Brustschmerzen

Synonym

Thoraxschmerzen, Brustbeinschmerzen
engl.: chest pains

Definition Brustschmerzen

Unter Brustschmerzen fasst man Schmerzen zusammen, deren Ursache entweder in der Brust entstehen und dort lokalisierbar sind oder in anderen Bereichen des Körpers entstehen und in die Brust einstrahlen.

Epidemiologie/ Häufigkeitsverteilung

Über Brustschmerzen klagen meistens Patientinnen und Patienten des mittleren Lebensalters. Bei Kleinkindern ist der Symptomenkomplex noch nicht vorhanden, während er bei Kinder zwischen 12 und 14 Jahren auf einen Prozentsatz von 1,4% ansteigt. 3,7% der 45-64-jährigen und 2,8 % der über 74-jährigen Patienten klagen über Brustschmerzen. Frauen und Männer leiden etwa gleich häufig darunter, wobei Frauen im späteren Alter über Beschwerden klagen.

Ursachen/ Formen

Brustschmerzen können vom Patienten in ganz unterschiedlicher Form empfunden werden, was die Stärke und den Schmerzcharakter betrifft. So können die Betroffenen z.B. über dumpfe Schmerzen im Bereich der Brust oder über Ziehen in der Brust, schneidende sowie brennende Beschwerden in diesem Bereich klagen. Die Stärke der Beschwerden reicht von leichten, nur in bestimmten Situationen auslösbaren Schmerzen bis zu todesangstauslösenden stärksten Schmerzen, die die Patienten meist vorher noch nie in dieser Form hatten.

Brustschmerzen durch Einnahme der Pille

Bei der Einnahme der Pille kann es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen, zu denen auch Brustschmerzen gehören.
Unter den verschiedensten Verhütungsmitteln gibt es grundlegende Unterschiede – während Kondome auf einem mechanischen Schutzprinzip beruhen, bewirkt die Pille hormonelle Veränderungen bei der Frau, welche eine Befruchtung verhindern.
Je nach Zusammensetzung der Wirkstoffe in der Pille, werden unterschiedliche Hormone beeinflusst. In der zumeist verschriebenen Mikropille, einer Weiterentwicklung der Antibabypille, sind sowohl Gestagene, als auch Östrogene enthalten.
Letztere wirken auf die weibliche Brust. Sie begünstigen die Einlagerung von Fett und Wasser in das Gewebe der Brust. Diese wird somit größer und es kann zu schmerzhaften Spannungen im entsprechenden Bereich der Haut, aber auch innerlich im Gewebe kommen.

Bei allzu starken Nebenwirkungen sollte zusammen mit dem behandelnden Frauenarzt überlegt werden, ob ein Wechsel auf ein anderes Präparat sinnvoll ist. Die Minipille, welche oftmals mit der Mikropille verwechselt wird, enthält beispielsweise keine Östrogene und wirkt nur auf den Gestagenspiegel. Dieser beeinflusst die Konsistenz des Gebärmutterhalsschleims (Zervixschleim) und verhindert somit auf mechanischem Weg das Eindringen von Spermien.
Gestagenen fehlt die entsprechende Wirkung auf die weibliche Brust.

Brustschmerzen durch Nervenschädigung

Als Nervenschmerzen (in der Fachsprache Neuralgien oder neuropathische Schmerzen genannt) werden Schmerzen bezeichnet, welche durch eine Schädigung peripherer Nerven entstehen. Dies kann durch mechanischen Druck, etwa im Zuge eines Bandscheibenvorfalls der Brustwirbelsäule, oder durch Störungen des Stoffwechsels, beispielsweise durch einen Diabetes mellitus entstehen. Auch entzündliche Prozesse, wie sie unter anderem bei der Multiplen Sklerose auftreten, können Nervenschmerzen auslösen. Möglich, wenn auch deutlich seltener, sind zudem Schädigungen durch Strahlung oder Verätzungen.

Dabei können verschiedene Nervenanteile beschädigt werden. Einerseits können die Nervenfasern direkt betroffen sein. Hierbei entsteht aus bisher nicht geklärten Gründen zu Beginn eine Art Taubheitsgefühl im Versorgungsbereich des Nerven, welches später häufig in Schmerzempfinden umschlagen kann.

Eine Schädigung der Markscheide (Myelinscheide), welche den Nerv von umliegendem Gewebe und anderen Nerven isoliert, ist weitaus häufiger. Typischerweise ist diese durch einen plötzlich einschießenden starken (neuralgiformen) Schmerz gekennzeichnet, welcher durch das Überspringen elektrischer Impulse entsteht.

