Zu einem Burnout-Syndrom kommt es bei physischer und/oder psychischer Überlastung. Wichtige Präventionen werden auf dieser Seite genannt.
Bei einem Burnout handelt es sich um emotionale Überlastung, welche oft fälschlicherweise als eine psychische Erkrankung gesehen wird, welche vor allem nach oder während einer anhaltenden Überlastung auftritt. Viele Patienten beschreiben ein Burnout als "hätte jemand von außen einen Stecker gezogen".
Diese Beschreibung passt auch sehr gut da die deutsche Übersetzung eines Burnouts ja „ausgebrannt“ ist.
Bei jedem Menschen sind die psychischen und physischen Kapazitäten begrenzt, jeder Mensch hat jedoch seine eigene Grenze an einem individuellen nicht messbaren Wert. Bei lang anhaltendem Stress muss sich der menschliche Körper dieser „Extremsituation“ anpassen. Es kommt zu einer Veränderung des Hormonhaushalts, zu einem veränderten Schlafrhythmus sowie zu einer veränderten Immunlage.
Stresshormone wie Cortisol, Noradrenalin oder Glukagon werden vermehrt gebildet und sorgen für einen schnelleren Herzschlag, eine vermehrte Fettverbrennung um mehr Zucker für die Belastung bereit zu stellen. Diese Dauerbelastung kann der menschliche Körper über eine gewisse Dauer aufrechterhalten und erdulden ohne Schäden davon zu tragen. Hält die Dauerbelastung jedoch an, so kann es zu einem Zusammenbruch kommen, einem Burnout. Um ein Burnout zu verhindern gibt es jedoch verschiedene Präventionen, welche man beachten kann.
Allgemein gibt es verschiedene Formen der Vorsichtsmaßnahmen (Präventionen) um ein Burnout zu verhindern. Ein Burnout kann dadurch entstehen, dass ein Patient zu idealistische Ansichten hat und diese um jeden Preis durchsetzen möchte. Kommt es dann zu Fehl- oder Rückschlägen wird dies für den Patient als sehr kränkend empfunden und er reagiert immer wieder mit Gefühlslosigkeit und Abneigung (Apathie).
Hier ist die wichtigste Prävention, dass der Patient sich selber eingesteht, dass kein Mensch unfehlbar ist und dass jeder einmal Fehler macht, auch wenn diese bei jedem unterschiedliche Ausmaße annehmen.
Eine ebenfalls sehr wichtige Prävention für Burnout-gefährdete Patienten ist es, sich selber Ziele zu stecken, von denen man weiß, dass man sie bewältigen kann.
Oftmals haben Patienten, die unter einem Burnout leiden, sich vorher sehr hohe Ziele gesetzt, beispielsweise das Erlangen eines Chef-Postens in ihrem Unternehmen. Wenn dann jemand anderes den Posten bekam obwohl man sich bemüht hat, kann dies zu einem Zusammenbruch, dem Burnout, führen. Deshalb ist es gut und wichtig, Ziele und Wünsche zu haben, dennoch sollten diese mit keinem zu verbissenen Ehrgeiz erkämpft werden und vor allem sollten Rückschläge nicht als persönliche Niederlage betrachtet werden sondern vielmehr sollte man versuchen mit diesen Rückschlägen professionell umzugehen.
Eine weitere wichtige Prävention um dem Burnout vorzubeugen ist ein richtiger Ausgleich. Einige Patienten stürzen sich auf ihren Job und arbeiten weit mehr als 40 Stunden die Woche, Überstunden werden nicht abgefeiert sondern immer weiter angehäuft. Oder andere Patienten gehen voll in ihrer Familie auf und machen alles damit es der kranken Mutter oder dem kleinen Kind 24 Stunden gut geht und an nichts mangelt.
Dies führt zu einer dauerhaften Überlastung, die dann dazu führen kann, dass der Patient irgendwann ein Burnout bekommt. Um dies zu vermeiden ist es enorm wichtig, einen Ausgleich zu finden. Dieser Ausgleich sieht für jeden Patient individuell sehr unterschiedlich aus, dient aber als eine der wichtigsten Präventionen gegen das Burnout-Syndrom.
