Sind Polypen der Gebärmutter gefährlich?

Einleitung

Bei Gebärmutter-Polypen (Uterus-Polypen) handelt es sich um gutartige Veränderungen in der Gebärmutterschleimhaut, die normalerweise harmlos sind. Polypen können in jedem Alter auftreten, wobei sie gehäuft während oder nach den Wechseljahren vorkommen. Viele Frauen sind von Polypen betroffen, brauchen bei Beschwerdefreiheit jedoch nicht zwingend eine Therapie. Durch eine angemessene Therapie können Polypen vollständig geheilt werden.


Definition Polypen

Der Begriff „Polyp“ beschreibt eine mit bloßem Auge sichtbare Aufwerfung der Schleimhaut, die häufig stielig, manchmal auch breitflächig in ein Hohlorgan vorwächst. Prinzipiell können Polypen gut- oder bösartig sein und zum Beispiel in der Gebärmutter, im Darm, dem Magen oder den Nasennebenhöhlen vorkommen. Gebärmutterpolypen sind fast immer gutartig und können sowohl im Körper der Gebärmutter als auch im Gebärmutterhals vorliegen.

Polypen am Gebärmutterhals

Wenn Polypen der Gebärmutter am Gebärmutterhals, der sogenannten Cervix uteri, vorkommen, spricht man auch von Zervixpolypen. Diese sind weitaus häufiger als Polypen im Gebärmutterkörper. Wenn sie den Eingang der Gebärmutter blockieren, können sie manchmal Probleme verursachen. Sie können ein Geburtshindernis darstellen oder auch Probleme beim Schwanger werden verursachen. Weiterhin können Polypen des Gebärmutterhalses zu Blutungen außerhalb der Regelblutung führen. Diese Art von Blutung bezeichnet man als Zwischenblutung. Selten können große Polypen auch zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen.

Können Polypen der Gebärmutter bösartig sein?

Polypen gelten als gutartige Wucherungen der inneren Gebärmutterschleimhaut. Es besteht jedoch auch ein geringes Risiko (0,5%) dafür, dass sie bösartig entarten und sich zu einem Tumor entwickeln können. Polypen des Gebärmutterhalses haben dabei grundsätzlich ein etwas niedrigeres Risiko, bösartig verändert zu sein.

Aufgrund dieses Risikos sollten Polypen regelmäßig hinsichtlich ihres Wachstums kontrolliert werden. Im Zweifelsfall sollten sie entfernt und feingeweblich untersucht (Biopsie) werden. So kann man sicher feststellen, ob es sich bei den Polypen um gutartiges oder bösartiges Gewebe handelt. Bei Zwischenblutungen und anderweitigen Beschwerden ist eine Entfernung des Polypen grundsätzlich empfohlen.

Krebs

Bei Polypen handelt es sich um zunächst gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, die oftmals lang beschwerdefrei bleiben. Wie jede Wucherung von Zellen besteht jedoch ein geringes Risiko, dass im Verlauf eine Krebsvorstufe entstehen kann. Allgemein führen Polypen nur selten zu Gebärmutterkrebs oder Gebärmutterhalskrebs. Das Wachstum der Polypen ist vom weiblichen Hormon, dem Östrogen abhängig, sodass es während dem Menstruationszyklus zum Spontanen Wachstum mit vollständiger Rückbildung während der monatlichen Blutung kommen kann. Diese Polypen sind harmlos und können nicht bösartig entarten. Alle anderen Polypen haben jedoch das Potential, zu einer Krebsvorstufe zu werden. In seltenen Fällen kann sich auch ein Krebsgeschwür der Gebärmuttermuskulatur dahinter verbergen. Auch gutartige Polypen können, je nach Größe, enorme Beschwerden bereiten, wie ständige Zwischenblutungen bis hin zu Fehl- oder Frühgeburten.

