Herzrasen (Tachykardie)


Synonyme im weitesten Sinne

Tachykardie, Herzjagen, Paroxymale supraventrikuläre Tachykardien, AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, krankhaft schneller Herzschlag, Wolff-Parkinson-White-(WPW-)Syndrom.

Paroxysmale supraventrikuläre Tachykardien

Der Begriff bezeichnet eine ganze Gruppe verschiedener Herzrhythmusstörungen. Gemeinsam ist ihnen ein unangemessen schneller Puls von mehr als 100 Schlägen in der Minute und ein Ursprung der Rhythmusstörung oberhalb der Herzkammern. Es sind meist jüngere Patienten betroffen, Frauen öfter als Männer.

AV-Knoten-Reentry-Tachykardie

Anfallsartig auftretende supraventrikuläre Tachykardien (also vom Vorhof ausgehende beschleunigte Herzfrequenzen); der Ursprungsort ist der AV-Knoten. Auslöser können zusätzliche vom Vorhof zur Kammer reichende (atrioventrikuläre) Leitungsbahnen (auch Kent-Bündel genannt) sein. Neben mehreren selteneren Formen ist der häufigste Vertreter der AV-Knoten-Reentry-Tachykardien das Wolff-Parkinson-White-(WPW-)Syndrom. Es gibt jedoch genauso Formen, bei denen keine zusätzlichen Leitungsbahnen gefunden werden, hier ist meist der AV-Knoten selbst mit abnormen Leitungseigenschaften ausgestattet. Die Mehrzahl der Patienten ist gesund und hat keine zugrunde liegende Herzerkrankung.

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Symptome Tachykardie

Anfallsartig treten bei Herzrasen (Tachykardie) auftretendes Herzjagen, beim dem ein regelmäßiger Puls zu tasten ist und das genauso schnell endet wie es begonnen hat. Die Anfälle können Minuten bis Stunden dauern. Nach den Phasen kann es zu einem plötzlichen Harndrang und einer Harnflut kommen. Bei ansonsten gesunden Patienten treten meist keine weiteren Symptome auf. Bei vorbestehender Herzinsuffizienz (Herzschwäche) kann es jedoch zu einer kritischen Einschränkung der Pumpfunktion mit Brustschmerz (Angina pectoris) und Schwindel bis hin zu Synkopen (Ohnmachtsanfällen) kommen.
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Symptome: Atemnot

Tritt mit dem Herzrasen eine Atemnot auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Atemnot zeigt, dass der Körper nicht mit genug Sauerstoff versorgt wird. Dies wird einerseits dadurch bedingt, dass das Herz durch die hohe Herzfrequenz nicht mehr ökonomisch arbeitet und so zu wenig Blutvolumen pro Zeit durch den Körper pumpt. Da das Blut für die Sauerstoffversorgung des Gewebes zuständig ist, kommt es im Körper zu einem Sauerstoffmangel, wodurch das Symptom der Atemnot entsteht.
Ein weiterer Aspekt ist, dass durch das Herzrasen der Blutfluss durch die Lunge nicht mehr richtig funktionieren kann, was zusätzlich zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung führt.
Eine einsetzende Atemnot beim Herzrasen ist also ein Indikator dafür, dass die Funktion des Herzens durch das Herzrasen schon eingeschränkt wird und die Problematik so den ganzen Körper betrifft.

Bei Herzrasen in Folge von Panikattacken kann es auch zu Atemnot kommen, diese ist jedoch psychisch bedingt und nicht Folge eines wirklichen Sauerstoffmangels in den Organen des Körpers.

Symptome: Übelkeit

Die Übelkeit ist oftmals eine Begleiterscheinung bei einem gutartigen passageren Herzrasen, welches nicht gefährlich ist. Auch bei Herzrasen in Folge von Panikattacken tritt oftmals begleitend eine Übelkeit auf. Leider können Übelkeit und Herzrasen jedoch auch als untypische Symptome bei einem Herzinfarkt auftreten. Gerade ein Herzinfarkt bei Frauen tritt oftmals nicht mit dem typischen Beschwerdebild des Herzinfarkts auf.

