Schmerzen

Definition

Schmerzen sind komplexe Sinnesempfindungen. Sie entstehen durch die Aktivierung von Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren). Diese befinden sich in allen schmerzempfindlichen Geweben und werden bei (potenzieller) Gewebsschädigung aktiviert. Sie leiten die Information dann über das Rückenmark ins Gehirn weiter. Dort wird die Information verarbeitet und als Schmerz wahrgenommen. Meistens sind Schmerzen Symptome, die im Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen oder bei Verletzungen auftreten. Manchmal stehen Schmerzen aber auch im Mittelpunkt des Krankheitsbilds, wie z. B. beim chronischen Schmerzsyndrom.

Warum gibt es Schmerzen?

Diese Frage lässt sich recht einfach beantworten. Auch wenn Schmerzen oft unangenehm und manchmal kaum zu ertragen sind, erfüllen sie für den menschlichen Körper eine lebenswichtige Funktion. Sie bewahren den Körper vor schwerwiegenden Verletzungen. Wer einmal eine heiße Herdplatte berührt hat, versteht den Zusammenhang sofort. Schmerz ist ein Warnsignal, es schützt den Körper vor weiteren Gewebsschäden. Dies gilt zumindest für den akuten Schmerz. Im Fall mit der Herdplatte wird der Schmerz im Reflexbogen auf Rückenmarksebene direkt verarbeitet. Dies löst eine motorische Antwort aus, die Hand wird zurückgezogen. Bewusst werden uns der Schmerz und diese Handlung erst im Nachhinein. Daher ist es für den Körper überlebenswichtig Schmerz zu empfinden und entsprechend darauf reagieren zu können. Dies gilt für alle Lebewesen.

Was bedeuten Schmerzen?

Schmerzen in ihrer akuten Form haben eine für den Körper überlebensnotwendige Bedeutung. Sie zeigen eine (potenzielle) Gewebeschädigung an; auf die dann vom zentralen Nervensystem reagiert werden kann. Daher wird Schmerz oft als Warnsignal gesehen. Schmerzen können jedoch auch eine andere Bedeutung habe. Verliert der Schmerz seine Aufgabe als Warnsignal und tritt länger als 3 bis 6 Monate ohne akuten Anlass auf, so spricht man von einem chronischen Schmerzsyndrom. Hier hat der Schmerz einen eigenen Krankheitswert und ist nicht nur länger Symptom einer Krankheit. Dies führt immer zu psychischen Veränderungen beim Betroffenen und ist eine hohe Belastung auch für das persönliche Umfeld. Generell gilt man sollte Schmerzen immer ernst nehmen, vor allem wenn sie ohne für den Betroffenen erkennbare Ursache über einen längeren Zeitraum bestehen. In diesem Fall sollte man sicherheitshalber seinen Hausarzt aufsuchen.

Kann man sich Schmerzen einbildet?

Diese Frage kann man nach heutigem Stand der Wissenschaft mit einem ganz klaren Nein beantworten. Auch wenn man nach umfangreicher medizinischer Diagnostik kein organisches Korrelat für den Schmerz findet, ist es trotzdem so, dass der Schmerz real ist. Der Patient leidet darunter. Eine enge Verbindung zwischen Schmerz und Psyche besteht auch beim akuten Schmerz. Beim chronischen Schmerz ist es jedoch meist eine seelische Wunde, die zu Schmerzen führt. Dies kann ein Konflikt in der Familie, Stress am Arbeitsplatz, oder ein nicht verarbeitetes traumatisches Erlebnis sein.

Welche Arten von Schmerz gibt es?

Zum einen kann man Schmerz aufgrund seiner Dauer in akute und chronische Schmerzen unterteilen. Akute Schmerzen sind zeitlich limitiert, während chronische Schmerzen länger als 3 bis 6 Monate bestehen. Bei akuten Schmerzen handelt es sich meist um den klassischen Nozizeptorenschmerz, der eine mögliche Gewebsschädigung anzeigt.

Davon abzugrenzen ist der neuropathische Schmerz oder Nervenschmerz. Er tritt auf, wenn Nervenzellen kaputt gehen. Der neuropathische Schmerz wird meist als einschießend und wie ein dumpfes Brennen beschrieben.

