Einschlafprobleme und Durchschlafstörung haben viele verschiedene Ursachen. Erfahren Sie alles über die verschiedenen Formen der Einschlafprobleme und Durchschlafstörung.
Einschlafprobleme und damit verbundene Durchschlafstörungen (Insomnien) sind durch eine Diskrepanz zwischen Schlafbedürfnis und subjektivem Schlafvermögen gekennzeichnet. Sie sind die häufigste Form der Schlaflosigkeit.
Um von einer Ein- und Durchschlafstörung zu sprechen, müssen neben der Störung des Nachtschlafes Symptome während des Tages auftreten und über mindestens vier Wochen bestehen.
Über 30% der Bevölkerung leiden zumindest zeitweise an Ein- und Durchschlafstörungen.
Hierfür charakteristische Symptome sind
Über den Tag ergeben sich Beschwerden wie:
Bei schweren Ein-und Durchschlafstörungen können somatische Symptome wie:
entstehen.
Informieren Sie sich hier über weitere Folgen von Schlafmangel: Folgen von Schlafmangel
Die Primäre Einschlafprobleme und Durchschlafstörung können in acht verschiedene Formen eingeteilt werden:
Bei der primären Form einer Schlafstörung liegt nur eine eigenständige Schlafstörung vor, das bedeutet, dass keine anderen Erkrankungen Auslöser für die Schlaflosigkeit sind.
Bei der sekundären Form einer Schlafstörung, ist die Schlaflosigkeit ein Symptom einer anderen Erkrankung.
Die anpassungsbedingte oder akute primäre Einschlafprobleme und Durchschlafstörung wird durch einen spezifischen Stressor ausgelöst.
Sie ist in der Regel von kurzer Dauer von wenigen Tagen bis Wochen.
Der Stressor kann hier
Natur sein.
Typische Stressoren sind
Typische Beschwerden sind
Bei der Diagnostik hilft
Die Gefahr bei akuten oder anpassungsbedingten Einschlafproblemen und Durchschlafstörung besteht darin, dass diese sich in eine psychophysiologische Insomnie oder in eine Ein- und Durchschlafstörung im Rahmen einer affektiven Störung steigern.
Bei einer psychophysiologischen Schlaflosigkeit handelt es sich um eine Insomnie im Rahmen eines psychophysiologischen Symptomenkomplexes, der in Zusammenhang mit gelernten oder schlafverhinderten Verhaltensmustern steht.
Als auslösende Faktoren gelten Stressoren wie
Im Verlauf der Erkrankung können die Stressoren wegfallen und zu einer Verselbstständigung der Schlafstörung führen.
Typisch für diese Form der Einschlafprobleme und Durchschlafstörung sind
Oft tritt erst in den Morgenstunden in Assoziation mit dem Fußpunkt der Körperkerntemperatur und einsetzender Auflösung der übertriebenen Anstrengung einzuschlafen, das Schlafvermögen auf.
Am Tage stehen die Klagen über
im Vordergrund. Ebenso häufig treten Stresssymptome wie
auf. Gegen Abend werden häufig die Angst vor dem Schlafengehen mit sozialer Rückzugstendenz beobachtet. Trotz erhöhter Müdigkeit ist den Patienten der Schlaf am Tage selten möglich.
Die paradoxe Schlaflosigkeit ist durch das Klagen über eine Schlafstörung ohne objektive Hinweise auf eine solche gekennzeichnet.
Hierbei ist die Wahrnehmung des tatsächlichen Schlafvermögens gestört. Die Beeinträchtigungen des Tageserlebens und des Tagesverhaltens stehen nicht im Zusammenhang mit der Schwere der geklagten Schlafstörungen.
Die Entstehung der paradoxen Einschlafprobleme und Durchschlafstörung ist bis heute ungeklärt.
In Einzelfällen findet sich eine auffällige Persönlichkeit mit hypochondrischen Zügen, besonders in Bezug auf den Nachtschlaf.
Als Symptome gelten die
Allerdings berichtet der Bettpartner von einem ungestörtem Schlaf des Betroffenem. Gelegentlich besteht eine Fixierung des Betroffenem auf das Schlafproblem.
