkeit ausgehen. Abschließend ist jedoch anzumerken, dass die meisten Patientinnen einen Implantatswechsel nicht aus medizinischen oder gesundheitlichen Gründen durchführen, sondern aufgrund des Wunsches nach einer Größenveränderung.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 17.02.2014 - Letzte Änderung: 22.10.2021