Bei jüngeren Patientinnen wird deshalb eine Entfernung der Gebärmutterpolypen empfohlen. Bei älteren Patientinnen sollte das Risiko einer Operation mit dem einer bösartigen Entartung des Polypen abgewogen werden. Hier kann vorerst in einem kleinen Eingriff eine Biopsie entnommen werden, um festzustellen, ob es sich um eine gut- oder bösartige Wucherung handelt. Bei einem gutartigen Befund kann dann eine Überwachung ausreichend sein. 

Im Zweifelsfall sollte man sich außerdem immer eine zweite Meinung eines anderen Frauenarztes einholen, der sich mit Polypen sehr gut auskennt. Wichtig ist außerdem zu wissen, wo genau die Polypen sich befinden. Polypen im Bereich des Gebärmutterhalses sind fast immer gutartig, wohingegen die Polypen im Bereich des Gebärmutterkörpers bei jeder 2000. Frau entarten und zu einem bösartigen Krebs werden können.

Wie gefährlich sind Polypen in der Gebärmutter?

Polypen an sich sind nicht gefährlich, da es sich um gutartige Wucherungen handelt, die nur sehr sehr selten bösartig werden. 

Therapie

Wenn Polypen der Gebärmutter nachgewiesen werden, diese jedoch keine Symptome verursachen, müssen sie nicht notwendigerweise entfernt werden. Hier sollte die Frage, ob eine Therapie erfolgen sollte oder nicht, nach einer Abwägung der Vor- und Nachteile von Arzt und Patientin gemeinsam geklärt werden. Meistens entscheidet man sich jedoch aus Sicherheitsgründen dazu, die Polypen aus der Gebärmutter zu entfernen. Unumgänglich wird ein Eingriff, wenn der Verdacht auf eine Krebsvorstufe besteht oder weitere krankhafte Befunde bei einer Untersuchung herauskamen.

Normalerweise können Polypen mithilfe einer Ausschabung (Kürettage) abgetragen werden. Diese Operation erfolgt unter Vollnarkose und kann gegebenenfalls mit einer Gebärmutterspiegelung kombiniert werden. Bei Verdacht auf das Vorliegen von Krebs bei Polypen der Gebärmutter wird im Rahmen einer sogenannten Schlingenkonisation ein größeres, kegelförmiges Stück Gewebe entnommen. Je nach Ergebnis des Befundes der feingeweblichen (histologischen) Untersuchung können danach weitere Behandlungen nötig werden.

Wann ist eine Ausschabung indiziert?

Die Ausschabung, welche auch als Abrasio bezeichnet wird, dient diagnostischen und therapeutischen Zwecken. Sollten Polypen der Gebärmutter zu Beschwerden führen, wie beispielsweise Zwischenblutungen, Ausfluss oder Schmerzen, empfiehlt es sich eine Ausschabung vorzunehmen. Die Polypen werden entfernt und anschließend feingeweblich untersucht. Bei den anschließenden Untersuchungen unter dem Mikroskop kann man feststellen, ob es sich um einen gutartigen oder einen bösartigen Polypen gehandelt hat. Weiterhin führt man oft eine fraktionierte Abrasio durch. Bei dieser werden Schleimhautanteile aus dem Gebärmutterhals und der Gebärmutterhöhle einzelnd entnommen und anschließend genauer untersucht. Dieses Vorgehen ist ebenfalls bei Beschwerden, wie Zwischenblutungen, empfohlen, um die Ursache für die Blutung festzustellen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Gebärmutterausschabung.

Abbildung Polypen der Gebärmutter

Polypen Gebärmutter
(Uterus Polypen)

  1. Polypen - Polyposis uteri
  2. Gebärmutterkuppe -
    Fundus uteri
  3. Eileiter - Tuba uterina
  4. Gebärmutterhöhle - Cavitas uteri
  5. Gebärmutterschleimhaut -
    Tunica mucosa
  6. Gebärmutterhalskanal -
    Canalis cervicis uteri
  7. Muttermund - Ostium uteri
  8. Scheide - Vagina
  9. Gebärmutterkörper - Corpus uteri
  10. Gebärmutterhals - Cervix uteri
    Ursachen:
    A - Wechseljahre
    (in bzw. nach den Wechseljahren -
    Umstellung im Hormonhaushalt)
    B - Psychische Belastungen
    (Stress)
    C - Abgeschwächte Immunabwehr
    (andere Erkrankungen, Einnahmen
    bestimmter Medikamente)
    D - Mangelhafte Intimhygiene
    E
    - Entzündungen der Scheide
    oder Gebärmutter mit humanen
    Papillomaviren

