Fieber

Fieber

Synonyme im weiteren Sinne

Erkältung, Grippe, Husten, Schnupfen
med.: Hyperthermie
englisch: fever

Definition

Unter Fieber versteht man eine erhöhte, von den Normalwerten abweichende Körpertemperatur, die meistens Zeichen einer Infektion, Entzündung oder sonstige immunologischen Reaktionen des Körpers sind.

Einleitung

Fieber ist definiert als eine Erhöhung der Körpertemperatur auf über 38°C. In den meisten Fällen entsteht Fieber als Begleitsymptom bei entzündlichen Prozessen, Infekten oder Verletzungen. Der Körper versucht von außen eindringende krankheitsauslösende Keime, wie zum Beispiel Viren, Pilze oder auch Bakterien, zu bekämpfen.
Dabei wird das körpereigene Abwehrsystem aktiviert und es werden spezifische Stoffe, die die Körpertemperatur erhöhen, gebildet. Neben einem allgemeinen Krankheitsgefühl mit Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Lichtempfindlichkeit kann Fieber abhängig vom jeweiligen Stadium und der Temperatur auch mit weiteren Symptomen einhergehen.
Dazu gehören vermehrtes Schwitzen, blasse Haut, verstärkte Atmung, Herzrasen, Übelkeit und ein vermehrtes Durstgefühl. Auch innere Unruhe und eine neu auftretende Verwirrtheit können Begleiterscheinungen von hohem Fieber sein.

Häufigkeit

Fieber an sich stellt keine Erkrankung, sondern vielmehr ein Symptom dar, das aus verschiedenen Krankheitsbildern resultieren kann. Ähnlich wie Rückenschmerzen Kopfschmerzen und Bauchschmerzen ist Fieber ein sehr häufiger Grund, weshalb ein Arzt aufgesucht wird. Tendentiell geht die Fieberwahrscheinlichkeit im Alter zurück. Während Neugeborene meistens nicht fiebern, erkranken Kleinkinder, Kinder und Jugendliche relativ häufig an von Fieber begleiteten Erkrankungen. Im Erwachsenenalter führen meistens nur relativ schwere Infektionen zu Fieber.

An welchen Anzeichen erkenne ich, dass ich Fieber bekomme?

Bevor sich Fieber entwickelt, leiden die meisten Menschen an typischen Symptomen wie Müdigkeit, Allgemeinzustandsverschlechterung sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Allerdings sind diese Symptome nicht ausschlaggebend, ob überhaupt Fieber auftritt bzw. wie hoch es sein wird. Betroffene können sich auch ohne Fieber stark geschwächt und krank fühlen. Jedoch kann die Höhe des Fiebers die Stärke der Symptome beeinflussen, sodass sich ein Mensch mit hohem Fieber auch stärker krank fühlt. Weitere Symptome, die typischerweise Fieber ankündigen, sind beispielsweise Schweißausbrüche, starker Durst, Schüttelfrost, trockene und heiße Haut, glasige Augen, Appetitlosigkeit, erhöhte Atemfrequenz, Unruhe und Bewusstseinstrübung.

Symptome

Nach Infektion bzw. auslösendem Ereignis kommt es innerhalb weniger Tage (Inkubationszeit) zu allgemeinem Unwohlsein, Müdigkeit, Leistungsabfall aber auch Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen. Entweder parallel damit einhergehend oder kurz darauf folgend beginnt meistens der sogenannte Schüttelfrost.
Darunter versteht man trotz warmer Umgebungstemperatur ein subjektiv wahrgenommenes Frieren und Frösteln, begleitet von Zittern. Durch das Zittern werden die Muskeln des Körpers in schnell aufeinanderfolgende Bewegungen versetzt. Diese schnellen Bewegungen verursachen die für das Fieber notwendige Wärme. Meistens kommt es lediglich in der Anfangsphase zu dem beschriebenen Schüttelfrost. Ist der Körper einmal aufgeheizt genügt die Körperenergie zum Aufrechterhalten der Temperatur. Mit Auffiebern verschlechtert sich meistens der Allgemeinzustand und die Anfangssymptome werden stärker. Hohes Fieber kann zu starken bis sehr starken Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen führen. Patienten mit sehr hohem Fieber fangen zum Teil an zu phantasieren und sind nicht mehr adäquat ansprechbar.

Begleitet wird das Fieber oft von starkem Schwitzen, durch das der Körper versucht die entgleiste Temperatur wieder einzuregulieren. Den meisten Patienten mit hohem Fieber fällt es schwer aufzustehen, was eine epochale Bettlägerigkeit zur Folge hat.

Lesen Sie mehr zum Thema: Fieber und Kopfschmerzen

 

Gliederschmerzen

Gliederschmerzen sind ein typischer Vorbote einer Erkältungskrankheit. Das Fieber tritt meist einige Stunden bis Tage nach den Gliederschmerzen auf. Zusätzlich kommt es meist zu weiteren Erkältungszeichen wie Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen und vielen weiteren. Stehen die Gliederschmerzen und das Fieber allerdings nicht im Zusammenhang mit einer Infektion, kann auch eine Autoimmunerkrankung wie zum Beispiel die Polymyalgia rheumatica als Ursache infragekommen. Bei diesem konkreten Beispiel handelt es sich um eine Entzündung von mittelgroßen und großen Gefäßen, wobei die Schmerzen vor allem in beiden Schultern zu spüren sind. Es ist wichtig, die Erkrankung zu erkennen, da eine Behandlung mit Cortison nötig ist.

Weitere Informationen finde Sie unter:

Fieber mit Bauchschmerzen

Fieber und Bauchschmerzen können einerseits einen infektiösen Hintergrund haben. Dabei sind häufig Viren, seltener Bakterien ursächlich. Andererseits kann auch eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) Bauchschmerzen und Fieber verursachen. Typisch ist dabei, dass der Bauchschmerz um den Bauchnabel herum diffus beginnt und dann mit der Zeit in den rechten Unterbauch wandert. Eine weitere mögliche Ursache stellt das sogenannte Familiäre Mittelmeerfieber da. Hierbei handelt es sich um eine vererbte Fiebererkrankung, die Fieberschübe auslöst und typischerweise mit Bauchschmerzen einhergeht. Die Fieberschübe beginnen dabei meist vor dem 20. Lebensjahr. Das Familiäre Mittelmeerfieber wird aufgrund der ähnlichen Symptomatik häufig mit einer Blinddarmentzündung verwechselt.  

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Bauchschmerzen und Fieber und Familiäres Mittelmeerfieber

Fieber mit Halsschmerzen

Fieber zeigt normalerweise, dass das Immunsystem arbeitet. Halsschmerzen sind ein typisches Symptom für eine virale oder bakterielle Infektion, welche ebenfalls häufig mit Fieber einhergeht. Aufmerksam sollten Betroffene werden, wenn das Immunsystem unterdrückende Medikamente (sogenannte Zytostatika oder Immunsuppressiva) eingenommen werden. Kommt es dann zu Halsschmerzen und Fieber, ist eine Überprüfung der Blutzellen notwendig und eventuell eine stationäre Behandlung unumgänglich.  

