Arthrose in der Schulter

Synonyme

Einleitung

Bei der Arthrose der Schulter handelt es sich um eine nicht umkehrbare Abnutzung des Knorpels im Schultergelenk.
Das knöcherne Schulterhauptgelenk (lat. Glenohumeralgelenk) besteht aus dem Oberarmkopf (latHumeruskopf) und der Schulterpfanne als Teil des Schulterblattes (lat. Glenoid). Das Schultereckgelenk (lat. Acromioclaviculargelenkbestehend aus Schulterhöhe (lat. Acromion) und Schlüsselbein (lat. Clavicula), liegt in direkter Nachbarschaft und kann wie alle Gelenke von arthrotischen Veränderungen betroffen sein.
Aufgrund der geringeren Belastung kommt die Arthrose im Schultergelenk seltener vor als in der Hüfte oder in den Knien.

Das Schultergelenk ist vor allem auf die Führung durch Muskeln und Sehnen angewiesen. Verletzungen auf diesen Ebenen kommen häufiger vor als die Arthrose und sollten daher bei Beschwerden im Schulterbereich berücksichtigt werden. Beispiele hierfür und nicht gleichzusetzen mit der Arthrose der Schulter sind die Kalkschulter (Tendinosis calcarea), das Impingementsyndrom oder Verletzungen der Rotatorenmanschette.

Symptome

Die Beschwerden der Arthrose in der Schulter sind unspezifisch und von anderen Erkrankungen der Schulter kaum abzugrenzen.
Diffuse Schmerzen in der Schulter mit Ausstrahlung in den Oberarm oder Richtung Schulterblatt sowie Bewegungseinschränkungen können Anzeichen einer Arthrose sein. Diese Beschwerden können unter erhöhten Belastungen, vor allem bei Drehbewegungen des Armes (z.B. Fenster putzen) und Überkopf-Arbeiten zunehmen. Das Liegen auf der betroffenen Seite kann schmerzhaft sein, sowie alltägliche Bewegungen wie Schürze binden und Haare kämmen können unerträglich werden.

Vermehrte Schmerzen beim seitlichen Heben würden eher für ein Impingementsyndrom (Schleimbeutel-/Sehneneinklemmung unter dem Schulterdach) sprechen.

Auf Grund des meist gut bedeckenden Weichteilmantels aus Muskulatur (Rotatorenmanschette) und Haut sind Schwellungen des Schultergelenks (z.B. durch eine Schleimhautentzündung) im Zusammenhang mit einer Arthrose der Schulter in der Regel nicht zu sehen.

Erfahren Sie mehr zum Thema: Symptome der Schultergelenksarthrose

Ursachen

Wie bei allen Arthroseformen gilt es auch bei der Arthrose der Schulter eine primäre von einer sekundären Arthrose zu unterscheiden. Bei primären Omarthrosen (Schulterarthrose) kann keine Ursache gefunden werden.

Bestimmte Aktivitäten wie:

  • Schwimmwettkämpfe
  • Geige spielen
  • Malerarbeiten
  • Überkopfarbeiten etc.

führen bei häufigen Ausübungen zu mechanischer Mehrbelastung des Schultergelenks und können das Risiko für eine Arthrose in der Schulter erhöhen.

Mögliche Ursachen für eine sekundäre Arthrose der Schulter sind Schäden der Rotatorenmanschette, meist Verletzung oder degenerative Veränderung der Supraspinatussehne. Durch das muskuläre Ungleichgewicht kommt es zur Fehlbelastung mit anschließendem Knorpelabrieb und nach einiger Zeit.

Weitere Ursachen für eine Arthrose der Schulter können sein:

sind weitere mögliche Ursachen für die Entstehung einer Omarthrose.

Diagnose

Zur Diagnosestellung helfen zum Einen die Schilderung der oben genannten Symptome sowie Hinweise auf spezielle Ursachen für die Arthrose in der Schulter (siehe oben). Neben der körperlichen Untersuchung zur Differenzierung der Beschwerden ist eine Röntgenuntersuchung ausschlaggebend.