Schlussendlich kann eine Neuralgie, die am Brustkorb auch als Zwischenrippenneuralgie bezeichnet wird, auch durch eine Durchblutungsstörung des Nerven, etwa durch Druck auf den Nerv oder Stoffwechselstörungen entstehen. Dieser verschwindet meist, sobald der mechanische Druck entfernt wird. Dies ist bei neuropathischen Schmerzen im Brustbereich die wohl wahrscheinlichste Ursache.

Die mechanische Reizung der Nerven (in diesem Fall der Rami mammarii der Interkostalnerven) geht hierbei meist auf eine Einklemmung zwischen den Rippen und der dazwischenliegenden Muskeln zurück. Schmerzen können dabei durch Bewegung oder auch durch üblicherweise nicht schmerzhafte Berührungen im durch den Nerven versorgten Hautareal ausgelöst werden.

Eine ursächliche Behandlung ist bei Nervenschmerzen stets die ideale Lösung. Diese ist im Falle von Brustschmerzen aufgrund ihrer oft nicht vollständig zu klärenden Ursache jedoch schwierig. Zur symptomatischen Behandlung können aber eine Reihe von Medikamenten eingesetzt werden. In erster Linie werden hierfür Antidepressiva (z.B. Amitryptilin, Venlafaxin oder Citalopram) verwendet. Ebenfalls effektiv sind Antikonvusiva (z.B. Carbamazepin), welche auch zur Behandlung epileptischer Anfälle verschrieben werden, sowie Opioide. Seit einiger Zeit wird zudem Capsaicin, die Substanz, welche für die Schärfe im Chili verantwortlich ist, in Kombination mit Lokalanästhetika mit guter langanhaltender Wirkung angewendet.

Lesen Sie mehr zu dem Thema unter: Brustschmerzen durch Nerven

Brustschmerzen durch Nervenentzündung

Die Nervenentzündung oder Neuritis stellt eine entzündliche Erkrankung eines (Mononeuritis) oder mehrerer Nerven (in diesem Fall Polyneuritis genannt) dar. Ist die Entzündung an der Nervenwurzel am Abgang des Nerven aus dem Rückenmark lokalisiert, wird von einer Radikulitis (von lat. Radicula, "kleine Wurzel") gesprochen.

Die Ursachen von Nervenentzündungen sind vielfältig. Sehr häufig sind dabei infektiöse Prozesse, vor allem Virus-Infektionen, oder traumatische Ereignisse. Auch toxische oder stoffwechselbedingte Ursachen, etwa im Rahmen eines Diabetes mellitus oder eines Alkoholmissbrauchs, sind nicht selten. Als Ursache kommen weiterhin allergische Hintergründe oder Durchblutungsstörungen in Frage.

Eine Neuritis kennzeichnet sich in vielen Fällen durch eine Lähmung des vom durch den entzündeten Nerven versorgten Muskel aus. Im Falle von Brustschmerzen, welche durch eine Nervenentzündung bedingt sind, sind jedoch eher Taubheitsgefühle und Schmerzen im vom Nerven versorgten Hautareal auffällig. Diese können typischerweise durch normalerweise nicht schmerzhafte Berührungen in diesem Hautareal verursacht werden. Nebenerscheinungen wie Hautrötungen und eine veränderte Schweißsekretion können zusätzlich auftreten.

Ein recht häufiger Verursacher von Nervenentzündungen sind Viren. Speziell bei Brustschmerzen, die durch Nervenentzündungen verursacht werden, ist dabei die Viruserkrankung der Gürtelrose (Herpes zoster) zu nennen. Diese Erkrankung stellt eine erneute Infektion mit dem Windpockenvirus (Varizella-Zoster-Virus) dar, welches seit der ersten Infektion in Nervenknoten verblieben ist. Betroffen sind vor allem ältere Menschen oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.

In mehr als der Hälfte der Fälle sind hiervon die Interkostalnerven betroffen, welche zwischen den Rippen (interkostal) verlaufen und für die Versorgung der Haut über dem Brustkorb verantwortlich sind. Frühsymptome eines Herpes zoster können ein Brennen im Brustkorb und andere unterschiedlich ausgeprägte Schmerzen sein. Hinzukommen können Missempfindungen auf der Haut und Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit und Fieber. In den Tagen darauf treten schließlich die Gürtelrosen-typischen Hauterscheinungen in Form von schmerzhaften Hautbläschen auf. Eine Behandlung erfolgt medikamentös mittels Virustatika.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Nervenentzündung

Brennende Schmerzen

Im Brustkorb befinden sich das Herz, die Lungen, die Speiseröhre und der Magen. Ein brennender Schmerz kann seinen Ursprung in jedem dieser Organe haben.