Weitere Informationen finden Sie unter: Fieber und Halsschmerzen

Fieber mit Rückenschmerzen

Auch Rückenschmerzen können im Rahmen einer Erkältung auftreten. Gibt es keine weiteren Erkältungssymptome und halten die Rückenschmerzen und das Fieber über einen längeren Zeitraum an bzw. kommen sie immer wieder, sollten andere Erkrankungen in Betracht gezogen werden. Zum einen kommt hierbei der Morbus Bechterew infrage. Dabei handelt es sich um eine chronisch, entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule, die zu einer Wirbelsäulenversteifung führen kann. Der Morbus Bechterew kann – besonders bei spätem, erstmaligem Auftreten – mit Fieber und Rückenschmerzen einhergehen. Des Weiteren ist bei Männern über 70 Jahren mit Fieber in Verbindung mit Gewichtsverlust und / oder nächtlichem Schwitzen und Rückenschmerzen ein Prostatakarzinom auszuschließen.  

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Fieber und Rückenschmerzen.

Fieber und Kopfschmerzen

Die Kombination aus Fieber und Kopfschmerzen stellt eine typische Symptomkonstellation bei Erkältungserkrankungen dar. Zusätzlich kommt es dann meist zu weiteren Symptomen wie Halsschmerzen, Schnupfen, Husten oder Durchfall. Kopfschmerzen können allerdings auch ein Warnsignal infolge einer Erkältung sein. Werden die Kopfschmerzen sehr stark, steigt das Fieber an und kommt es zu einer Nackensteifigkeit, sollte eine Hirnhautentzündung (Meningitis) in Betracht gezogen werden.
Zusätzlich können Bewusstseinstrübungen, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen oder sogar Krampfanfälle auftreten. Besteht der Verdacht auf eine Hirnhautentzündung, sollte dies unbedingt abgeklärt werden, da sich die Entzündung auf das Gehirn ausbreiten und zu schweren Folgeschäden bis hin zum Tod führen kann. Die Hirnhautentzündung kann durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden. Handelt es sich um eine bakterielle Infektion, muss diese schnellstmöglich mit Antibiotika behandelt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: Fieber und Kopfschmerzen

Fieber und Durchfall

Kommt es zu Fieber im Zusammenhang mit Durchfall, ist von einer infektiösen Ursache auszugehen. Die infektiöse Durchfallerkrankung kann durch Viren, Bakterien und selten Parasiten ausgelöst werden. Hinzu kommen häufig auch Übelkeit, Erbrechen, Abgeschlagenheit sowie Schüttelfrost. Der Durchfall ist breiig bis wässrig und tritt mehrmals täglich auf. Zusätzlich können starke Bauchkrämpfe auftreten. Vor allem ist jedoch Vorsicht geboten, wenn der Durchfall über mehrere Tage anhält und die Flüssigkeitsaufnahme durch zusätzliche Übelkeit eingeschränkt ist.

Sollten sich Blut- und / oder Schleimbeimengungen im Stuhl zeigen, ist eine Vorstellung beim Arzt erforderlich. Tritt der Durchfall nach einer Auslandsreise auf, sollte ebenfalls ein Arzt konsultiert werden. Zum Beispiel sollte nach Subtropen- und Tropenreisen immer auch an eine mögliche Malariainfektion gedacht werden. Hierbei kommt es nach 7 bis 42 Tagen nach Infektion zu Fieberschüben, die mit Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen einhergehen können. Da zwischen der Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome ein längerer Zeitraum liegen kann, sollten Betroffene eine selbst über einen Monat zurückliegende Auslandsreise bedenken.

Lesen Sie mehr zum Thema: Fieber und Durchfall

Fieber mit Ausschlag

Fieber und Ausschlag treten häufig bei den sogenannten Kinderkrankheiten auf. Dazu gehören Masern, Röteln, Ringelröteln, Scharlach und das Dreitagefieber (Erythema subitum). Bis auf der durch Bakterien ausgelöste Scharlach werden diese Erkrankungen durch verschiedene Viren verursacht. Alle Erkrankungen gehen mit einem typischen Hautausschlag und Fieber einher. Meist ist das Fieber vor dem Hautausschlag zu beobachten, kann aber auch mit dem Hautausschlag noch einmal aufflammen. Zusätzlich können weitere Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und Abgeschlagenheit auftreten. Masern zeigen sich zum Beispiel mit einem tiefroten, fleckig-knotigen Ausschlag, der im Gesicht und hinter den Ohren beginnt und sich dann über den Körper ausbreitet.

Röteln ähneln den Masern von der Ausbreitung her, sind aber eher hellrot und kleinfleckiger. Scharlach zeigt sich zuerst blassrot, breitet sich auf dem Körper aus und wird dann scharlachrot. Ausgespart wird die Region um den Mund, was auch als periorale Blässe bezeichnet wird. Die Ringelröteln zeigen sich anfänglich mit einem Ausschlag, der auf die Wangen beschränkt ist (Ohrfeigenexanthem). Der Ausschlag breitet sich dann netzartig auf Armen und Stamm aus. Das Dreitagefieber hingegen stellt sich als blassrotes, feinfleckiges Exanthem am Stamm oder auch im Nacken dar, das in manchen Fällen nur für wenige Stunden vorhanden, aber spätestens nach drei Tagen wieder abgeklungen ist. Bis auf Scharlach, welcher mittels Antibiotika therapiert wird, werden die Erkrankungen rein symptomatisch behandelt.

Informieren Sie sich mehr über das Thema: Fieber mit Ausschlag

Fieber ohne Symptome- Was steckt dahinter?

Kommt es zu Fieber ohne weitere Symptome ohne, dass eine mögliche Ursache für das Fieber gefunden werden kann, spricht man auch von Fieber unklaren Ursprungs (Fever of unknown origin). Normalerweise tritt Fieber auf, wenn das Immunsystem stärker arbeitet. Daher kann dies auch in sehr stressreichen Phasen im Leben der Fall sein und muss nicht unbedingt einer bösartigen Ursache zugrunde liegen. Tritt das Fieber allerdings über einen längeren Zeitraum und wiederholt auf, sollte unbedingt eine ärztliche Abklärung erfolgen. Auch, wenn keine Symptome vorliegen, müssen immer virale oder bakterielle Infektionen als Auslöser bedacht werden.

Zusätzlich muss das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung oder sogar bösartiger Tumorerkrankungen ausgeschlossen werden. Besonders, wenn unbeabsichtigter und starker Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen hinzukommen, sollte eine Suche nach einer Krebserkrankung erfolgen. Außerdem ist der HIV-Status in jedem Fall zu überprüfen. In manchen Fällen kann kein Auslöser für das Fieber gefunden werden. Hält das Fieber über mehr als sechs Monate an bzw. kommt immer mal wieder, ohne dass in diesem Zeitraum Symptome hinzugekommen sind oder eine Ursache – trotz regelmäßiger Kontrollen – gefunden werden konnte, ist die Prognose generell als gut anzusehen.  

Lesen Sie mehr unter: Fieber ohne weitere Symptome beim Erwachsenen- Was steckt dahinter?

Messen der Körpertemperatur

Um von Fieber zu sprechen, ist es von großer Bedeutung die Temperatur im Rahmen eines Messverfahrens zu ermitteln.

