Fersenbeinbruch

Einleitung

Bei einem Fersenbeinbruch (Kalkaneusfraktur) handelt es sich um eine Bruchverletzung des Fersenbeins, also einem Teil des Sprunggelenks.
Meist entstehen solche Brüche durch Verkehrsunfälle oder einen Sturz aus großer Höhe. Die entstandene Fraktur bereitet Patienten in der Regel große Schmerzen. Je nachdem welche Verletzungsform vorliegt, kann ein Fersenbeinbruch entweder konservativ (also ohne Operation) oder, häufiger, operativ behandelt werden. Zumindest bei komplizierten Brüchen sind Langzeitfolgen bei dieser Art der Verletzung keine Seltenheit.

Definition

Unter einem Fersenbeinbruch versteht man den Bruch des Fersenbeins an einer beliebigen Stelle.
Man unterscheidet hierbei zwischen Impressionsfrakturen (bei welchen das Schienbein auf das Fersenbein gedrückt wird und daher relativ mittig zu einem Bruch führt) und Randfrakturen.
Darüber hinaus kann man unterscheiden zwischen einem isolierten Fersenbeinbruch (also wenn ansonsten keine Schäden entstanden sind, was also immer bedeutet, dass das Gelenk nicht beteiligt ist, man spricht daher von einer extraartikulären Fraktur) und einem Fersenbeinbruch, bei welchem das Gelenk (intraartikuläre Fraktur) oder andere Strukturen wie zum Beispiel die Achillessehne (dann auch als Entenschnabelfraktur bezeichnet) ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden.

Ursachen

Der klassische Verletzungsmechanismus, der einem Fersenbeinbruch zugrunde liegt, ist ein Sturz aus großer Höhe. Bei der Landung wird dann nämlich eine große Kraft auf das Fersenbein ausgeübt, der es nicht standhalten kann und dadurch letztendlich durchbricht. Es kommt zu einem sogenannten Impressionsbruch. Oftmals entsteht diese Fraktur gleich beidseitig.
Betroffen sind folglich häufig Personen, die entsprechend risikoreiche Sportarten durchführen, wie zum Beispiel Fallschirmspringer oder Kletterer. Manchmal genügt hingegen auch schon ein falsches Aufkommen im Anschluss an einen „normalen“ Sprung, um einen Fersenbeinbruch zu bewirken.
Je nach Verlauf können auch manche Verkehrsunfälle mit einem Felsenbeinbruch einhergehen. Durch ein Umknicken im Sprunggelenk kann es ebenfalls zum Fersenbeinbruch kommen, in einem solchen Fall entsteht jedoch meist ein Randbruch des Fersenbeins.

Seltener geschieht eine Felsenbeinfraktur auf dem Boden einer bereits bestehenden Ermüdungserscheinung dieses Knochens, so wie es zum Beispiel im Rahmen einer Osteoporose vorkommen kann. Dann bedarf es keiner so hohen Gewalteinwirkung von außen wie sonst, weil der vorgeschädigte Knochen schneller bricht.

Symptome

Das wichtigste Symptom bei einem Fersenbeinbruch ist der Schmerz, der direkt nach dem auslösenden Ereignis in der betroffenen Ferse einsetzt. Dieser Schmerz ist oftmals so heftig, dass er ein Auftreten mit Belastung, also daher ein Stehen und ein Gehen, unmöglich macht.
Die Beweglichkeit eines Teils des Sprunggelenks, nämlich in dem Gelenk zwischen dem Fersen- und dem Sprungbein, ist, zumindest wenn der Bruch mit einer Gelenkbeteiligung einhergeht, teilweise oder vollständig aufgehoben.
Häufig fällt die beschädigte Ferse auch durch eine Schwellung oder eine Verbreiterung im Bereich des Bruches oder einen Bluterguss (Hämatom) auf. Auch darüber hinaus kann es zu Verformungen des Fußes, zum Beispiel einem Plattfuß, kommen.

Weitere Anzeichen

Ein Fersenbeinbruch ist ein sehr ernst zu nehmender Bruch welcher meist nur durch starke äußere Traumata wie beispielsweise einen Sturz aus großer Höhe, entsteht. Die ersten Anzeichen eines Fersenbeinbruches sind zum einen starke Schmerzen im Bereich des hinteren Fußes, vor allem beim Auftreten. Zum anderen kommt es recht schnell zu größeren Schwellungen im Bereich des Fersenbeins (Calcaneus)sowie zu Einblutungen (Hämatomen). Diese Hämatome können sich über den kompletten Bereich des Fersenbeins bis hin in den Unterschenkel erstrecken. Auch die Schwellung kann immer größer werden und auch den Unterschenkel mit einbeziehen.