Bei den gutartigen Formen des Herzrasens, die mit Übelkeit einhergehen, kann es oftmals hilfreich sein, sich zunächst hinzusetzen und eine Pause einzulegen. Ruhig Durchatmen und das Trinken von kaltem Wasser kann das Herzrasen beenden, woraufhin auch die Übelkeit verschwindet.

Beim Herzrasen, was eine unzureichende Pumpfunktion des Herzens hervorruft, kann es auch zu einem Gefühl der Übelkeit kommen, das eventuell mit Schwindel und Zittern einhergeht. Dies ist ein Ausdruck der Minderdurchblutung des Gehirns. Hierbei ist wichtig, dass man sich hinsetzt oder legt, damit das Herz es leichter hat, das Gehirn zu versorgen. Die Symptome sollten sich dann bessern.

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Symptome: Müdigkeit

Bei häufigem Herzrasen kann sich oftmals eine Müdigkeit und ein Leistungsabfall einstellen. Dies kommt dadurch zu Stande, dass das Herz bei zu schneller Frequenz nicht effizient arbeitet. Dadurch wird die Blutversorgung schlechter und der Körper ist nicht mehr so leistungsfähig, der Patient wird müde und verspürt einen Leistungsabfall.
Müdigkeit ist ein Symptom, welches als sehr störend empfunden wird. Die Betroffenen können ihren Alltag nicht mehr wie gewohnt bewältigen und auch für Freizeitaktivitäten fehlt oftmals der Antrieb, weswegen eine länger bestehende Müdigkeit die Lebensqualität stark einschränken kann.
Das Herzrasen muss nicht unbedingt die Müdigkeit bedingen, es ist ebenso möglich, dass diese beiden Beschwerden die Symptome einer anderen Erkrankung sind. Eine häufige Erkrankung, die mit diesen Symptomen einhergehen kann, ist zum Beispiel die Schilddrüsenüberfunktion.

Ständige Müdigkeit sollte nicht einfach toleriert werden. Ein Arztbesuch kann Aufschluss über deren Gründe geben und Abhilfe schaffen, was mit einer Erhöhung der Lebensqualität einhergeht.

Symptome: Schweißausbrüche

Bei psychisch bedingtem Herzrasen treten dabei oftmals Schweißausbrüche auf, was auf eine sehr starke psychische Anspannung und Erregung hindeutet. Dies alles können zum Beispiel Symptome von Angst, starker Aufregung oder Panikattacken sein. Schweißausbrüche können aber auch bei Herzrasen anderer Ursachen auftreten. Sie sind auch dabei ein Zeichen dafür, dass sich der Körper in einer Ausnahmesituation befindet und nicht im guten Einklang steht.

Grund für die Schweißausbrüche beim Herzrasen ist eine vermehrte Aktivität des Sympathikus, der den Körper in Alarmbereitschaft versetzt.

Treten Schweißausbrüche und Herzrasen auf, ist dies meistens sehr beunruhigend für die betroffenen Patienten aber auch für das Umfeld, da das vermehrte Schwitzen auch von außen wahrgenommen werden kann und im Allgemeinen mit einer gewissen Nervosität auch beim Außenstehenden einhergeht.

Symptome: Kopfschmerzen

Leidet ein Patient an Herzrasen treten nicht selten begleitend Kopfschmerzen auf, die außerdem von Schwindelgefühlen begleitet sein können. Auch ein Ohrensausen kann dabei auftreten. Dies ist oft der Fall, wenn die Patienten an einer starken Hypertonie, also Bluthochdruck leiden. Das Blut wird dann mit einem solch hohen Druck durch die Gefäße gepumpt, dass es im Ohr gehört wird, die Kopfschmerzen resultieren auch aus dem hohen Druck auf die Gefäße.
Mitunter treten Herzrasen und Kopfschmerzen anfallsartig auf, die Symptome halten dann einige Minuten bis Stunden an, bis sie wieder abklingen.

Bei solchen Beschwerden sollte auf jeden Fall nach der Ursache gesucht werden, damit sie behandelt werden kann. Zum einen ist es möglich, dass zum Beispiel ein nicht entdeckter Bluthochdruck oder eine andere Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems besteht, die behandelt werden muss, zum anderen sind Kopfschmerzen und Herzrasen Symptome, die als sehr störend oder sogar beängstigend empfunden werden können.

