Gebärmutter

Die Gebärmutter (Uterus) gehört zu den Fortpflanzungsorganen der Frau und liegt im kleinen Becken. Die Gebärmutter ist ein in etwa birnenförmiges Organ von 5 cm Breite und 7 bis 8 cm Länge. Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 120g in Abhängigkeit davon, ob bereits eine Schwangerschaft vorlag oder nicht. Aufgrund ihres Aufbaus (Anatomie) teilt der Mediziner die Gebärmutter in verschiedene Abschnitte ein.

Gebärmutter

Synonyme

Uterus, Metra, Hystera
Eierstock, Schwangerschaft, Regelzyklus, Eierstöcke

Englisch: uterus, womb

Anatomie

Die Gebärmutter (Uterus) gehört zu den Fortpflanzungsorganen der Frau und liegt im kleinen Becken. Sie ist ein in etwa birnenförmiges Organ von 5 cm Breite und 7 bis 8 cm Länge. Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 120g in Abhängigkeit davon, ob bereits eine Schwangerschaft vorlag oder nicht.

Weitere Informationen zur Anatomie des Bauchraums finden Sie hier: Bauchraum

Abbildung der Gebärmutter

  1. Gebärmutter -
    Uterus
  2. Gebärmutterkuppe -
    Fundus uteri
  3. Gebärmutterschleimhaut -
    Tunica mucosa
  4. Gebärmutterhöhle -
    Cavitas uteri
  5. Bauchfellüberzug -
    Tunica serosa
  6. Muttermund -
    Ostium uteri
  7. Gebärmutterkörper -
    Corpus uteri
  8. Gebärmutterenge -
    Isthmus uteri
  9. Scheide - Vagina
  10. Gebärmutterhals - Cervix uteri
  11. Eierstock - Ovarium
  12. Eileiter - Tuba uterina

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

  1. Gebärmutter - Uterus
  2. Gebärmutterkuppe - Fundus uteri
  3. Gebärmutterschleimhaut -
    Tunica mucosa
  4. Gebärmutterhöhle - Cavitas uteri
  5. Bauchfellüberzug - Tunica serosa
  6. Muttermund - Ostium uteri
  7. Gebärmutterkörper - Corpus uteri
  8. Gebärmutterenge - Isthmus uteri
  9. Scheide - Vagina
  10. Schambeinfuge -
    Symphysis pubica
  11. Harnblase - Vesica urinaria
  12. Mastdarm - Rectum

Aufgrund ihres Aufbaus (Anatomie) teilt der Mediziner sie in verschiedene Abschnitte ein. Der untere Teil der Gebärmutter, der sich der Scheide (Vagina) anschließt, wird als Gebärmutterhals (Cervix uteri) bezeichnet. Ihn selbst teilt man in einen in die Scheide reichenden Teil (Portio vaginalis cervicis) und einen oberhalb der Scheide liegenden Teil (Portio supravaginalis cervicis) ein.

Der in die Scheide reichende Abschnitt enthält die äußere Öffnung der Gebärmutter, den sogenannten äußeren Muttermund (Ostium anatomicum uterinum externum). Der sich oberhalb der Scheide befindliche Teil des Gebärmutterhalse beinhaltet den inneren Muttermund (Ostium anatomicum uterinum internum). Eine ca. 0,8 cm lange Engstelle (Isthmus uteri) schließt sich dem Gebärmutterhals an und trennt ihn von dem Gebärmutterkörper (Corpus uteri). Innerhalb des Gebärmutterkörpers befindet sich die Gebärmutterhöhle (Cavits uteri), in welche oben die Eileiter (Tubae uterinae) münden. Oberhalb dieser Einmündungsstelle liegt der Gebärmutterfundus (Fundus uteri).

Betrachtet man die Längsachse der Scheide, so ist der Gebärmutterkörper im Vergleich dazu ab dem Isthmus nach vorne gebeugt (Anteversio uteri) und nach vorne abgeknickt (Anteflexio uteri). Die Gebärmutter kommt so hinten und oben auf der Blase (Vesica urinaria) zum Liegen. Oben grenzt die Gebärmutter zudem noch an den Dünndarm (Ileum) und an den Dickdarm (Colon sigmoideum). Hinter der Gebärmutter liegt - getrennt durch den Douglas-Raum - der Enddarm (Rectum).

