Bauchschmerzen und Fieber

Einleitung

Bauchschmerzen und Fieber können sowohl einzeln als Symptome auftreten, als auch gemeinsam. Bauchschmerzen deuten in der Regel auf eine Infektion oder eine Schädigung des Magen-Darm-Traktes oder anderer Bauchregionen hin. Je nach Ursache können die Schmerzen im Oberbauch oder Unterbauch, auf der rechten oder der linke Seite auftreten. Vor allem bei Kindern können Bauchschmerzen aber auch im Rahmen einer Erkältung oder einer Grippe auftreten und werden häufig von Fieber begleitet.

Was versteht man unter Fieber und Bauchschmerzen?

Bauchschmerzen können vielfältige Ursachen aufweisen. Häufig kommen Sie im Rahmen eines viralen Infektes oder bei Aufnahme von verdorbenen Lebensmitteln vor. Gerade virale Infekte, welche mit Fieber vergesellschaftet sind, können mit Bauchschmerzen assoziiert sein. Möglich erscheint aber auch eine Kombination aus Bauchschmerzen und Fieber bei Auftreten einer anderen ursächlichen Erkrankung (z.B. Blinddarmentzündung/Appendizitis).

Bei einer Appendizitis kommen neben Bauchschmerzen und Fieber noch weitere Kardinalsymptome vor, die im Allgemeinen ebenfalls sehr häufig mit Bauchschmerzen assoziiert sind. Dabei handelt es sich um Blähungen, Verstopfungen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.

Gemeinsames Auftreten von Bauchschmerzen und Fieber

Das gemeinsame Vorkommen von Bauchschmerzen und Fieber kann verschiedene Ursachen haben. In manchen Fällen handelt es sich lediglich um einen grippalen Infekt, der mit Bauchschmerzen einhergeht. Es kann auch ein Hinweis auf Pfeiffersches Drüsenfieber sein, das sich zunächst ähnlich wie ein grippaler Infekt äußert, jedoch auch Auswirkungen auf die Milz hat und einen sehr viel längeren Krankheitsverlauf. Oft deutet das zusätzliche Auftreten von Fieber aber auf eine Entzündung im Bauchraum hin.

Eine mögliche Ursache ist eine akute Blinddarmentzündung. Diese kann sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Im Gegensatz zum Fieber im Rahmen eines grippalen Infektes, welches meistens den Bauchschmerzen vorausgeht, tritt es bei einer Blinddarmentzündung häufig erst nach den Bauchschmerzen auf. Der Bauch ist bei einer Blinddarmentzündung sehr druckempfindlich und oft besteht der Schmerz vor allem im rechten Unterbauch. Bei einer akuten Entzündung gehen die Betroffenen meistens gekrümmt und jede Bewegung ist schmerzhaft. Als zusätzliche Symptome kommen oft Übelkeit und Verstopfung hinzu. Bei Verdacht auf eine Blinddarmentzündung sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden, da es sonst dazu führen kann, dass der Blinddarm platzt. Dann können Bakterien und Stuhlreste in den freien Bauchraum gelangen und hier zu einer Bauchfellentzündung führen, die lebensbedrohlich sein kann.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Blinddarmentzündung

Auch bei einer Infektion der Harnwege, eine Nierenbeckenentzündung oder Harnstau in der Niere durch Nierensteine können Bauchschmerzen und Fieber auftreten. Hier treten die Bauchschmerzen meistens als Koliken auf und können bis in den Rücken oder die Genitalien ausstrahlen. Auch durch das Zurückhalten des Harns kann es zu Bauchschmerzen und Fieber kommen. Dies betrifft vorwiegend Männer, bei denen der Harnabfluss durch eine stark vergrößerte Prostata behindert ist.

Eine weitere mögliche Ursache für Bauchschmerzen und Fieber sind Nahrungsmittelvergiftungen. Diese treten in der Regel zusammen mit Durchfall auf.
Auch Leukämien können durch Bauchschmerzen und Fieber angezeigt werden. Hier kommen allgemeine Müdigkeit und geschwollene Lymphknoten als Symptome hinzu.

Ursachen für Fieber und Bauchschmerzen

Ursachen für das gemeinsame Auftreten von Bauchschmerzen und Fieber können sehr vielfältig sein. Die einfachste Form des gemeinsamen Auftretens ist ein viraler Infekt, welcher einen Anstieg der Körpertemperatur verursacht und im Folgenden durchaus mit Bauchschmerzen einhergehen kann.

