Schmerzmittel

Was ist Schmerz?

Schmerz ist das Alarmsignal unseres Körpers, das uns auf Gefahren hinweisen soll und uns mitteilen soll, dass etwas nicht in Ordnung ist. Bis wir jedoch Schmerz empfinden um darauf reagieren zu können, müssen verschieden Vorgänge im Körper ablaufen.

Die Schmerzentstehung beginnt irgendwo am Körper, beispielsweise am Finger, wenn wir uns an einer Nadel stechen. Am Finger führt die Verletzung durch Freisetzung verschiedener Stoffe aus den verletzten Zellen zur Reizung einer Nervenbahn Richtung Gehirn. Die Nervenbahn führt jedoch nicht direkt ins Gehirn, sondern nur bis zum Rückenmark. Dort wird sie auf eine andere Bahn umgeschalten, die dann schließlich ins Gehirn führt. Im Gehirn enden die Nervenbahnen aus dem Rückenmark in speziellen Bereichen, die dann die Wahrnehmung und das Gefühl „Schmerz“ in uns auslösen.

Schmerz ist jedoch nicht gleich Schmerz und so kann der Mensch Schmerz als stechend, dumpf, pochend, klopfend, hell, oder auch als ziehend empfinden. Die Art des Schmerzes kann oftmals ein Hinweis auf seine Ursache sein.

Schmerz kann auch seine Warnfunktion verlieren und ohne Grund oder auch unverhältnismäßig stark auftreten, ohne dass der Körper eine ernsthafte Verletzung davon getragen hat. Dauert der Schmerz ohne Ursache länger als sechs Monate an, so spricht man vom chronischem Schmerz. Dieser ist anders zu behandeln als der akute Schmerz und nimmt oft einen langwierigen Verlauf und bedarf nicht selten einer Behandlung eines ausgebildeten Schmerzmediziners.

War der erste Auslöser eine tatsächliche Verletzung, die zwar geheilt ist, nach welcher der Schmerz jedoch geblieben ist, so hat das Gehirn ein sogenanntes „Schmerzgedächtnis“ ausgebildet und empfindet die Verletzung als immer noch vorhanden. Die eigentlich schützende Funktion schlägt hier in einen körperlich und seelisch sehr belastenden Zustand um und wird zur Krankheit.

Neben dem oben beschrieben Schmerz, der ein Warnsignal aufzufassen ist, gibt es noch andere Arten von Schmerzen, wie beispielsweise dem Nervenschmerz, wenn die Nervenbahn, die den Schmerz leiten soll, selbst verletzt ist und so ein Dauersignal an das Gehirn sendet.

Je nach Entstehungsort unterscheidet man in der Medizin den oberflächlichen Schmerz vom Schmerz unserer innerer Organe, den wir beispielsweise bei Bauchschmerzen empfinden.

Schmerzmittel allgemein

Als Schmerzmittel bezeichnet man im Detail Medikamente, die verhindern, dass der Mensch die Empfindung „Schmerz“ wahrnimmt, obwohl in vielen Fällen der Auslöser weiterhin vorhanden ist.

Je nach Wirkort der Medikamente unterscheidet man die sogenannten peripher (also außerhalb unseres zentralen Nervensystems, beispielsweise am Finger, den Beinen oder im Bauch) wirksamen von den zentral (also im Rückenmark oder direkt im Gehirn wirkenden) zentralen Schmerzmitteln. Die außerhalb des zentralen Nervensystems wirkenden Medikamente unterteilt man weiterhin in Saure und nicht-saure Wirkstoffe (nach ihrer chemischen Formel) sowie krampflösende Stoffe.

Im Gehirn wirkt die große Gruppe der Opiate mit ihrem Hauptvertreter dem Morphin und seinen Abkömmlingen, sowie ein paar wenige andere Stoffe. Durch diese Vielzahl verschiedener Gruppen ist man in der Lage den Schmerz direkt am Entstehungsort, oder später im Rückenmark oder auch im Gehirn die Weiterleitung zu unterbinden. Sehr nützlich ist auch nicht selten eine Kombination von Medikamenten verschiedener Angriffspunkte, die dann jeden möglichen Punkt der Schmerzentstehung und -Weiterleitung hemmen um so Schmerzen noch effektiver zu unterdrücken.

Was gibt es für Schmerzmittel?

Das Angebot an Schmerzmitteln ist sehr vielfältig und für die unterschiedlichen Ursachen von Schmerzen kommen verschiedene Schmerzmittel zum Einsatz, die für die jeweilige Art von Schmerz besonders gut geeignet sind. Nicht alle Schmerzmittel sind frei verkäuflich und so müssen die meisten per Rezept vom Arzt verordnet werden. Für die meisten Opiate wird gar ein Betäubungsmittelrezept benötigt. Dieses ist mit besonderen Auflagen belegt und soll den Missbrauch der Opiate verhindern.