Die Gebärmutter hat drei Wandschichten. Innen, der Gebärmutterhöhle zugewandt, liegt die Schleimschicht (Endometrium). Diese wird außen von einer 1 bis 3 cm dicken Muskelschicht (Myometrium) umgeben. Die Muskelschicht wird wiederum von einem Bindegewebe (Parametrium) umschlossen.

An den beiden Seiten der Gebärmutter befindet sich eine Bindegewebsplatte (Lig. latum uteri, Mesometrium), die die Gebärmutter mit den Eileitern (Tubae uterinae) und den Eierstöcken (Ovarien) verbindet und in der Beckenwand ausläuft. In dieser Bindegewebsplatte befinden sich Blut- und Lymphgefäße sowie Nerven. Auch findet man hier spezielle Bänder, die eine Haltefunktion innehaben. Dabei handelt es sich zum einen um ein Band, das vom Gebärmutterkörper genau an der Eintrittsstelle der Eileiter (Tuba uterina) zum den Eierstöcken (Ovar) zieht (Lig. ovarii proprium = Lig. uteroovaricum) und zum anderen um ein Band, das vom Gebärmutterkörper ausgehend durch den Leistenkanal (Canalis inguinalis) in das Gewebe der großen Schamlippen (Labia majora) zieht (Lig. teres uteri). Hinten seitlich in der Bindegewebsplatte findet sich zudem noch ein weiters Band (Lig. suspensorium ovarii).

Anatomie Gebärmutter

  1. Gebärmutterhöhle
  2. Zervix / Gebärmutterhals
  3. Scheide
  4. Tube/ Eileiter
  5. Ovar/ Eierstock
  6. Korpus / Körper
  7. Portio/ Muttermund

Größe der Gebärmutter

Eine normale Gebärmutter ist bei einer Frau, die noch keine Kinder hatte, in der Regel etwa 7 cm lang und hat in etwa die Form einer Birne. Wenn bereits mehrere Geburten stattgefunden haben, spricht man auch bei einer Länge von 8 cm noch von einem Normalbefund. Natürlich kann sich die Gebärmutter während einer Schwangerschaft erheblich ausweiten und so an Größe zunehmen, dass darin ein (oder mehrere) Kind(er) Platz hat (haben). Auch dies ist dann physiologisch. Bei manchen Frauen besteht ohne erkennbaren Grund eine äußerst große Gebärmutter, häufiger ist dies bei älteren Frauen der Fall. Darüber hinaus gibt es auch einige gynäkologische Krankheitsbilder, die mit einer Vergrößerung der Gebärmutter einhergehen. Jegliche Art von Tumor (im Sinne einer Schwellung, also nicht nur bösartige Tumoren, sondern zum Beispiel auch Myome oder Zysten) kann zu einer meist lokalen, manchmal aber auch generalisierten Vergrößerung der Gebärmutter führen. Die Größe der Gebärmutter spielt eine entscheidende Rolle, wenn ein chirurgischer Eingriff erfolgen soll, da in Abhängigkeit ihrer Größe verschiedene Zugangswege bevorzugt werden. Außerdem kann eine stark vergrößerte Gebärmutter zu Beschwerden führen, indem sie Nachbargewebe bzw. –organe verdrängt und / oder einengt.

Gebärmutter vergrößert

Einer vergrößerten Gebärmutter können verschiedene Ursachen zugrunde liegen.
Zum einen kann das sonst ca. 7cm lange, birnenförmige Hohlmuskelorgan während einer Schwangerschaft erheblich an Größe und Masse zunehmen, wenn sie sich – angepasst an das Wachstum des Ungeborenen – ausweitet.

Einige Frauen können aber auch von Geburt an eine größere Gebärmutter haben, als andere oder es kann zu einer bedeutungslosen Vergrößerung im Alter kommen. Alle drei Varianten sind jedoch physiologische Gebärmuttervergrößerungen und haben keinerlei Krankheitswert.