Kommt es zusätzlich zu starken Muskelschwellungen so kann es sein, dass die Unterschenkelmuskulatur Nerven einquetscht, was wiederum dazu führt, dass es zu Taubheitsgefühlen im Bereich des Fußes oder der Unterschenkels kommt. Solche Muskelschwellungen (medizinisch als Kompartment-Syndrom bezeichnet) sind extrem ernst zu nehmen und müssen sofort operativ behandelt werden mithilfe eines Entlastungsschnittes da es sonst zu dauerhaften Nerven- und Gefäßschäden kommen kann, die dann im schlimmsten Fall zu Amputationen führen.
In einigen Fällen kommt es bei einem Fersenbeinbruch zu einem sogenannten offenen Bruch, bei dem Teile des Fersenbeins durch die Haut nach außen gedrückt werden und somit der Knochen sichtbar ist. Am häufigsten sind die ersten Anzeichen eines Fersenbeinbruches jedoch Schwellung, Geunfähigkeit, Schmerzen und Hämatome.

Diagnose

Um die Diagnose eines Fersenbeinbruches zu stellen, wird der Patient zunächst einmal genau nach seinen Beschwerden gefragt und wie es dazu gekommen ist, also zum Beispiel, ob ein Unfall stattgefunden hat, der direkt mit den Symptomen in Verbindung gebracht werden kann.
Anschließend untersucht der Arzt die Ferse, schaut nach eventuell vorhandenen Schwellungen und Blutergüssen und überprüft, ob und wenn ja wie weit die Beweglichkeit des Sprunggelenkes eingeschränkt ist.
Anschließend muss bei Verdacht auf einen Fersenbeinbruch unbedingt eine Röntgenaufnahme in zwei Ebenen erfolgen (also einmal von vorne und einmal von der Seite). Häufig ist das Röntgenbild alleine allerdings nicht ausreichend, um eine genaue Diagnose zu stellen. Daher ist meistens eine Computertomographie (CT) oder Kernspin- bzw. Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig.
Mithilfe dieses Verfahrens kann man den Bruch inklusive eventuell vorliegender Begleitverletzungen genauer beurteilen, ihn klassifizieren und anhand dieser Ergebnisse das weitere Vorgehen planen.

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Seite MRT des Fußes.

Differenzialdiagnosen / alternative Diagnosen zum Fersenbeinbruch

Alle Ursachen und Diagnosen, die zu Schmerzen am Fersenbein führen können, haben wir in unserem eigenen Thema Schmerzen am Fersenbein zusammengefasst.

Therapie

Die Fersenbeinbruch Therapie richtet sich nach dem Schweregrad und der Form der Verletzung. Prinzipiell sind bei diesem Krankheitsbild sowohl eine konservative (nicht-operative) als auch eine operative Behandlung möglich.

Zunächst einmal beginnt die Behandlung am Ort des Geschehens und richtet sich wie bei den meisten traumatischen Verletzungen nach dem sogenannten „PECH-Schema“, das jeder Betroffene selbst bereits vor dem Konsultieren eines Arztes durchführen kann. Dieses steht für:

  • P wie Pause: eine Ruhigstellung des Fußes und ein Unterbrechen von jeglichen belastenden Aktivitäten
  • E wie Eis: eine Kühlung der betroffenen Stelle
  • C wie Compression: Druck auf das schmerzende Areal ausüben, gegebenenfalls mit einem Druckverband
  • H wie Hochlagern (Fuß bzw. Bein hochlagern)

Die Mehrzahl der Fersenbeinbrüche muss operativ versorgt werden.
Eine konservative Behandlung wird nur dann vorgezogen, wenn der Bruch unkompliziert ist (also wenn weder ein Trümmerbruch noch eine Gelenkbeteiligung mit einer Stufenbildung der Gelenkfläche vorliegt).
Ein weiterer Grund für eine rein konservative Therapie ist es darüber hinaus, wenn Kontraindikationen für eine Operation vorliegen, also zum Beispiel wenn eine Weichteilinfektion besteht oder wenn der Patient sich in einem schlechten Allgemeinzustand befindet, der mit einem zu hohen Operationsrisiko einhergehen würde.
Das bedeutet dann für einen Betroffenen, dass er einen Unterschenkelgips angelegt bekommt, den er üblicherweise etwa zehn bis zwölf Wochen tragen muss, und dass das Bein für eine längere Zeit hochgelagert und gekühlt werden muss.
Zusätzlich sollten Medikamente eingenommen werden, die die Schmerzen etwas abmildern und die Schwellung zurückgehen lassen können.