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

OP / Entfernung

Polypen in der Gebärmutter (Uterus) sind zunächst gutartige Wucherungen der Schleimhaut. Diese finden sich bei sehr vielen Frauen jeden Alters, besonders häufig jedoch bei Patientinnen nach und in den Wechseljahren.

Je nachdem, wann und mit welchen Beschwerden die Polypen auftreten, kann es sinnvoll sein, diese mittels OP entfernen zu lassen. Je nach Größe des Polypen kann dieser auf unterschiedliche Art entfernt werden, oft reicht sogar ein kleiner Eingriff aus, um den Polypen aus der Gebärmutter zu entfernen. Entdeckt ein Frauenarzt bei einer Routineuntersuchung einen kleinen oberflächlichen Polyp, so kann er diesen unter lokaler Betäubung  direkt und ohne eine große Operation entfernen. Der Eingriff ist vergleichbar mit der Entfernung eines Muttermals.

Dennoch gibt es viele Frauenärzte, die solch einen Eingriff in ihrer Praxis nicht durchführen können, oder die Polypen sitzen zu tief für eine solche Entfernung. Dann kann eine Überweisung in eine gynäkologische Klinik erfolgen, wo dann die Polypen in einer kleinen Operation entfernt werden. Die Operation erfolgt ambulant, das bedeutet, dass die Patientin, nachdem ihre Polypen entfernt wurden, nach wenigen Stunden die Klinik wieder verlassen kann und nicht über Nacht dort bleiben muss.

Bei der Operation wird der Patient in Vollnarkose versetzt, damit er von der Operation nichts mitbekommt. Da es sich um einen sehr kurzen Eingriff von circa 10-15 Minuten handelt, betäubt die Vollnarkose auch nur für kurze Zeit und ist mit nur wenigen Nebenwirkungen behaftet. In der Operation schabt der Arzt die Schleimhaut der Gebärmutter ab und kann somit die Polypen entnehmen. Diese können anschließend auch zu einer histologischen Untersuchung geschickt werden, bei der nun analysiert wird, ob es sich um einen harmlosen Polypen handelt oder ob es bereits Krebs ist. Mithilfe eines sogenannten Hysteroskops kann der Frauenarzt sich die Schleimhaut der Gebärmutter noch einmal genau anschauen, um festzustellen, ob alles entfernt wurde und die Schleimhaut nun wieder regelmäßig aussieht. Da es sich um einen kurzen Routineeingriff handelt, kann der Patient meist nach wenigen Stunden die Klinik wieder verlassen. Dennoch können, aufgrund der Vollnarkose, auch Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Bauchschmerzen auftreten, was dazu führen kann, dass der Patient eventuell einige Tage in der Klinik verbringen muss, bis die Symptome wieder abgeflacht sind und der Patient sich in der Lage fühlt, nach Hause zu gehen.

Nicht immer ist eine Operation indiziert, vor allem kleine Polypen können zunächst nur überwacht werden oder mithilfe von Medikamenten wie Hormonpräparaten oder GnRH-Agonisten behandelt werden. Dennoch sollte eine Operation in Erwägung gezogen werden, nicht nur, da die Polypen in der Gebärmutter zu Krebs entarten können, sondern auch, weil sie Zwischenblutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Unfruchtbarkeit mit sich führen können. Um dies zu vermeiden, wird der Patient operiert.

Lesen Sie mehr zum Thema: Gebärmutterspiegelung

Wie lang ist man nach einer Operation krankgeschrieben?