Eine Gruppe von Medikamenten, die Schmerzen direkt am Entstehungsort verhindern soll, sind die durch ihr chemisches Aussehen benannten nicht steroidalen, sauren Schmerzmittel (NSAR). Zu ihnen gehören die sehr bekannten Wirkstoffe Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin®, ASS), Ibuprofen (z.B. Nurofen®, Neuralgin®) Naproxen (z.B. Dolormin®) und Diclofenac (z.B. Voltaren®). Die Nicht-Steroidalen Schmerzmittel wirken auf die Bildung der Hormone, die bei einer Verletzung freigesetzt werden um das Immunsystem zu alarmieren, die Prostaglandine. Das Enzym, das bei der Bildung eine Rolle spielt nennt sich Cyclooxygenase. Durch diese Wirkungsweise eignet sich diese Gruppe der Schmerzmittel hervorragend gegen Schmerzen die auf diese Weise entstehen, wie beispielsweise kleinere Verletzungen oder auch Gelenkschmerzen. Da die Prostaglandine auch bei Fieber und Entzündungen eine Rolle spielen haben diese Medikamente auch eine hervorragende Wirkung bei Fieber und Entzündungen.

Neben den sauren Schmerzmitteln gibt es noch die chemisch nicht-sauren Schmerzmittel mit ihren beiden Hauptvertretern Paracetamol (Ben-u-ron®) oder Metamizol (Novalgin®). Sie haben eine ähnliche Wirkungsweise wie die sauren Schmerzmittel unterscheiden sich jedoch in der Fähigkeit, nicht gleichzeitig gegen Entzündungen wirksam zu sein. Für Metamizol (Novalgin®) gilt noch die herausragende Eigenschaft gleichzeitig krampflösend zu sein. Diese Eigenschaft macht es zum optimalem Medikament gegen krampfartige Bauchschmerzen, wie sie beispielsweise bei einer Gallenkolik oder einer Nierenkolik auftreten. Gleichzeitig ist es auch das wirkungsvollste Medikament aus der gesamten Gruppe der nicht-opiaten Schmerzmittel, die per Rezept erhältlich ist. Paracetamol bildet vor allem für Kinder das Mittel der Wahl, da viele andere Wirkstoffe wie beispielsweise die Acetylsalicylsäure (Aspirin®) für Kinder verboten ist.

Opiate wirken nicht am Ort der Entstehung des Schmerzes, sie verhindern nur, dass das Signal im Rückenmark weitergeleitet wird und im Gehirn wahrgenommen wird. Medikamente aus der Opiat-Familie wirken an sogenannten Opiat-Rezeptoren. Diese befinden sich entlang der schmerzleitenden Nervenbahnen im Rückenmark und im Gehirn. Auch der Körper selbst bildet eine Art Opiate, die sogenannten körpereigenen Endorphine. Diese sorgen bei schweren Verletzungen dafür, dass der Körper seine eigenen Schmerzbahnen hemmt und die Schmerzen nicht zu groß werden. Nur diese körpereigenen Endorphine sorgen dafür, dass Menschen nach schweren Unfällen ihre Verletzungen nicht richtig wahrnehmen oder Frauen eine Geburt überstehen können ohne vor Schmerz bewusstlos zu werden. Durch die Gabe von zusätzlichen Opiaten als Medikament wird dieses System maximal aktiviert und der Schmerz kommt zum einen schon gar nicht mehr im Gehirn an bzw. wird dort zusätzlich abgeschwächt.

Was haben Schmerzmittel für Nebenwirkungen?

Jede Gruppe von Schmerzmitteln hat ihre speziellen Nebenwirkungen. Die Nebenwirkungen der Nicht-steroidalen Schmerzmittel ergeben sich aus ihrer Wirkungsweise. Die oben erwähnten Cyclooxygenasen spielen auch bei anderen Prozessen im Körper, allen voran der Bildung von schützendem Magenschleim eine wichtige Rolle. Normalerweise herrscht an der Innenseite der Magenschleimhaut ein Gleichgewicht von schützendem Magenschleim und zur Verdauung nötiger aber für die Mageschleimhaut schädlicher Magensäure. Hemmt man durch die nicht-steroidalen Antiphlogistika die Bildung des schützenden Magenschleims so gewinnt die Magensäure die Überhand und kann die Magenwand angreifen. Es entsteht bei langer Dauer des Übergewichts ein Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür, welches im Extremfall zum lebensbedrohlichen Magendurchbruch führen kann.