In vielen Fällen ist die Ermittlung der Körpertemperatur etwas ungenau, da sie zum einen von der Messmethode, zum anderen aber auch von Schwankungen im Tagesverlauf oder körperlicher Aktivität abhängig ist und beeinflusst wird. Heutzutage werden zur Messung digitale Fieberthermometer verwendet.
Diese haben zum einen den Vorteil, dass der reine Messvorgang zur Ermittlung der Werte nur ungefähr eine Minute, im Ohr sogar nur wenige Sekunden, dauert. Zum anderen sind sie sehr stabil und gehen nicht so leicht kaputt.
Die bisher lang verwendeten Glasthermometer können aufgrund ihrer hohen Zerbrechlichkeit schnell zerspringen und eventuell Verletzungen am Patienten verursachen. Die bevorzugten Stellen, an denen gemessen wird, sind im Ohr (aurikulär), unter der Zunge (sublingual), in der Axelhöhle (axillär) und im Po (rektal).

Die rektale Messung erfolgt durch das Einführen eines Thermometers in den Po und ist für viele Patienten die unangenehmste Methode. Allerdings kann diese Methode die genauesten und repräsentativsten Messwerte liefern. Sie stimmt mit der exakten Körpertemperatur am ehesten überein und eignet sich daher auch sehr gut für eine Kontrollmessung. Wird die Temperatur nicht im Po gemessen, sollte beachtet werden, dass zu anderen Messorten in der Regel eine Differenz der Messwerte bestehen kann.
Wird die Temperatur im Mundbereich gemessen, sollte das Thermometer unter der Zunge platziert werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Mund wenn möglich für die Zeit der Messung geschlossen bleiben sollte. Ebenfalls sollte man darauf achten, dass kurz vor der Messung keine kalte Nahrung oder Flüssigkeit aufgenommen wurde, da es sich dabei um Störfaktoren handelt, die die Messung beeinflussen und sich auf die Messwerte auswirken können.

Bei der Temperaturmessung im Mund sollte man eine Differenz von ca. 0,3° C beachten.

Eine weitere Methode zur Bestimmung der Körpertemperatur ist die Messung im Ohr. Hierbei handelt es sich um eine oft angewandte Methode, da sie sehr schnell durchgeführt werden kann und von den Patienten, vor allem von Kindern, gut toleriert wird. Das Einführen der Sonde in den äußeren Gehörgang wird durch einen leichten Zug, der auf die Ohrmuschel ausgeübt wird, erleichtert. Wenn sich an einem Ohr eine Entzündung befindet, sollte man wenn möglich das gesunde Ohr zur Messung verwenden.

Bei der Methode, die die ungenauesten Messwerte liefert, handelt sich sich um die Temperaturmessung in der Axelhöhle.
Besonders zu beachten ist hierbei, dass eine Differenz von 0,5° C zur Temperaturermittlung im Po vorliegen kann. Behält man diese mögliche Abweichung im Hinterkopf, kann die Gefahr, die Körpertemperatur zu unterschätzen, vermieden werden.

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Senken des Fiebers

Da bei erhöhter Körpertemperatur viele Schritte des Abwehrsystems zur Bekämpfung der Erreger schneller ablaufen, sollte man nicht immer sofort versuchen das Fieber zu senken.

Sind die Betroffenen allerdings sehr schwach und weisen weitere Begleitsymptome auf, sollte man auf bekannte fiebersenkende Mittel zurückgreifen. Am effektivsten gelingt die Senkung des Fiebers, wenn der zugrunde liegende Fokus gefunden wird und man die Therapie darauf anpasst.
Bei bakteriellen Erkrankungen wählt man deshalb ein passendes Antibiotikum, das den verantwortlichen Keim abtötet. Dadurch fällt die Temperatur wieder ab. Es ist auch möglich auf fiebersenkende Medikamente in Form von Tabletten, Säften oder auch Zäpfchen zu verabreichen.

Vor allem der Wirkstoff Paracetamol ist in vielen Präparaten vorhanden, aber auch Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure enthalten eine fiebersenkende Wirkung. Auch einige bekannte Hausmittel eignen sich gut um erhöhte Temperaturen effektiv und eigenständig zu senken.
Besonders wichtig ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Durch das Fieber beginnt die Haut stärker zu Schwitzen, wodurch dem Körper Flüssigkeit und Mineralien verloren gehen. Ein altbekanntes und bewährtes Hausmittel sind Wadenwickel. Man wickelt Tücher, die zuvor in 30 ° C warmen Wasser getränkt wurden, um die Waden und bedeckt diese dann nochmal mit zwei oder drei Lagen trockener Tücher. Die Wärme, die vom Körper produziert wird, wird über die Wickel nach außen abgegeben. Auch ein kalter Waschlappen auf der Stirn dient zur Kühlung.

Auch Tees, versetzt mit Holunderblüte, entfalten eine fiebersenkende Wirkung und führen zu vermehrtem Schwitzen. Wichtig ist ebenfalls, dass man bei Fieber Bettruhe einhält, damit man dem Körper genügend Zeit gibt, gegen die Erreger anzukämpfen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Fieber senken sowie Hausmittel bei Fieber

Trotz Antibiotika sinkt das Fieber nicht-Was sollte man tun?

Kommt es aufgrund einer bakteriellen Infektion zu Fieber, wird oftmals eine Antibiotikatherapie notwendig. Sollte das Fieber nicht sofort sinken, ist das nicht weiter beunruhigend. Ist dies allerdings auch noch nach 48 Stunden der Fall oder das Fieber sogar schlechter geworden und sind auch die begleitenden Symptome unverändert geblieben, ist davon auszugehen, dass das Antibiotikum nicht wirkt. Da nicht jedes Antibiotikum gegen jedes Bakterium wirkt, sollte ein erneuter Arztbesuch erfolgen, damit die Behandlung auf ein anderes Antibiotikum umgestellt werden kann.
Zusätzlich sollten ein Abstrich und eine Anzucht des Bakteriums durchgeführt werden. Hierbei kann das Bakterium bestimmt und gleichzeitig ein sogenanntes Antibiogramm angefertigt werden. Ein Antibiogramm testet, welche Antibiotika gegen das Bakterium wirken und welche nicht. Auch ist zu bedenken, dass Infektionen auch durch Viren, Parasiten oder Pilze ausgelöst werden können, bei denen Antibiotika auch keine Wirkung zeigen. Daher würde durch eine Antibiotikatherapie das Fieber bei diesen Krankheitserregern sowieso nicht sinken.

Welche Hausmittel helfen gegen Fieber?

Verschiedene Hausmittel können gegen das Fieber Verwendung finden. Beachtet werden sollte allerdings, dass das Fieber ein Zeichen ist, dass das Immunsystem arbeitet. Daher sollte es nicht zu früh gesenkt werden. Zum einen können kalte Wadenwickel angelegt werden, um das Fieber zu senken. Hierbei sollte allerdings beachtet werden, dass dies nicht bei Schüttelfrost oder kalten Händen oder Füßen erfolgt. Zusätzlich sollten Hände und Füße während und nach dem Wickel warmgehalten werden. Der Wadenwickel wird für eine halbe Stunde aufgelegt.