Nach einer Polypenentfernung oder einer Ausschabung ist eine Krankschreibung für einige Tage üblich. Wie lange man krankgeschrieben wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Meist können körperlich nicht belastende Tätigkeiten bereits nach 2 bis 3 Tagen wiederaufgenommen werden. Bei einer körperlich belastenden Tätigkeit kann es auch sein, dass man 1 bis 2 Wochen krankgeschrieben wird. Abgesehen von der ausgeübten Tätigkeit hängt die Dauer der Krankschreibung auch von dem allgemeinen körperlichen Zustand der Frau und dem Verlauf der Operation ab. In der Regel handelt es sich um komplikationslose kleine Eingriffe. Manchmal kann es jedoch auch zu verstärkten Nachblutungen oder Infektionen und stärkeren Schmerzen kommen. In diesen Fällen erfolgt eine Krankschreibung bis zur Genesung.

Homöopathie

Wenn man homöopathische Mittel zur Behandlung von Polypen der Gebärmutter einnehmen möchte, sollte man das möglichst tun, sobald die ersten Symptome auftreten. Je früher die Einnahme beginnt, desto besser sind die Chancen eine Besserung zu erzielen. Es werden verschiedene homöopathische Mittel zur unterstützenden Behandlung empfohlen. Das homöopathische Mittel Thuja wird empfohlen, wenn die Polypen zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen, Sanguinaria hingegen ist besser wirksam bei Polypen, welche leicht bluten. Ein weiteres Mittel ist das Conium. Dieses hilft bei Polypen, die einen stechenden Schmerz verursachen. Um das richtige homöopathische Mittel für die individuellen Beschwerden zu finden, sollte man sich bei einem Apotheker oder Heilpraktiker mit Erfahrung beraten lassen.

Verlauf

Der Verlauf von Polypen der Gebärmutter ist generell sehr gut. Wenn sie überhaupt durch Symptome auffallen, dann können diese im Rahmen einer Operation in fast allen Fällen vollständig beseitigt werden. Nur bei wenigen Ausnahmen entwickeln sich Polypen der Gebärmutter zu bösartigen Befunden weiter.

Wie schnell wachsen Polypen?

Polypen entwickeln sich meistens während der Wechseljahre. Ihr Wachstum bleibt unbemerkt, da es keine Beschwerden verursacht. Wie lange ein Polyp braucht, um sein Wachstum abzuschließen ist nicht bekannt. Er kann sich über wenige Wochen oder mehrere Monate hin entwickeln. Außerdem unterliegt sein Wachstum hormonellen Einflüssen, sodass es zu einem ständigen Auf- und Umbau des Schleimhautgewebes kommen kann. 

Größe

Polypen in der Gebärmutter treten meist bei Frauen in der Menopause, also den Wechseljahren, auf und können unterschiedliche Größen annehmen. Meist kommt es nur zu der Ausbildung eines Polypen, es kann jedoch auch sein, dass sich mehrere (multiple) Polypen in der Gebärmutter ansammeln und unterschiedliche Größen einnehmen.

Meist sind die Polypen nur wenige Millimeter groß. Bis zu 2 cm zählen die Polypen als kleine Polypen und sind meistens auch sehr einfach zu entfernen.

Es gibt jedoch auch Polypen, die stielförmig wachsen und die 2 cm Länge deutlich überschreiten, dennoch werden sie sehr selten als 5cm oder gar größer. Spätestens ab dieser Größe sorgen die Polypen in der Gebärmutter für deutliche Symptome und werden deshalb auch entfernt.

Ursachen

Polypen entstehen letztendlich dadurch, dass sich die Zellen der Gebärmutterschleimhaut zu schnell teilen. Warum es allerdings genau dazu kommt, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Der wichtigste Faktor, der sich auf das Zellwachstum auswirkt, ist das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Daher sind auch vor allem Frauen in bzw. nach den Wechseljahren von Polypen betroffen, da zu dieser Zeit eine Umstellung im Hormonhaushalt der Frau von statten geht.