Als dritte Gruppe unterscheidet man psychosomatische Schmerzen. Hier ist ein seelisches Leiden für die Beschwerden verantwortlich. Häufig sind es auch Mischformen (mixed pain). Ein gutes Beispiel sind Rückenschmerzen. Diese können durch Abnutzung und Verschleiß als akute Schmerzen wahrgenommen werden. Sie werden aber auch durch psychische Belastungen verstärkt. Oft sind auch die Nervenwurzeln im Bereich der Wirbelsäule gereizt. Dies fügt die neuropathische Komponente hinzu.

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Schmerzmittel

Schmerzmittel wirken sehr unterschiedlich. Grob kann man sie in zwei Gruppen einteilen: nicht opioide und opioide Schmerzmittel. Unter nicht opioide Schmerzmittel fallen viele für den Hausgebrauch übliche Medikamente wie ASS (Aspirin ®), Ibuprofen oder Paracetmaol. Sie hemmen ein Enzym (Cyclooxygenase COX), das im Gehirn für die Schmerzwahrnehmung sorgt. Sie sind frei verkäuflich und können bei stärkeren Kopfschmerzen oder Zahnschmerzen eingenommen werden.

Die opioidhaltigen Schmerzmittel haben einen ganz anderen Wirkmechanismus. Sie binden an spezielle Opioid Rezeptoren im zentralen und peripheren Nervensystem. Ihre schmerzstillende Wirkung ist deutlich stärker. Für die meisten dieser Medikamente braucht man sogar ein spezielles Rezept vom Arzt, weil diese Medikamente unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Sie haben ein hohes Abhängigkeitspotenzial, deshalb werden sie nur bei sehr starken Schmerzen verwendet. Eingesetzt werden sie nach Operationen oder bei Krebspatienten. Morphin, Codein und Methadon sind bekannte Vertreter dieser Gruppe. Es gibt sie in Tablettenform, zum Spritzen über die Vene, oder auch in Form von Schmerzpflastern, die den Wirkstoff über einen Zeitraum von mehreren Tagen abgeben.

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Halsschmerzen

Halsschmerzen sind ein häufiges Symptom. Gerade in der kalten Jahreszeit sind Halsschmerzen ein häufiger Beratungsanlass in der Hausarztpraxis. Die Ursachen für Halsschmerzen sind in den meisten Fällen harmlose virale Infektionen im Bereich des Rachens (Pharyngitis). Im Verlauf entwickelt sich dann oft eine richtige Erkältung mit Schnupfen und Husten. So eine Virusinfektion behandelt man symptomatisch. Gegen Fieber und Schmerzen können entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen) eingenommen werden. Ein besonders hartnäckiger Virus ist das Epstein-Barr-Virus (EBV). Er verursacht Pfeiffersches Drüsenfieber, dies geht oft mit schlimmen Halsschmerzen einher. Eine weitere Ursache für Halsschmerzen kann allerdings auch eine Infektion mit Bakterien sein, z. B. eine Mandelentzündung (Tonsillitis) oder eine Seitenstrangangina. In diesem Fall wird zur Behandlung der Halsschmerzen ein Antibiotikum benötigt. Auch die klassischen Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps oder Scharlach können sich mit Halsschmerzen äußern. Eine Vorstellung beim Hausarzt ist daher sinnvoll, falls die Halsschmerzen sich unter den üblichen Hausmitteln und freiverkäuflichen Medikamenten nicht bessern.  

Schmerzen in der Brust

Schmerzen in der Brust (Thoraxschmerzen) können zahlreiche Ursachen haben. Manche sind harmlos, andere lebensbedrohlich. Daher sollte man bei Brustschmerzen zeitnah einen Arzt aufsuchen. Nach einer kurzen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung wird der Arzt meistens ein EKG durchführen lassen. So kann er feststellen, ob ein Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen vorliegen. Neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen können auch Lungenerkrankungen Schmerzen in der Brust verursachen. Bei der körperlichen Untersuchung könnte man beispielsweise Hinweise auf eine Lungen- oder Rippenfellentzündung bekommen. Auch ein kollabierter Lungenflügel (Pneumothorax) kann zu akuten Brustschmerzen führen. Diese potenziell lebensbedrohlichen Ursachen sollten daher ausgeschlossen werden. Sehr häufig sind nämlich muskuloskelettale Erkrankungen die Ursache für Schmerzen in der Brust. Diese lassen sich meist mit Wärme und Schmerzmitteln gut behandeln. Als vierte Kategorie kommen Erkrankungen der Speiseröhre und des Magens in Frage, zum Beispiel wenn der Patient angibt, dass die Beschwerden mit der Nahrungsaufnahme zusammenhängen oder weitere Begleitsymptome wie Übelkeit und Erbrechen berichtet. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Ursachen für Schmerzen in der Brust sehr vielfältig sind. Da einige von ihnen lebensbedrohlich sind, sollte man sich bei Brustschmerzen immer von einem Arzt untersuchen lassen.