Auf dem Röntgenbild sind für eine Arthrose typische Veränderungen wie:

  • Gelenkspaltverschmälerung
  • vermehrte Weißzeichnung der Gelenkflächen (Sklerosierung)
  • Zysten im Knochen (Geröllzysten)
    und
  • knöcherne Anbauten (Osteophyten)

zu erkennen.
Um eine Beteiligung der Sehnengruppe um das Schultergelenk (Rotatorenmanschette) zu bestätigen, kann eine MRT-Untersuchunf erfolgen.

Dies ist vor allem bei der Entscheidung zur Schulterprothese von Bedeutung, da das Modell den Sehnenverhältnissen entsprechend gewählt wird.

Lesen Sie mehr zum Thema: MRT des Schultergelenks.

Die Therapiemöglichkeiten

Wie bei Beschwerden arthrotischer Veränderungen anderer Gelenke, sollte auch bei der Arthrose der Schulter zunächst konservativ begonnen werden.

Je nach Befinden kann das Kühlen der Schulter (Kryotherapie), aber auch das Warmhalten des Gelenks Linderung verschaffen. Um eine Fehlbelastung auszugleichen sind gezielter Muskelaufbau sowie andere physiotherapeutische Maßnahmen wichtig. Damit kann das Fortschreiten der Arthrose verlangsamt und die Beschwerden können gelindert werden. Zudem kann eine passende Ernährung bei Arthrose die Beschwerden ein Stück weit lindern.

Korrektur von möglichen Fehlhaltungen in den oberen Abschnitten der Wirbelsäule können ebenfalls den Heilungsprozess unterstützen. Auch eine Röntgenreizbestrahlung kann in manchen Fällen das Fortschreiten der Arthrose in der Schulter verhindern.

Zur weiteren Schmerztherapie können Medikamente wie Ibuprofen, Voltaren oder Arcoxia genutzt werden.
Innerhalb entzündlicher Phasen kann ein Kortisonpräparat, direkt in die Schulter gespritzt, die Symptome lindern. Zum Erhalt und zur Verbesserung der Knorpelqualität können Injektionen von Hyaluronsäure in den Gelenkspalt erfolgen.
Entlasten die konservativen Methoden nicht ausreichend den Patienten, so kann über eine operative Therapie entschieden werden.

Bei einer fortgeschritten Schulterarthrose kann eine operative Therapie sinnvoll sein. Der Gleitraum in der Schulter kann beispielsweise erweitert werden, die Schultermuskulatur sog. Rotatorenmanschette) kann rekonstruiert werden. Es können auch Entlastungen oder Entfernungen von Anteilen des Schultergelenks vorgenommen werden.
Bei einer sehr ausgeprägten Arthrose der Schulter sollte über einen künstlichen Gelenkersatz nachgedacht werden, um den Schmerz langfristig zu therapieren und die eingeschränkte Schulterbeweglichkeit zu verbessern. Es gibt verschiedene Schultergelenkprothesen (z.B. Kappenprothese, Oberarmkopfprothese, Schultertotalprothese, inverse Schulterprothese), die bei einer fortgeschritten Arthrose eingesetzt werden können.

Je nach Ausprägung der Arthrose kann eine einfache Reinigung des Schultergelenks (Débridement) mittels Arthroskopie ausreichen.

Erfahren Sie mehr zum Thema: Arthroskopie der Schulter

Hyaluronsäure

Da es bei der Arthrose der Schulter zu einer Abnutzung des Gelenkknorpels kommt, können die beteiligten Gelenkpartner nicht gut gleiten. Dadurch werden Schmerzen verursacht.
Die Hyaluronsäure soll diese fehlende Gleitfähigkeit wieder verbessern und den verbleibenden Knorpel vor weiterer Abnutzung schützen. Dazu wird die Hyaluronsäure direkt in das Gelenk gespritzt.

Es kommt hierzu nicht zu einer Neubildung des Knorpels, daher sorgt das Spritzen der Hyaluronsäure in das Schultergelenk nur für eine vorübergehende Wirkung und muss in bestimmten Abständen wiederholt werden.

Informieren Sie sich hier zum Thema: Hyaluronsäure zur Behandlung von Gelenkserkrankungen.