Weitere Umstände, die die Entstehung von Polypen begünstigen können, sind psychische Belastungen bzw. Stress, eine abgeschwächte Immunabwehr (zum Beispiel durch andere vorhandene Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente wie Kortisol), mangelhafte Intimhygiene oder Entzündungen der Scheide oder Gebärmutter mit den humanen Papillomaviren.

Prophylaxe

Wirklich vorbeugen kann man der Entstehung von Polypen der Gebärmutter nicht. Man kann nur manche Risikofaktoren ausschalten, zum Beispiel indem man die Infektion durch Papillomaviren mit Hilfe von geschütztem Geschlechtsverkehr vermeidet oder das Immunsystem stärkt. Darüber hinaus sollten Frauen regelmäßig zur gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung erscheinen, wodurch die Polypen fast immer frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Symptome

Oftmals verursachen Polypen in der Gebärmutter überhaupt keine Symptome und stellen deshalb eine Zufallsdiagnose bei einer aus einem anderen Grund durchgeführten Untersuchung dar. Manchmal werden sie auch gar nicht entdeckt, so findet man bei ungefähr 10% aller Gebärmütter, die entnommen werden, Polypen.

Symptome, die auftreten können, sind

  • Zwischenblutungen, die entweder dauerhaft oder unregelmäßig vorliegen
  • Ausfluss (hell- bis dunkelbraun)
  • Fremdkörpergefühl.

Gelegentlich kommt es auch zu wehenartigen Bauch- bzw. Unterleibsschmerzen, die sich besonders beim Geschlechtsverkehr verstärken können. Vor allem bei großen Polypen kann es auch einmal vorkommen, dass sie aus dem Gebärmutterhalskanal hinauswachsen und so von außen auch sichtbar werden.

Blutungen

Bei Polypen in der Gebärmutter kann es dazu kommen, dass die Blutungen bei einigen Frauen enorm verstärkt werden, sodass die Periode für die Frau nicht nur unangenehm wird sondern mitunter auch schmerzhaft. Diese Blutungen an sich sind jedoch nichts Schlimmes und müssen nicht bedeuten, dass die Polypen in der Gebärmutter bösartig sind. Dennoch treten Blutungen meist erst dann auf, wenn die Polypen in der Gebärmutter bereits eine gewisse Größe erreicht haben oder aber wenn es sich um mehrere Polypen handelt. In diesem Fall sollte die Patientin darüber nachdenken, die Polypen entfernen zu lassen, da die Blutungen sonst immer wieder auftreten und auch ohne mechanische Reizung ausgelöst werden können. Zusätzlich kann es dazu kommen, dass der Zyklus sich verschiebt und es zu einer häufiger oder seltener auftretenden Periode kommt. Es kann jedoch auch sein, dass es nicht zu Blutungen kommt sondern zu rötlich-bräunlichen Ausflüssen. Durch zu häufige Blutungen aufgrund der Polypen in der Gebärmutter kann es zu einer Blutarmut (Anämie) oder einem Eisenmangel kommen.

Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass auch nach einer Operation an der Gebärmutter für eine kurze Zeit erneut Blutungen auftreten können. Dies bedeutet keinesfalls, dass die Operation nicht erfolgreich war, sondern es handelt sich vielmehr um eine Reaktion der verletzten Schleimhaut, ähnlich, als hätten wir eine kleine Wunde auf der Haut, die noch kurz blutet und sich dann wieder verschließt.

Wenn Sie unter Blutungen nach Ihren Wechseljahren leiden, dann informieren Sie sich in unserem Artikel nach den Ursachen und der Therapie: Blutung nach den Wechseljahren

Schmerzen

Gebärmutterpolypen oder auch Endometriumpolypen verursachen verschiedene Symptome. Neben Unfruchtbarkeit und unregelmäßigen oder starken Blutungen kann es zu weiteren unangenehmen Symptomen kommen. Die meisten Polypen bleiben jedoch sehr lange unerkannt, zum einen, da sie kaum oder gar keine Symptome verursachen und zum anderen weil viele Patientinnen ab einem bestimmten Lebensalter seltener den Frauenarzt (Gynäkologen) aufsuchen.

