Weißdorn

lat. Name

Crataegus laevigata

Volksnamen

Hagedorn, Heckendorn,

Synonyme

der Weißdorn kommt aus der Familie der Rosengewächse und wird auch noch Hagedorn, Mehlbeerbaum, Mehldorn, zweigriffeliger Weißdorn und Weißheckdorn genannt.

Allgemeiner Hinweis

Weitere Informationen zum Einsatz der Crataegus als homöopathisches Arzneimittel in der Homöopathie finden Sie unter unserem Thema: Crataegus.

Pflanzenbeschreibung

Der Weißdorn fällt auf als dorniger Strauch oder kleiner Baum mit zähem Holz und unangenehm riechenden, weißen sehr schönen Blüten. Die Blätter vom Weißdorn kurz gestielt und vorne dreilappig. Aus den Blüten reifen rotorange, hagebuttenähnliche Früchte.

Blütezeit: Mai bis Juni.

Vorkommen: In Europa weit verbreitet an Bahndämmen, in Hecken und an Waldrändern.

Definitionen

Der Weißdorn hat den lateinischen Namen Crateagus laevigata und gehört zu den Rosengewächsen. (Familie der Rosacaea). Er ist ein kleiner Baum oder Strauch von etwa 1,5 bis 4 m Höhe. Das Holz ist meist sehr hart und besitzt oft verdornte Zweige. Die botanische Bezeichnung stammt vom griechischen Wort „Kratos“ (Härte) und bezieht sich auf das harte Holz. Die Heimat der Heilpflanze Weißdorn ist Europa. Man findet den Weißdorn auch im westlichen Mittelmeerraum und in Ungarn. Die Blätter des Weißdorns sind am Rande gesägt. Während der Blütezeit von Mai bis Juni bilden sich viele kleine weiße Blüten mit einem intensiven Duft. (Daher der Name Weißdorn). Einzelne Pflanzen können sehr alt werden (circa 500 Jahre). Die reifen Früchte im Herbst zeigen eine rote Farbe. Der Weißdorn wächst in lichtem Gebüsch oder auch in Form von lebenden Hecken. Die dornigen, stark verzweigten Sträucher lieben sonnige Hecken und Laubwälder.

Historie

Obwohl der Weißdorn eigentlich in Europa beheimatet ist, wurde er im alten China als erstes für die Heilkunde entdeckt. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde der Weißdorn von einem irischen Arzt für die verschiedensten Herzleiden und Durchblutungsstörungen eingesetzt. Der Weißdorn ist heute fester Bestandteil in der Homöopathie.

Zusammenfassung

Die Weißdorn Pflanzen sind dornige, stark verzweigte Sträucher, selten Bäume. Es gibt verschiedene Arten, die sich durch die Anzahl der Griffel, der Form der Blüte und der Behaarung der Blütenteile unterscheidet. Arzneiliche Verwendung finden die getrockneten Laubblätter und Blüten. Der Weißdorn findet auch Verwendung in der Volks Heilkunde. Besonders bei Herzbeschwerden, niedrigerem oder hohen Blutdruck, Arteriosklerose, Atemnot, Schwindel sowie als Beruhigungsmittel, wird er eingesetzt. Medizinisch verwendet werden die getrockneten, blühenden Zweigspitzen. Die Früchte Dienern zur Herstellung im Handel erhältlicher Arzneimitteln.

Herstellung

Medizinisch verwendet werden fast immer eingriffelige und zweigriffelige Weißdorne. Für die Verarbeitung verwendet man alle Arten der Gattung Crataegus. Die reifen Früchte des Weißdorns sind rot und enthalten bis zu fünf Kernen. Die getrockneten Blätter und Blüten finden medizinische Anwendung. Die Pflanzenteile werden wässrig oder wässrig-alkoholisch extrahiert. Wichtige pharmakologisch wirksame Inhaltsstoffe sind Flavonoide, oligomere Procyanidine, C-Glykoside, Triterpene und biogene Amine. Eine Vielzahl an präparaten, auch in Kombination mit anderen Bestandteilen sind im Handel erhältlich. Die gute Wirkung des Weißdorns beruht auf den Inhaltsstoffen, vor allem den Flavonoiden und Procyanidina.

Arzneilich verwendete Pflanzenteile

Die Blüten, die Blätter und die Früchte vom Weißdorn werden zur Heilmittelherstellung verwendet. Blüten und Blätter sammelt man während der Blütezeit und trocknet schonend und möglichst schnell. Die Früchte erntet man in reifem Zustand im Herbst und trocknet sie schonend.

Inhaltstoffe

  • Flavonoide
  • Procyanidine
  • biogene Amine

Heilwirkung und Anwendung

Der Weißdorn gilt allgemein als hervorragendes Mittel bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens, besonders im Alter. Die Anwendung ist absolut unschädlich, seine Wirkung eindrucksvoll und überzeugend.

