Ginkgo

Synonyme im weiteren Sinne

Medizinisch / pflanzlich: Ginkgo bilboa

Ginkgo biloba:
Der Ginkgo-Baum gehört zu der Familie der Ginkgoaceae. Ginkgo eigentlich Ginkyo (aus dem chinesischen) übersetzt heißt Silberaprikose.
Alternativ wird der Ginkgo-Baum auch:

  • Fächerbaum
  • Fächerblattbaum
  • Elefantenblattbaum
  • Entenfußbaum
  • Fächerblattbaum
  • Mädchenhaarbaum
    oder
  • japanischer Tempelbaum

genannt.

Erklärung / Definition

Ginkgo wird schon seit Jahrhunderten in der traditionellen chinesischen Medizin als Therapeutikum bei Durchblutungsstörungen eingesetzt.

Das Ginkgo - Extrakt wird aus den Blättern des Ginkgo Baumes gewonnen. in verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Wirkstoffe aus dem Ginkgo Extrakt therapeutisch wirksam sind. Ginkgo wird dabei am häufigsten in der Therapie von Durchblutungsstörungen im Gehirn und Venenerkrankungen eingesetzt.

Der Baum

Der Ginkgo - Baum auch Tempelbaum genannt, ist der einzige noch existierende Vertreter der Ginkophyten, einer Abteilung der Samenpflanzen (Spermatophyta). Er war bis vor 30 Millionen Jahren auch in Mitteleuropa heimisch, zog sich dann aber nach Südostasien und zurück. Der 30 bis 40 Meter hohe Ginkgo-Baum ist ein sommergrüner Laubbaum. Er gehört entwicklungsgeschichtlich zu den ältesten Pflanzenarten der Erde und stellt das Bindeglied zwischen Farnen und Nadelhölzern her. So wurde für ihn eine eigentliche Abteilung geschaffen, die Ginkgopflanze, die heute nur noch eine einzige Art umfasst. Man kann Fossile von Ginkgoarten auch in Mitteleuropa finden. Da heute alle anderen Gattungen ausgestorben sind, gilt der Ginkgo biloba als das älteste Fossil der Pflanzenwelt.

Der Ginkgo - Baum gilt als lebendes Fossil. Seine Urformen gab es bereits vor 300 Millionen Jahren. Die Eiszeit überlebte er in Südostasien wurden ihm von 300 Millionen Jahren buddhistische Mönche als Gartenpflanzen entdeckten. Der deutsche Name Ginkgo beruht auf einem Schreibfehler des japanischen Ginkyo in den Notizen des deutschen Arztes Engelbert Kaempfer, der den Baum 1750 aus Japan wieder nach Europa brachte. Der Ginkgo ist zweihäusig, das heißt es gibt männliche und weibliche Pflanzen.

Der Name biloba = zweilappig deutet auf diese typische Blattform hin. Medizinisch werden Spezialextrakte aus den Blättern verwendet. In der traditionellen chinesischen Medizin werden auch die Samenkerne verwendet.

Herstellung des Ginkgoextraktes

Arzneiliche Verwendung finden die getrockneten Laubblätter und ihre Zubereitung, vor allem hoch konzentrierte Trockenextrakte. Als wichtigster pharmakologischen wirksamer Inhaltsstoff enthalten Ginkgo - Blätter Flevoglykoside und Terpenlactone. Ihn in klinischen Studien wurde bisher nur für Ginkgo-Extrakte, wie aus den Blüten in mit einem Aceton-Wasser-Gemisch gewonnenen erwerben, einen positiver Effekt nachgewiesen.

Mehr als 20 Verfahrensschritte sind nötig, um das Trockenextrakt zu erhalten. die getrockneten Blätter werden zunächst fein zermahlen und dann mit Lösungsmittel, wie etwas Wasser oder Alkohol versetzt, um die wichtigsten Wirkstoffe herauszuziehen. Schließlich wird das flüssige Extrakt getrocknet, vermahlen und zusammen mit weiteren Hilfsstoff von meist in Tabletten gepresst.

Die Blätter des Gingko - Baumes nutzt man also im Pflaster oder Heiltees. in der traditionellen chinesischen Medizin werden in Ginkgotees von Asthma bis hinzu Durchblutungsstörungen vor ordnet.

Anwendungsgebiete

Mit Ginkgo - Blättern, ihrem Extrakt und einzelnen Inhaltsstoffen wurde eine große Anzahl pharmakologischer Studien durchgeführt.
Sie fördern nachweislich die Durchblutung im Gehirn, beugen Schädigungen durch freie Radikale vor, verbessern die Gedächtnisleistung und verlangsamen das Fortschreiten der Alzheimer Krankheit. Aufgrund der durchblutungsfördernden Wirkung eignet sich Ginkgo auch zur Therapie von Venenerkrankungen.

Anwendungsgebiete:

in Europa sind seit etwa vier Jahrzehnten gegen Ginkgoxtrakte in der Apotheke erhältlich.