Homöopathie

Homöopathische Mittel können zur Unterstützung der medikamentösen Therapie oder Physiotherapie angewandt werden. Die Einnahme von Globuli kann somit helfen, die Beschwerden bei Schulterarthrose zu lindern.
So können drei Mal täglich 5 Globuli von Harpagophytum procumbens gegen Gelenkschwellung und Schmerzen eingenommen werden. Sind die Gelenke eher steif und die Bewegung eingeschränkt, können Hedera helix oder Hekla lava helfen, die Beschwerden zu verbessern. Auch Bryonia oder Symphytikum können bei Arthrose in der Schulter eingenommen werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Homöopathie bei Arthrose

Osteopathie

Auch die Osteopathie kann helfen, die Symptome der Arthrose in der Schulter zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Auch können Bewegungseinschränkungen, die aufgrund der Arthrose vorliegen, verbessert werden.

Das Konzept der Osteopathie ist, dass der Körper zur Selbstheilung angeregt wird, indem das Gelenk manipuliert und mobilisiert wird und Muskeln gelockert werden. Die Behandlungen müssen oft über Wochen bis Monate hinweg durchgeführt werden, da meist eine Behandlung nicht ausreichend ist.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Osteopathie.

Wem kann eine OP der Schulter helfen?

Ob eine Operation bei Arthrose der Schulter vorteilhaft ist, muss individuell entschieden werden. Unterschieden werden kleinere Eingriffe, bei denen zum Beispiel der Gelenkknorpel geglättet oder entzündetes Gewebe abgetragen wird, von großen Eingriffen, bei denen Teile des Gelenkes oder das gesamte Gelenk ersetzt werden.

Eine Operation wird bei Patienten erwogen, bei denen es durch Physiotherapie oder medikamentöse Maßnahmen nicht zur Schmerzlinderung gekommen ist und der Patient sich in seiner Lebensqualität stark eingeschränkt sieht, da Bewegungen nicht mehr ausgeführt werden können oder die Schmerzen  in Ruhe oder auch in der Nacht stark zu spüren sind.
Besonders bei jüngeren Patienten ist es wichtig die Bewegung zu verbessern und Schmerzfreiheit zu erlangen. Bei älteren und an vielen Erkrankungen leidenden (lat. polymorbiden) Patienten müssen die Operationsrisiken immer geringer sein als der Nutzen und Behandlungserfolg.

Ob eine Operation infrage kommt und ob diese sinnvoll ist, sollte mit einem erfahrenen Arzt besprochen werden.

Weitere Informationen hierzu: Operation einer Schulterarthrose

Schmerzen bei einer Schultergelenksarthrose

Gegen die Schmerzen bei der Arthrose der Schulter können simultan zur Behandlung der Entzündung Schmerzmedikamente eingenommen werden.
Hierbei kommen sogenannte NSAR (nicht steroidale Antirheumatika) wie Ibuprofen oder Schmerzmittel wie Paracetamol infrage. Wenn diese keine Linderung schaffen, können vom Arzt auch Opioidanalgetika wie Tramadol verschrieben werden.

Zu beachten ist, dass eine medikamentöse Therapie nicht langfristig erfolgen sollte, da es zu vielen Nebenwirkungen kommen kann. Auch die Kühlung des Gelenks in Phasen der Gelenkentzündung sowie das Auftragen von schmerzmittelhaltigen Salben können die Schmerzen in der Schulter mindern.

Mehr hierzu: Schmerzen in der Schulter

Hilft Kälte oder Wärme meiner Schulter?

Die Anwendung von Kälte oder Wärme an der Schulter hängt von den Symptomen ab. Liegt zum Beispiel eine aktivierte Arthrose vor, bei der es zu einer Entzündung des Gelenks mit Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen der Schulter kommt, sollte eine Kältetherapie (Kryotherapie) erfolgen. Diese kann durch Kühl-Packs oder Quarkwickel erfolgen.

Liegen die Arthrosebeschwerden ohne entzündliche Aktivität vor, können Wärmebehandlungen erfolgen. Die Wärme kann mittels Rotlicht, Salben, Fango-Packungen oder Pflaster appliziert werden.

Was kann man gegen die Entzündung in der Schulter tun?