Als Alternative zum Wadenwickel können nasse Strümpfe angezogen werden. Hierfür werden Wollstrümpfe in lauwarmes Wasser getaucht, ausgewrungen und dann möglichst bis über die Waden gezogen. Über die Strümpfe werden trockene, warme Socken gezogen. Nach ungefähr 45 Minuten werden die Strümpfe ausgezogen, die Füße getrocknet und anschließend warmgehalten. Ein feuchter, warmer Lappen auf die Stirn kann ebenfalls das Fieber senken. Das Trinken von Basilikumtee kann ebenfalls fiebersenkend wirken. Auch das Trinken von Kirschsaft kann Fieber senken. Viele weitere Hausmittel existieren, um die Körpertemperatur zu mindern. Sollte das Fieber allerdings anhalten oder schlimmer werden, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, da eventuell eine medikamentöse Behandlung nötig wird.

Lesen Sie mehr zum Thema: Hausmittel bei Fieber

Wadenwickel

Ein Wadenwickel ist ein Hausmittel, welches bei Fieber angewandt werden kann. Das richtige Anlegen eines Wadenwickels ist dabei sehr wichtig, damit das Fieber auch gesenkt wird. Für einen Wadenwickel benötigt man für jedes Bein drei Tücher. Das erste Tuch wird in lauwarmes Wasser getaucht, ausgewrungen und direkt auf die Haut aufgelegt. Das Tuch sollte dabei nicht mehr tropfen. Darauf wird ein trockenes Tuch aus Baumwolle gelegt, welches dazu dient, überschüssige Flüssigkeit aufzunehmen. Das dritte Tuch, bestehend aus Frottee oder Wolle, wird um die anderen beiden Tücher und das Bein gewickelt. Es ist darauf zu achten, dass der Wickel straff sitzt. Nach einer halben Stunde wird der Wickel wieder entfernt. Nicht anzuwenden ist der Wadenwickel bei Schüttelfrost oder kalten Händen und Füßen.

Fieber beim Baby

Bei kleinen Säuglingen muss man bei Auftreten von Fieber besonders achtsam sein.

Zum einen können Säuglinge nicht mit Hilfe von Sprache darauf aufmerksam machen, dass es ihnen nicht gut geht und zum anderen ist bei Säuglingen das körpereigene Immunsystem noch nicht ausreichend entwickelt oder gestärkt, sodass schon bei leichten Infekten Fieber entstehen kann. Fiebernde Säuglinge fallen besonders dadurch auf, dass sie zum einen sehr unruhig oder im Gegensatz dazu auch apathisch erscheinen.

Außerdem schreien sie in den meisten Fällen sehr viel und Schwitzen stark. Besonders häufig stellt sich eine Verweigerung der Nahrungsaufnahme beim Stillen oder bei der Gabe der Flasche ein.
Bei Säuglingen, die noch keine drei Monate alt sind, sollten die Eltern den zuständigen Kinderarzt schon ab einer Körpertemperatur von 38° C aufsuchen, da bei Säuglingen neben leichten Infekten auch schwerwiegende Erkrankungen, wie zum Beispiel Hirnhautentzündungen oder Neugeboreneninfektionen, mögliche Ursachen darstellen. Bei Fieber ist vor allem eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme wichtig, um den Wasserhaushalt des Körpers aufrecht zu erhalten und ein Austrocknen, die sogenannte Dehydratation, zu verhindern.
Deshalb kann bei nicht ausreichender Flüssigkeitsaufnahme eine durch den Arzt verordnete Zufuhr von Flüssigkeit über die Vene notwendig werden.

Bei fiebernden Säuglingen sollte man darauf achten, dass sie nicht zu warm zugedeckt oder angezogen sind, da durch dicke Kleidung die überschüssige Wärme nicht abgegeben werden kann. Zur medikamentösen Fiebersenkung ist bei Säuglingen darauf zu achten, dass nur Zäpfchen verwendet werden sollten und das auf die richtige Dosierung zu achten ist. Das Präparat, das in den meisten Fällen Anwendung findet ist Paracetamol. Die Gabe von ASS ist bei Säuglingen und Kleinkindern untersagt, da als mögliche Komplikation eine schwere Erkrankung von Leber und Gehirn auftreten kann.

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Fieber beim Zahnen

Babys beginnen um den sechsten Monat mit dem Zahnen. Dieser Vorgang kann mit Quengeln, Weinen, Schreien, vermehrtem Kaudrang und Speichelfluss sowie Schmerzen einhergehen. Das Fieber steht allerdings nicht im direkten Zusammenhang mit dem Durchbruch der Zähne. Da zwischen dem vierten und sechsten Monat der Nestschutz (also die Abwehrstoffe der Mutter im Blut des Kindes) abnimmt, muss das Immunsystem des Babys erstmalig allein gegen Krankheitserreger arbeiten.
Da Babys während des Zahnens oftmals einen verstärkten Kaudrang bekommen, werden unterschiedliche Gegenstände in den Mund gesteckt, die eventuell mit Krankheitserregern besetzt sind. Das kann eine Infektion auslösen, wobei das Baby Fieber bekommt. Daher sollte immer darauf geachtet werden, wie sich das Baby verhält, wenn es Fieber beim Zahnen bekommt, da eventuell eine Behandlung gegen eine Infektion nötig wird.  

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Fieber beim Kleinkind

Babys und Kleinkinder bekommen viel häufiger Fieber als erwachsene Personen.

Bei leichten Infekten kann der Körper mit einer Erhöhung der Temperatur reagieren. Bei Fieber handelt es sich um ein Symptom und nicht um eine Krankheit. Zunächst handelt es sich bei der Erhöhung der Temperatur um einen natürlichen Schutzmechanismus des körpereigenen Abwehrsystems.
Auf diese Weise versucht der Körper im Rahmen eines beginnenden Infektes gegen die entzündlichen Erreger vorzugehen. Viele Bakterien und Viren können sich nämlich bei einer erhöhten Körpertemperatur nicht mehr so schnell vermehren und ausbreiten, wie bei Normaltemperaturen.

Bei Babys liegt die normale Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 ° C. Bei Werten zwischen 37,5 und 38,5 ° C sprechen Ärzte von erhöhten Temperaturen (subfebril). Erst ab einer Körpertemperatur von 38, 5° C spricht man von Fieber. Entsteht sehr hohes Fieber, über 39 ° C, werden wichtige Körperfunktionen stark beeinflusst und es entsteht eine große Belastungssituation für den Körper.
Oft erkennt man bei Babys schon am Verhalten und am äußeren Erscheinungsbild, ob das Baby fiebert. Meist fällt das Baby durch vermehrtes Schwitzen und ein gerötetes Gesicht auf. Die Augen wirken müde, können etwas eingetrübt sein und die Haut wirkt insgesamt eher kühl und blass. Außerdem können die Babys zum einen sehr abgeschlagen und benommen erscheinen, oder im Gegensatz dazu auch sehr unruhig und weinerlich werden.

Eltern sollten ihr Baby unbedingt bei einem Kinderarzt vorstellen, wenn das Baby mehr als zwei Mahlzeiten verweigert, ein Hautausschlag entsteht, das Baby mehrfach erbricht oder Durchfall bekommt, eine Veränderung des Bewusstseins auffällt , eine Körpertemperatur von 39° C erreicht wird und fiebersenkende Mittel, wie Zäpfchen oder Säfte keine Linderung der Beschwerden erzielen. Bei Babys und Kleinkinder sollte man vermeiden, dass zur Fiebersenkung Acetylsalicylsäure (ASS) verwendet wird, da dies bei Babys und Kleinkindern zu schweren Komplikationen führen kann. Für die Entstehung von Fieber bei Babys gibt es einige Ursachen. Zu den häufigsten zählen Entzündungen der Ohren, Husten und Halsschmerzen im Rahmen eines Infektes der Atemwegen oder leichte Infektionen des Magen – und Darmtraktes.