Beispielsweise kann ein Malerkurs, der Besuch eines Kirchenchores, das wöchentliche Zumba-Training oder der abendliche Waldlauf alles dazu beitragen, dass der Patient einige Stunden der physischen und psychischen Entlastung hat, in denen er nur an sich denkt und nicht an Arbeit, Familie oder sonstige Probleme. Diese Zeit für sich selber ist sehr wichtig als Prävention für ein Burnout. Wichtig ist auch, dass in dieser Zeit keine Schuldgefühle entstehen. Jeder Mensch braucht manchmal etwas Zeit für sich und in dieser Zeit muss der Job oder die Familie auch ohne den Patienten zurecht kommen. Dieses Eingeständnis, dass man nicht 24 Stunden am Stück rund um die Uhr funktionieren kann, ist ebenfalls eine wichtige Prävention gegen ein Burnout-Syndrom.
Jeder Patient ist individuell unterschiedlich und somit sieht auch die Prävention für ein Burnout bei jedem Patienten individuell unterschiedlich aus. Dennoch kann man sagen, dass Sport bei fast allen Patienten, die unter einem Burnout leiden oder kurz davor stehen, eine wichtige Prävention und sogar eine wichtige Therapie ist.
Viele Patienten die unter einem Burnout leiden, beschäftigen sich viel mit ihren Gedanken beziehungsweise denken über alles doppelt und dreifach nach. Um diesen Gedankenstrom zu unterbrechen ist es wichtig, den Körper nicht zu vergessen und sich beim Sport voll auf den eigenen Körper und die eigenen Empfindungen zu konzentrieren. Viele Patienten die kurz vor einem Burnout stehen haben verlernt, auf den eigenen Körper zu hören und zu achten.
Bauchschmerzen oder Halsschmerzen werden ignoriert und statt diese im Bett auszukurieren werden unnötig viele Medikamente eingenommen um weiter die Leistung zu erbringen. Um aus dieser Spirale herauszukommen, ist Sport eine geeignete Maßnahme und bietet sich deshalb sehr gut als Prävention gegen das Burnout Syndrom an.
Beim Sport stößt man irgendwann an seine Grenzen, ist außer Atem und muss langsamer machen. Diese Erfahrung, dass irgendwann einfach Schluss ist und dass man irgendwann nicht weiter machen kann ist eine sehr wichtige Erfahrung für Patienten mit einem Burnout Syndrom. Außerdem hilft der Sport die innere Anspannung etwas zu verlieren und wieder mehr ins Gleichgewicht mit sich selber zu kommen.
Besonders gut geeignet sind auch Sportarten wie Yoga oder Qui-Gong, bei denen der Patient bewusst auf seinen Körper achten muss. Wichtig ist, dass der Sport nicht auch noch zu einem Leistungsdruck wird, denn dann ist der Sport keine Prävention mehr für ein Burnout sondern fördert dieses. Besser ist es, beim Joggen einmal darauf zu achten was man wahrnimmt, ob man einen Vogel zwitschern hört, ob es nach Bäumen riecht und nicht darauf zu achten, in wie viele Minuten man heute den Berg hochgesprintet ist und ob die Zeit auch wirklich besser war als gestern.
Zu der wohl wichtigsten Prävention zählt jedoch auf jeden Fall eine ausreichende Portion Schlaf. Bei Burnout Patienten kommt es, aufgrund der veränderten, stressbedingten Hormonlage zu einem völlig verkehrten Schlafrhythmus und der Tag-Nacht-Rhythmus wird oft kaum noch eingehalten.
Spätes Arbeiten bis in die Nacht oder das ständige nächtliche Wachwerden fördern einen ungesunden Tag-Nacht-Rhythmus. Deshalb ist eine der wichtigsten Präventionen gegen das Burnout, sich selber eine ausreichende Portion Schlaf zu gönnen. Wie viel das ist, ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Einige Patienten sind nach 7 Stunden völlig erholt, einige Patienten brauchen 9-10 Stunden Schlaf.