Es sollte auch bedacht werden, dass Herzrasen und Kopfschmerzen bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit wie der Laktoseintoleranz auftreten können, auch Nebenwirkungen von Medikamenten können solche Symptome verursachen.

Symptome: Herzstechen

Als Herzstechen wird ein stechender Schmerz in der linken Brust bezeichnet. Obwohl das Herz selbst nicht schmerzsensibel ist, kann bei einem krankhaften Prozess des Herzens ein Schmerz von unserem Nervensystem auf die linke Brust projiziert werden, sodass man das Gefühl hat, das Herz selbst ist schmerzhaft.
Viele Patienten haben oftmals in Ruhe das Gefühl eines Herzstechens, dies sind oftmals nur Verspannungen oder Blockaden im Bereich des Brustkorbs. Tritt das Herzstechen mit einem Herzrasen auf, kann dies auf eine Herzerkrankung hindeuten und sollte ärztlich abgeklärt werden. Vor allem Herzstechen und Herzrasen bei Belastung ist ein Zeichen dafür, dass das Herz nicht richtig arbeitet und mit der Belastung überfordert ist.

Herzstechen tritt auch beim Herzinfarkt auf und ist dann ein Signal dafür, dass der Herzmuskel nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Dies kann bei einer koronaren Herzkrankheit auch im Alltag häufiger der Fall sein, wobei das Herzstechen unter Umständen mit Herzrasen bei körperlichen Belastungen auftritt. Die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel versorgen, sind dann unter Umständen so weit verengt, dass eine gute Sauerstoffversorgung der Muskelzellen nicht mehr gewährleistet ist und der Patient bei körperlichen Belastungen einen Sauerstoffmangel in seinem Herzen erleidet.
Selbstredend kann bei einer solchen Problematik auch die Pumpleistung der Herzkammer schnell stark eingeschränkt sein, weswegen das Herzrasen als Mechanismus der Kompensation auftritt. Das Herz versucht, durch schnelleres Pumpen die mangelnde Pumpleistung auszugleichen.

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Herzrasen während der Schwangerschaft

Während einer Schwangerschaft ist der Körper der schwangeren Frau einer außergewöhnlichen Belastung ausgesetzt. Ihr Herz-Kreislauf-System muss plötzlich zwei Körper versorgen. Dies geht oftmals mit spürbaren Veränderungen einher, so klagen viele Schwangere über Herzrasen und einen erhöhten Puls.
Zu Grunde liegt dem oftmals die Tatsache, dass das Herz mehr Blut durch den Körper pumpen muss. Dies schafft es dadurch, dass es zum einen kräftiger schlägt, also mehr Blut pro Herzschlag in den Kreislauf pumpt, zum anderen muss sich aber auch die Schlagfrequenz erhöhen, um die benötigte Leistung zu schaffen, dies wird als Herzrasen wahrgenommen und ist in der Regel harmlos und nicht krankhaft, solange begleitend keine Herzrhythmusstörungen auftreten, dies kann zum Beispiel durch ein EKG ausgeschlossen werden.
Oftmals wird der schnelle Herzschlag der Schwangeren bei Stress oder anderen Belastungen zusätzlich erhöht, sodass erst in solchen Situationen ein störendes Herzrasen auftritt.

Bei einer weit fortgeschrittenen Schwangerschaft kann ein Herzrasen auftreten, wenn sich die Frau in Rückenlage befindet. Dies kann ein Symptom des Vena-Cava-Kompressionssyndroms sein. Hierbei wird die Vena Cava, auch Hohlvene, durch die Gewichtslast von Gebährmutter und Kind abgedrückt. Da die Vena Cava das Blut aus dem Körper wieder zum Herzen bringt, geht dieser Zustand mit erheblichen Kreislaufproblemen und Herzrasen einher und ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild. Prophylaktisch ist es am einfachsten, wenn ein langes Liegen in Rückenlage vermieden wird.