Informieren Sie sich hier rund über das Thema:

Diagnose

Obwohl Brustschmerzen zahlreiche Ursachen haben können, stellt das Beschwerdebild zunächst eine dringende Notwendigkeit der Ursachenfindung dar, da auch neben den harmlosen Ursachen immer von einer lebensbedrohlichen Ursache ausgegangen werden muss. Jeder Patient mit Brustschmerzen sollte aus diesem Grund ein EKG bekommen, um einen Herzinfarkt auszuschließen. Das Krankengespräch sollte über Beginn, Lokalisation, Dauer und Art des Brustschmerzes sowie über Begleiterkrankungen Aufschluss geben. Danach sollte ein EKG geschrieben und der Patient körperlich untersucht werden. Dazu zählt den Oberkörper des Patienten vollständig zu begutachten, Verletzungen zu erkennen, Herztöne auszukultieren, um evtl. Herzrhythmusstörungen zu finden.
Blutdruckmessungen, um Entgleisungen festzustellen und Beklopfen des Brustbeins mit einem Reflexhammer, um ein Tietze-Syndrom zu diagnostizieren, sollten ebenfalls durchgeführt werden.
Auch kann mit den Fingern der Brustkorb und die Rippen des Patienten beklopft werden, um eine Interkostalneuralgie zu diagnostizieren. Je nachdem, ob die Ursachensuche erfolglos bleibt, sollte dann die Ursache in den Bauchorganen gesucht werden (bedrücken (palpieren) und auskultieren des Bauches). Neben dem EKG sollte auch eine eingehende Blutuntersuchung nicht vergessen werden, in der Entzündungswerte und Herzinfarktenzyme gemessen werden. Kommt man zu keinem Ergebnis, kann man in Betracht ziehen, den Patienten nochmals einer eingehenden kardiologischen Untersuchung mit Herzecho und Belastungs-EKG zuzuführen. Psychosomatische Aspekte sollte man erst nach dem kompletten Ausschluss einer organischen Beteiligung in Betracht ziehen. Bei Brustschmerzen, die eine absolute notfällige Situation darstellen, muss der Patient nach einem EKG und Sofortmedikation direkt ins Krankenhaus mit einem Notarztwagen verbracht werden.

Linksseitige Brustschmerzen

Bei einseitiger Schmerzlage auf der linken Seite der Brust sind einige Ursachen wahrscheinlicher als andere.
So liegt das Herz zwar etwa in der Körpermitte, tendiert aber eher auf die linke Hälfte des Brustkorbs. Deshalb werden Schmerzen, die das Herz betreffen (siehe: Herzschmerzen) auch auf jener Seite gehäuft wahrgenommen, seien sie ischämischer (blutunterversorgt bei Herzinfarkt) oder entzündlicher Herkunft. Ein Herzinfarkt macht sich meist durch Schmerzen hinter dem Brustbein, jedoch möglicherweise auch nur durch ein Druckgefühl auf der Brust oder durch ein Ziehen in der linken Brust, bemerkbar. Weiterhin liegt der Magen auf der linken Seite des Körpers. Da dieser bei diversen Erkrankungen Schmerzen in den Brustkorb projizieren kann, geschieht dies eher linksseitig oder mittig. (Siehe: Bauchschmerzen links)

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schmerzen in der Herzgegend oder Herzschmerzen

Auch eine einseitige Organerkrankung kann die Ursache für den Brustschmerz sein (siehe: Brustschmerzen durch Brustkorborgane). Bei Erkrankungen der Lunge, besteht die Möglichkeit, dass nur ein Lungenflügel betroffen ist, während der andere vorerst gesund bleibt. Nicht nur bei Entzündungen kann dies der Fall sein, auch bei anderen Veränderungen. Bei starken entzündlichen Prozessen im Lungengewebe, die nicht therapiert oder nicht unter Kontrolle gebracht werden können, kann sich der Infekt bis auf das Rippenfell – die Pleura – ausbreiten und eine schmerzhafte Pleuritis auslösen.
Die Pleura besteht aus zwei Schichten – einer, die der Lunge direkt aufliegt und einer, die dem Brustkorb von Innen anliegt – zwischen denen ein Spalt mit Flüssigkeit besteht. Dieser hat die Funktion, die Lunge im ausgefalteten Zustand zu halten, was mit Hilfe von Unterdruck im Spalt bewerkstelligt wird.

Bei einer Pleuritis, die auch einseitig bestehen kann, schmerzt jeder Atemzug. schreitet diese weiter voran, so kann es zu Rissen im Lungengewebe kommen, wodurch der Unterdruck entweicht und die Lunge in sich zusammenfällt (kollabiert) – es entsteht ein Pneumothorax, der neben Atemnot Schmerzen auf der entsprechenden Seite auslösen kann.