In wenigen Fällen steckt eine schwerwiegende Erkrankung, wie zum Beispiel eine Entzündung der Hirnhäute, schwere Störungen des körperlichen Stoffwechsels, Defekte des körpereigenen Immunsystems oder auch eine Blutvergiftung dahinter. Vor allem ist darauf zu achten, dass das Baby weiter genügend trinkt. Während des Fiebers besteht gerade bei Babys eine große Gefahr des Flüssigkeitsverlustes, da sie eine große Körperoberfläche aufweisen und über diese, in Form von Schwitzen, viel Flüssigkeit verlieren können.

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Fieber beim Kind

Fieber beim Kind tritt viel häufiger auf als bei einem Erwachsenen. In den meisten Fällen tritt Fieber im Rahmen von leichten Infektionen auf. Dazu zählen sehr häufig Mittelohrentzündungen, immer wieder auftretende Entzündungen der Atemwege oder auch Magen – Darm – Infektionen.

Vor allem Kleinkinder sind besonders anfällig, da sie in der Kita oder dem Kindergarten mit vielen krankheitserregenden Keimen in Kontakt kommen. Vorerst ist ein Temperaturanstieg nicht zwingend besorgniserregend, da es sich um einen natürlichen Schutzmechanismus des Körpers zur Abwehr von eingedrungenen Erregern handelt.
Allerdings sollte man den Verlauf genau beobachten. Steigen die Temperaturen trotz Gabe von fiebersenkenden Mitteln, sollte umgehend ein Kinderarzt aufgesucht werden. Eine mögliche Komplikation eines hohen Fieberanstiegs im Kleinkindalter ist der Fieberkrampf. Das Fieber führt zu Krampfanfällen, bei denen die Kinder sich versteifen oder den Kopf überstrecken, Muskelzuckungen auftreten können, die Kinder nicht ansprechbar sind und sich nach dem Anfall ein Erschöpfungszustand und Müdigkeit einstellt.
Diese Anfälle dauern meist nicht länger als 15 Minuten und führen in der Regel zu keinen schwerwiegenden Folgeschäden. Häufig treten sie im Alter zwischen 6 Monaten und 6 Jahren auf.

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Fieber in der Schwangerschaft

Auch während der Schwangerschaft stellt leichtes Fieber eine natürliche Abwehrreaktion des Körpers dar und sollte nicht zur Beunruhigung führen. In den meisten Fällen handelt es sich um eine harmlose Infektion mit Krankheitserregern, wobei oftmals auch Symptome einer Erkältung hinzukommen. Sollte das Fieber jedoch stark ansteigen oder starke Bauchschmerzen oder ein vaginaler Flüssigkeitsabgang hinzukommen, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Hierbei kann es sich um verschiedene Infektionen im Unterleib handeln, die einen frühzeitigen Blasensprung und eine Frühgeburt provozieren können und einer dringenden Behandlung bedürfen. Beachtet werden sollte außerdem, dass eine Fiebersenkung in der Schwangerschaft schon ab 38°C erfolgen sollte. Hierzu können Hausmittel verwendet werden oder aber auch Medikamente wie Paracetamol. Vor jeder Fiebersenkung sollte trotzdem Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

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Darf ich mit Fieber stillen?

Auch nach der Geburt gibt es typische Infektionserkrankungen, die Fieber auslösen können, allerdings sind Erkältungen mit Halsschmerzen und Schnupfen oder sogar eine Bronchitis kein Grund, mit dem Stillen aufzuhören. Bei der Angst, das Baby würde sich durch das Stillen anstecken, sollte bedacht werden, dass sich Krankheitssymptome meist erst Tage später nach der Infektion zeigen und das Baby wahrscheinlich sowieso schon mit dem Krankheitserreger in Berührung gekommen ist. Außerdem erhält das Baby über die Muttermilch Antikörper und Abwehrstoffe, die es zusätzlich schützen.
Weiterhin besteht die Gefahr, dass durch plötzliches Abstillen eine Brustentzündung durch gestaute Milchkanäle begünstigt wird und es zu einer zusätzlichen Entzündung und Schwächung der Mutter kommt. Lässt der körperliche Zustand der Mutter allerdings das Stillen nicht zu, sollte es unterbrochen werden. Wird eine Antibiotikatherapie unumgänglich, ist bei der Einnahme von bestimmten Antibiotika wie Penicillin oder Erythromycin ein Abstillen nicht nötig, da diese auf das Baby nicht schädlich wirken. Müssen allerdings andere Antibiotika eingesetzt werden, muss das Stillen unterbrochen werden.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Darf ich bei Fieber stillen?

Fieber nach einer Impfung

Im Rahmen einer Impfung wird Fieber als mögliche Nebenwirkung des Impfstoffes beschrieben. Impfungen werden beim Kinderarzt oder auch Hausarzt durchgeführt und gehören genauso wie die U – Untersuchungen zur Vorsorgen und Prävention. Die Impfungen gewährleisten den Kindern einen geeigneten Schutz gegen schwerwiegende Infektionen und verhindern den Ausbruch und die Verbreitung von gefährlichen, ansteckenden Krankheiten.

Ungefähr zwei bis drei Tage nach einer Impfung kann es als Nebenwirkung zu einer Erhöhung der Körpertemperatur kommen. Dies entsteht dadurch, dass das körpereigene Abwehrsystem den eingeführten Impfstoff als fremd erkennt und mit einer Temperaturerhöhung, als natürlichen Schutzfunktion, gegen diesen vorgeht.
Handelt es sich dabei um leichte fieberhafte Reaktionen, treten diese ohne weitere zusätzliche Beschwerden auf und sind in zeitlichen Zusammenhang mit der zuvor erfolgten Gabe der Impfdosis zu bringen.
Steigt die Temperatur nicht über 38° C an und ist diese nach einer Dauer von ungefähr 24 Stunden rückläufig, sollte man sich keine Sorgen machen. Geht das Fieber allerdings nicht zurück, oder werden Temperaturen von über 39° erreicht, sollte zur Vorsicht ein Arzt aufgesucht werden. Bei Kleinkindern kann es im Rahmen einer Impfung mit anschließend auftretendem Fieber zu einem Fieberkrampf kommen.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Fieber beim Erwachsenen nach einer Impfung

Fieber unklarer Genese (FUO)

Neben zahlreichen bakteriellen und viralen Erregern stellt das Symptom des Fiebers unklarer Genese eine Sonderform dar. Hierbei ist kein Erreger und keine Ursache zu identifizieren. Bei 75% der Patienten, die Zytostatika (Chemotherapie) bekommen und deren Immunsystem nach unten reguliert wurde, bekommen ein FUO. Bei 50% ist kein Erreger nachweisbar, der zu diesem Temperaturanstieg geführt hat. Bis das Gegenteil bewiesen wurde, muss man von einer Infektion ausgehen. Meistens sind Staphylokokken, Streptokokken oder gramnegative Bakterien verursachende Erreger.
Zu den gramnegativen Erregern zählen Pseudomonas aeroginosa, E. Coli, Klebsiellen u.a.
Beim Fieber unklarer Genese unterscheidet man noch Verläufe mit reduzierten neutrophilen Granulozyten (Neutropenie, z.B. bei erwähnten immungedrosselten Patienten) von Verläufen bei Patienten mit intaktem Immunsystem. Patienten ohne Neutropenie, die ein unklares Fieber bekommen, sind meistens an einer Herzinnenwandentzündung (Endokarditis), einer Tuberkulose oder einer HIV Infektion erkrankt. Von einer nosokomialen FUO spricht man, wenn während eines Krankenhausaufenthaltes ein Fieberanstieg zu verzeichnen ist, ohne dass bei der Krankenhauseinlieferung der Verdacht auf eine Infektion bestand. Ursache könnten in diesem Fall ein Harnwegsinfekt oder ein infizierter Venenkatheter sein.
In diesem Fall sollten entsprechende Maßnahmen ergriffen werden (Urin Untersuchung und länger liegende Braunülen entfernen). Bei ca. 25% der Fieber unklarer Genese findet man die Erreger nicht.