Wenn der Bruch verschoben (disloziert) ist und keine Kontraindikationen gegen einen chirurgischen Eingriff bestehen, so wird in der Regel operiert. Normalerweise kommen bei Brüchen mit großen Bruchfragmenten Drähte oder Platten zum Einsatz, mit deren Hilfe die einzelnen Stücke fixiert werden können, nachdem alle Elemente wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht wurden (Reponation).
Ziel ist immer, das Sprunggelenk möglichst wieder so aussehen zu lassen wie vor der Verletzung. das Dieses Verfahren wird als (Platten-)Osteosynthese bezeichnet.
Eventuell entstandene kleine Knochenbruchstücke werden hingegen entfernt. Sollte die Achillessehne abgerissen sein (und dabei eventuell auch noch ein kleines Stück Knochen herausgerissen worden sein), so wird dieser Zustand in der Regel mithilfe einer Schraubenosteosynthese versorgt.
Bei einer Beteiligung des Gelenks zwischen Fersen- und Sprungbein müssen Teile des Knochens unter Umständen wieder aufgefüllt werden (Spongiosaplastik), damit eine gewisse Stabilität gewährleistet bleibt.

Fersenbeinbruch OP

Bei einem Fersenbeinbruch gibt es zwei Möglichkeiten diesen zu behandeln. Zum einen gibt es die konservative Behandlungsmethode bei der das Bein vor allem hochgelagert wird und bei der Kühlung und Lymphdrainage ausreichend abschwellend wirken um den Bruch somit von alleine zusammenwachsen zu lassen. Häufiger wird bei einem Fersenbeinbruch jedoch zu einer Therapie mittels OP geraten. Bei der OP des Fersenbeinbruches muss der Operateur zunächst die Ausgangslage des Bruches kennen. Kleine Brüche können mit Drähten oder häufiger mit Platten versorgt werden während hingegen offene Fersenbeinbrüche mit einem sogenannten Fixateur externa behandelt werden sollten da dieser maximale Stabilität gewährleistet.

Vor der Operation des Fersenbeinbruches muss die Schwellung im Fuß zunächst deutlich abgenommen haben. Bevor eine OP also stattfinden kann muss de Patient circa eine Woche den Fuß hochlagern, mit Eis kühlen und außerdem eine Lymphdrainage erhalten. Erst nach ausreichender Abschwellung kann dann die OP des Fersenbeinbruches stattfinden.
Bei der OP wird dann ein circa 4-5 cm großer Schnitt außen am Fersenbein gemacht. Der Patient liegt deshalb auf der Seite während der Operation damit der Operateur somit eine bessere Sicht auf das Fersenbein hat. Damit es zu keinen allzu großen Blutungen kommt wird häufig eine sogenannte Blutsperre im Oberschenkelbereich angelegt.
Um eine gute Sicht auf den Fersenbeinbruch und das untere Sprunggelenk zu erhalten, müssen in der OP zunächst Fettschichten und Muskeln freipräpariert werden. Erst dann erhält der Operateur eine gute Sicht auf den Fersenbeinbruch. Sollten kleinere Knochenabsplitterungen vorhanden sein, so werden diese entfernt. Danach wird das Fersenbein wieder rekonstruiert und zusammengesetzt sodass es seine physiologische Form erhält und die Bruchstücke möglichst dicht aneinander liegen um anschließend besser verheilen zu können.

Meist wird dann auf die betroffene Bruchstelle eine Titanplatte aufgelegt, welche dann mit Schrauben befestigt wird. Bei Patienten mit hohem Risiko für Wundheilungsstörungen (Raucher, chronische Veneninsuffizienz, Diabetiker…) werden teilweise auch nur kleine Schnitte verwendet, durch welche dann Drähte eingeführt werden, die dann wiederum das Fersenbein ausreichend stabilisieren sollen. Sicherer und häufiger angewandt ist jedoch die OP des Fersenbeinbruches mittels Titanplatte und Schrauben. Anschließend wird die Wunde wieder verschlossen und der Patient wird danach für circa eine Woche stationär aufgenommen.

Dauer der Heilung

Ein Fersenbeinbruch ist ein schwerwiegender Bruch, welcher nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte da es Patienten gibt bei denen der Bruch trotz adäquater Behandlung nicht richtig ausheilt. Vor allem Spätfolgen wie frühhafter Gelenkverschleiß (Arthrose) können dazu führen, dass die Dauer des Fersenbeinbruches sich nicht nur auf die eigentliche Phase des Knochenwachstums bezieht sondern dass der Fersenbeinbruch zu einer dauerhaften Veränderung der Lebensumstände führt. Je nachdem wie stark das Fersenbein (Calcaneus) gebrochen ist, wird eine konservative Therapie oder eine operative Therapie bevorzugt.