Schmerzen in den Beinen

Schmerzen in den Beinen werden meist durch Probleme mit dem Bewegungsapparat verursacht. Sie sind also orthopädischer Natur. Hierzu zählen Muskelkater und Überlastung durch Sport, genauso wie Häuft- oder Kniegelenksbeschwerden. An den Gelenken führen oft Verschleißerscheinungen zu Arthrose. Aber auch Verletzungen machen Schmerzen, zum Beispiel ein Achillessehnenriss, ein Muskelfaserriss oder im schlimmsten Fall ein Knochenbruch (Fraktur). Neben Muskeln, Sehnen, Knochen und Bändern gibt es im Bein auch zahlreiche Blutgefäße und Nerven. Verstopft ein Blutgerinnsel eine tiefe Beinvene (Thrombose) schwillt das betroffene Bein an und der Patient bekommt Schmerzen. Schmerzen verursacht aber auch eine Durchblutungsstörung der Schlagadern (Arterien), die sich peripher arterielle Verschlusskrankheit („Schaufensterkrankheit“) nennt. Hauptsächlich Raucher und Diabetiker sind davon betroffen. Diabetiker leiden auch manchmal an Nervenschmerzen in den Beinen; aufgrund einer Neuropathie. Auch Alkoholabusus oder Vitamin B12 Mangel führt zu dieser Art von Nervenschädigung.

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Schmerzen im Knie

Knieschmerzen sind leider keine Seltenheit, sondern mittlerweile fast eine Volkskrankheit. Auch hier gibt es eher harmlose Ursachen. Es können aber auch gefährlichere Krankheiten dahinter stecken. Das Kniegelenk ist ein sehr komplexes Gebilde, daher sind Diagnostik und Therapie von Knieschmerzen oft nur etwas für den Spezialisten. Es empfiehlt sich bei Beschwerden frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, nur so können entsprechende Schäden am Gelenk schnell erkannt und gut behandelt werden. Im Vergleich zu anderen Gelenken ist das Kniegelenk eher verletzungsgefährdet. Bei (Sport-) Unfällen kann es beispielsweise zu einem Meniskusschaden kommen. Auch eine Bänderzerrung oder ein Bänderriss verursachen Knieschmerzen. Bei stärkerer Krafteinwirkung (z. B. Verkehrsunfall) können die am Gelenk beteiligten Knochen brechen. Diese Knochenbrüche mit Gelenkbeteiligung sind oft sehr schwierig zu operieren. Auch ein Bruch der Kniescheibe (Patellafraktur) ist möglich. Hier ist meist kein operativer Eingriff nötig. Leider ist das Kniegelenk auch ein Gelenk das altersbedingt verschleißt; der Gelenkknorpel wird weniger und die Knochenflächen reiben aufeinander. Vor allem bei Belastung treten Schmerzen auf. Aber auch rheumatische Erkrankungen schädigen das Kniegelenk. Sie führen zu einer Gelenkentzündung und müssten meist mit Steroiden behandelt werden.

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Schmerzen im Handgelenk

Scherzen im Handgelenk sind keine Seltenheit und führen häufig zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität. Bei manchen Berufsgruppen ist sogar die Arbeitsfähigkeit auf Dauer in Gefahr. Wie immer gilt auch hier, dass die Ursachen vielfältig sind. Wie bei allen Gelenken kann eine Überlastung zu Schmerzen führen. Gerade an der Hand ist dies ein häufiges Problem. Vor allem Patienten, die berufsbedingt über einen längeren Zeitraum die gleichen Bewegungen ausführen müssen, sind gefährdet. Weit verbreitet sind daher mittlerweile Schmerzen im Handgelenk bei Personen die sehr viel mit der Maus am Computer arbeiten. Aber auch Verschleißerscheinungen (Arthrose) machen auf lange Sicht Probleme. Natürlich kann man sich auch durch einen Sturz eine Verletzung am Handgelenk zuführen, dies führt unweigerlich zu Schmerzen. Gerade bei älteren Menschen sind Handgelenksfrakturen häufig. Treten die Schmerzen vor allem nachts auf und sind durch ein unangenehmes Kribbeln gekennzeichnet, kann auch ein Karpaltunnelsyndrom dahinter stecken. Bei diesem Krankheitsbild wird ein Nerv im Handgelenk eingeklemmt. Durch eine kleine Operation kann dies behoben werden.

