Wie entsteht ein Knutschfleck?

Einleitung

Ein Knutschfleck ist vereinfacht gesagt ein ganz normaler blauer Fleck oder ein Bluterguss. In der Fachsprache wird dieser auch als Hämatom bezeichnet. Ein Knutschfleck unterscheidet sich jedoch in seiner Ursache und Entstehung von herkömmlichen Blutergüssen, die durch ein kleines Trauma erworben werden. Durch intensives Saugen oder Beißen mit dem Mund oder den Zähnen beim Küssen kann es zu einer Verletzung der kleinen Blutgefäße kommen, wodurch das Blut aus den Gefäßen in die Umgebung übertritt und gerinnt.

Meist kommt es beim intensiven Liebesspiel mit einem festen Partner zur Entstehung eines Knutschflecks. Die häufigste Lokalisation dafür ist der Hals und die Brust. Nichtsdestotrotz kann es quasi an jeder Stelle des Körpers zur Entstehung eines Knutschflecks kommen.

Wie entsteht ein Knutschfleck?

Wenn man die Tatsache beachtet, dass ein Knutschfleck nichts anderes als ein herkömmlicher Bluterguss mit einer anderen Entstehunggeschichte ist, dann muss es auch hier zwangsläufig zu einer Schädigung der kleinen Blutgefäße mit einer Einblutung in das umliegende Gewebe kommen. Genauer gesagt kommt es durch das Saugen mit dem Mund zur Entstehung eines Unterdrucks, der, sofern er über einen etwas längeren Zeitraum im Rahmen von einigen Sekunden besteht, die kleinen Blutgefäße bzw. deren Barriere zum umliegenden Gewebe schädigen kann. Die Menge der Einblutung hängt dabei von der Fläche der Schädigung, der Saugstärke und der Fähigkeit zur Gerinnung des Blutes zusammen.

Sobald das Blut die kleinen Blutgefäße verlässt und in das umliegende Gewebe übertritt, findet ein Reiz statt, der es gerinnen lässt. Dadurch kommt es zu einer Verklumpung und Ansammlung des Blutes, das als Bluterguss oder Knutschfleck zu beobachten ist. Da der Körper einige Zeit braucht, dieses geronnene Blut abzubauen, ist der Knutschfleck für einige Tage zu beobachten.

Beim Knutschfleck wird der Mund der einen Person an eine kleidungsfreie Körperstelle einer anderen Person angelegt. Hierbei ist prinzipiell erstmal jede Körperstelle geeignet, die mit dem Mund gut und sicher erreichbar ist. Man sollte darauf achten, dass der Mund mit der Haut sicher abschließt und keine Luft durchlässt. Danach muss nur ein Aspekt berücksichtigt werden: Mit dem Mund saugen, bis ein Knutschfleck zu beobachten ist. Die Zeit, die bis zur Entstehung eines Knutschflecks vergeht, kann dennoch sehr unterschiedlich lang sein und von mehreren Faktoren abhängen. Einerseits kommt es bei stärkerem Saugen schneller zu einem Knutschfleck. Andererseits besteht durch die Wahl der Hautstelle ein hoher Einfluss auf die Dauer, die beim Saugen vergeht, bis ein Knutschfleck entsteht dar. Dies hängt damit zusammen, dass an Arealen, an denen die Haut besonders dünn ist, die kleinen Blutgefäße näher an der Oberfläche liegen und durch das Saugen schneller geschädigt werden können. Besonders geeignet für die Entstehung eines Knutschflecks ist somit der Hals. Allerdings kommt auch die Brust oder die Innenseite des Oberschenkels in Betracht. Weniger geeignet ist beispielsweise häufig der Bauch. Auch der Einfluss der Erfahrung sollte bei der Entstehung eines Knutschflecks nicht vernachlässigt werden.

Anderweitig kann ein "Knutschfleck" auch durch beispielsweise einen Staubsauger erzeugt werden, indem man das Rohr an eine Körperstelle legt und den Staubsauger startet.