Lesen SIe mehr zum Thema unter: Fieber ohne weitere Symptome beim Erwachsenen

Fieber ohne Grund

Tritt Fieber auf, obwohl bereits diagnostisch abgeklärt wurde, dass es keine organische Ursache dafür gibt, sollte an ein psychisch ausgelöstes Fieber gedacht werden. Zum Beispiel kann das Fieber durch seelischen Stress ausgelöst werden. Weiterhin ist allerdings zu beachten, dass im ersten halben Jahr nach dem erstmaligen Auftreten des Fiebers weiterhin diagnostisch überprüft werden sollte, ob sich doch noch eine Ursache für das Fieber finden lässt. Generell ist allerdings davon auszugehen, dass einem über sechs Monate anhaltenden Fieber ohne gefundene Ursache keine bösartige Erkrankung zugrunde liegen sollte.  

Fieber nach einer Operation

Fieber nach einer OP, auch als postoperatives Fieber bezeichnet, tritt zwischen dem Tag der Operation und dem zehnten Tag nach der Operation auf. Die Körpertemperatur steigt dabei über 38°C. In den meisten Fällen löst eine Infektion das Fieber nach einer OP aus. Auslöser sind oftmals infizierte Venenzugänge, Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen oder Atemwegsinfektionen. Am häufigsten werden die Infektionen durch Bakterien wie E. coli oder Staphylokokken ausgelöst. Zusätzlich zum Fieber und je nach Infektionsort können weitere Symptome wie Husten, Atemnot oder Schmerzen, zum Beispiel beim Wasserlassen, auftreten. Wichtig ist, dass der Infektionsort lokalisiert wird, damit eine Therapie eingeleitet werden kann. Wichtig ist, dass der Auslöser, zum Beispiel ein infizierter Harnröhrenkatheter, entfernt wird. Außerdem sollte in jedem Fall eine Antibiotikatherapie durchgeführt werden.

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Fieber psychogener Ursache

In einigen Fällen findet sich vor allem bei langanhaltenden Fieberperioden keine Infektion. Es kann vorkommen, dass Patienten durch ständigen Stress den eigenen Grundumsatz des Körpers so erhöhen, dass es zu einer generellen subfebrilen Körpertemperatur kommt. In diesem Fall sollte man den Patienten empfehlen durch stressreduzierende und nervenberuhigende Maßnahmen die Lebenssituation zu verändern.

In ganz seltenen Fällen wird ein Fieber von den Patienten auch nur vorgetäuscht. Grundlage können das Erhalten von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen oder das Erreichen von einer frühzeitigen Berentung sein. In diesem Fall sollte man den Patienten eine Fieberkurve über längere Zeit anlegen lassen. Das Fieber sollte zum einen unter dem Arm, im Mund und rektal gemessen werden. Die drei Werte unterscheiden sich zumeist, dass die Höhe der Werte, die im Mund gemessen werden zwischen beiden anderen Werten liegt. Trifft dies über die gesamte Fieberkurve nicht zu, könnte ein vorgetäuschtes Fieber dahinterstecken.

In extremen Fällen des Münchhausen-Syndroms fügen sich Patienten zunächst nicht sichtbare Wunden und Verletzungen mit zum Teil stark verschmutzten Gegenständen zu, damit ein Fieber daraus resultiert. Aus diesem Grund sollte auch immer, besonders bei Patienten mit entsprechender psychiatrischer Vorgeschichte eine komplett körperliche Untersuchungen mit Inspektion der Haut etc. durchgeführt werden.

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Fieber durch Stress

Fieber kann auch durch psychische Ursachen ausgelöst werden. Ist Stress die Ursache, hält das Fieber über einen längeren Zeitraum an, steigt aber meist nicht viel über 38 °C an. Auch, wenn die Vermutung besteht, dass das Fieber durch Stress ausgelöst wird, muss ein Ausschluss ernsthafter Erkrankungen erfolgen. Psychischer Stress kann neben Fieber auch weitere Symptome wie Bauchschmerzen, Herzrasen, Durchfall, Kopfschmerzen und vieles mehr hervorrufen.
Wenn Symptome auftreten, ohne dass eine organische Ursache vorliegt, wird das als somatoforme Störung bezeichnet. Wichtig ist, dass die Betroffenen ernstgenommen werden und ihnen seelische Unterstützung, wenn nötig auch von einem Psychotherapeuten oder Psychiater, zugesichert wird, da auch, wenn keine organische Erkrankung vorliegt, die körperlichen Leiden sehr belastend sein können.

Erbliche Erkrankungen mit Fieberschüben

Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die vererbt sind, zwar sehr selten vorkommen, aber auf jeden Fall in Erwägung gezogen werden sollten, wenn kein anderer Grund für das Fieber ersichtlich ist oder wenn die Fieberperiode ungewöhnlich lange dauert oder ungewöhnlich häufig zurückkehrt. Am häufigsten findet man unter den seltenen erblichen Erkrankungen das familiäre Mittelmeerfieber (FMF). Es tritt meistens zunächst nach dem 10. Lebensjahr auf, die Fieberschübe halten 1-3 Tage an, das Intervall zwischen den Fieberschüben beträgt Wochen bis Monate.
Die Erkrankung wird autosomal rezessiv vererbt. Des Weiteren macht sich die Erkrankung durch eine Monoarthritis, eine Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) und durch Erysipelähnliche Hautveränderungen (rote meistens stark abgegrenzte Hautrötungen am Körper) bemerkbar. Als Komplikation dieser Erkrankung kann die gefährliche systematische Erkrankung Amyloidose entstehen. Als Therapie würde die Gabe von Colchicin in Frage kommen.

Eine weitere vererbbare, aber viel seltenere Erkrankung, die Fieber erzeugen kann ist das Hyper IgD-Syndrom (HIDS). Meistens sind davon bereits kleine Kinder vor dem ersten Lebensjahr betroffen. Die Fieberanfälle dauern in der Regel 3-7 Tage, das beschwerdefreie Intervall wird mit 4-8 Wochen angegeben. Das HIDS wird ebenfalls autosomal rezessiv vererbt. Die kleinen Patienten zeigen als Befunde eine Lymphknotenvergrößerung, eine Entzündung der Bindehäute der Augen (Konjunktivitis), Entzündungen der Gelenke (Polyarthritis), Bauchschmerzen und Hautveränderungen. Eine Therapie ist nicht bekannt.