Es ist wichtig, die Entzündung in der Schulter zu behandeln, da diese zu einer weiteren Gelenkzerstörung führt und sich die Arthrose in der Schulter verschlechtern kann. Außerdem sollte beachtet werden, dass es sich bei einer vorhandenen Entzündung in der Schulter um eine sogenannte „aktivierte Arthrose“ handelt und die Schulter in diesem Stadium nicht belastet werden sollte.
Das bedeutet, dass im Zeitraum der Entzündung die Schulter ruhiggestellt werden sollte. In der Entzündungsphase kann die Schulter gekühlt werden. Dadurch gehen die Schwellung und auch Entzündung zurück.

Weiterhin können entzündungshemmende Medikamente in Tablettenform eingenommen werden. Zu diesen zählen zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen. Außerdem können Salben, welche ebenfalls Ibuprofen oder Diclofenac enthalten, auf die Schulter aufgetragen werden. Die Tabletten und die Salben wirken nicht nur entzündungshemmend sondern haben außerdem einen schmerzhemmenden Effekt.
Quarkwickel und Öle wie zum Beispiel Kümmelöl – können auf die schmerzhafte und entzündete Schulter aufgetragen werden um die Entzündung im Gelenk einzudämmen.

Die Cortisonspritze

Sollten die Tabletten, Salben oder Kühlung keine Wirkung zeigen und die Schwellung und Entzündung der Schulter trotz dieser Maßnahmen bestehen bleiben, kann vom Arzt eine Cortisonspritze direkt in das Schultergelenk gespritzt werden.
Cortison hat eine entzündungshemmende Wirkung und kann durch das Spritzen direkt am Ort der Entzündung wirken. Allerdings sollte das Spritzen von Cortison nicht allzu häufig erfolgen, da es auch eine Degeneration (Zerstörung) von Bändern und Sehnen hervorrufen und somit die Bewegungs- und Schmerzsituation der Schulter verschlimmern kann.

Lesen Sie hier mehr: 

Welcher Sport ist gut für meine Schulter?

Generell gilt, dass Sport bei einer Arthrose in der Schulter nicht unterlassen werden sollte, da Sport die Symptome wie Schmerzen bessern und das Fortschreiten der Arthrose verzögern kann.
Wichtig ist, dass der richtige Sport gewählt wird. Die Gelenke sollten dabei nicht mit Gewicht belastet werden. So eignet sich jeglicher Sport im Wasser wie Schwimmen, Aqua-Aerobics oder auch Aquajogging – wobei hier daran gedacht werden sollte, die Arme mitzubewegen, damit auch die Schulter aktiv wird. Auch sollten Gymnastikübungen durchgeführt werden, bei denen die Gelenke, Sehnen und Muskeln gedehnt und dadurch besser durchblutet werden. Außerdem wird auch hierbei keine zusätzliche Last auf die Gelenke ausgeübt.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Sport bei Arthrose

Welche Übungen können mir helfen?

Ziel der Übungen sollte sein, die Muskeln und Bänder, die das Schultergelenk befestigen, zu stärken. Außerdem soll durch die Bewegung eine bessere Durchblutung des Knorpels geschaffen werden.

Eine Einfache Übung ist zum Beispiel das Anheben und Absenken der Schultern – ähnlich dem Schulterzucken. Diese Übung kann im Sitzen oder Stehen durchgeführt werden. Dabei kann die Höhe des Anhebens und auch die Geschwindigkeit variiert werden. Auch das beidseitige oder einseitige Schulterkreisen (mit herabhängenden Armen) im Sitzen mit Richtungswechsel kann die Beschwerden der Schulterarthrose verbessern.
Eine weitere Übung wird im Liegen durchgeführt: Der Patient legt sich flach auf den Rücken, dann werden die Schultern erst vor- und dann zurückbewegt.
Mithilfe eines Gymnastikbandes kann eine Stärkung der Schultermuskulatur bewirkt werden. Dazu werden die Arme im Ellenbogengelenk um 90 Grad gebeugt, die Oberarme liegen dabei am Oberkörper an. Die Handflächen umfassen das Gymnastikband und zeigen flach zur Decke. Nun werden die Hände nach außen bewegt, sodass die Schultern ebenfalls nach außen rotieren.
Eine weitere Übung ist Liegestützen an der Wand: Dazu stellt sich der Patient mit dem Gesicht zur Wand und führt die Liegestützbewegungen in dieser Position im Stehen aus.