Im Gegensatz dazu gibt es jedoch auch Veränderungen an der Gebärmutter, die zum einen nicht physiologisch und zum anderen auch zu Beschwerden bzw. Problemen führen können. Hierzu zählt die Vergrößerung durch Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume), durch gutartige Tumore (Myome) oder bösartige Tumore.
Treten diese Gewebsveränderungen vereinzelt auf, kann die Gebärmutter nur lokal vergrößert sein, treten sie multipel auf, kann sie jedoch auch im Ganzen an Größe zunehmen (z.B. bei einem Uterus myomatosus).

Ab einer bestimmten Größenzunahme können dann verschiedene Symptome hinzukommen, so zum Beispiel Auffälligkeiten in der Regelblutung, Schwierigkeiten beim Schwangerwerden sowie Probleme beim Wasserlassen, Verstopfungen, Kreuzschmerzen und Durchblutungsstörungen durch den erhöhten Druck auf die umliegenden Organe (Harnblase, Harnleitern, Darm, Nerven und Gefäße).

Gebärmutter nach hinten gekippt

Normalerweise ist die anatomisch korrekte Lage der Gebärmutter im weiblichen Becken eine nach vorne auf die Harnblase hin geneigte Lage (Anteversion, Anteflexion).
Unter bestimmten Umständen kann die Gebärmutterlage jedoch von der Norm abweichen, sodass sie beispielsweise etwas nach links oder rechts verschoben, vertikal oder aber auch nach hinten geneigt (Retroversion, Retroflexion) liegen kann.

Für eine nach hinten geneigte Gebärmutter können verschiedene Ursachen verantwortlich sein, sodass sie zu zum einen von Geburt an so angelegt ist oder sie aber erst im Verlauf des Lebens ihre ursprüngliche, nach vorne geneigte Lage verlässt.

Dies kann zum Beispiel nach einer Schwangerschaft bzw. Entbindung (u. a. durch Spannungsverluste in dem gebärmuttereigenen Bandapparat) der Fall sein, genauso aber auch durch Narbenbildung im Rahmen von einer Endometriose oder von Fibromen.

In den meisten Fällen bleibt eine Rückwärtsneigung der Gebärmutter symptomlos, in einigen Fällen kann sie jedoch auch mit Menstruationsschmerzen, Rückenschmerzen, Verstopfungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Schwierigkeiten beim Kinderwunsch einhergehen.

Unter Umständen können Eierstockszysten und Endometriose mit einer Rückwärtsneigung assoziiert sein. Als Therapiemethoden kommen bei einer symptomatischen, nach hinten gekippten Gebärmutter Hormontherapien, Beckenbodengymnastik, Pessartherapien und operative Korrekturen in Frage.

Einflüsse des Menstruationszyklus auf die Gebärmutter

Die Schleimhaut der Gebärmutter unterliegt zyklisch bedingten Schwankungen, die durch die Hormone geregelt werden. Bei diesen Hormonen handelt es sich um Östrogen und Progesteron, die in den Eierstöcken gebildet werden.

Ein Menstruationszyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage.
Bezogen auf die Gebärmutterschleimhaut teilt man den Zyklus in vier Phasen.
Die erste Phase, die Wachstums- bzw. Proliferationsphase beginnt mit dem dritten/vierten Tag der Regelblutung und dauert in etwa bis zum 14 Tag nach der Regelblutung an. In dieser Phase wird in den Eierstöcken ein hoher Anteil von an Östrogenen gebildet. Durch den Einfluss dieser Hormone nimmt die Schleimhaut in der Gebärmutter an Dicke und die Drüsen in der Schleimhaut an Größe zu. Es bilden sich ebenfalls neue Gefäße, die spiralig ausgerichtet sind und deshalb auch als Spiralarterien bezeichnet werden. Der Schleimpfropf im Gebärmutterhals ist zu dieser Zeit unter dem Einfluss des Östrogens dünnflüssig. Diese Dünnflüssigkeit ermöglicht es den Spermien gut durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter und dann in den Eileiter zu gelangen, wo dann eine Befruchtung der Eizelle stattfinden kann. Normalerweise kommt es dann am 14. Tag nach der Regelblutung zum Eisprung (Ovulation) und damit gleichzeitig auch zu einem starken Abfall von Östrogen.