Viele weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Herzrasen in der Schwangerschaft

Ursache von Herzrasen

Ursache von einem Herzrasen sind angeborene Anomalien des Reizleitungssystem des Herzens. Voraussetzung ist das Bestehen von zwei von einander isolierten elektrischen Leitungsbahnen zwischen Vorhof und Kammer. Normalerweise ist die einzige Verbindung der AV-Knoten.
Entweder gibt es also ein zusätzliches Leitungsbündel (Kent-Bündel) oder der AV-Knoten selbst ist quasi in der Mitte gespalten und führt zwei isolierte Leitungsbahnen. In der Regel unterscheiden sich die Leitungsbahnen in der Geschwindigkeit, mit der sie die Potentiale des Sinus-Knotens leiten können (die eine ist langsamer, die andere schneller).
Dadurch können Erregungen kreisen, d.h. die von der schnelleren Bahn geleiteten Potentiale fallen quasi rückwärts in das langsamere Bündel ein und wandern in die falsche Richtung zurück zum AV-Knoten, wo sie wieder über das schnellere Bündel weiter geleitet werden.


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Ursache: Nachts

Ursachen für ein nachts auftretendes Herzrasen gibt es zahlreiche. Zum einen kann eine Erkrankung des Herzens zu nächtlichem Herzrasen führen. Zum anderen kann auch eine Überfunktion der Schildddrüse, der Konsum von Alkohol oder ein Alkoholentzug bei Abhängigen mit Herzrasen nachts einhergehen. Zu den häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren zählt durch Hormonveränderungen verursachtes Herzrasen, welches häufig nachts auftritt. Oft geht das Herzrasen mit den bei etwa 70% der Frauen auftretenden Hitzewallungen einher. In der Regel beginnen die Hitzewallungen durch Unwohlsein oder leichte Kopfschmerzen. Anschließend bereitet sich eine Hitzewelle über den Körper aus, es kommt zur Rötung des Gesichts und zu einem Schweißausbruch. Oft kommt es gleichzeitig zu starkem Herzklopfen oder Herzrasen. Lässt der Schweißausbruch nach, frösteln die meisten betroffenen. Ein solcher Anfall dauert meist wenige Minuten an, wenn er vorbei ist, lässt üblicherweise auch das Herzrasen wieder nach. Eine weitere Ursache für nachts auftretendes Herzrasen kann eine Panikattacke sein. Dabei erwacht der Betroffene, oftmals treten neben dem Herzrasen Zittern oder Atemprobleme auf. Von nachts auftretenden Panikattacken sind häufig jüngere Menschen betroffen. Häufig weisen sie auf Sorgen und Überforderung hin.

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Ursache: Schilddrüse

Die Aufgabe der Schilddrüse ist die Produktion der jodhaltigen Schilddrüsenhormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Diese stimulieren den Energiestoffwechsel in fast alle Zellen des menschlichen Körpers. Am Herzen wirkt die Schilddrüse auf die Herzfrequenz sowie auf die Kraft und die Leistung des Herzens. Bei einer regelrechten Hormonproduktion der Schilddrüse wird ihre Wirkung nicht wahrgenommen, erst bei Störungen kommt es zur Wahrnehmung ihrer Wirkungen. Während Unterproduktionen ebenfalls oftmals längere Zeit unbemerkt bleiben, führt eine Überproduktion der Schilddrüsenhormone oft schnell zu Symptomen. Neben einem allgemeinen Unruhegefühl ist Herzrasen eine typische Äußerung von Schilddrüsenüberfunktionen. Bei generell gesunden Menschen ist dieses Herzrasen oft wenig problematisch, sollte aber dennoch mit dem Arzt besprochen werden. Bei älteren und vor allem herzkranken Menschen kann eine Überfunktion der Schilddrüse zu schwerwiegenden Problemen von Herzrhythmus und –frequenz führen und sogar lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Behandelt werden sollte prinzipiell die Ursache, also die Funktionsstörung der Schilddrüse.