Bei Frauen kann eine linksseitige Erkrankung der Mamma Brustschmerzen auslösen. Muskuläre oder knöcherne Veränderungen oder Verletzungen können ebenfalls nur links auftreten. Eine Zerrung oder Risse in der Brustmuskulatur nach übermäßigem Training oder schwerer harter Arbeit sind eher männliche Probleme, da diese öfter Kraftsport betreiben.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Linksseitige Brustschmerzen

Therapie

Die Therapie der Brustschmerzen richtet sich ganz nach der auslösenden Ursache (siehe entsprechende Krankheitsbilder). Bei muskulös oder skelettbedingten Ursachen kann eine Medikation mit schmerzlindernden oder entkrampfenden Medikamenten erfolgen (z.B Ibuprofen).

Psychogene Ursachen sollte durch eine Weiterbehandlung eines niedergelassenen Facharzt für Psychiatrie erfolgen.

Wann können Brustschmerzen auftreten?

Brustschmerzen beim Atmen

Brustschmerzen die beim Atmen auftreten können von der Lunge, vom Rippenfell, von den umliegenden Muskel- und Knochenstrukturen oder aber von Nerven herrühren.
Bei vielen entzündlichen Atemwegserkrankungen kommt es zu Schmerzen bei der Atmung. Meist beschränken sich diese auf ein unangenehm ziehendes Gefühl bei tiefer Ein- und Ausatmung, jedoch kann starker Husten ebenfalls Schmerzen hervorrufen (siehe: Schmerzen beim Husten).
Eine Lungenentzündung an sich verursacht in der Regel keine Schmerzen.

Wird sie jedoch nicht behandelt und breitet sie sich eventuell weiter aus. So kann es passieren, dass das Rippenfell, die Pleura, ebenfalls befallen wird. Die Pleura umgibt mit einer Schicht die gesamte Lunge und liegt mit ihrer anderen Schicht dem Brustkorb von innen auf.
Zwischen den Schichten befindet sich der Pleuraspalt, der mit Pleuraflüssigkeit gefüllt ist, und dafür sorgt, dass sich die Lunge bei der Atembewegung aufzieht. Bei einer starken Lungenentzündung kann sich das Rippenfell ebenfalls entzünden und es kommt zu einer schmerzhaften Pleuritis (Rippenfellentzündung).
Bei jedem Atemzug wird das entzündete Gewebe abermals gereizt und ruft Schmerzen hervor. Auch Muskeln können sich entzünden. Geschieht dies bei Anteilen der Atemmuskulatur, zum Beispiel der Zwischenrippenmuskeln, führt die Entzündung zu einer schmerzhaften Atmung.

Das Lungengewebe kann, samt der Pleura, bei Entzündungen oder durch traumatische Einwirkung (Unfall etc.) reißen. Der Unterdruck im Pleuraspalt, welcher die Lunge sonst aufhält, geht verloren und sie kollabiert (fällt zusammen und kann nicht mehr zur Atmung benutzt werden). Dabei treten plötzlich stechende und teilweise von der Atmung abhängige Schmerzen auf. Eine weitere traumatische Veränderung kann ein Rippenbruch sein.
Auch dieser kann Brustschmerzen beim Atmen verursachen: einerseits durch das geschädigte Gewebe mit Nervenkontakt, andererseits durch das Einstechen von Knochenfragmenten in das umliegende Gewebe oder die Lunge.

Eine Interkostalneuralgie (Interkostal = Zwischen den Rippen; Neuralgie= Nervenschmerzen) kann auch der Grund für Brustschmerzen während des Atmens sein. Die Ursachen für eine solche Neuralgie sind umstritten und nicht immer kann eine plausible Erklärung gefunden werden. Die Interkostalnerven, welche zwischen den Rippen verlaufen sind überempfindlich und reagieren bei jeder Bewegung mit Schmerz – also auch beim Atmen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Brustschmerzen durch Nerven

Brustschmerzen während der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft bedeutet für jede werdende Mutter einen Wandel.

Der Körper versucht sich bestmöglich auf die Versorgung eines heranwachsenden Menschen im Mutterleib vorzubereiten. Ebenfalls kommt es zu Veränderungen, die die Ernährung nach der Entbindung gewerkstelligen sollen.
Eine prinzipiell mit Brustschmerzen assoziierte Herz-Gefäßsystem-Erkrankung tritt zwar auf – die Schwangerschaftshypertonie – führt jedoch nicht zu Brustschmerzen. Es besteht die Gefahr, dass sich durch die enorme Umstellung des weiblichen Körpers Asthma bronchiale ausbildet. Besonders Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft erkrankt waren, sind diesbezüglich anfällig. Beim Asthma bronchiale verengen sich die luftführenden Wege in der Lunge und es kann bei einem Anfall zu Atemnot kommen. Damit zusammenhängend wird von Betroffenen oft ein Brustschmerz beschrieben.