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Schmerzen in der Kniekehle

Schmerzen in der Kniekehle können verschiedene Ursachen haben. Zum einen können sie durch Verschleiß im Rahmen einer Kniegelenksarthrose auftreten. Zur Diagnosestellung würde man Röntgenbilder und eine MRT Untersuchung durchführen lassen. Typisch für Schmerzen in der Kniekehle sind auch Verletzungen am Hinterhorn des Meniskus. Dies kann ebenfalls mittels MRT Untersuchung festgestellt werden. Nicht zu vergessen wenn es um Schmerzen in der Kniekehle geht, ist die sogenannte Baker-Zyste. Eine Zyste ist ein mit Flüssigkeit gefüllter sackartiger Hohlraum im Gewebe. Sie entsteht bei chronischer Ergussbildung (Flüssigkeitsansammlung im Gelenk). Ist die Zyste so groß, dass die auf die Nervenbahnen drückt, treten zusätzlich zu den Schmerzen noch Taubheitsgefühle im Unterschenkel auf.

Schmerzen in der Ferse

Schmerzen in der Ferse werden in der medizinischen Fachsprache als Tarsalgie bezeichnet. Sie können in Ruhe oder erst unter Belastung auftreten. Als Ursache für Fersenschmerzen kommen zahlreiche Erkrankungen in Frage. Bei Sportlern, vor allem bei Läufern, ist oft eine Überlastung der Grund. In diesem Fall hilft es schon sich ein paar Tage zu schonen. Auch „falsche“ Laufschuhe können zu Fersenschmerzen führen. Wer regelmäßig und weite Strecken läuft, sollte daher in gutes Schuhwerk investieren. Fersenschmerzen können jedoch auch durch einen Fersensporn bedingt sein. Das ist ein dornartiger knöcherner Auswuchs am Fersenbein. Auch Schleimbeutelentzündungen im Bereich der Achillessehne können die Beschwerden verursachen. Dies gilt auch für krankhafte Veränderungen der Achillessehne selbst. Hier ist der Orthopäde der beste Ansprechpartner. Nicht zuletzt handelt es sich bei der Ferse um eine knöcherne Struktur. Auch ein Fersenbeinbruch (Fersenbeinfraktur) führt zu Schmerzen. Dabei muss nicht immer ein Unfall (Trauma) vorausgegangen sein, es gibt auch sogenannte Ermüdungsbrüche. Diese treten auch bevorzugt bei Laufsportlern auf.

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Schmerzen in der Leiste

Leistenschmerzen sind häufig. Diese Schmerzen zwischen Unterleib und Oberschenkel können zahlreiche Ursachen haben. Oftmals denken die Meisten sicher gleich an einen Leistenbruch (Leistenhernie). Hierbei handelt es sich nicht um einen Knochenbruch, sondern um eine schwache Stelle in der Bauchwand, durch die Teile der Eingeweide "durchbrechen" können. Aber auch eine Hüftgelenksarthrose kann Schmerzen in der Leiste verursachen. Dies gilt auch für verspannte Muskeln, gereizte Sehnen und eine Überlastung (zum Beispiel durch Sport). Harnsteine oder Erkrankungen des Hodens sind sehr oft von ausstrahlenden Schmerzen in die Leistenregion begleitet. In seltenen Fällen ist auch eine Ansammlung von Eiter (Abszess) dafür verantwortlich. Auch eine Gefäßaussackung (Aneurysma) der Becken- oder Beinschlagader macht gelegentlich Beschwerden in diesem Bereich. Daher ist es bei Leistenschmerzen immer sinnvoll einen Arzt aufzusuchen um möglicherweise gefährliche Ursachen für die Schmerzen ausschließen zu können. Meistens reicht hierfür eine körperliche Untersuchung; als ergänzende Diagnostik kann ein Ultraschall durchgeführt werden.