Die Dauer der Heilung bei einem Fersenbeinbruch hängt somit auch von der Art der gewählten Therapie ab.
Bei Patienten mit einem „geraden“ Bruch oder aber bei Patienten, bei denen es aufgrund von Vorerkrankungen wie der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) zu Wundheilungsstörungen kommen könnte, bevorzugt man die konservative Therapie. Hierbei wird der Fuß hochgelagert, gekühlt und es werden Schmerzmittel verabreicht. Außerdem wird eine Lymphdrainage gemacht um die Schwellung im Fuß zu reduzieren. Bei dieser konservativen Therapie beträgt die Dauer der Heilung des Fersenbeinbruches circa 6-12 Wochen. Bei jüngeren Patienten, bei denen das Fersenbein das erste Mal durchgebrochen ist, reichen meist 6 Wochen aus, bei älteren Patienten, die eventuell noch Begleiterkrankungen haben wie beispielsweise einen Diabetes, kann die Dauer der Heilung dann auch länger als 12 Wochen betragen.
Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass auch nach 12 Wochen die Heilung eventuell noch nicht abgeschlossen ist und dass der Heilungsprozess dann eventuell auch ins Stoppen gerät und der Patient dann mit den Spätfolgen zu leben hat. Normalerweise sollte allerdings nach 12 Wochen Dauer der Heilung der Patient wieder in der Lage sein, den Fuß komplett zu belasten.

Meist wird jedoch die operative Vorgehensweise bevorzugt. Hierbei muss vor der Operation zunächst der Fuß zum abschwellen gebracht werden indem er hochgelagert und gekühlt wird. Dies dauert circa ein bis zwei Wochen. Auch bei dem operativen Vorgehen beträgt die Dauer der Heilung nach der Operation circa 6-12 Wochen. Bereits nach der ersten Woche kann jedoch mit physiotherapeutischen Maßnahmen begonnen werden. Da die Dauer der kompletten Heilung des Fersenbeinbruches jedoch bis zu 6 Monaten betragen kann ist es wichtig, dass der Patient erst nach 6 Monaten mit extremer sportlicher Belastung, wie joggen oder Fußballspielen beginnt, da sonst die Gefahr für Spätkomplikationen zu hoch ist.

Verlauf

Im Anschluss an eine Operation darf der Patient das betroffene Bein nur minimal belasten.
Das bedeutet, dass das Bein mit zunächst höchstens 10 bis 15 kg ungefähr sechs Wochen lang nur teilbelastet werden darf.
Es gibt speziell für solche Verletzungen außerdem Schuhe, sogenannte „Fersenentlastungsschuhe“, die man den Patienten empfiehlt. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, sollten außerdem abschwellende Medikamente eingenommen werden, falls weiterhin Schmerzen bestehen, ist der Einsatz von Schmerzmitteln angezeigt. Darüber hinaus sollte das Bein gelegentlich noch hochgelagert werden, weil dies die Wundheilung fördert.

Der langfristige Verlauf und die Prognose eines Fersenbeinbruches sind stark abhängig von der Schwere der Verletzung.
Unkomplizierte Frakturen heilen in bis zu 90% der Fälle wieder vollständig und folgenfrei aus.
Bei komplizierten Brüchen kommt es allerdings leider häufiger zu einem langfristigen Verlauf.
Durch die Fraktur kann es zu einem Gelenkverschleiß (Arthrose) zwischen dem Fersen- und dem Sprungbein kommen. Solch eine Arthrose kann mitunter recht schmerzhaft sein und muss mithilfe von Einlagen oder orthopädischen Schuhen versorgt werden.
Weitere mögliche Spätfolgen sind Fehlstellungen des Fußes.

All diese Komplikationen können sowohl im Anschluss an die konservative als auch die operative Therapie auftreten.

Fersenbeinbruch, Orthese

Bei einem Fersenbeinbruch kann die Therapie mittels Operation oder aber konservativ mittels Schonung stattfinden. In beiden Fällen kann eine sogenannte Orthese oder in diesem Fall Fersenentlastungsorhtese die Lebensqualität des Patienten steigern und dem Patienten helfen trotz Bruch nicht zu immobil zu sein.