Es kann jedoch aufgrund der Polypen in der Gebärmutter (Uterus) zu wehenartigen Schmerzen kommen. Diese Schmerzen entstehen dadurch, dass die Gebärmutter die Polypen als fremd anerkennt und sie mithilfe der „Wehen“ abstoßen möchte. Diese durch Polypen in der Gebärmutter bedingten Schmerzen sind äußerst selten, kommen aber vor und sind unbedingt ein Grund, spätestens dann den Frauenarzt aufzusuchen, da die Schmerzen sonst immer wiederkehren.

Einige Frauen klagen außerdem darüber, dass sie nach oder während des Geschlechtsverkehrs aufgrund der Reizung der Schleimhaut und den Polypen Schmerzen empfinden. Dies ist ebenfalls ein Grund für eine gynäkologische Abklärung.

Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass die meisten Polypen keinerlei Schmerzen verursachen sondern dass auf die oben genannten anderen Symptome zu achten ist, da diese sehr viel häufiger vorkommen und für die Polypen spezifischer sind.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen an der Gebärmutter

Können Rückenschmerzen durch Polypen entstehen?

Rückenschmerzen gehören nicht zu den typischen Symptomen, die Gebärmutterpolypen verursachen können. Sie befinden sich auch nicht in räumlicher Nähe zur Wirbelsäule oder wichtigen Nerven, die Rückenschmerzen verursachen könnten. Gebärmutterpolypen sind nur wenige Millimeter groß, sodass sie auch nicht durch ihr Größenwachstum zu solch schmerzhaften Beschwerden führen könnten.

Diagnose

Oftmals fallen Polypen bei einer gynäkologische Untersuchung zufällig auf. Wenn sie aus dem Gebärmutterhals herauswachsen, kann der Arzt sie gelegentlich schon bei der Untersuchung der Scheide sehen. Eine genauere Betrachtung wird durch die Kolposkopie ermöglicht, bei der die Polypen praktisch mit einer „Lupe“ angesehen werden können. Andere Polypen werden meist im Rahmen einer Tastuntersuchung festgestellt.

Wenn durch diese Methoden nichts entdeckt wird, aber weiterhin der Verdacht auf Gebärmutterpolypen besteht, wird anschließend ein Ultraschall (Sonographie) durchgeführt. Sollten auch hier keine Auffälligkeiten entdeckt werden, weil sich die Polypen beispielsweise sehr weit oben am Gebärmutterkörper befinden, kann noch eine Spiegelung der Gebärmutter (Hysteroskopie) erfolgen.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass die Polypen sehr genau betrachtet werden können und es möglich ist, sie von ähnlichen Veränderungen, zum Beispiel den Myomen, zu unterscheiden.

Dennoch sollten ein Zellabstrich und Gewebeproben entnommen werden, um die Diagnose abzusichern und die zwar seltenen, aber möglichen, bösartigen Entartungen frühzeitig feststellen und angemessen behandeln zu können.

Polypen an der Gebärmutter erkennen

Polypen in der Gebärmutter verursachen nicht immer Symptome und sind für den Laien deshalb nicht immer zu erkennen. Vor allem ältere Frauen gehen leider immer weniger zum Frauenarzt (Gynäkologen), weshalb sie die Polypen in der Gebärmutter lange nicht erkennen. Erst bei spezifischen Symptomen wie beispielsweise häufige Zwischenblutungen, zu starke Monatsblutung oder unregelmäßige Monatsblutungen, fällt den Patientinnen auf, dass etwas nicht stimmt. Auch andere Symptome wie Schmerzen und Blutungen beim Geschlechtsverkehr können ein Warnsignal sein, was dann dazu führt, dass durch die Symptome der Frauenarzt aufgesucht wird, welcher dann die Polypen in der Gebärmutter erkennt.