Die familiäre Kälteurtikaria (FCU) tritt meistens vor dem ersten Lebensjahr auf. Die Fieberdauer von Tagen bis Wochen wird ausschließlich durch den Kontakt mit Kälte ausgelöst. Neben den quaddelförmigen Hauterscheinungen kann es ebenfalls zu Entzündungen der Bindehäute der Augen kommen (Konjunktivitis). Ebenfalls konnten schmerzhafte Entzündungen der Gelenke sowie als Komplikation eine Amyloidose beobachtet werden. Die Erkrankung wird autosomal dominat verebt. Auch bei dieser Erkrankung kann ein Therapieversuch mit Kineret unternommen werden.

Als Fieberschuberzeugende Ursache kann auch die zyklische Neutropenie (ZN) in Frage kommen. Sie tritt meistens vor dem 5. Lebensjahr auf, die Dauer der Fieberschübe beträgt meistens 4-5 Tage, das Intervall wurde mit 20 Tagen angegeben. Neben den Fieberschüben klagen die Patienten häufig über entzündliche Veränderungen im Mundbereich (Stomatitis) sowie über Infektionen der Haut. Auch diese Erkrankung wird autosomal dominant weitergegeben. Als Komplikation muss die Blutvergiftung (Sepsis) beachtet werden. Als Therapie kann die Gabe von G-CSF versucht werden, das die Granulozytenproduktion stimulieren soll.

Was ist ein Fieberkrampf?

Als Fieberkrampf wird ein epileptischer Anfall bezeichnet, der bei Kindern auftritt, die an einer fieberhaften Erkrankung leiden. Der Krampfanfall wird nicht durch eine Infektion des Gehirns, sondern durch hohes Fieber ausgelöst. Wieso es zu einem Fieberkrampf kommt, ist nicht ausreichend geklärt. Vermutet wird, dass durch die Infektion bzw. das Fieber die Krampfschwelle des Gehirns gesenkt wird. In den meisten Fällen handelt es sich um unkomplizierte Anfälle, bei denen die Kinder das Bewusstsein verlieren und am ganzen Körper zucken und krampfen.

Vom unkomplizierten Fieberkrampf ist allerdings ein komplizierter Fieberkrampf abzugrenzen, welcher nicht den gesamten Körper, sondern nur bestimmte Teile des Körpers betrifft (fokaler Anfall), länger als 15 Minuten anhält, innerhalb von 24 Stunden wiederholt auftritt oder im Alter von unter 6 Monaten oder über 5 Jahren auftritt. Kommt es zu einem komplizierten Fieberkrampf, sollte dieser weiter abgeklärt werden, da es sich hierbei doch um einen Anfall handeln kann, der durch eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung ausgelöst wurde. Normalerweise enden Fieberkrämpfe innerhalb von 5 Minuten spontan. Ist dies nicht der Fall, sollten Medikamente wie Benzodiazepine eingesetzt werden, um den Krampf zu durchbrechen. Ein unkomplizierter Fieberkrampf wirkt sich normalerweise nicht schädlich auf die Gehirnfunktion aus.  

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Was sind Fieberblasen?

Fieberblasen werden auch als Lippenherpes oder Herpes labialis bezeichnet. Diese Blasen, welche sich typischerweise um den Mund herum oder auf den Lippen befinden, werden durch das Herpesvirus verursacht. Fast 100% der Menschen sind mit dem Herpesvirus infiziert, entwickeln allerdings keine Symptome. Bis zu 40% der Menschen sind in ihrem Leben einmalig von Fieberblasen betroffen. Da es sich bei Fieberblasen um eine Reaktivierung des Herpesvirus handelt, können die Blasen wieder auftreten.

Kommt es zu einer Schwächung des Immunsystems infolge von Stress oder einer Infektion, kann die Reaktivierung des Virus gefördert werden. Wenn es bei Erkältungen zu Fieber kommt und das Immunsystem geschwächt ist, treten die Fieberblasen im Zusammenhang mit dem Fieber auf und haben daher auch ihren Namen. Die Bläschen sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, die den Virus enthält und daher hochansteckend ist. Zudem sind Fieberblasen oftmals sehr schmerzhaft. Behandelt werden Fieberblasen mit Cremes, Gels oder Salben. Bei schwerwiegenden Verläufen wird Aciclovir - ein Mittel gegen den Virus – auf die Stelle aufgetragen oder in Tablettenform verabreicht.  

Weitere Informationen finden Sie unter: Fieberblasen

Was ist ein Fieberzäpfchen?

Als Zäpfchen wird eine medikamentöse Darreichungsform bezeichnet, die in Körperöffnungen wie den Enddarm (rektal) oder die Vagina (vaginal) eingeführt wird. Ein Fieberzäpfchen wird gewöhnlich über den Anus in den Enddarm eingeführt. Zäpfchen bestehen meist aus Hartfett und enthalten fiebersenkende Wirkstoffe wie Paracetamol oder Ibuprofen. Das Hartfett löst sich dann bei Körpertemperatur auf und setzt die Wirkstoffe frei. Weiterhin besteht die Möglichkeit wasserlösliche Zäpfchen zu geben. Da es im Enddarm allerdings nur wenig Flüssigkeit gibt, in der sich das Zäpfchen auflösen könnte, spielt diese Zäpfchenform eine untergeordnete Rolle.
Zäpfchen stellen eine gute Möglichkeit zur Verabreichung von medizinischen Wirkstoffen bei Kindern, Bewusstlosen und Menschen mit Schluckbeschwerden dar. Sowohl Ibuprofen als auch Paracetamol sind für Kinder gut geeignet, allerdings sollten Fieberzäpfchen mit Ibuprofen nicht bei Babys unter 6 Monaten angewandt werden. Beachtet werden sollte außerdem, dass der Einsatz von Fieberzäpfchen bei Kindern erst ab Temperaturen über 39,5 °C erfolgen sollte, da das Fieber ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems ist und eigentlich nur bedeutet, dass das Immunsystem arbeitet. Leidet das Kind allerdings stärker unter dem Fieber, als es ihm gut tut, kann das Zäpfchen auch schon früher gegeben werden. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn das Kind nicht mehr schlafen kann oder nichts trinkt oder isst.

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Was ist ein Fiebertraum?

Ein Fiebertraum ist ein Traum, der im direkten Zusammenhang mit einer Fieberphase steht. Durch eine Infektion werden verschiedene Botenstoffe ausgeschüttet, die die Körpertemperatur nach oben treiben. Diese Botenstoffe – besonders Interleukin 1 und 6 – verursachen also das Fieber. Durch die erhöhte Körpertemperatur kann das Blut schneller fließen und Abwehrstoffe können schneller an den Ort gelangen, an dem sie benötigt werden. Vermutet wird, dass Interleukin 1 und 6 außerdem die Schlafphasen erhöhen, in denen das Gehirn besonders aktiv ist, die sogenannten REM-Schlafphasen. In diesen Phasen wird generell geträumt.