Schmerzen im Oberbauch

Leichte Bauchschmerzen sind meist harmlos und vorübergehend. Dennoch können sich auch ernste Erkrankungen dahinter verbergen. Schmerzen im linken Oberbauch gehen oft vom Magen aus. Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), oder ein Magengeschwür (Ulkus) sind schmerzhaft. Sind die Schmerzen eher bei nüchternem Magen oder nachts kann auch ein Geschwür im Zwölffingerdarm (Duodenum) dahinter stecken. Schmerzen im rechten Oberbauch kommen meist von der Gallenblase oder der Leber. Am häufigsten ist sicher die Gallenblastentzündung (Cholezystitis) aufgrund von Gallensteinen (Cholezystolithiasis). Auch eine Leberentzündung (Hepatitis) kann schmerzhaft sein. Nicht zuletzt kann auch eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) Oberbauchschmerzen machen; je nach Lage des Blinddarms, vor allem bei Schwangeren präsentiert sich eine Appendizitis eher so als mit klassischen Schmerzen im rechten Unterbauch. Weitere Erkrankungen mit Oberbauchschmerzen sind Bauchspeicheldrüsenentzündungen und –tumore. Oft klagen die Patienten dann über gürtelförmige Oberbauch- und Rückenschmerzen. Man sollte daher immer einen Arzt aufsuchen. Zur Diagnostik gehört neben der körperlichen Untersuchung, Blutuntersuchung und Ultraschall auch ein EKG. Gerade bei Frauen äußern sich Herzinfarkte zunächst nur mit Schmerzen im linken Oberbauch.

Schmerzen an der Schulter

Menschen jeden Alters können an Schulterschmerzen leiden. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich. Oft verursachen auch Erkrankungen der Halswirbelsäule Schmerzen, die lediglich in die Schulter ausstrahlen. Der Orthopäde ist auf jeden Fall erster Ansprechpartner. Da die Schulter ein relativ bewegliches Gelenk ist und weitestgehend von Muskeln und Bändern stabilisiert wird, besteht ein hohes Verletzungsrisiko. Rutscht der Oberarmkopf dadurch aus der Gelenkpflanne spricht man von einer Ausrenkung (Schulterluxation). Durch eine Verletzung können auch die haltgebenden Muskeln geschädigt werden. Diese nennt man Rotatorenmanschette. Verletzungen heißen dann je nach Ausmaß Rotatorenmanschettenriss oder –ruptur. Ein weiteres Krankheitsbild das Schulterschmerzen verursacht ist das Impingement Syndrom. Hier wird eine Sehne zwischen Oberarmknochen und Schulterdach eingeklemmt. Neben Schmerzen sind auch hier Bewegungseinschränkungen die Folge. Ebenfalls Schulterschmerzen macht eine Schleimbeutelentzündung im Gelenk. Diese kann durch Überlastung, Gicht oder Rheuma kommen. Abnutzung und Verschleiß führen zu Arthrose. Einzelne Sehnen können vermehrt Kalk einlagern („Kalkschulter“). Die Folge sind Schulterschmerzen. Nicht zuletzt können Schmerzen in der linken Schulter auch durch einen Herzinfarkt bedingt sein, vor allem wenn Brustschmerzen und Atemnot dazukommen.  

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Schmerzen im Ellenbogen

Verschiedene Probleme können zu Schmerzen im Ellenbogen führen. Meist handelt es sich dabei um orthopädische Probleme. In den aller häufigsten Fällen kommen diese durch Überlastung und es ist ausreichend das Gelenk für ein paar Tage zu schonen. Überlastungsbedingte Schmerzen verschwinden so von selbst wieder. Häufig betroffen sind Tennis- oder Golfspieler. Darüber hinaus kann es durch Abnutzung und Verschleiß wie in jedem Gelenk zu Arthrose kommen. Dies ist am Ellenbogengelenk jedoch eher selten. Schleimbeutelentzündungen am Ellenbogen sind durchaus häufiger. Ebenfalls Reizungen eines Nervens zum Beispiel durch Stoßen an einer Kante führen zu Ellenbogenschmerzen. Durch Verletzungen kann es zu Knochenbrüchen, Bänderrissen und einer Gelenkausrenkung (Luxation) kommen. Diese Krankheitsbilder führen alle zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Neben dem Hausarzt ist auch hier der Orthopäde der erste Ansprechpartner.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.12.2017 - Letzte Änderung: 09.11.2021