Neben der allgemeinen Förderung der Herzmuskelleistung wird auch die Durchblutung der Herzkranzgefäße gefördert. Der Herzmuskel erhält so mehr Sauerstoff, auch Herzrhythmus regulierende Effekte wurden beobachtet. Auch eine vorbeugende Herzunterstützung ist möglich ebenso wie die Kräftigung der Herzleistung nach Infektionskrankheiten. Weißdorn wirkt allerdings nicht spontan, sondern die Wirkung setzt allmählich nach längerer Anwendung ein.

Es gibt eine Vielzahl von Extrakten, Tabletten, Kapseln oder alkoholische Lösungen welche Weißdorn enthalten. Ein Tee aus Blüten und Blättern ist ihnen durchaus ebenbürtig.

Therapie-Anwendung-Wirkung

Der Weißdorn beeinflusst das Herz in vielerlei Hinsicht. Fachleute befürworten die Anwendung des Weißdorns bei nachlassender Leistungsfähigkeit des Herzens und zur Unterstützung der Herzkreislauf - Funktion. Druck- und Beklemmungsgefühle in der Herzgegend werden gemildert. Der Weißdorn Extrakt erhöht die Kontraktionskraft des Herzmuskels und senkt die Schlagfrequenz.

Stressbedingten Beschwerden wie Herzrasen, Herzstechen oder Herzstolpern werden verhindert. Weiterhin hat der Weißdorn positive Wirkung auf das Herz, indem er die Durchlässigkeit der Zellmembranen für Kaliumionen erhöht, für Calciumionen aber blockiert. Dieses dient zur Entspannung des Herzmuskels. Die Wirkung von Weißdorn ist in zahlreichen Studien am Tier und Menschen belegt.

Herz stärkende Weißdorn Produkte werden bei Herzschwäche oder verlangsamter Herztätigkeit eingesetzt. Die Steigerung der Herzleistung der Kontraktionskraft und des Schlagvolumens kann durch Weißdorn Präparate erzielt werden. Die Heilpflanze Weißdorn steigert die Lebensqualität und vermindert die Beschwerden. Weißdorn Produkte werden oral eingenommen.

Mindestens sechs Wochen sollte man sie anwenden. Weißdornprodukte kommen als Tees, Tinkturen oder Tabletten in den Handel. Die gute Wirkung des Weißdorns beruht auf den Inhaltsstoffen, vor allem den Flavonoiden und Procyanidinen. In Studien wurde die Wirksamkeit von Weißdorn Präparaten positiv nachgewiesen. Im Vergleich zu synthetischen Herzmedikamenten zeigt sich für Weißdorn ein therapeutisches Gleichgewicht, und eine viel bessere Verträglichkeit.
Krankheitssymptome werden erheblich reduziert.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Nebenwirkungen bei der Einnahme von Weißdorn Präparaten sind im Allgemeinen nicht bekannt. Die Heilpflanze Weißdorn ist nicht zur Vorbeugung einer nachlassenden Herzleistung geeignet, noch zur Behandlung plötzlich auftretender Schmerzen.

Dies gilt auch für die Ansammlung von Wasser in den Beinen oder bei Atemnot. Hier sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Die Wirkung des Weißdorns setzt wesentlich langsamer ein als bei synthetischen Medikamenten. Manchmal wird erst nach Wochen die Wirkung verspürt. Das Weißdornpräparat hält dafür länger an, auch wenn das Präparat abgesetzt wird.

Zubereitungen aus Weißdorn sollten während der Schwangerschaft und Stillzeit nur mit Rücksprache ihres Arztes eingenommen werden. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt.

Lesen Sie mehr zum Thema: Homöopathie in der Schwangerschaft

Vorsicht:

Nicht ohne einen ärztlichen Rat die Heilpflanze Weißdorn einnehmen! Herzbeschwerden kann man nicht selbst behandeln. Die Beschwerden müssen immer von einem Arzt abgeklärt werden, wenn die Probleme länger als sechs Wochen anhalten.

Darreichung und Dosierung

Die Heilpflanzen Weißdorn wird oral eingenommen. Verwendet werden Fertigpräparate wie Dragees, Kapseln, Tabletten und Tropfen oder Tinkturen und Tees. Viele Präparate sind auch als Kombipräparate mit anderen Bestandteilen im Handel. Die Tagesdosis sollte 3,5 bis 19,8 mg Flavonoide oder 30 bis 168,7 mg oligomere Procyamidine enthalten. Die Therapiedauer sollte sechs Wochen betragen. Bei leichteren Beschwerden empfiehlt sich eine Teezubereitung 3 bis 4 mal täglich. Ein Teelöffel der Weißdorn Blätter gut zerkleinern, mit 150 ml kochendem Wasser überbrühen und 5 bis 10 Min. ziehen lassen.

Zubeitungen aus den Früchten der Heilfplanze Weißdorn werden in der Homöopathie verwendet.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas M. Gumpert Veröffentlicht: 04.08.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021