Die zweite Phase des Zyklus wird als Sekretionsphase bezeichnet, da in dieser die Gebärmutterdrüsen voller Schleim sind und diesen absondern (sezernieren). Diese Phase dauert bis zum 25. Tag nach der letzten Periode. Die größte Menge an Schleim wird am 21. Tag sezerniert. Der Schleimpfropf im Gebärmutterhals ist nun eingedickt und zähflüssig. Das Hormon, das in dieser Phase dominiert ist das Progesteron. Es wird im Gelbkörper in den Eierstöcken gebildet. Ab dem 25. Tag sinkt auch die Konzentration des Progesterons rapide ab.

Durch diesen Hormonentzug kommt es zum Zusammenziehen (Kontraktion) der Gefäße in der Schleimhaut (dritte Phase). Dadurch wird die Schleimhaut nicht mehr mit den für sie lebenswichtigen Nährstoffen versorgt und sie stirbt ab.

Ungefähr am 28. Tag nach der letzten Blutung weiten sich die zuvor zusammengezogenen (kontrahierten) Gefäße wieder und es kommt zum Bluteinstrom. Dies führt dazu, dass die Gefäßwände zerreißen (rupturieren). Es kommt zu Blutungen. Nun löst sich die abgestorbene Schicht der Schleimhaut ab. Diese und das Blut aus den zerrissenen Schleimhautgefäßen nimmt die Frau als Regelblutung wahr. Man spricht in diesem Stadium von der Desquamationsphase (vierte Phase). Sie dauert 1-3 Tage. Danach steigt die Östrogenkonzentration im Blut wieder an und der Zyklus beginnt wieder von vorne.

Schmerzen der Gebärmutter

Schmerzen in der Gebärmutter können verschiedene Ursachen haben, wobei diese nicht immer die Gebärmutter selbst betreffen muss, sondern durchaus auch andere, unmittelbar angrenzende, innere (Geschlechts)Organe zur Gebärmutter hin ausstrahlen können.
Zu den häufigsten Ursachen für Schmerzen im Bereich der Gebärmutter zählen Beschwerden während der Menstruation – die sogenannte Dysmenorrhoe. Wird die Regelblutung von übermäßigen Unterleibsschmerzen und Krämpfen in der Gebärmutter begleitet, kann dies beispielsweise wiederum durch einen zu hohen Prostaglandinspiegel, zu niedrige Östrogen-/Progesteronspiegel, gutartige Gebärmuttertumore (Myome, Zysten) oder angeborene Gebärmutterfehlbildungen bedingt sein.

Ein weiterer Grund für schmerzhafte Beschwerden im Bereich der Gebärmutter kann eine Endometriose sein. Hierunter versteht man das Vorkommen von Gebärmutterschleimhaut außerhalb ihrer eigentlich natürlichen Lage, z. B. in der Gebärmuttermuskulatur, an den Eileitern/Eierstöcken, in der Vagina, aber auch am Darm, der Harnblase oder sogar der Lunge. Diese versprengte Gebärmutterschleimhaut unterliegt genauso wie die eigentliche dem hormonellen Zyklus der Frau, sodass es nach dem Schleimhautaufbau auch zu einer Abbruchsblutung durch die Schleimhautabstoßung während der Menstruation kommt. Je nach Lokalisation können diese externen Herde zu erheblichen Schmerzen (Gebärmutter- oder Bauchschmerzen) und Blutungen außerhalb der Gebärmutter führen.

