Homöopathie

Synonyme im weiteren Sinne

  • Naturheilkunde
  • Hahnemann

Einleitung

Die Homöopathie gehört zu den erstaunlichsten, dauerhaftesten und alle Krisen der Schulmedizin überstehenden Lehren. Sie ist eine Erfahrungswissenschaft und die folgende Abhandlung soll einen ersten Einblick geben und den Anstoß, unbefangen und ohne Vorurteile wichtige Details über diese Wissenschaft zu erfahren.

Ursprung und Geschichte der Homöopathie

Begründer der Homöopathie ist der, 1755 in Meißen geborene, Samuel Hahnemann. Der Wahlspruch der Aufklärung „Wage es, weise zu sein“ war auch das Lebensmotto Hahnemanns.
Emanuel Kant interpretierte es wie folgt: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“. Im Sinne der Aufklärung heißt das, es zu wagen alles geschichtlich gewordene der kritischen Prüfung durch die Vernunft zu unterwerfen.
So erschuf Hahnemann ein neues medizinisches Weltbild, begründete die Homöopathie und löste damit eine Revolution aus, die heute noch nicht beendet ist. Ihre Faszination dauert an.

Am Lehrgebäude der überlieferten Medizin wagten nur wenige Vermessene zu rütteln. Man kannte damals seit Jahrtausenden die vier Kardinalsäfte: Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle und machte sie für alles verantwortlich was krank werden lässt oder gesund erhält.

Die Therapiemöglichkeiten beschränkten sich in erster Linie auf die so genannte „unheilige Trias“ – Aderlass, Brech- und Abführmittel. Die Historiker berichten über ausgeblutete, quecksilbervergiftete Patienten dieser wirren Zeit. Die Medizin verharrte in dieser mittelalterlichen Position, die Ausbildung der jungen Mediziner war beispiellos dürftig und basierte in erster Linie auf trockenem Bücherwissen.

Hahnemann begann 1775 in Leipzig das Medizinstudium und beendete es 1779 in Erlangen. Seine erste, nur kurze, Niederlassung als Arzt war 1780 in Hettstedt im Mansfelder Land. Anschließend zog er einige Zeit durch Deutschland, unbefriedigt durch die unzulänglichen Möglichkeiten ärztlichen Handelns. Seinen Lebensunterhalt verdiente er hauptsächlich durch Übersetzungen medizinischer Literatur. Hahnemann sprach fließend englisch, französisch und italienisch, wurde Mitglied an der „ Mainzer kurfürstlichen Akademie“ und übersetzte in 30 Jahren etwa 12000 Seiten fremdsprachiger Literatur ins Deutsche.

Der Chinarindenversuch

Die Übersetzertätigkeit wurde schließlich sein Schicksal. Bei der Übersetzung der „Abhandlung über die Materia Medica“ aus dem Englischen im Jahre 1790, zweifelte er an der Richtigkeit der dort angegebenen Wirkung der Chinarinde in der Anwendung gegen Malaria. Er führte den ersten Arzneimittelversuch durch, der in die Geschichte als Chinarindenversuch eingegangen ist. Hahnemann beobachtete dabei an sich selbst in wiederholten Prüfungen einen krankhaften Zustand der dem Wechselfieber (Malaria) ähnlich zu sein schien. Hahnemann prüfte in den folgenden Jahren andere Arzneistoffe und kam zu entsprechenden Beobachtungen wie beim Chinarindenversuch. Im Laufe der Jahre entwickelte er als Grundsatz für die richtige Wahl des entsprechenden Arzneimittels die so genannte „Ähnlichkeitsregel“. Erstmals veröffentlich von Hahnemann im „Hufeland Journal“ im Jahre 1796. Dieses Jahr wird deshalb als Geburtsjahr der Homöopathie angesehen.

Hahnemann schreibt im Laufe der Jahre seine Erkenntnisse nieder und 1810 erscheint das „Organon der rationellen Heilkunde“. Es ist das Reformwerk eines genialen Einzelgängers mit dem Ziel bessere Möglichkeiten für die Behandlung und Heilung kranker Menschen zu finden. Das Organon ist das Fundament der Homöopathie, deren Kernsatz hier erstmals vollständig erscheint: Simila similibus curentur = Ähnliches kann durch Ähnliches geheilt werden. Hier erscheint auch erstmals der Begriff Homöopathie.

Hahnemann gab auch bis heute gültige Anweisungen über Desinfektion bei Infektionskrankheiten, häuslicher Sauberkeit, Ernährung, Kinderpflege und Erziehung. Er äußerte überraschende Ansichten über die Ursache der Cholera. Er führte sie, lange vor der bakteriologischen Ära, auf „kleinste Lebewesen“ zurück, die von Mensch zu Mensch übertragen würden. Außerdem verfasste er als Pharmazeut und Chemiker das „Apotheker-Lexikon“. Es war jahrzehntelang ein gesuchtes und viel gebrauchtes Nachschlagewerk.

Hahnemann starb 1843 im Alter von 88 Jahren in Paris, ärztlich tätig bis zu seinem Tode.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zur Naturheilkunde finden Sie unter: Naturheilkunde

Autor: Gerret Hochholz Veröffentlicht: 13.03.2010 - Letzte Änderung: 22.10.2021