Hier gilt es, sich nicht an Zahlen festzuhalten, sondern auf den eigenen Körper zu hören, was er braucht. Außerdem gilt es, sich feste Zeiten zu nehmen in denen man schläft. Beispielsweise sollte man festlegen, immer zwischen 10-12 Uhr ins Bett zu gehen. So gewöhnt sich der Körper an diesen Rhythmus und passt die Hormonlage und den Biorhythmus diesen Zeiten an. Das ist enorm wichtig und eine sehr gute und einfache Prävention gegen Burnout.
Eine sehr wichtige Prävention gegen das Burnout Syndrom ist das soziale Umfeld. Hierbei ist nicht wichtig, ob es sich um den Lebenspartner, die Kinder oder die guten Freunde handelt, wichtig ist nur, dass es sich um Menschen handelt, die man wert schätzt und mit denen man Zeit verbringen kann ohne dass sie von einem noch mehr abverlangen.
Ein entspannter Abend mit dem Partner oder ein lustiger Abend mit Freunden, all das gehört zur Prävention des Burnout Syndroms. Ein Abendessen mit Kollegen, die mit einem konkurrieren gehört nicht dazu und sollte auf ein Minimum reduziert werden.
Das soziale Umfeld ist allgemein sehr wichtig und eine sehr wichtige Prävention gegen das Burnout Syndrom, dennoch sollte man darauf achten, dass auch hier die Menschen, die man liebt oder gerne hat, nicht zu viel von einem abverlangen, da das soziale Umfeld sonst ganz schnell zur Burnout-Falle werden kann und das Burnout nur beschleunigt.
Deshalb ist es wichtig, immer offen miteinander zu reden, da auch offene Kommunikation und das Eingestehen von Schwächen oder Problemen eine wichtige Prävention zum Burnout ist. Soziales Umfeld ist sehr wichtig, dennoch sollte jeder Freund verstehen, wenn man einmal nicht mit auf eine Party möchte, sondern den Abend lieber auf der Couch verbringen möchte, da man zu fertig von dem langen Tag ist. Auch hier gilt: Auf den eigenen Körper zu hören ist die beste Prävention gegen das Burnout-Syndrom. Gleichzeitig sollte man darauf achten, das Leben zu genießen und viel Spaß zu haben und das geht meistens besser mit Freunden als alleine.
Eine ebenfalls sehr wichtige Prävention gegen das Burnout Syndrom ist es, sich Zeit zu nehmen. Dies gilt für jeden Bereich im Leben. Statt morgens schnell unter die Dusche zu springen, kann man auch abends einmal ein Vollbad nehmen und entspannende Musik dazu hören. Statt den Coffee-to-go schnell an dem Kiosk zu holen, kann man sich auch 10 Minuten in ein Café setzten und vielleicht sogar ein Stückchen Kuchen dazu genießen.
Sich Zeit zu nehmen fällt vielen Patienten sehr schwer, dennoch ist es eine der wichtigsten Präventionen gegen Burnout. Wichtig ist es außerdem, dass man in der Zeit, die man sich nimmt, nicht ständig auf Abruf steht und das Handy vielleicht einfach für zwei oder drei Stunden ausstellt.
Sich Zeit zu nehmen für Dinge, die einen entspannen und einem Spaß machen, ist eine sehr wichtige Prävention gegen das Burnout und sollte unbedingt ernst genommen werden. Wichtig ist es auch, sich immer wieder zu fragen, was einem wirklich wichtig im Leben ist. Möchte man wirklich sieben Tage die Woche arbeiten ohne Familie, Freunde oder Bekannte zu sehen? Eine ehrliche Einschätzung der eigenen Vorstellungen und vor allem das Wissen, dass man nicht alles miteinander vereinbaren kann, sind also auch eine wichtige Prävention gegen das Burnout.
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