Wirkung

Grund für die positive Wirkung auf den Menschen ist vermutlich die hohe Konzentration an Flavonoiden und Terpenoiden. Letztere sind in spezieller Form (Ginkolide und Bilobalide) nur immer in Ginkgo zu finden Ginkgo. Diese Stoffe sind zum Teil so komplex, dass es noch nicht gelungen ist, sie in vollem Umfang synthetisch herzustellen. In der heutigen Heilkunde wird dem Ginkgo vornehmlich eine Durchblutung fördernde Wirkung zugesprochen. Es wird oft zur Stärkung des Gehirns verabreicht.
Neuere Studien untersuchen in die Wirksamkeit von Ginkgo zum Schutz vor Arteriosklerose (arterieller Verkalkung).

Experimentell nachgewiesen wurden folgende Wirkungen:

  • Steigerung der Toleranz des höheren Gewebes gegenüber Sauerstoffmangel.
  • Förderung der Gehirndurchblutung.
  • Verbesserung der Fließeigenschaftendes Blutes (Rheologie)
  • Hemmung der Aggregation (Verklebung) von Blutplättchen.
  • Beeinflussung zentraler Neurotransmitter.
  • in Aktivierung schädlicher freier Radikale.

Mit einem positiven Wirkeintritt der oben beschriebenen Wirkungen ist erst mit einer Einnahmezeit von mehreren Wochen zu rechnen.

Dosierung und Anwendung

Zur Verwendung kommen nur Extrakte aus den Ginkgoblättern, die nach speziellen Herstellungsverfahren hergestellt werden, wobei eine Anreicherung der Inhaltsstoffe, die für das unwirksame Prinzip angesehen werden erfolgen muss. Substanzen, die bekanntermaßen Nebenwirkungen auslösen können, werden entfernt.

Zur Behandlung hirnorganischer Leistungsstörungen (Demenz) wird 120 bis 240 mg Trockenextrakt täglich aufgeteilt auf zwei oder drei Einzeldosen empfohlen.

Zur Behandlung von Durchblutungsstörungen oder Durchblutungsstörungen des Innenohrs werden 120 bis 160 mg Trockenextrakt täglich aufgeteilt auf zwei oder drei Einzeldosen empfohlen.

Je nach Erkrankung ist eine unterschiedliche Behandlungsdauer notwendig ist ein wirkt Eintritt zu erwarten ist.
Bei Hirnleistungsstörungen (Demenz) ist eine Behandlungsdauer von mindestens acht Wochen erforderlich. Nach einer Behandlungsdauer von drei Monaten sollte überprüft werden, ob die Therapie erfolgreich war und weitergeführt werden sollte.
Eine Besserung arterieller Durchblutungsstörungen ist frühestens nach sechs Wochen zu erwarten.
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass bei Durchblutungsstörungen des Innenohrs, welche Schwindel und Tinnitus auslösen können, eine Behandlungsdauer von mehr als sechs bis acht Wochen keinen nachweisbaren Vorteil mehr bringt.

Darreichungsform

Ginkgo gibt es in folgendem der Darreichungsformen:

  • Tropfen
  • Dragees
  • Filmtabletten
  • Tee

Ginkgo Extrakte befinden sich unter anderem als Bestandteile verschiedener Haarshampoos oder anderer Kosmetika.

Nebenwirkung

Nebenwirkungen sind insgesamt selten.
Selten können Ginkgo - Präparate Magen - Damen - Beschwerden, Kopfschmerzen oder allergische Reaktionen auslösen.

Kontraindikation / Gegenanzeige

Zubereitungen aus Ginkgoblättern sollten vorsichtshalber nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewendet werden. Bisher liegen keine ausreichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Nebenwirkungen in diesem Bereich vor.

Bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten zur Hemmung der Blutgerinnung, sollte vor der Anwendung von Ginkgo der Arzt befragt werden.

Grundsätzlich sollte vor einer Selbstbehandlung ein Arzt zurate gezogen werden.

Hersteller / Handelsname

Hersteller sind beispielhaft genannt und wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Wir haben mit keinem Hersteller eine persönliche Verbindung!

Tebonin forte 40 mg | N1 100 Tabl. | 25,95 €

Tebonin forte 40 mg | N2 200 Tabl. | 47,87 €

Stand: Januar 2004

Phytopharmaka in Deutschland

Die Liste der umsatzstärksten Pflanzenpräparate führte mit Abstand die Ginkgo an:

  1. Ginkgo
  2. Johanniskraut
  3. Teufelskralle
  4. Rosskastanien
  5. Artischocke
  6. Mariendistel
  7. Brennnessel
  8. Umckaloabo
  9. Weißdorn
  10. Efeu

Eine Liste aller Heilkräuter / Heilpflanzen, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Medikamente A-Z.

Disclaimer / Haftungsausschluss

Bitte beachten Sie, dass wir in allen unseren Texten keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit erheben. Durch aktuelle Entwicklungen können die Angaben ggf. veraltet sein.
Alle Angaben stellen nur Auszüge dar, daher können wichtige Informationen nicht genannt sein.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass alle Medikamente nie selbständig und ohne Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt abgesetzt, angesetzt oder verändert werden dürfen.

Weiterführende Informationen

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Autor: Dr. Nicolas M. Gumpert Veröffentlicht: 20.05.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021