Weiterhin kann es auch zu harmlosen Schmerzen in der Gebärmutter während einer Schwangerschaft kommen, wenn diese sich im Dehnungs- und Wachstumsprozess an die Größe des Kindes anpassen muss.
Ein weiterer Grund für Gebärmutterschmerzen kann eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut im Rahmen einer Infektion sein (Endometritis). Die Ursache hierfür liegt meist in dem Aufsteigen von Bakterien aus der Scheide oder dem Gebärmutterhals. Charakteristisch ist ein lokaler Druckschmerz über der Gebärmutter und ein zusätzliches Auftreten von Fieber und Blutungen außerhalb der Menstruationszeit.
Besteht eine Entzündung der Eierstöcke, kann dies ebenfalls zu Schmerzen führen, die möglicherweise im Bereich der Gebärmutter verspürt werden, jedoch handelt es sich hierbei meist um einseitige Schmerzen, die mehr nach links oder rechts hin ausstrahlen.

Auch ein Gebärmuttervorfall, bei dem sich die Gebärmutter aus der Scheide nach außen stülpt, kann zu Schmerzen im Unterleib führen.

Darüber hinaus können auch bösartige Tumore der Gebärmutter zu Schmerzen im Unterleib führen, wobei dies meist erst im fortgeschrittenen Stadium der Fall ist, wenn es zu einem Übergreifen auf andere Becken-/Bauchorgane kommt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen in der Gebärmutter

Erkrankungen der Gebärmutter

Entzündungen (Infektionen) der Gebärmutter sind meistens aufsteigende Infektionen aus der Scheide (Vagina). Die Infektionen können durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden. Ein Grund für solch eine Infektion kann zum Beispiel der ungeschützte Geschlechtsverkehr sein.

Es können Entzündungen am Gebärmutterhals (Zervizitis) oder am Gebärmutterkörper vorliegen. Am Gebärmutterkörper kann dabei nur die Schleimschicht entzündet sein (Endometritis), nur die Muskelschicht (Myometritis) oder beide Schichten (Endomyometritis).

Der Gebärmutterhals kann der Sitz eines gutartigen (benignen) oder bösartigen (malignen) Geschwulstes (Tumors) sein.

Gutartige Tumoren des Gebärmutterhalses können Genitalwarzen (Kondylome), Polypen oder Zysten sein. Ebenfalls gutartig sind einige Geschwulste der glatten Muskelwand (Leiomyome oder Myome genannt) und Veränderungen der Zellen des Gebärmutterhalses in der sogenannten Transformationszone.
Bösartige Tumoren des Gebärmutterhalses sind der Gebärmutternhalskrebs (Zervixkarzinom) und Vorstufen (Präkanzerosen) vom Gebärmutterhalskrebs (zervikale intraepitheliale Neoplasien = CIN).

Am Gebärmutterkörper unterscheidet man ebenfalls gutartige von bösartigen Tumoren. Polypen, ein verstärktes Wachstum der Schleimhaut (Endometriumhyperplasie) und Geschwulste der Muskelschicht (Myome) sind als gutartig anzusehen. Auch können sich Anteile der Gebärmutterschleimhaut an andere Stellen wie zum Beispiel die Gebärmuttermuskelschicht oder gar die Eierstöcke ansiedeln (Endometriose) und dann dort zyklusabhängige Veränderungen durch machen. Dies wäre auch ein Beispiel für eine gutartige Geschwulst.

Mehr finden Sie auch unter unserem Thema Endometriose.

Der Gebärmutterkrebs der Schleimhaut (Endometriumkarzinom = Korpuskarzinom) und der Muskelschicht (Uterussarkom, Leiomyosarkom) stellen bösartige Tumoren dar.

Im Alter leiden einige Frauen an einer Senkung (Descensus) und Hervortreten (Prolaps) der Gebärmutter.
Ursachen sind zum Beispiel eine Bindegewebsschwäche oder vorausgegangene Geburten. (siehe: Gebärmuttersenkung nach Geburt) Die Gebärmutter verliert hierbei ihren Halt und rutscht nach unten in Richtung Scheidenausgang.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen der Gebärmutter

Gebärmutterzysten

Gebärmutterzysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume, die mit Epithel ausgekleidet und von einer Kapsel umgeben sind, wobei sie entweder vollständig im Gewebe der Gebärmutter liegen oder aber über einen Gewebsstiel (gestielte Zysten) mit ihr verbunden sein können.
Die Größe der Gebärmutterzysten kann vielfältig sein, zudem können sie einzeln oder multipel auftreten und jedes Lebensalter betreffen. Der Hohlraum der Zysten kann dabei aus einer oder aber auch aus mehreren Kammern bestehen.