Das Risiko, an einem Gallensteinleiden zu erkranken ist in der Schwangerschaft erhöht. Dabei legt sich ein Gallenstein, der unterschiedlich groß sein kann, in den Gallengang. Daraufhin krampft die Muskulatur, die jenen umgibt, was zur sogenannten Gallenkolik führt, einem kampfartigen extrem starken Schmerz. Die Gallenblase und der Gallengang liegen zwar in der Bauchhöhle, können aber dennoch die Schmerzen durch die örtliche Nähe zum Brustkorb in diesen projizieren.

Vorgänge in der weiblichen Brust (Mamma) können ebenfalls Brustschmerzen auslösen. Im Rahmen der Schwangerschaft kommt es zur Neueinstellung der Hormonspiegel. Dadurch wird der Aufbau der Mutterbrust beeinflusst.
Die Milchdrüsen werden weiter ausgebildet und stellen sich auf die zukünftige Produktion ein. Das Gewebe wird dadurch strapaziert – es kann zu Spannungsgefühlen de Haut und zu Druckempfindlichkeit kommen.

Eine andere Möglichkeit, woher Brustschmerzen stammen können, ist eine Entzündung der Brustdrüsen. Diese entsteht zwar erst nach der Geburt, wird jedoch durch den Akt des Stillens verursacht. Der Säugling überträgt beim Trinken Bakterien auf die Brustwarze, welche einwandern und die Brustdrüsenentzündung auslösen – die Mastitis puerperalis.

Lesen Sie mehr zum Thema: Brustschmerzen während der Schwangerschaft

Brustschmerzen während und nach dem Eisprung

Der Eisprung (Ovulation) steht zeitlich im Mittelpunkt des weiblichen Zyklus.
Vor dem Eisprung, in der periovulatorischen Phase, steigt der Spiegel an Östrogen im Blut der Frau immer weiter an. Dies führt nicht nur zu Reifung der Eizelle, sondern hat auch eine Wirkung auf die weibliche Brust.

Das Östrogen hat kurz vor beziehungsweise während des Eisprungs seinen höchsten Punkt erreicht und somit die stärkste Wirkung auf das Brustgewebe. In diesem wird durch das Hormon die Einlagerung von Fettgewebe und Wasser gefördert, wodurch die Haut über der Brust gespannt und die Brust schmerzhaft werden kann. Nach der Ovulation sinkt der Östrogenspiegel zwar stark ab, steigt aber nach kurzer Zeit wieder leicht und kontinuierlich an.
Auch dieser zweite Anstieg kann die ebenso beschriebene Wirkung auf das Brustgewebe haben. Die Brustschmerzen können selbstverständlich auch zyklusunabhängig sein und trotzdem während oder nach dem Eisprung auftreten. Dabei wird allerdings von den meisten Frauen wahrgenommen, dass die Ursache der Schmerzen anderer Herkunft ist.

Lesen Sie mehr zum Thema: Brustschmerzen beim Eisprung

Brustschmerzen beim Stillen

Die weibliche Brust kann sowohl während als auch nach dem Stillvorgang schmerzen. Die Brustschmerzen rühren dabei von verschiedenen Ursachen her. Manche Frauen sind an der Brust empfindlicher als andere. Das Saugen des Babys kann als sehr schmerzvoll empfunden werden. Wenn der Säugling relativ früh Zähne bekommt, kann es zu Brustschmerzen durch das ungewollte Beißen kommen.

Ein Milchstau wird von vielen Müttern gefürchtet, da dieser sehr schmerzhaft ist und die Angst besteht das Kind nicht mehr weiter Stillen zu können. Aufgrund guter Behandlungsmöglichkeiten ist die Prognose jedoch sehr gut. Bei einem Milchstau kommt es zur Anstauung im Drüsengewebe produzierter Muttermilch, weil die bereits vorhandene Flüssigkeit nicht abgelaufen ist oder nicht ablaufen konnte. Die Brust wird in Folge dessen hart und schmerzhaft.

Auch eine Entzündung der Brustdrüsen kann zu Schmerzen der selbigen führen. Dabei überträgt das Baby beim Trinkvorgang Krankheitserreger auf die Brustwarze. Diese wandern dort ein und etablieren sich – es komm zu einer Mastitis puerperalis, einer Brustdrüsenentzündung.