Da ein Knutschfleck jedoch meist ein Zeichen einer intimen Beziehung zweier Personen ist, entsteht er meist in einer festen Partnerschaft und als Liebesbeweis oder durch Unwissenheit in jungem Alter.

Weitere Informationen finden Sie auch unter Hämatom.

Dauer

Während die Zeit, die vergeht, bis ein Knutschfleck entstanden ist, teilweise sehr kurz sein kann und sich im Rahmen von einigen Sekunden bewegt, ist die Dauer bis zum vollständigen Verschwinden eines Knutschflecks teilweise sehr lang und kann bis zu zwei Wochen dauern.

Bei der Entstehung eines Knutschflecks besitzen mehrere Faktoren einen entscheidenden Einfluss auf die Dauer. Hier sind die Dicke der Haut, die Saugstärke oder die Erfahrung zu nennen. Generell werden allerdings nicht mehr als zehn Sekunden benötigt.

Die Zeit, während der ein Knutschfleck bestehen bleibt, ist allerdings vergleichsweise lang und vergleichbar mit der Dauer eines normalen Blutergusses.

Der Körper muss mit verschiedenen Enzymen das geronnene Blut bzw. die Blutzellen und den Blutfarbstoff, das Hämoglobin, abbauen und resorbieren. Die verschiedenen Abbaustadien können anhand der Verfärbung des Knutschflecks beobachtet werden. Generell vergehen ein bis zwei Wochen bis der Knutschfleck vollständig verschwunden ist. Durch einige Tipps lässt sich die Zeit um einige wenige Tage vermindern.

Wie kann man einen Knutschfleck wegbekommen?

Sobald erstmal ein Knutschfleck besteht, gibt es keine effektive Methode diesen in einem kurzen Zeitraum gut und zuverlässig wegzubekommen. Die einzige Möglichkeit liegt darin, zu warten, bis der Körper das Blut und das Hämoglobin vollständig von selbst abgebaut hat. Die Dauer bis der Knutschfleck verschwunden ist variiert zum Teil bis hin zu einer Woche.

Bis dieser Zeitpunkt erreicht ist, kann man jedoch einige Tipps befolgen. Je nach Lokalisation des Knutschflecks kann er einfach durch Kleidung abgedeckt werden. Am Hals bietet sich hierfür beispielsweise ein Schal an. Am Oberkörper kann langärmelige Kleidung nützlich sein. Außerdem kann durch das Auftragen von Make-Up der Knutschfleck zumindest für einige Zeit unsichtbar gemacht werden.

Innerhalb von ein bis zwei Tagen nach Entstehung des Knutschflecks kann das Kühlen mit Hilfe von Eiswürfeln oder ähnlichem die Zeit bis hin zum Verschwinden des Knutschflecks um einige wenige Tage verringern. Spätestens nach dem zweiten Tag kann auch moderate Wärme in Form eines Wärmekissens hilfreich sein.

Zum Teil wird auch feuchtigkeitsspendender Lotion ein positiver Effekt auf das Verschwinden eines Knutschflecks zugesprochen.

Lesen Sie auch unseren Artikel: Blauer Fleck geht nicht weg - Was tun?

Wie kann ich einen Knutschfleck selber machen?

Prinzipiell kann ein Knutschfleck sehr einfach selber gemacht werden. Dazu muss es nur wie bei einem durch eine andere Person erzeugten Knutschfleck zu einer Schädigung der kleinen Gefäße kommen, wodurch wieder eine Einblutung stattfindet.

Am naheliegendsten ist es natürlich, sich mit dem Mund durch Anlegen der Lippen und Saugen mit dem Mund einen Knutschfleck selbst zu erzeugen. Dabei wird das beste und authentischste Ergebnis erzielt. Allerdings ist der Nachteil hierbei, dass man nicht an jede Stelle des Körpers, vor allem den beliebten Hals, herankommt und somit diese Stellen logischerweise von einem selbst gemachten Knutschfleck ausgenommen werden müssen.