Erhöhen sich wegen einer Infektion die REM-Schlafphasen, kommt es zu intensiveren und vermehrten Träumen. Der Fiebertraum kann sowohl positive als auch negative Erlebnisse beinhalten, vor allem wird der Fiebertraum jedoch als subjektiv verwirrend empfunden. Ein schwerwiegenderer Fall ist das sogenannte Fieberdelir, in dem sich Betroffene in einem Dämmerzustand befinden. Hierbei kommt es dann zu phantastischen Träumen, Halluzinationen und dem Vermischen von Realität und Traum. Das Fieberdelir sollte aufmerksam machen, da dieses meist nur bei hohen Körpertemperaturen auftritt und einen eher schwerwiegenden Verlauf der Erkrankung anzeigt.

Weitere Informationen finde Sie unter: Fiebertraum

Woran erkenne ich, ob mein Fieber ansteckend ist?

Fieber an sich ist nicht ansteckend. Wird das Fieber durch einen Krankheitserreger ausgelöst, dann kann dieser übertragen werden und bei weiteren Leuten Krankheitssymptome und Fieber auslösen. Kommt es also in Begleitung zum Fieber zu Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Schnupfen, Husten, Erbrechen oder Durchfall kann davon ausgegangen werden, dass die Erkrankung ansteckend ist. Je nach Krankheitserreger unterscheidet sich allerdings auch der Zeitraum, in dem eine Ansteckung möglich ist.
Ist nicht klar, ob das Fieber durch eine Infektion ausgelöst ist, sollten Hygienemaßnahmen eingehalten werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. So sollte beispielsweise ein häufiges Händewaschen erfolgen. Auch das Wechseln der Bettwäsche und Waschen von getragener Kleidung während der Infektion sollten spätestens nach Ausheilung erfolgen. Bei infektiösen Durchfallerkrankungen muss immer auf eine ausreichende Händehygiene geachtet werden.

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Wann sollte ich mit Fieber zum Arzt?

Der Besuch beim Arzt sollte nicht nur von Fieber, sondern auch von den begleitenden Umständen abhängig gemacht werden. Bei starken Symptomen ist es wichtig, dass der Arztbesuch erfolgt, egal, ob das Fieber hoch ist oder nicht. Steigt das Fieber allerdings über 39,5°C an und lässt sich auch durch Medikamente nicht senken, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Bewusstseinseintrübungen wegen einer Infektion sind ebenfalls ein dringender Grund, ärztliche Hilfe aufzusuchen. Bei Babys und Kleinkindern sollte genau beobachtet werden, wie sich das Fieber entwickelt.
Besonders bei Babys sind Zeichen wie Trinkschwäche und Bewusstseinseintrübung ein Zeichen, dass ein Arztbesuch unumgänglich ist. Tritt das Fieber nicht im Zusammenhang mit einer Infektion auf, hält über einen längeren Zeitraum an und geht ohne Symptome einher, sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden, da die zugrundeliegende Ursache eine ernste Erkrankung sein kann. Auch ein ungewollter, starker Gewichtsverlust und nächtliches Schwitzen in Kombination mit Fieber sollten an eine bösartige Erkrankung denken lassen und ziehen eine dringende Abklärung nach sich.

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Zusammenfassung

Fieber ist keine Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom, das unterschiedlichste Ursachen haben kann. Fieber ist auch eines der häufigsten Gründe, weshalb ein Arzt aufgesucht wird, bzw. weshalb ein Arzt einen Hausbesuch durchführen muss.

Der Mechanismus der Fieberentstehung ist sehr komplex. Man geht davon aus, dass im Gehirn u.a. hitzeempfindliche Nerven liegen, die gemeinsam mit den kälteempfindlichen Zellen die Solltemperatur des Körpers einstellen.
Kommt es zur Ausschüttung sogenannter Pyrogene, entsteht ein Ungleichgewicht zwischen beiden Nervenzellaktivitäten, was einen Temperaturanstieg zur Folge hat. Zu den Pyrogenen zählt man sämtliche von außen in den Körper gelangten Fremdkörper und damit auch Krankheitserreger, aber auch vom Körper im Falle einer Entzündung gebildete Stoffe. Bei bösartigen Tumorerkrankungen kommt es zu einem Ausschütten des Tumor Nekrose Faktors, der einen Temperaturanstieg und somit starkes Schwitzen zur Folge hat (Leitsymptom von bösartigen Erkrankungen ist der Nachtschweiß). Die häufigsten externen Erreger sind Bakterien und Viren. Nach Operationen kann es ebenfalls zu Fieber kommen, das meistens durch im Krankenhaus eingefangene Erreger zustande kommt. Die häufigsten Infektionsquellen bei stationierten Patienten sind Harnwegsinfeke durch Katheter und zu lange in den Venen befindlichen Kanülen.

Aber auch im Krankenhaus eingefangene Erreger einer Lungenentzündung (Pneumonie) können ein Fieber verursachen. Wichtig ist bei Patienten im Krankenhaus möglichst schnell eine fiebersenkende Maßnahme einzuleiten. Patienten, die einen saisonalen Infekt vermuten lassen und in die Hausarztpraxis kommen sollten nur therapiert werden, wenn es sich um immungeschwächte Patienten handelt (Tumorpatienten, ältere Patienten), wenn der fiebrige Infekt schon länger als 7-10 Tage anhält, wenn eine besondere Rythmik des Fiebers sichtbar ist (z.B. Fieberschübe etc.) und wenn die Begleitsymptome des Fiebers sehr stark sind. Meistens geht Fieber generell mit Schwäche, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und Übelkeit bzw. Erbrechen einher. Steigt das Fieber in Regionen um die 40-42 Grad Celsius an, kommt es vor, dass Patienten zu phantasieren beginnen. In diesem Fall muss ebenfalls sofort das Fieber gesenkt werden. Dies geschieht zum einen durch kalte Wadenwickel, zum anderen aber durch fiebersenkende Medikamente (z.B. Paracetamol, ASS 100, Ibuprofen).

Besteht Fieber unnatürlich lange, handelt es sich um Patienten mit keinen offensichtlichen Infekten oder um im Krankenhaus befindliche Patienten, sollte auf jeden Fall die genaue Ursache des Fiebers geklärt werden. Dazu sollte eine Blutkultur 2-3mal am Tag an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zur Erregerbestimmung durchgeführt werden.
Des Weiteren sind Venenkatheter bzw. Harnblasenkatheter zu wechseln. Das Blutbild, das außerdem untersucht werden sollte, sollte die Leukozyten und das Entzündungseiweiß CRP beinhalten.
Beide Werte sind in der Regel bei fiebrigen Infekten erhöht. Immungeschwächte oder im Krankenhaus liegende Patienten sollten schnellstmöglich nach Abnahme der Blutkultur eine Antibiose bekommen. Findet man den Erreger nicht heraus, was in ca. 60% der Fieber der Fall ist, ist ein Breitbandantibiotikum anzusetzen. Kommt es danach immer noch zu keiner Entfieberung, kann eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane, oder eine Röntgenuntersuchung des Herzens und des Brustkorbes erforderlich werden. Auch muss immer bei unklarem Fieber und Schwäche an eine Entzündung der Herzinnenwand gedacht werden (Endokartditis).Auch sind einige erbliche Krankheiten nach dem Ausschluss der häufigsten Ursachen zu untersuchen und auszuschließen. Fieber kann Ausdruck eines harmlosen Infektes sein (in dem meisten Fällen) oder aber erstes Anzeichen von schwerwiegenden Erkrankungen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.11.2010 - Letzte Änderung: 18.09.2024