Wichtig ist es zu wissen, dass die Polypen in der Gebärmutter von außen nicht erkannt werden können da sie sich aus der Schleimhaut (Endometrium) in der Gebärmutter (Uterus) bilden und somit nur mit spezifischen Geräten beim Frauenarzt erkannt werden. Als betroffene Patientin kann man Polypen in der Gebärmutter nur an den Symptomen erkennen. Da die Polypen jedoch erst ab einer bestimmten Größe oder ab einer bestimmten Anzahl Symptome verursachen, kann es sein, dass viele Patientinnen, die nicht regelmäßig zur Kontrolle beim Frauenarzt gehen, die Polypen in der Gebärmutter überhaupt nicht erkennen. Dies hat meist keine Auswirkungen da sich die Polypen nur selten sich zu einem Gebärmutterkrebs entwickeln. In jungen Jahren kann es jedoch in seltenen Fällen zu Unfruchtbarkeit kommen. Deshalb ist es sehr wichtig, in jedem Alter und unabhängig davon, ob man gerade einen Lebenspartner hat oder nicht, zum Frauenarzt zu gehen und sich kontrollieren zu lassen, da nur dieser die Polypen in der Gebärmutter zweifelsfrei erkennen kann.

Polypen und Kinderwunsch – Was für Risiken bestehen?

Paaren, die einen Kinderwunsch haben, kann das Kinderkriegen durch Gebärmutterpolypen möglicherweise erschwert werden. Je nach Lage und Größe des Polypen kann es Schwierigkeiten bei der Befruchtung und Einnistung geben. Der Polyp kann dabei ähnlich eine Kupferspirale die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindern. Polypen können nicht nur die Einnistung verhindern, sondern auch den Gebärmutterhals blockieren. So kann das Sperma gar nicht erst eintreten. Sie können auch eine Blockade am Übergang des Eileiters in die Gebärmutterhöhle bilden und so eine Schwangerschaft verhindern.

Gerade Frauen mit symptomatischen Polypen sollten diese vor einer geplanten Schwangerschaft entfernen. Dadurch erhöhen sie die Chancen, schwanger zu werden. Bei sterilen Frauen, die keine typischen Symptome für Polypen haben, empfiehlt es sich, abklären zu lassen, ob asymptomatische Polypen vorhanden sind. Etwa 3-5 % der Frauen, die nicht schwanger werden und keine Symptome eines Polypen aufweisen, findet sich nach Suche ein asymptomatischer Polyp.

Wie verhalten sich Polypen in der Schwangerschaft?

Polypen, die vor einer geplanten Schwangerschaft bereits bekannt sind, werden in der Regel im Vorhinein entfernt, um Komplikationen während der Schwangerschaft zu vermeiden. Auch wenn der Polyp als solcher gutartig ist, kann er zu Blutungen während der Schwangerschaft, Schmerzen oder gar einem Geburtshindernis führen. Auch eine Einnistung der Schwangerschaft kann erschwert sein. Im schlimmsten Falle kann das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht sein. Das muss jedoch nicht immer der Fall sein und ist stark von der Lage des Polypen und seiner Größe abhängig. Sollte sich ein Polyp erst während der Schwangerschaft entwickeln, muss individuell erwogen werden, wie man am besten weiter verfährt. In manchen Fällen kann der Polyp während der Schwangerschaft entfernt werden. Sollte er sich jedoch tief in der Gebärmutter befinden oder am empfindlichen Muttermund befinden, ist eine Entfernung nicht möglich. Oft wird der Polyp dann beobachtet und gegebenenfalls eine körperliche Schonung der Schwangeren empfohlen. Auch mechanische Belastungen, wie Geschlechtsverkehr, können dann erschwert sein oder sollten lieber für den Zeitraum der Schwangerschaft unterlassen werden. Das Vorgehen ist jedoch stark von der individuellen Schwangerschaft und der Art des Polypen abhängig.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.05.2013 - Letzte Änderung: 22.10.2021