Lesen Sie mehr zum Thema: Schmerzen beim Stillen

Unterscheidung Mann und Frau

Brustschmerzen beim Mann

Die Ursachen von Brustschmerzen beim Mann können vielfältig sein.
Die wohl weitverbreitetste Angst, die mit Brustschmerzen in Verbindung steht, ist die, einen Herzinfarkt zu erleiden. Im Gegensatz zu vielen Frauen stellt sich dieser bei Männern in seiner Symptomatik oftmals wie im Lehrbuch dar:

starke Schmerzen in der Brust und die nach und nach in Arm zu wandern scheinen. Es gibt jedoch auch Ausnahmen. Nicht immer muss sich der Verschluss eines Herzkranzgefäßes in dieser Art darstellen. Auch Übelkeit, Bauch- oder Rückenschmerzen sind in manchen Fällen Folge eines Infarktes.

Neben einem Herzproblem muss an andere Organe im Brustkorb gedacht werden. Die Lunge ist dabei eine wichtige Komponente, die durch diverse Erkrankungen Brustschmerzen auslösen kann.
Dabei spielen Entzündungen eine wichtige Rolle. Bei einer Entzündung im Atemapparat kann es ebenso zu Schmerzen kommen, wie durch Erkrankung des umliegenden Gewebes – der Pleura und der Atemmuskulatur. Auch ein bösartiger Tumor löst häufiger bei Männern Schmerzen in der Brust aus. Der Zusammenhang besteht darin, dass das männliche Geschlecht im Durchschnitt einen höheren Tabakkonsum zu verzeichnen hat, als die Frauen. Da Tabakrauchen unmittelbar mit Lungenkrebs zusammenhängt, kann bei Männern eher ein schmerzhaftes Bronchialkarzinom entstehen.

Weiterhin muss das Verdauungssystem als möglicher Auslöser von Brustschmerzen betrachtet werden. Dieses liegt zwar zum Großteil nicht im Brustkorb, kann dort aber dennoch Schmerzen verursachen. Die Speiseröhre (Ösophagus) zieht sich durch den gesamten Brustkorb vom Rachen bis zum Magen. Er kann sowohl bei Kleinigkeiten wie Sodbrennen, als auch bei bösartigen Erkrankungen wie einem Ösophagustumor Schmerzen verursachen. Letztere Ursache und wie sie sich symptomatisch präsentiert, hängt von Lage und Größe des Krebsgeschwürs ab. Wie in fast allen Organen, kann auch eine Entzündung zu Schmerzen beim Schlucken und damit in der Brust führen. Weitere Organe des Verdauungssystems liegen zwar in der Bauchhöhle, können jedoch durch ihre Lage Schmerzen in die Brust projizieren. So ist es zum Beispiel der Fall bei einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis). Die Pankreatitis tritt gehäuft bei chronischem Alkoholabusus auf, was ebenso wie das Rauchen eine männliche Domäne darstellt.

Männer betreiben, häufiger als Frauen, Kraftsport oder Arbeiten in einem körperlich anstrengenden Beruf. Dabei kann es zu Schäden der Muskulatur kommen. Diese reichen vom klassischen „Muskelkater“ nach dem Training bis zu Muskelbündelrissen, die eine lange Phase der Schonung nach sich ziehen. Ebenso sind Männer häufiger in Unfälle verwickelt, bei denen es zu Knochenschäden und damit zu Brustschmerzen kommen kann.

Lesen Sie mehr zum Thema: Brustschmerzen beim Mann

Brustschmerzen bei der Frau

Viele Ursachen von Brustschmerzen unterscheiden sich nicht zwischen den Geschlechtern. Eine Organerkrankung, Muskel- oder Skelettschäden können sowohl bei der Frau, als auch beim Mann auftreten.
Zu differenzieren ist jedoch die weibliche Brust. Viele Krankheiten, die sie betreffen lösen ganz spezifisch bei der Frau Brustschmerzen aus.
Ein diffuser Thoraxschmerz im Brustkorb kann nicht einfach einer Ursache zugeschrieben werde. Schmerzt jedoch die weibliche Brust (Mamma), so ist es für die betroffene Frau oftmals ein Leichtes den Ursprung zu lokalisieren. (Siehe: Brustschmerzen der Frau)