Eine Blinddarmentzündung ist sehr häufig mit Beschwerden im Bereich des Abdominaltraktes vergesellschaftet. Typisch sind Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen. Zusätzlich kann es bei fulminantem Verlauf bis hin zu einem akuten Abdomen kommen, was einen internistischen Notfall darstellt. Da die Symptome aber oftmals nicht zusammen auftreten und häufig sehr akut eintreten, ist die Diagnosestellung nicht leicht. Ein entscheidender Hinweis für den Arzt ist jedoch das Hinzukommen eines Fieberschubes. In diesem Fall kann der Symptomenkomplex aus Bauchschmerzen und Fieber ein Hinweis für eine Appendizitis (Blinddarmentzündung) sein.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Blinddarmentzündung

Entscheidend bei der Diagnosefindung ist hier ein Auftreten des Fiebers erst im Anschluss an die Bauchschmerzen. Dieser Unterschied trägt zur Differenzialdiagnose zu bakteriellen oder viralen Infekten bei. Hier entsteht das Fieber typischerweise bereits vor dem Auftreten der Bauchschmerzen. Auch tritt die Appendizitis häufiger bei Kindern (Gipfel im Alter zwischen 10 und 20 Jahren) als bei Erwachsenen auf. Die Beschwerden beginnen häufig in der Mitte des Bauches oder der linken unteren Bauchseite und wandern im Anschluss in Richtung der rechten unteren Bauchhälfte.

Bei der Aufnahme von verdorbenen Lebensmitteln (z.B. Meeresfrüchte) kann es ebenfalls zu einem kombinierten Auftreten von Bauchschmerzen und Fieber kommen.

Zusätzlich ist das gemeinsame Auftreten typisch bei einem akuten Schub von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Die beiden Krankheitsbilder der CED sind der Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa. Zusätzlich zu massiven Bauchschmerzen und schnellem Fieberanstieg kann es zu starken Episoden von Diarrhö und Erbrechen kommen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Theoretisch ist es ebenfalls möglich, dass man bei parasitärem Befall des Magen-Darm-Traktes kombinierte Beschwerden aus Bauchschmerzen und Fieber entwickelt. Zu Grunde liegt der Fieberentwicklung hier häufig eine starke Reaktion des Immunsystems auf die Erreger. Auch denkbar ist das kombinierte Auftreten bei postoperativen Wundkomplikationen. Hierbei kann sich eine Operationswunde z.B. entzünden und Bauchschmerzen verursachen. Wenn sich die Erreger bis in das Peritoneum ausbreiten kann eine fulminant verlaufende, sehr schmerzhafte Peritonitis entstehen. Sofern bakterielle Erreger über die Wunde in den Blutkreislauf gelangen, können diese über die Freisetzung von Exo- und Endotoxinen einen Fieberschub auslösen.

Ein immer mehr in den Vordergrund rückende Erkrankung stellt die Zöliakie (glutensensitive Enteropathie) dar. Die glutensensitive Enteropathie gilt inzwischen als "Volkskrankheit" und betrifft ungefähr 1% der Bevölkerung. Hier kommt es durch ein bestimmtes Proteinfragment von Weizenprodukten (Gliadin) zu einer autoimmunogenen Reaktion an der Magen-Darm-Schleimhaut mit konsekutiven Bauchschmerzen und Diarrhö. Auch Fieber kann bei akuten Fällen auftreten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Zöliakie

Begleitende Symptome

Die begleitenden Symptome können mit der zugrundeliegenden Erkrankung stark variieren. Sie können für die Diagnosestellung wichtige Hinweise liefern und das Ausmaß der Symptome korreliert in vielen Fällen mit der Schwere der Grunderkrankung. Häufig werden die Bauchschmerzen begleitet von:

  • Fieber, Bauchkrämpfen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • krampfartige Abwehrspannung der Bauchdecke, Verhärtung des Bauches
  • laute Darmgeräusche oder gänzlich verstummte Darmgeräusche
  • Durchfall und Verstopfung (auch im Wechsel möglich) mit Blähungen
  • frisches oder altes Blut im Stuhl, schwarzer Teerstuhl möglich
  • Ausstrahlen der Schmerzen in die Leiste, den Rücken oder den Brustkorb

Rückenschmerzen

Ein Ausstrahlen der Bauchschmerzen in den Rücken und die Wirbelsäule ist nicht ungewöhnlich. Die räumliche Nähe kann dazu führen, dass Erkrankungen der Bauchorgane Druck auf die Wirbelsäule ausüben und somit zunächst als Rückenschmerz auffällig werden.