Diese Hauptnebenwirkung der nicht-steroidalen Antiphlogistika kann schon nach wenigen Einnahmen auftreten. Aus diesem Grund sollten gefährdete Patienten immer einen sogenannten Magenschutz, z.B. einen Protonenpumpenhemmer, zusätzlich einnehmen. Besonders gefährdet sind Patienten, die Acetylsalicylsäure (Aspirin®) einnehmen, da diese zusätzlich auch noch die Eigenschaften unserer Blutplättchen verändert, sodass diese nicht mehr verklumpen können, was wiederum ein vermehrtes Bluten nach Verletzungen nach sich zieht.

Eine weitere nicht zu vernachlässigende Nebenwirkung durch die Einnahme über einen langen Zeitraum sind die schädigende Wirkung auf Herz und Nieren. Patienten mit Problemen und Erkrankungen an einem dieser Organe sollten nicht-steroidale Schmerzmittel nur nach ärztlicher Rücksprache bzw. auf ärztliche Anweisung hin einnehmen. Dies gilt ebenso für Patienten mit Lungenerkrankung, da die Hemmung der Cyclooxygenase auch zum Übergewicht anderer Substanzen führt die die Lungenbläschen verändern und so die Atmung erschweren und bei Asthmatikern im Extremfall einen Asthmaanfall auslösen können.

Opiate sind bei sicherer Anwendung sehr wirkungsvoll und dabei gut kontrollierbar. Eine der häufigsten Nebenwirkungen, die viele Patienten betrifft, sind Übelkeit und Schwindel. Sie beide sind durch die Wirkungen im Gehirn bedingt. Diese Wirkung verursacht auch Kopfschmerzen und in seltenen Fällen eine Benommenheit. Weiter tritt häufig Verstopfung auf. Diese ist durch eine Art Krampf im Darm (Spastik) bedingt und fühlt zu fehlenden Darmbewegungen. Abhilfe schafft hier ein mit-verschriebenes Abführmittel, ein sogenanntes Laxans. Sollte keines per Rezept verschrieben worden sein, so sollte dies beim Auftreten der Verstopfung schnellstens nachgeholt werden.

Viele andere Nebenwirkungen wie Appetitveränderungen, Stimmungsveränderungen, Nierenfunktionsstörungen, Krampfanfälle, Verwirrtheit, Albträume, veränderte Sinneswahrnehmungen, Blasenentleerungsstörungen sind auf die vielfältigen Wirkungen von Opiaten an verschiedensten Körperstellen zurückzuführen. Diese und viele andere Nebenwirkungen sind sehr selten und können in der Packungsbeilage nachgelesen werden. Auch die gefürchtete Atemlähmung ist unter der Einnahme von Opiaten bei richtiger Anwendung sehr selten, das Risiko erhöht sich jedoch bei unbedachten Kombinationen mit Schlafmitteln oder Alkohol.

Wie werden Schmerzmittel angewendet?

Schmerzmittel sind durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit in vielen verschiedenen Formen zu erhalten. Allen voran die klassische Tablettenform. Opiate werden oftmals in der sogenannten Retard-Form abgegeben. Retard-Form bedeutet, dass die Tablette mit einer Schutzschicht gegen die Magensäure beschichtet ist und der Wirkstoff erst ganz langsam im Dünndarm freigesetzt wird. Dies sichert eine langanhaltende Wirkung der Opiate bei dauerhaftem Schmerz. Die normale Tablettenform oder auch die Tropfenform hingegen wirken sehr schnell, dafür jedoch nur sehr kurz und sie werden deshalb oftmals gegen sogenannte „Schmerzspitzen“ bei plötzlichen starken Schmerzattacken eingesetzt.

Eine Alternative zu Tabletten bieten Brausetabletten zum Auflösen oder Tropfen. Für Kinder haben sich auch Zäpfchen bewährt. Für starke Schmerzen gibt es die meisten Präparate auch als Injektionslösung zur direkten Injektion in den Muskel oder eine Vene. Durch diese Form der Verabreichung lassen sich zum einen größere Mengen in den Körper einbringen und zum anderen tritt die Wirkung um ein Vielfaches schneller ein. Für eine dauerhafte Zufuhr haben sich für das Opiat Fentanyl Pflaster bewährt, die auf die Haut geklebt werden und dann für 72h ihren Wirkstoff abgeben.