Die Ursache für die Entstehung von Gebärmutterzysten ist noch nicht vollständig geklärt, vermutet werden hormonelle Zusammenhänge. Nicht zwangsläufig müssen Zysten an der Gebärmutter Symptome verursachen, je nach Lage und Größe können sie vollständig symptomlos bleiben und als Zufallsbefund bei gynäkologischen Routineuntersuchungen auffallen oder mit deutlichen Beschwerden einhergehen.
So können Veränderungen in der Menstruation, Unterleibsschmerzen oder andere uncharakteristische Beschweren an anderen Organen kommen, wenn sehr große oder viele Zysten Druck auf das umliegendes Gewebe ausüben.

Da sich viele Zysten häufig wieder spontan zurückbilden oder auch platzen können, ist eine Therapie nicht immer notwendig. Bei deutlichen Beschwerden, werden hingegen hormonelle und operative Therapiemethoden eingesetzt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Gebärmutterzyste

Operation der Gebärmutter

Eine Operation der Gebärmutter stellt heutzutage einen der häufigsten Eingriffe in der Frauenheilkunde dar. Krankheitsbilder, die eine Operation an der Gebärmutter notwendig machen, sind unter anderem bösartige Veränderungen (also Krebs oder der Verdacht auf Krebs), gutartige Veränderungen (zum Beispiel Zysten oder Myome), eine Endometriose, Verwachsungen/Verklebungen oder Entzündungen. Prinzipiell stehen neben der klassischen Methode, die eine Eröffnung der Bauchdecke erfordert, zwei neue Möglichkeiten zur Operation an der Gebärmutter zur Verfügung: Die vaginale (Zugang durch die Scheide und somit keine Narbenbildung) und die laparoskopische OP (Bauchspiegelung, also nur winzige Hautschnitte, durch die Operationsinstrumente und Kamera/Lichtquelle eingeführt werden).

Entfernung der Gebärmutter

Die operative Entfernung der Gebärmutter – auch Hysterektomie genannt – kann entweder die alleinige, komplette oder teilweise Uterusentfernung bedeuten oder aber eine zusätzliche Entfernung der Eierstöcke und der Eileiter (Adnexen) – je nach Indikation.
Zu den häufigsten Anlässen für eine Gebärmutterentfernung gehören gutartige Erkrankungen des Uterus, wie zum Beispiel Beschwerden verursachende Myome (Uterus myomatosus), Zysten oder Endometrioseherde, aber auch schwerwiegende, belastende Menstruationsunregelmäßigkeiten bzw. –beschwerden oder ein Vorfall des Uterus (Uterusprolaps). Nur in knapp 10% der Fälle muss die Gebärmutter wegen einer bösartigen Erkrankung entfernt werden (z.B. Gebärmutterhalskrebs, Endometriumkarzinom, Eierstockskrebs).
Darüber hinaus kann die Hysterektomie auch als Mittel der letzten Wahl bei unstillbaren Blutungen nach einer Entbindung oder bei schwersten Infektionen bzw. Entzündungen der Gebärmutter angewendet werden.

Je nach zugrunde liegender Krankheit, begleitenden Erkrankungen, Größe und Beweglichkeit der Gebärmutter und Wunsch der Patientin, kommen dementsprechend auch unterschiedliche Operationsmethoden in Frage, wobei man im Allgemeinen eine konservative Operation über den Bauch (abdominelle Hysterektomie), durch die Scheide (vaginale Hysterektomie) oder eine laparoskopische Operation mit dem Schlüssellochprinzip durch die Bauchdecke unterscheidet. Darüber hinaus ist auch eine roboterassistierte Hysterektomie mit dem DaVinci-Roboter mittlerweile möglich.
Bei gutartigen Erkrankungen der Gebärmutter wird in der Regel ein vaginaler, abdomineller oder laparosopischer Zugang gewählt, wobei die Gebärmutter entweder nur teilweise (subtotale Exstirpation; der Gebärmutterhals bleibt erhalten) oder komplett entfernt (totale Exstirpation) wird oder sogar die Eileiter mitentnommen werden (variiert je nach Erkrankung, prinzipiell wird bei gutartigen Erkrankungen stets versucht, so viel wie möglich zu erhalten).