Ursache: Alkohol

Sowohl dauerhaft vermehrter Alkoholkonsum als auch einzelne Alkoholexzesse gehen mit einem erhöhten Risiko für Herzrhythmusstörungen wie Herzrasen einher. Erklärt wird dies zum einen dadurch, dass der Alkohol vermutlich eine direkte Wirkung auf das Reizleitungssystem hat, welches die Geschwindigkeit des Herschlages steuert, besitzt. Zum anderen wirkt der Alkohol aktivierend auf das sympathische Nervensystem, welches zu einer Steigerung der Herzfrequenz führt. Dauerhaft übermäßiger Alkoholkonsum führt zudem zur Entwicklung von Bluthochdruck und Herzschwäche, welche ebenfalls dann zu Herzrhythmusstörungen führen und so mit Herzrasen einhergehen können. Nicht nur zu viel Alkohol kann zu Herzrasen führen. Bei alkoholabhängigen Personen kann auch der Entzug mit Herzrasen einhergehen. Aus diesem Grund sollte ein Alkoholentzug stets in Absprache mit einem Arzt und bestenfalls im Krankenhaus erfolgen.

Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: Herzrasen nach Alkohol

Ursache: Stress

Das vegetative oder autonome Nervensystem kontrolliert alle Körperfunktionen, welche nicht willentlich gesteuert werden können. Man unterteilt es in das sympathische, das parasympathische und das enterische Nervensystem. Während das enterische Nervensystem das eigene Nervensystem des Magen-Darm-Traktes darstellt, beziehen sich die Aufgaben von Sympathikus und Parasympathikus auf den gesamten Körper. Die beiden wirken antagonistisch, der Sympathikus hat eine aktivierende, der Parasympathikus eine hemmende Wirkung. Dass bei Aufregung, Freude oder einer Stresssituation das Herz auffällig schnell schlägt, ist vermutlich jedem schon mal aufgefallen. Dies ist eine natürliche durch den Sympathikus vermittelte Reaktion des Körpers, welche in der Regel relativ schnell von selbst verschwindet. Dauerhafter Stress hingegen führt zu einer dauerhaften Aktivierung des Sympathikus. Das Herzrasen tritt nicht mehr ausschließlich in besonders anspannenden oder aufregenden Momenten auf, sondern auch in eigentlich ruhigen Phasen oder sogar nachts. Daneben können weitere Beschwerden wie Schwindel oder ein Engegefühl im Bereich des Brustbeins auftreten. Generell sollte diese Form des Herzrasens mit dem Arzt besprochen werden und andere Ursachen für das Herzrasen ausgeschlossen werden. Gilt es als sicher, dass Stress der ursächliche Faktor des Herzrasens ist, so sollte dieser reduziert werden. Helfen kann das regelmäßige Treiben von Sport, aber auch Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training können zur Besserung der Beschwerden beitragen.

Lesen Sie viele weitere Informationen zu diesem Thema unter: Herzrasen durch Stress

Diagnose Tachykardie

Gesichert wird die Diagnose Herzrasen über ein EKG bzw. Langzeit-EKG. Beim klassischen WPW-Syndrom wird im EKG eine sogenannte Delta-Welle sichtbar auch in der symptomfreien Zeit. Ansonsten ist nur im Anfall von Herzrasen eine Diagnose möglich, man sieht dann eine regelmäßige Beschleunigung der Herzfrequenz über 100 Schläge pro Minute mit schmalen QRS-Komplexen.

Therapie

Bei kreislaufstabilen Patienten kann versucht werden die Anfälle durch Eintauchen des Gesichts in kaltes Wasser oder durch einen Valsalva-Pressversuch (tiefe Einatmung und dann mit geschlossenen Mund pressen) zu beenden. Gelingt es damit nicht die Anfälle zu beenden muss eine medikamentöse Therapie begonnen werden. Mittel der Wahl ist hier Adenosin, das eine kurzfristige Blockierung der AV-Leitung auslöst.

Eine Rezidivprophylaxe ist dann sinnvoll, wenn die Tachykardien häufig auftreten und nicht vom Patienten selber z.B. durch ein Valsalva-Pressmanöver beendet werden können, und somit eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität durch die Symptome besteht. Therapie der Wahl ist eine Katheterablation einer der beiden Leitungsbahnen. Bestehen zusätzliche Leitungsbahnen (Kent-Bündel) sollte in jedem Fall eine Katheterablation erfolgen.
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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 29.11.2007 - Letzte Änderung: 19.07.2023