Schmerzmittel in der Schwangerschaft

Die Frage nach Schmerzmitteln in der Schwangerschaft kann nicht immer absolut beantwortet werden. Unterschieden werde muss immer die Einmalige Einnahme von einer dauerhaften Einnahme. Es gilt: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Vor der Einnahme sollte immer unbedingt ein Arzt aufgesucht werden und Rücksprache gehalten werden.

Acetylsalicylsäure (Aspirin®) und andere Nicht-steroidale Schmerzmittel sollten durch wehenhemmende Eigenschaften im letzten Schwangerschaftsdrittel nicht mehr verwendet werden. Sie besitzen zusätzlich noch die Eigenschaft den Kindlichen Verbindungsgang zwischen den großen kindlichen Blutgefäßen der Lunge und des Körperkreislaufes zu verschließen und werden für verschieden Herzfehler und Nierenschäden verantwortlich gemacht.

Einzig der Wirkstoff Ibuprofen aus dieser Gruppe kann nach bisherigem Wissensstand bis zur 28. SSW angewendet werden.

Als Mittel der Wahl gegen Schmerzen in der gesamten Schwangerschaft wird allgemein hin Paracetamol empfohlen. Dieses sollte jedoch ebenfalls erst nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet und die tägliche Höchstdosis dringend beachtet werden.

Opiate sind in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht absolut verboten. Einzelne Gaben bei dringendem Bedarf haben laut vieler Literaturangaben keine schädigende Wirkung auf das ungeborene Kind. Lediglich die dauerhafte Einnahme sollte vermieden werden und bis zur 30. SSW auf Ibuprofen und Paracetamol ausgewichen werden. Grund ist der Übergang von Opiaten in den kindlichen Kreislauf durch den Mutterkuchen. Im kindlichen Kreislauf entfalten Opiate dann die gleichen Wirkungen wie bei der Mutter und es kann im schlimmsten Fall zur „Sucht“ kommen. Eine dauerhafte Einnahme kann so nach der Geburt für das Kind einen plötzlichen Entzug mit allen Wirkungen eines Opiat-Entzuges nach sich ziehen und es kann wie beim Erwachsenen bei einer Überdosierung zum Atemstillstand kommen.

Schmerzmittel in der Stillzeit

Auch für die Stillzeit gibt es hinsichtlich der Medikamenteneinnahme einiges zu beachten, da ein Großteil der Medikamente über die Muttermilch an das Kind weitergegeben wird und dort seine Wirkung entfaltet. Am besten nimmt man schnell wirkende Medikamente nach dem Stillen ein, damit sich der Großteil des Wirkstoffes bis zum nächsten Stillen schon gar nicht mehr im Blut der Mutter befindet und somit auch nicht mehr in die Muttermilch übergeht.

Wie in der Schwangerschaft so gilt auch in der Stillzeit: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. Unter den Nicht-Opiaten gilt wie in der Schwangerschaft Paracetamol als Mittel der Wahl gegen Schmerzen. Alternativ kann Ibuprofen eingesetzt werden, welches auch bei den Säuglingen das Mittel der Wahl darstellt und somit keine Schäden am Kind bei Übertragung durch die Muttermilch verursacht. Für die Opiate gilt auch während der Stillzeit: Vereinzelte Gaben stellen erfahrungsgemäß kein Problem dar, die dauerhafte Einnahme sollte vermieden werden, auch wenn nur geringe Mengen der Opiate in die Muttermilch übergehen.

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Schmerzmittel und Alkohol - Verträgt sich das?

Schmerzmittel gelten bei sicherer und richtiger Einnahme als sehr sicher. Schmerzmittel und Alkohol sind jedoch keine empfehlenswerte Kombination, denn sie birgt viele Gefahren und Risiken, die teilweise gar lebensbedrohlich sein können, wenn beispielsweise stark wirksame Opiate mit Alkohol eingenommen werden. Bei anderen Wirkstoffen gilt es jedoch nur die Risiken abzuwägen und eventuell nur die Alkoholmenge auf das nötigste Maß zu reduzieren.

Probleme bei der Kombination von Alkohol und Schmerzmitteln machen die oft ähnliche Angriffspunkte im Gehirn oder ein ähnlicher Abbauweg über die Leber und Nieren. Hier führen Gegenseitige Wechselwirkungen zu Vergiftungen mit dem einen oder anderen Kombinationspartner. Durch die Konkurrenz um eben jene Angriffspunkte verstärken sich die Wirkungen der beiden Kontrahenten gegenseitig. Opiate können so schon in viel geringerer Dosierung extreme Nebenwirkungen wie eine Atemlähmung verursachen, die unter normalen Umständen bei der angewendeten Dosierung unter keinen Umständen zu erwarten wäre.