Die abdominelle Hysterektomie wird dabei vorzugsweise bei einer sehr großen Gebärmutter (z. B. bei Uterus myomatosus) oder bei einer Teilentfernung durchgeführt, wobei die Gebärmutter klassisch in Vollnarkose über einen Bauchschnitt entfernt wird.
Die vaginale Entfernung ist hingegen die schonendere und schnellere Variante, da der Operationsweg kürzer und der Eingriff weniger invasiv ist. Hierbei wird die Gebärmutter durch den Vaginalkanal entfernt, ein Erhalt des Gebärmutterhalses ist jedoch dabei nicht möglich.

Liegt eine bösartige Erkrankung der Gebärmutter vor, wird ab einem bestimmten Stadium der Krebserkrankung in der Regel auf die sogenannte radikale Hysterektomie nach Wertheim-Meigs zurückgegriffen. Hierbei kommt es zur vollständigen Entfernung der Gebärmutter mitsamt ihrem Halteapparat, der Lymphknoten des Beckens und des oberen Drittels der Scheide.
Je nach anatomischen Gegebenheiten und Krankheitszustand der Betroffenen, kann diese Operation konservativ abdominell oder laparoskopisch durchgeführt werden.

Mit der Entfernung der Gebärmutter wird auch gleichzeitig die Möglichkeit einer Empfängnis unwiderruflich genommen, worüber die Patientin vor der Operation deutlich aufgeklärt werden sollte. Bei noch bestehendem Kinderwunsch kann mit dem Arzt – je nach Krankheit der Gebärmutter – auch über eine alternative, gebärmuttererhaltende Therapie nachgedacht werden.
Weitere Konsequenzen einer Hysterektomie das das komplette Ausbleiben der Menstruation (bei totaler Entfernung) oder eine leichte zyklische Blutung bei nur teilweiser Entfernung der Gebärmutter, hormonelle Veränderung und – je nach Alter bei Operation – ein eventueller Eintritt in die Wechseljahre bei Mitentfernung der Adnexen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Gebärmutter entfernen

Transplantation der Gebärmutter

Die erste Gebärmutter-Transplantation fand im Jahre 2011 bei einer türkischen Patientin statt, die ohne Gebärmutter geboren worden war. Das Organ stammte von einer verstorbenen Spenderin. Im September 2012 wurden zwei Frauen in Schweden jeweils eine Gebärmutter einer lebenden Spenderin erfolgreich transplantiert. Die erste Empfängerin des Gebärmutter-Transplantats ist seit April 2013 nach der Einpflanzung eines Embryos schwanger und man hegt die berechtigte Hoffnung, dass diese Schwangerschaft erfolgreich ausgetragen werden kann. Dank dieses neuen Verfahrens bieten sich ganz neue Möglichkeiten für die vielen Frauen, die ohne Gebärmutter zur Welt kommen oder die diese im Laufe ihres Lebens aufgrund einer Erkrankung entfernt bekommen. Auch für sie scheint es nämlich dadurch jetzt durchaus denkbar zu sein, dass ein Kinderwunsch nicht mehr unerfüllt bleiben muss. Weitere Entwicklungen und Tests stehen auf diesem Gebiet noch aus.

Weitere Informationen zum Thema Gebärmutter

Weitere Informationen zum Thema Gebärmutter finden Sie unter:

Folgende Themen könnten für Sie von Interesse sein:

Eine Übersicht aller Themen der Anatomie finden Sie unter Anatomie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 18.05.2007 - Letzte Änderung: 25.07.2023