Das Hauptmerkmal der Bulimie sind wiederkehrende Essanfälle. Während dieser Essanfälle nimmt der Patient in einem kurzen Zeitraum eine sehr große Menge an Nahrungsmitteln zu sich. Diese Menge ist deutlich größer als die, die ein gesunder Mensch in einem vergleichbaren Zeitraum zu sich nimmt. Auf die Bulimie Essanfälle kann selbst eingeleitetes Erbrechen erfolgen, muss aber nicht. Die Therapie der Bulimie ist vielschichtig.
Das Hauptmerkmal der Bulimie Störung sind wiederkehrende Essanfälle. Während dieser Essanfälle nimmt der Patient in einem kurzen Zeitraum eine sehr große Menge an Nahrungsmitteln zu sich. Diese Menge ist deutlich größer als die, die ein gesunder Mensch in einem vergleichbaren Zeitraum zu sich nimmt. Auf die Essanfälle kann selbst eingeleitetes Erbrechen erfolgen, muss aber nicht.
Die Bulimia nervosa (Bulimie) findet man in der Normalbevölkerung häufiger als die Anorexia nervosa (Anorexie). Nach amerikanischen Studien kann man davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit an einer Bulimie zu erkranken bei Frauen (im Alter zwischen 15-30) bei etwa 2% liegt.
Die Geschlechterverteilung entspricht etwa der Verteilung bei der Magersucht (Anorexie) (Frauen zu Männer = 12:1).
Das wahrscheinliche Alter einer Ersterkrankung ist dem der Anorexia nervosa (Anorexie) sehr ähnlich (ca. 16-18 Jahre).
Auch Patienten, die unter einer Adipositas (Übergewicht) leiden, können Heißhungeranfälle bekommen. Hierbei fehlen jedoch in der Regel die anschließenden Versuche das Gewicht durch verschiedene Maßnahmen zu regulieren (s. Zusammenfassung der Bulimie). Auffälliges Essverhalten kann jedoch auch mit verschiedenen körperlichen Erkrankungen (Diabetes mellitus, Hirntumoren etc.) einhergehen.
Nicht zuletzt muss man therapeutischerseits auch daran denken, dass Patienten mit den Symptomen einer Schizophrenie ebenfalls sehr auffälliges Essverhalten zeigen können.
Abgesehen von den wiederkehrenden Heißhungerattacken mit Fressanfällen zeigen die Patienten in der Regel ein sehr kontrolliertes Essverhalten ("restrained eating"). Die Steuerung dieses Essverhaltens erfolgt quasi über den Kopf und nicht den Bauch. Wichtige Wahrnehmungen wie Hunger-, und Sättigungsgefühle werden ignoriert. Das längerfristige Ziel dieser Beherrschtheit ist die Verringerung des Körpergewichtes.
Ohnehin beschäftigen sich an Bulimie Erkrankte in einem sehr hohem Maße mit dem eigenen Körper bzw. mit dessen Gewicht, da es bei ihnen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Körper und Selbstwert gibt. Da sich die Patienten ihrer Essanfälle natürlich durchaus bewusst sind, entsteht hier eine große Angst vor dem nächsten Heißhungeranfall und der damit verbundenen Gewichtszunahme. Aus diesem Grunde ergreifen die Patienten sog. gegenregulierende Maßnahmen, die eben eine solche Gewichtszunahme verhindern sollen.
Bei ca. 80% der Patienten wird das sog. selbst-induzierte (eingeleitete) Erbrechen praktiziert. Ein gewisser Teil betreibt auch wiederholte Abführmittel Missbrauch. (Hierbei ist festzuhalten, dass das niemals den gewünschten Effekt hat. Ziel ist nämlich häufig die Nährstoffresorption (-aufnahme) zu verhindern.
Dem Körper wird jedoch lediglich Wasser entzogen und das ist in den meisten Fällen nicht wünschenswert.). Einige Patienten setzen auch Medikament, die den Appetit verringern sollen bzw. Diuretika (Wassermittel) ein.
Gefährlich wird es besonders bei Patienten, die an einem Diabetes mellitus ("Zucker") leiden, da diese nicht selten eine Insulinunterversorgung provozieren, um so die Kalorienaufnahme zu bremsen (das kann lebensbedrohlich werden!!!).
Häufige körperliche Beschwerden / Symptome bei Anorexia (Magersucht) und Bulimia nervosa:
Schwerwiegende Komplikationen bei Anorexia / Magersucht und Bulimia nervosa:
Die Diagnose kann in der Regel durch Erhebung der Krankengeschichte und spezifische Fragebögen gestellt werden.
Störungsspezifische Instrumente:
Eating Disorder Inventory (EDI, Garner et al., 1983)
Das EDI umfasst 8 Skalen, die typische psychologische Charakteristika von Magersucht und Bulimie - Patienten enthalten:
Die neuere Version EDI-2 wurde durch die Skalen Askese, Impulsregulation und soziale Unsicherheit ergänzt.
Fragebogen zum Essverhalten (FEV, Pudel & Westenhöfer, 1989)
Der FEV erfasst drei grundlegende psychol. Dimensionen des Essverhaltens:
Zugrunde liegt hier das Konzept des „restrained eating“ (Herman & Polivy, 1975), dass eine Voraussetzung des gestörten Essverhaltens seien kann.
Strukturiertes Interview für Anorektische und Bulimische Essstörungen (SIAB, Fichter & Quadflieg, 1999)
Das SIAB besteht aus einem Selbsteinschätzungsbogen für den Pat. (SIAB-S) und einem Interviewteil für den Untersucher (SIAB-EX). Es beinhaltet die Diagnosekriterien von ICD-10 und DSM-IV und neben der typischen anorektischen und bulimischen Symptomatik werden auch andere relevante Symptombereiche, wie z. B. Depression, Angst und Zwänge berücksichtigt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Wie dünn darf man sein?
Um Informationen zur Therapie der Bulimie zu erhalten folgen Sie bitte dem Link: Therapie Bulimie
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