In fast jedem Gewebe des Körpers können entzündliche Prozesse stattfinden, so auch in der Mamma (weiblichen Brust). Einen besonders großen Anteil daran bildet die Entzündung der Brustdrüsen. Man unterscheidet dabei nach Umstand des Auftretens.
Die Mastitis puerperalis tritt kurz nach der Geburt auf und hängt mit dem Stillvorgang zusammen. Die nicht-puerperale Form kann auch andere Frauen betreffen. Es wird vermutet, dass die Entzündung durch Stress, hygienische Defizite und diverse andere Ursachen ausgelöst werden kann.
Brustschmerzen können im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus stehen.
Eine Mastodynie beschreibt einen zyklusabhängigen Schmerz der weiblichen Brust (siehe: Brustschmerzen beim Eisprung), welcher mit einem Ungleichgewicht der verschiedenen Hormone zu tun hat.
Die zyklusunabhängige Form ist die Mastalgie. Beide Formen können bei allen Frauen auftreten und sind zumeist natürlich und ungefährlich. Sollten zusätzlich Verhärtungen des Brustgewebes auftreten, könnte eine behandlungsbedürftige Mastopathie bestehen. Im Allgemeinen besteht unter Frauen allseits die Angst eines Mammakarzinoms – Brustkrebs, die häufigste Krebserkrankung unter Frauen.
In den seltensten Fällen geht jedoch ein bösartiger Tumor in der Mamma mit Brustschmerzen einher, was die Wahrscheinlichkeit seines Vorliegens bei schmerzhafter Brust senkt. Zusätzlich zu der schmerzverursachenden Veränderung kann selbstverständlich ein Tumor vorliegen. Bei der Untersuchung der Schmerzherkunft kann die Brust diesbezüglich abgetastet werden.

Neben dem umfassenden Kapitel der weiblichen Brust, können bei Frauen selbstverständlich auch andere Erkrankungen auftreten. Die Angst vieler Männer, einen Herzinfarkt zu erleiden, teilen anteilig weniger Frauen.
Dies hängt damit zusammen, dass sie durchschnittlich seltener und erst später einen solchen erleiden. Die Symptomatik stellt sich jedoch unter den Geschlechtern meist verschieden dar. Während Männer häufig einen vernichtenden Brust- und Armschmerz, sowie Luftnot verspüren, wirft ein Infarkt bei Frauen oftmals Fragen auf. Bauchschmerzen, Schmerzen im Rücken oder Nacken und Halsschmerzen sind die Symptome eines Verschlusses der Herzkranzgefäße bei der Frau. Auch können Übelkeit und ein Erschöpfungsgefühl auftreten. Brustschmerzen bleiben in vielen Fällen aus, weshalb ein Infarkt bei Frauen im Schnitt zu spät erkannt wird und die Patientinnen sterben.

Die Lunge ist ein weiterer Ursprungsort von Brustschmerzen. Die Schmerzen hängen dabei meist mit einem Infekt und einer folgenden Entzündung von Gewebe des Atemapparats zusammen. Weiterhin können Entzündungen anderer Organe oder Anteile im Brustkorb zu Schmerzen führen, wie eine Pleuritis (Rippenfellentzündung) oder eine Ösophagitis (Speiseröhrenentzündung). Auch Bauchorgane projizieren hin und wieder den dort entstehenden Schmerz in den Brustkorb. Wichtig sind dabei der Magen, die Bauchspeicheldrüse und die Gallengänge.

Muskel- oder Knochenverletzungen sowie Skelettveränderungen, die Brustschmerzen auslösen können, treten häufiger bei Männer auf, da diese ihren Bewegungsapparat vermehrt überfordern. Dabei spielt harte körperliche Arbeit und Krafttraining eine große Rolle – beides eher männliche Domänen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Brustschmerzen der Frau

Prognose

Je nach verursachendem Krankheitsbild ist von einer unterschiedlichen Prognose der Heilung auszugehen. Die ungefährlichsten Brustschmerzen werden sicherlich durch Krankheitsbilder der Muskulatur und des Skeletts verursacht und können durch Schmerzmedikation oder Physiotherapie normalerweise komplett geheilt werden. Auch bei Beteiligungen von Herz- und Kreislauferkrankungen, die Brustschmerzen verursachen, ist heutzutage eine sehr gute Prognose zu verzeichnen.

Zusammenfassung

Brustschmerzen stellen ein häufiges Beschwerdebild dar, das sowohl harmlose als auch lebensgefährliche Ursachen haben kann. Man sollte also bei Patienten immer auch eine gefährliche Situation vermuten.