Allerdings ist auch jedes elektrische Gerät, das einen Unterdruck erzeugen kann, zur Erstellung eines eigenen Knutschflecks gut geeignet. Beliebt ist natürlich der Staubsauger mit dem Saugrohr. Dieses kann man gut an jeder beliebigen Stelle auf der Haut aufsetzen, anschalten und dann auf die Entstehung eines Knutschflecks warten. Auch kann man durch Anheben des Rohrs schnell und einfach sein Werk begutachten. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass die Saugkraft des Staubsaugers nicht zu hoch eingestellt ist, da dies sonst zu Verletzungen der Haut führen kann. Außerdem kann jede andere Methode, die eine Schädigung der kleinen Gefäße bewirkt, zur Imitation eines Knutschflecks herangezogen werden.

Beispielsweise kann man sich selbst durch leichte Schläge auf eine Körperstelle einen Bluterguss und somit einen nachgemachten Knutschfleck selbst machen. Dies ist allerdings nicht ungefährlich und schmerzhaft, weshalb davon abgeraten wird.

Ab wann ist ein Knutschfleck gefährlich?

In der Regel ist es ungefährlich einen Knutschfleck zu besitzen. Es kommt durch das Saugen nur zu einer relativ oberflächlichen Einblutung, die innerhalb von Tagen bis einigen Wochen abgebaut wird und keine Rückstände hinterlässt. Einzig ein vorher bestehenden Defekt der Blutgerinnung stellt ein Risiko dar, sofern dies ein höheres Gerinnungsrisiko bedeutet.

Es sind einige wenige Fälle beschrieben, bei denen durche ein Knutschfleck eine Thrombose entstanden ist, die wiederum einen Schlaganfall erzeugt hat. Auch kann es durch eine Schädigung der Haut zur Narbenbildung kommen.

Kann ein Knutschfleck krebserregend sein?

Ein Knutschfleck kann nicht krebserregend sein. Durch den Unterdruck beim Saugen kommt es nur zu einer Schädigung der kleinen Gefäße, welche zwar eine äußerlich sichtbare Einblutung erzeugt, die allerdings vollständig und ohne Probleme vom Körper resorbiert werden kann, sodass keine weiteren Risiken für eine mögliche Krebserkrankung bestehen.

Wie behandelt man einen Knutschfleck?

Da ein Knutschfleck einem kleinen Bluterguss entspricht, gibt es keine effektive und zuverlässige Behandlung ihn schnell los zu werden. Die einzige Methode liegt darin, zu warten, bis der Körper das Blut und das Hämoglobin vollständig von selbst abgebaut hat. Die Dauer bis der Knutschfleck verschwunden ist variiert zum Teil bis hin zu einer Woche.

Wer darauf nicht so lange warten möchte, kann mit einigen Behandlungsmöglichkeiten versuchen, diese Zeit zu verkürzen. In den ersten ein bis zwei Tagen nach Entstehung des Knutschflecks kann durch Auflegen eines kühlen Gegenstands wie einem Eiswürfeln die Zeit bis hin zum Verschwinden des Knutschflecks um einige wenige Tage verringern.

Ist der zweite Tag nach der Entstehung des Knutschflecks erreicht, kann auch moderate Wärme in Form eines Wärmekissens hilfreich sein. Eine Behandlung durch Massage mit Alkohol für einige Minuten soll auch ein schnelleres Verschwinden des Knutschflecks bewirken.

Zum Teil wird durch feuchtigkeitsspendende Lotion ebenfalls ein positiver Effekt auf das Verschwinden eines Knutschflecks zugesprochen.

Versucht man jedoch durch Kratzen den Knutschfleck schneller zu entfernen, ist meist ein negativer Effekt zu beobachten. Dies liegt daran, dass nur die Oberfläche der Haut verletzt wird und das geronnene Blut in den tiefer liegenden Schichten durch den Körper nicht schneller abgebaut wird.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Wie behandelt man einen Bluterguss?

Weitere Informationen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter: 

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.05.2019 - Letzte Änderung: 25.07.2023