Nicht-steroidale Schmerzmittel (NSAR = Ibuprofen, Voltaren, Diclofenac etc.) entfalten die Wechselwirkungen vor allem im Magen, wo das Gleichgewicht durch die Medikamente zugunsten der schädlichen Magensäure verschoben ist. Alkohol verschiebt dieses Gleichgewicht weiter Richtung Magensäure und das Risiko für ein Mage- oder Zwölffingerdarmgeschwür oder gar einen lebensbedrohlichen Magendurchbruch wächst.

Auch bei den Nicht-steroidalen Schmerzmitteln steht weiterhin der gemeinsame Abbau mit dem Alkohol in der Leber im Vordergrund und auch hier kann die Wirkung gegenseitig verstärkt oder abgeschwächt werden.
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Es können trotz Medikamenteneinnahme Schmerzen bestehen und die Gefahr von Überdosierungen durch weitere Einnahmen wächst. Durch die Doppelbelastung läuft die Leber außerdem Gefahr, überlastet zu werden und es kann zu ernsthaften Leberschäden bis hin zum total Leberversagen kommen, wenn die Kombination über einen sehr langen Zeitraum zugeführt wird.

Für die Behandlung von Schmerzen nach Alkoholkonsum eignet sich vorallem das Schmerzmittel Aspirin® und eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit.

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Schmerzmittel nach einer Operationen

Die Therapie von Schmerzen nach einer Operation ist abhängig von der Art der Operation, denn verschiedene Eingriffe verursachen sehr unterschiedlich starke Schmerzen. So sind nach Operationen im Brustkorb oder im Bauchraum größere Schmerzen zu erwarten als bei kleineren Eingriffen an Armen oder Beinen.

Während bei kleineren Eingriffen schon eine Schmerztablette zur Schmerzstillung ausreichen kann, so erfordern große Bauchoperationen eine vielschichtige Schmerztherapie, die aus mehreren Bausteinen besteht. Ziel jeder Therapie ist jedoch immer die Schmerzfreiheit des Patienten. Oft gelingt es diese durch eine Kombination verschiedener Verfahren herzustellen.

Schmerzen sind nachweislich schlecht für die Genesung und Belasten den Betroffenen unnötig. Die Therapie von Schmerzen nach Operationen wird individuell auf jeden Patienten zugeschnitten und so finden neben der Art der Operation Grunderkrankungen, Vormedikationen oder auch Alter und die bisherige „Schmerzgeschichte“ eine wichtige Rolle bei der Auswahl der richtigen Schmerztherapie.

Während der Operation ist der Patient durch die starken Schmerzmittel als Bestandteil jeder Narkose vor Schmerzen geschützt. Nach der Operation würden die Schmerzen durch den Eingriff jedoch schnell aufkommen. Deshalb beginnt die Schmerztherapie in der Regel schon währen der Operation, wo der Patient schon die erste Dosis eines Schmerzmedikamentes erhält um möglichst schmerzfrei aus der Narkose aufwachen zu können. Hierbei werden oftmals höhere Dosen von Metamizol oder Paracetamol aus der Gruppe der Nicht-Opiate eingesetzt. Die Schmerztherapie wird dann im Aufwachraum durch die regelmäßige Gabe von Schmerzmitteln fortgeführt. Hier kommen oft Opiate zum Einsatz.

Für die Tage nach der Operation und um postoperative Schmerzen zu behandeln haben die Ärzte in Rücksprache mit dem Patienten im Idealfall schon vor der Operation ein Schema entwickelt, das dem Patienten durch die optimale Medikamentenkombination Schmerzfreiheit bringt. Sind starke Schmerzen oder länger andauernde Schmerzen zu erwarten so hat sich auch die Anlage eines Schmerzkatheters in die Vene oder das Rückenmark (als sogenannter Peridualkatheter) bewährt. Über den Katheter und eine angeschlossene Pumpe werden dauerhaft kleine Mengen von Schmerzmedikamenten abgegeben, die den Patienten schmerzfrei halten sollen. Treten trotzdem punktuell sogenannte „Schmerzspitzen“ auf, so kann der Patient über einen Knopf an der Pumpe eine Extradosis des Medikaments anfordern. Eine Überdosierung ist durch eine voreingestellte Höchstdosis ausgeschlossen.

Schmerzen nach Eingriffen an Armen oder Beinen können durch Nervenblockaden erzielt werden. So kann ein Schmerzkatheter auch direkt an den Nerv des Armes gelegt werden und so die Weiterleitung vom Nerv an das Gehirn blockiert werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 02.11.2015 - Letzte Änderung: 22.10.2021