Die bekannteste Ursache von Brustschmerzen stellt, auch nach landläufiger Meinung, der Herzinfarkt dar, der mit Vernichtungsschmerzen, vorher noch die dagewesenen Ausmaß, mit Ziehen in den linken Arm, in den Oberbauch und in den Unterkiefer beschrieben wird. Die Patienten haben Todesangst, schwitzen und sind luftnötig. Eine sofortige Krankenhauseinweisung ist dringend notwendig.
Eine Vorstufe des Herzinfarktes stellt der Angina Pectoris Anfall (eine Verengung der Gefäße des Herzens) dar, der in stabile Verlaufsform (nur in Bewegung) und instabile Verlaufsform (in Bewegung und Ruhe) eingeteilt wird. Die instabile Angina Pectoris stellt ebenfalls einen absoluten Notfall dar, da davon auszugehen ist, dass ein Herzinfarkt droht. Auch hier ist eine sofortige kardiologische Kontrolle notwendig. Neben dem Herzen können aber noch andere Organe des Brustkorbes Brustschmerzen verursachen. Ein Einriss der Hauptschlagader (Aorta) führt zu plötzlichen, sehr starken zum Teil auch in den Rücken ausstrahlenden Schmerzen. Plötzlich eintretende, starke und atmungsabhängige Schmerzen, die mit starker Atemnot einhergehen deuten auf eine Lungenembolie hin. Entzündungen des Rippenfells führen ebenfalls zu atemabhängigen reißenden und ziehenden Brustschmerzen. Eine Entzündung des Herzbeutels, die meisten viral bedingt ist, kann ebenfalls starke Brustschmerzen hervorrufen, geht aber in der Regel mit hohem Fieber einher. Überdehnungen und Zerrungen der Brustkorbwand (Interkostalneuralgie) oder entzündliche Knorperlveränderungen zwischen Rippen und Brustbein (Tietze-Syndrom) können auch Brustschmerzen hervorrufen, die aber meistens durch entsprechende Bewegungen provozierbar und linderbar sind. Auch orthopädische Erkrankung, wie die Bechterew Erkrankung oder die Hühnerbrust, können zum Teil sehr starke Brustschmerzen auslösen.

Einrisse der Speiseröhre durch Alkoholismus und häufiges Erbrechen können genauso Brustschmerzen hervorrufen, wie Entzündungen der Gallenblase oder der Bauchspeicheldrüse, blähende Darmsituationen oder rückfließender Magensaft (Reflux). Sind keine organischen Ursachen von Brustschmerzen zu finden, muss man von einer psychosomatischen Form ausgehen. Nach Trauersituationen oder während Krisensituationen können Patienten Brustschmerzen ohne organische Ursache empfinden. Aber auch bei psychiatrischen Krankheitsbilder, wie der Herzneurose, Depression, Psychose und der Hypochondrie, sollten die Patienten einem Facharzt für Psychiatrie überwiesen werden.

Bei Kindern kommt es im Alter zwischen 12 und 14 Jahren öfters zu Brustschmerzen, deren Ursache aber in den meisten Fällen nicht in Organen liegt. Die Ursache liegt oft in Dehnungen der Brustwand, Interkostalneuralgien oder hormonelle Einflüsse. Eine Behandlung ist meistens nicht notwendig.

Frauen und Männer sind gleich häufig von Brustschmerzen betroffen, wobei Frauen statistisch im höheren Alter unter den Beschwerden leiden. Der Häufigkeitsgipfel liegt zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr.

Der Arzt sollte zur Diagnosestellung immer zunächst eine lebensgefährliche Ursache, wie den Herzinfarkt oder die Lungenembolie ausschließen. Jeder Patienten mit Brustschmerzen sollte deshalb ein EKG und evtl. ein Blutbild angefertigt bekommen, auf dem Herzinfarkt und Lungenembolie oft gesehen werden können. Findet man keine Ursache, sollten die Bauchorgane, Gefäße und Skelett untersucht werden. Mit einem Reflexhammer kann der Arzt die Empfindlichkeit der Knorpelknochengrenzen (Tietze- Syndrom) untersuchen, durch Beklopfen der Brustwand, kann er Interkostalneuralgien feststellen. Wichtig ist, dass Patienten, deren Gesamtsituation notfallmäßig wird, sofort in die Klinik verlegt werden müssen und lediglich die allgemeine Erstversorgung in der Praxis erhalten sollten. Nach Ausschluss gefährlicher herzkreislaufbedingten Brustschmerzen kann, mit etwas mehr Ruhe, nach weiteren Ursachen gesucht werden. Findet der Arzt keine organischen Ursachen, auch nachdem er das Herz durch Belastungs-EKG und Ultraschall untersucht hat, sollte von einer psychosomatischen Ursache als Grund ausgegangen und entprechend den Patienten beruhigt und abgewartet werden oder bei zu hohem Leidensdruck einen Facharzt für Psychiatrie hinzugezogen werden.

Prognostisch muss man die jeweilige Brustschmerzen verursachende Erkrankung betrachten. Sicherlich haben die verspannenden Ursachen die besten Prognosen und stellen die ungefährlichste Ursache dar. Zwar sind die anderen Ursachen auch in der Regel behandelbar, aber meist von einer monatelangen oder lebenslangen Therapie gefolgt und müssen nicht selten operativ behoben werden. Eine relativ schlechte Prognose haben Brustschmerzen, die auf psychosomatische Ursachen zurückzuführen sind. Das liegt daran, dass der Grund, die Ursache und der Entstehungsmechanismus nicht genau bekannt ist und deshalb zunächst nicht zielgerichtet behandelt werden kann.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.09.2010 - Letzte Änderung: 12.01.2023