Bei einer Orthese handelt es sich um einen orthopädischen Schuh welcher für den Patienten individuell angefertigt wird und in diesem Falle das Fersenbein nach dem Bruch vollständig entlastet. Im Gegensatz zu einem Gips kann der Patient mithilfe dieser Fersenentlastungsorthese problemlos laufen und ist somit schneller wieder mobilisierbar was vor allem als Anti-Thrombose-Prophylaxe sehr sinnvoll ist. Eine Orthese wird nach einem Fersenbruch angewandt egal, ob der Patient vorher operiert wurde oder ob der Fersenbeinbruch konservativ behandelt wurde.

Eine Orthese kann auch bei beidseitigem Fersenbeinbruch angewandt werden da der Patient somit in der Lage ist sich laufend fortzubewegen und keinen Rollstuhl benötigt um die beiden Fersen ruhig zu stellen. Außerdem kann eine Fersenentlastungsorthese auch eingesetzt werden um das untere Sprunggelenk zu versteifen, was teilweise nötig ist wenn der Fersenbeinbruch nicht wie erwünscht komplett ausheilt.

Fersenbeinbruch, Spätfolgen

Die Spätfolgen eines Fersenbeinbruches sind nicht zu unterschätzen und kommen bei einem solch komplizierten Bruch leider im Vergleich zu anderen Brüchen recht häufig vor.

Entscheidet ein Patient sich für die operative Therapie, so muss er mit den üblichen Spätfolgen einer Operation rechnen. Zum einen kann es nach der Operation des Fersenbeinbruches dazu kommen, dass sich im Bein, welches ja nur still im Bett liegt, ein Blutgerinnsel in den Venen bildet, da diese das Blut nicht mehr aus den Füßen hochpumpen können da die Muskelarbeit des Beines fühlt. Dieses Blutgerinnsel, welches auch Thrombus genannt wird da es aus roten Blutplättchen, den Thrombozyten, besteht, kann nun in die Lunge geraten und hier eine Lungenembolie verursachen, welche im schlimmsten Fall tödlich ist. Da das Bein nach einem Fersenbeinbruch immer ruhig gestellt werden muss, bekommt der Patient deshalb auch Anti-Thrombose-Spritzen und Thrombose-Strümpfe um die Spätfolge einer Lungenembolie nach einem Fersenbeinbruch zu vermeiden.

Eine weitere gefürchtete Spätfolge bei einem Fersenbeinbruch sind Wundheilungsstörungen. Diese kommen besonders häufig bei Rauchern oder Diabetikern vor. Hierbei kann es sein, dass nach der Operation die Wunden nicht richtig verheilen und sich im schlimmsten Fall stark infizieren. In diesem Fall hilft nur eine hoch-dosierte Antibiotika-Therapie, welche über die Vene verabreicht wird und im schlimmsten Fall eine erneute Operation bei der die Wunden im sterilen Operationssaal gereinigt werden.

Eine zusätzliche Spätfolge bei einem Fersenbeinbruch ist eine nicht adäquate Zusammenwachsung der Bruchstücke des Fersenbeins, was dann dazu führen kann, dass der Patient dauerhaft Probleme beim Laufen hat und/oder eine Fehlstellung des Fußes entwickelt. Eine solche Fehlheilung ist bei einem Fersenbeinbruch im Vergleich zu anderen Brüchen eine recht häufige Spätfolge und sollte deshalb immer in Erwägung gezogen werden. Bedingt durch die Fehlheilung kann es dann zu einem verfrühten Gelenkverschleiß (Arthrose) im unteren Sprunggelenk kommen. Eine weiter Spätfolge eines Fersenbeinbruches ist somit, dass der Patient, bedingt durch eine vorzeitige Arthrose im unteren Sprunggelenk nach der Operation innerhalb weniger Monate oder Jahre das betroffene Bein nur noch unter Schmerzen bewegen kann oder aber eine erneute Operation benötigt um der Arthrose entgegen zu wirken. Eine Versteifung und ein sehr schmerzhaftes unteres Sprunggelenk sind somit weitere mögliche Spätfolgen eines Fersenbeinbruches.

Prophylaxe

Um einem Fersenbeinbruch vorzubeugen, kann man letztlich nicht viel tun, außer Sportarten zu vermeiden, die mit einem erhöhten Risiko für diese Verletzung einhergehen.
Außerdem sollten Grunderkrankungen wie die Osteoporose, die zu Brüchen im Allgemeinen und daher eben auch Fersenbeinbrüchen prädisponieren, angemessen behandelt werden.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Fersenbeinbruch finden Sie hier:

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.07.2013 - Letzte Änderung: 30.03.2024