Alle Übungen sollten 15-20 Mal wiederholt werden. Es gibt viele weitere Übungen, die bei Schulterarthrose ausgeführt werden können. Welche Übung am besten ist, kann mit einem Arzt oder in der Physiotherapie besprochen werden.

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf meine Arthrose der Schulter?

Eine gesunde Lebensweise und damit auch gesunde Ernährung beugt generell Erkrankungen vor. Somit kann die gesunde Ernährung auch zu einer Verzögerung der Entstehung bzw. des Fortschreitens des Gelenkverschleißes führen.
Auf ungesunde Lebensmittel sollte – besonders bei bereits bestehender Schulterarthrose – verzichtet und somit Koffein, Alkohol, Nikotin und viel Zucker vermieden werden.

In manchen Fällen konnte eine vegetarische Lebensweise Beschwerden der Arthrose in der Schulter bessern. Ob dies allerdings hilft, ist sehr individuell und sollte ausprobiert werden. Generell sollte auf eine ausgewogene Ernährung, mit ausreichender Vitamin- und Mineralstoffzufuhr geachtet werden.

Inofrmieren Sie sich hier über eine geeignete Ernährung bei Arthrose

Prognose und Prophylaxe

Eine Prophylaxe zur Entstehung einer Arthrose im Schultergelenk beschränkt sich auf die möglichst frühzeitige Beseitigung von sekundären Ursachen, wie z.B. die operative Fixierung von abgesplitterten Knochenteilen nach einer Schulterluxation.
Bei bekannten Fehlbelastungen durch Schwäche spezieller Muskeln sollte diese möglichst ausgeglichen werden.

Die Arthrose ist eine fortschreitende nicht heilbare Erkrankung. Mittels der oben aufgeführten konservativen Therapiemaßnahmen ist eine annähernde Beschwerdefreiheit in niedrigen Arthrosestadien in vielen Fällen möglich.
Die mechanischen Abläufe sowie die Belastbarkeit der Schulter kann nur beschränkt wieder hergestellt werden. In Stadien, in welchen eine endoprothetischen Therapie (Schulterprothese) angeraten wird, sind die Erfolgsaussichten auf eine zufriedenstellende Belastbarkeit deutlich reduziert, vor allem wenn die eigentlich stabilisierende Rotatorenmanschette beschädigt ist.
Sollte es zu einer Versteifung des Schultergelenks kommen, so können häufig alltägliche Handlungen, wie sich ankleiden, tägliche Körperpflege und den Haushalt führen nur mit Hilfe bewerkstelligt werden.

Die Prognose ist wie bei allen arthrotisch veränderten Gelenken stark vom Patienten, der Entstehungsursache und dem individuellen Ansprechen auf die Therapie abhängig.

Welchen Grad der Behinderung gibt eine Arthrose der Schulter?

Der Grad der Behinderung (GdB) beschreibt eine über 6 Monate anhaltende Funktionseinschränkung, die nicht altersentsprechend ist. Die Auswirkungen der Einschränkung werden mit Punkten bewertet. Unter Auswirkungen zählt nicht nur die Bewegungseinschränkung sondern auch die Teilhabe am sozialen Leben.

Eine Behinderung liegt vor, wenn der GdB über 20 ist. So zum Beispiel, wenn durch die Arthrose ein Gelenkersatz stattgefunden hat, besteht mindestens der GdB von 20.
Ist eine Bewegungseinschränkung aufgrund der Arthrose im Schultergelenk soweit fortgeschritten, dass der Arm nur noch um 90 Grad angehoben werden kann, liegt ebenfalls ein GdB von 20 vor. Viele weitere Kriterien, wie zum Beispiel dauerhafter (chronischer) Schmerz, werden in der Punktegabe berücksichtigt.

Wird ein Grad der Behinderung festgestellt, so kann es zum Anspruch von Hilfen oder Nachteilsausgleichen kommen wie zum Beispiel Kündigungsschutz, Ermäßigungen für öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrdienstinanspruchnahme.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.05.2013 - Letzte Änderung: 21.07.2023