Zur Diagnostik gehört im Gegensatz zu anderen Ein- und Durchschlafstörungen die Fremdbefragung (des Partners) in Bezug auf das nächtliche Schlafverhalten als unabdingbar.
Idiopathische Schlaflosigkeit ist durch den Beginn in der Kindheit ohne erkennbare Ursache gekennzeichnet.
In der Regel ist kein Auslöser erkennbar und sie lässt sich nicht durch eine andere Erkrankung erklären.
Sie beruht auf dem lebenslangen Unvermögen, ausreichend zu schlafen, was vermutlich auf eine Abnormalität in der neurologischen bzw. neurochemischen Kontrolle des Schlaf-Wach-Systems zurückzuführen.
Symptome:
Es können kürzere Phasen mit einer Verminderung der Symptome auftreten, diese revidieren sich jedoch bald wieder.
Ein-und Durchschlafstörungen im Rahmen einer psychischen Störung sind ein Symptom einer zugrundeliegenden psychischen Erkrankung.
Sie wird nur dann als solche benannt, wenn die Einschlafprobleme und Durchschlafstörung das Hauptsymptom oder ein schweres Merkmal der psychischen Erkrankung ist.
Sie treten häufig im Rahmen einer depressiven Erkrankung und Angststörungen auf.
Symptome:
Einschlafprobleme und Durchschlafstörung durch inadäquate Schlafhygiene handelt es sich um eine Störung mit meist unbewussten schlafinkompatiblen Verhaltensweisen.
Diese Verhaltensweisen teilen sich in zwei Gruppen ein. Zum einen diejenigen, die ein erhöhtes kognitives, emotionales oder somatisches Verhalten vor dem Zubettgehen hervorrufen und diejenigen, die mit der Organisation des Schlafes unvereinbar sind.
Die Letzteren finden ihren Ausdruck in unregelmäßigen Schlafenszeiten, langen Bettzeiten, Benutzung des Bettes für andere Aktivitäten als Schlaf, Schlafperioden am Tag, stimulierende Aktivitäten vor dem Schlafengehen, nächtliche Aktivitäten wie Fernsehen, Aufstehen und Arbeiten sowie der abendliche Konsum von antriebssteigernden oder schlafstörenden Substanzen (z.B. Koffein).
Als Ursache werden vor allem fehleinschätzungender Konsequenzen unbegrenzten und unregelmäßigen Wachbleibens gesehen.
Aber auch Stress, Ehrgeiz und Überforderung können zu Verhaltensgewohnheiten fuhren, die in schlafbezogenen Beschwerden oder Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen münden.
Dazu gehören Substanzmissbrauch von:
Das klinische Bild ist geprägt durch diese Verhaltensweisen, die in zwei Gruppen unterteilt werden können. Zum einen das Bestreben nach mehr und längerem Wachsein, zum anderen bewusste Aktionen gegen eine gute Schlaforganisation.
Nikotin und Koffein erzeugen eher Wachheit und es gibt eine Korrelation zwischen Konsummenge und individueller Empfindlichkeit.
Alkohol hat zunächst eine sedierende und damit eine hypnotische Wirkung. Allerdings kehrt der schnelle Abbau diese Wirkung auch bei geringer Menge nach wenigen Stunden um.
Unregelmäßige Bettzeiten, zu langes Verbleibenim Bett, langes oder sogar mehrfaches Mittagsschlafenuntertags oder in den frühen Abendstundenkann den Nachtschlaf erheblich verkürzen und instabilisieren.
Daneben gibt es noch die Verhaltensabhängigen Schlafstörungen in der Kindheit, die durch fehlende oder inadäquate erzieherischen Maßnahmen der Eltern gekennzeichnet. Sie findet ihren Ausdruck in fehlenden Grenzen und mangelnder Disziplin im Zusammenhang mit der Zubettgeh-Situation.
Die Therapie der Einschlafprobleme und Durchschlafstörung beruht auf verschiedenen Faktoren wie verhaltensmedizinische Beratung, pharmakologische Interventionen und psychotherapeutische und verhaltenstherapeutische Interventionen.
Lesen Sie auch: