Arthrose des Akromioklavikulargelenks

Synonyme

AC-Gelenks-Arthrose; Schultereckgelenks-Arthrose

Definition

Eine Arthrose ist eine Verschleißerscheinung in einem Gelenk. Oftmals ist dieser Verschleiß degenerativer Natur, das heißt es ist eine Art Alterserscheinung.
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Arthrose kann jedoch beispielsweise durch ein Trauma (Unfall) mit Gelenkbeteiligung in jüngeren Jahren deutlich gesteigert werden.
Das AC-Gelenk ist das Gelenk zwischen dem äußeren Anteil des Schlüsselbeins (Clavicula) und einem Knochenvorsprung am oberen Anteil des Schulterblattes, dem sogenannten Schulterdach (Akromion). Das AC-Gelenk ist ein Teil des Schultergelenks und wird auch als Schultereckgelenk bezeichnet.

Ursache

Meist ist eine AC-Gelenks-Arthrose rein degenerativer Natur. Das Gelenk ist als eines der häufigsten von Arthrosen betroffen, was sich zu einem Teil dadurch erklären lässt, dass es starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt ist. Bei fast allen Menschen über 50 Jahren finden sich arthrotische Veränderungen des Schultereckgelenks, oftmals bleiben diese jedoch ohne Beschwerden.
Verschiedene frühere Traumata können das Arthrose- Risiko im Schultereckgelenk erhöhen:

Beide Ereignisse können bei Stürzen auf die Schulter oder den Arm auftreten.

Symptome

Die Betroffenen geben einen schleichenden Beginn und eine allmähliche Schmerz- Zunahme an, insbesondere die Armhebung wird als schmerzhaft empfunden.
Doch auch in Ruhe können Schmerzen auftreten, die teilweise in den Hals ausstrahlen.
Verschiedene Symptome weisen auf eine Arthrose des Akromioklavikulargelenks hin:

  • Hoher schmerzhafte Bogen: die seitliche Elevation des Armes ab einer Hebung von etwa 120° wird als schmerzhaft angegeben wird.
  • Positiver Hyperadduktionstest: Hierbei verspürt der Patient Schmerzen in der Schulter, wenn er den betroffenen Arm vor dem Körper ruckartig in Richtung Körpermitte führt.

Diagnose

Die Diagnose wird klinisch (also durch die Beschwerdeschilderung des Patienten, sowie die körperliche Untersuchung) gestellt, das Vorliegen eines hohen schmerzhaften Bogens und eines positiven Hyperadduktionstests, sowie ein punktueller Druckschmerz im Bereich des AC-Gelenkes machen die Diagnose wahrscheinlich. Außerdem kann man häufig eine lokale Schwellung beobachten, die durch knöcherne Anbauten oder eine Weichteilschwellung bedingt ist.

Zur sicheren Diagnosestellung hilft die Anfertigung eines Röntgenbildes, in diesem zeigen sich die Arthrose-typischen Veränderungen:

  • verschmälerter Gelenkspalt
  • knöcherne Anbauten (Osteophyten)

Allerdings besteht oftmals eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Röntgenbild und der Beschwerdelage des Patienten, so können Patienten mit starker Arthrose im Röntgenbild klinisch völlig beschwerdefrei sein.

Therapie

Die Behandlung erfolgt zunächst konservativ, also nicht-operativ:

  • Hierbei kommt neben dem Einsatz von Schmerzmitteln (meist in Form von NSAR, also nicht-steroidalen Antirheumatika, aber auch in Form von vereinzelten direkten Cortison-Injektionen in den betroffenen Gelenkspalt)
  • vor allem die physikalische Therapie in Frage.
    HieCortisontherapie bei Gelenkerkrankungenrzu zählt beispielsweise die Iontophorese, bei der durch schwachen elektrischen Strom die Aufnahme eines auf die Haut aufgetragenen medikamentösen Wirkstoffes ins darunterliegende Gewebe erzielt wird. Auch die Ultraschalltherapie, bei der eine Erwärmung des Gewebes zur Beschwerdelinderung beitragen soll kann Teil der Therapie sein.

Bleibt eine Besserung durch die oben aufgezeigten Verfahren aus, besteht die Möglichkeit einer operativen Entfernung des äußeren Anteils des Schlüsselbeins (Resektionsarthroplastik)

Prognose

Nach operativer Therapie werden die meisten Patienten beschwerdefrei, ohne dass hierdurch ein Bewegungsdefizit zu verzeichnen wäre.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.09.2012 - Letzte Änderung: 30.03.2024