Der große Unterschied zwischen Burnout-Syndrom und Depression ist der Auslöser. Bei Depressionen ist in vielen Fällen kein Auslöser zu finden, sie entstehen oftmals von innen und ohne einen spezifischen Trigger von außen. Das Burnout-Syndrom hingegen hat ganz klar in den meisten Fällen eine Kombination aus andauerndem beruflichem Stress, fehlender beruflicher Anerkennung und Überlastung als auslösende Faktoren.
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die sich durch 3 Hauptsymptome auszeichnet:
Für die Diagnose einer Depression müssen mindestens 2 dieser Symptome auftreten. Man unterteilt Depressionen in leicht, mittelschwer und schwer. Bei der Diagnose einer schweren Depression treten alle 3 Hauptsymptome auf.
Zusätzlich zu den Hauptsymptomen gibt es Nebensymptome. Hierzu zählen unter anderem:
Über weitere Symptome dieser psychischen Erkrankung lesen Sie mehr unter: Anzeichen einer Depression
Gerade bei Männern, die an einer Depression leiden, kommt es vordergründig häufig zu vermehrter Reizbarkeit und aggressivem Verhalten. Die Behandlung der mittelschweren und schweren Depression erfolgt in der Regel durch eine medikamentöse und/oder psychotherapeutische Therapie, die sich über Monate bis Jahre hinzieht.
Möchten Sie mehr über dieses Thema erfahren? Lesen Sie unseren neuen Artikel: Wie kann man eine Depression erkennen?
Auch das Burnout-Syndrom zählt zu den psychischen Erkrankungen. Der Name leitet sich aus dem englischen ab, "burnout" bedeutet so viel wie ausbrennen. Aktuell zählt das Burnout-Syndrom noch nicht zu den explizit in die Klassifikation der psychischen Erkrankungen aufgenommenen Erkrankungen. Es ist zunächst eher eine Art „Modebegriff“ gewesen, hat sich jedoch inzwischen auch im medizinischen Sprachgebrauch etabliert. Ein Burnout-Syndrom beginnt meist schleichend.
Im voll ausgeprägten Stadium kommt es zu:
Das bedeutet, dass die Betroffenen sich im Verlauf ihrer Erkrankung immer weiter von allem distanzieren. Es kommt zu einer zunehmenden Gleichgültigkeit gegenüber den Dingen, die sonst wichtig waren, insbesondere im Berufsleben. Hauptursache für die Entstehung des Burnout-Syndroms ist andauernder Stress, in erster Linie Stress beruflicher Natur. Auch fehlende Anerkennung für beruflich erbrachte Leistungen spielt eine entscheidende Rolle.
Mehr zu diesem Thema können Sie erhalten unter: Symptome des Burnout-Syndroms
Das Burnout-Syndrom und die Depression haben vor allem den Zusammenhang, dass sie sich bezüglich der Symptome zum Teil überschneiden. Bei beiden Erkrankungen kann es zu einem Gefühl der Überforderung und zu einer Antriebsminderung mit Leistungsabfall kommen. Auch die Stimmung ist bei beiden Erkrankungen gedrückt. Typischer Weise gehen beide Erkrankungen auch mit Schlafstörungen einher. Früher gab es den Begriff der Erschöpfungsdepression. Das Burnout-Syndrom hat diesen Begriff sozusagen abgelöst, nur dass es sich eben nicht um eine Depression im engeren Sinne handelt, auch wenn die Symptome sich in vielen Bereichen überlappen.
Sehr entscheidend ist, dass ein Burnout-Syndrom, der unbehandelt bleibt, sich zu einer Depression entwickeln kann. Hierarchisch gesehen ist eine schwere Depression ein noch deutlich bedrohlicheres Krankheitsbild als das Burnout-Syndrom, auch wenn das Burnout-Syndrom für die Betroffenen sehr quälend ist. Gerade konkrete Suizidgedanken treten aber bei einer Depression deutlich häufiger auf als bei einem Burnout-Syndrom. Die Depression ist also die Folge eines unbehandelten Burnout-Syndroms. Das zeigt, wie wichtig es ist, ein Burnout-Syndrom zu erkennen und adäquat zu behandeln.
Mehr hierzu lesen Sie unter: Symptome des Burnout-Syndroms
Aktuell gibt es – anders als bei der Depression – keine Empfehlungen zur medikamentösen Behandlung des Burnout-Syndroms. Im folgenden Artikel erfahren Sie wie man einen Burnout-Syndrom richitg therapiert: Behandlung von Burnout-Syndrom. Es kommen insbesondere psychotherapeutische Verfahren zum Einsatz. Bei gleichzeitig bestehenden deutlichen depressiven Symptomen sollte der Einsatz von Antidepressiva überdacht werden. Oftmals ist auch eine Krankschreibung nötig. Der Betroffene muss zunächst aus dem Umfeld, das ihn überfordert, heraus und Strategien entwickeln, die ihm dabei helfen, mit den auslösenden Situationen besser umzugehen.
Ein Burnout-Syndrom hat in den meisten Fällen eine relativ klar benennbare Ursache. Am anfälligsten für ein Burnout-Syndrom sind Menschen, die einen hohen Anspruch an sich selbst haben, im Beruf viel leisten und Überforderung zunächst nicht zugeben, sondern immer über ihre Leistungsgrenze gehen. Bestimmte Berufsgruppen sind besonders anfällig für die Entwicklung eines Burnout-Syndroms. Zum einen die sozialen Berufsgruppen (Pflegekräfte, Ärzte, Lehrer) und auch Polizisten, da deren Arbeit emotional viel fordert und es häufig zu zwischenmenschlichen Extremsituationen kommt. Zum anderen sind häufig Menschen in leitenden Positionen betroffen, die immer übermäßig viel Leistung bringen und von denen trotzdem immer noch mehr erwartet wird.
Der große Unterschied zwischen Burnout-Syndrom und Depression ist also der Auslöser. Bei Depressionen ist in vielen Fällen kein Auslöser zu finden, sie entstehen oftmals von innen und ohne einen spezifischen Trigger von außen. Das Burnout-Syndrom hingegen hat ganz klar in den meisten Fällen eine Kombination aus andauerndem beruflichem Stress, fehlender beruflicher Anerkennung und Überlastung als auslösende Faktoren.
Ein weiterer Unterschied ist der, dass ein Burnout-Syndrom sich häufig schleichend über Monate bis Jahre entwickelt. Eine Depression hingegen zeigt rasch die Symptome in ausgeprägter Form.
Auch in der Behandlung gibt es Unterschiede (siehe auch: Therapie der Depression, Therapie des Burnout-Syndroms). Während bei der Depression der Erfolg einer medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva bekannt ist, gibt es beim Burnout-Syndrom bisher keine Strategien zur medikamentösen Behandlung. Vermutlich auch deshalb, weil bei einem Burnout-Syndrom die Lösung auf der Hand zu liegen scheint: Der Betroffene muss sein Verhalten und seinen Anspruch an sich selbst verändern und lernen, auf sich selbst zu achten. Bei der Depression jedoch, die keinen Auslöser von außen hat, kann eine solche Strategie nicht entwickelt werden.
Zur Diagnose und Behandlung einer Depression sollte in der Regel zumindest zu Beginn ein Psychiater und/oder Psychologe herangezogen werden. Es muss zunächst entschieden werden, ob eine medikamentöse und/oder psychotherapeutische Therapie notwendig ist. In vielen Fällen bedarf eine Depression auch eine stationären Behandlung in einer psychiatrischen Abteilung. Gerade zu Beginn kann, je nach Symptomen, die Gefahr hoch sein, dass die Betroffenen sich selbst etwas antun. Außerdem ist die medikamentöse Einstellung leichter, wenn der Patient in stationärer Behandlung ist.
Auch bei einem ausgeprägten Burnout-Syndrom sollte ein Psychologe oder Psychiater konsultiert werden. In erster Linie um zu entscheiden, ob eine psychotherapeutische Therapie sinnvoll ist. Als erster Ansprechpartner für beide Erkrankungen kann jedoch in der Regel erst einmal der Hausarzt dienen. Er kann die ersten diagnostischen Schritte einleiten und entscheiden, wie es weiter geht.
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Das Burnout-Syndrom ist für die Betroffenen eine belastende Erkrankung. Nichtsdestotrotz ist - wie bereits oben erwähnt – die Hauptgefahr des Burnout-Syndroms, dass es sich zuspitzt und am Ende in eine Depression übergeht. Dies geschieht insbesondere dann, wenn die Betroffenen nicht die Handbremse ziehen und trotz ihrer Beschwerden immer weiter arbeiten ohne sich bei einem Arzt vorzustellen oder eine Auszeit zu nehmen. Um den Übergang eines Burnout-Syndroms in eine Depression zu verhindern, sollten Maßnahmen ergriffen werden. Der erste Schritt kann hierbei die Konsultation des Hausarztes sein.
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