Insbesondere Erkrankungen der Milz, der Leber, der Bauchspeicheldrüse aber auch des Dickdarms und des Rektums können von vorne auf die Wirbelsäule Druck ausüben und scheinbare Rückenschmerzen auslösen. Bei lang andauernden Rückenschmerzen ohne Korrelation an der Wirbelsäule sollten demnach Erkrankungen der Bauchorgane mit ausgeschlossen werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Wenn Bauchschmerzen zusammen mit Rückenschmerzen auftreten, was kann das sein?

Behandlung

Die sich an die Diagnostik anschließende Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Erkrankung. Eine reine Therapie der Fiebersenkung und Analgetikagabe trägt nicht in allen Fällen zu einer Lösung der zugrundeliegenden Probleme bei sondern führen in der Regel eher zu einer reinen Besserung der Symptomatik. Zugrundeliegende Erkrankungen wie z.B. CED müssen effektiv mit spezifischen Medikamenten und gegebenenfalls operativ versorgt werden (hier z.B. mit Immunsuppressiva). Dennoch gilt es die Symptomatik der Bauchschmerzen und des Fiebers einzugrenzen. Besonders häufiger Einsatz finden dabei das fiebersenkende und schmerzstillende Medikament Paracetamol und nicht-steroidale Antirheumatika (wie z.B. ASS). Zusätzlich können beim Auftreten von starkem Durchfall Antidiarrhoika eingesetzt werden (z.B. Loperamid oder Racecadotril). Wenn sich die Bauchschmerzen mit starken Krämpfen äußern können krampflösende Medikamente eingesetzt werden (z.B. Butylscopolamin oder Metamizol).

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Bauchschmerzen - was tun?

Diese Hausmittel können helfen!

Es gibt verschiedene Ansätze, die man zur Selbsttherapie bei bestehendem Fieber durchführen kann, wenn man nicht direkt zum Arzt gehen kann. Darunter spielt eine Ernährung mit leichten Lebensmitteln eine wichtige Rolle. Da der Körper für die gesteigerte Funktion des Immunsystems viel Energie benötigt, sollte man diese in Form von Nahrungsmitteln zuführen. Leichte Lebensmittel sind zum Beispiel Obst, Gemüse, Salat und Hühner- oder Gemüsebrühe. Neben einer ausreichenden Ernährung ist extrem wichtig, genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Sehr gut eignen sich Teegetränke wie Kräutertee oder Hagebuttentee. Aber auch Vitamin C-haltige Fruchtsäfte haben einen positiven Einfluss auf das Fiebergeschehen. Der Bedarf an Trinkmenge ist im Fieberzustand deutlich gesteigert. Deshalb ist vor allem bei Neugeborenen und Kleinkindern auf eine ausreichende Trinkzufuhr zu achten. Durch warme Getränke wie Tees kann dem Körper durch die Schweißproduktion zusätzlich Wärme entzogen werden.

Auch bestehende Bauchschmerzen können durch bestimmte Hausmittel therapiert werden. Neben dem Verzicht auf potentiell Magen-Darm-reizende Substanzen (wie z.B. Alkohol, fettes Essen etc.) gibt es noch bewährte Hausmittel. Kümmelöl z.B. kann zusammen mit Wasser in Form von 3-6 Tropfen zum Essen eingenommen werden. Auch einige Nüsse und bestimmte Gewürze wie Fenchel und Anis wirken Bauchschmerzen entgegen. Auch wärmende Tees mit einer Kombination aus den Gewürzen Fenchel, Anis und Kümmel können gegen Bauchschmerzen eingesetzt werden. Das Zuführen von Wärme (z.B. durch Tees oder Wärmeflaschen) ist jedoch nicht grundsätzlich bei allen Arten des Bauchschmerzes sinnvoll. Zusätzlich reagiert der Magen-Darm-Trakt sehr positiv auf den Verzehr von Bitterstoffen (z.B. Rucola, Chinakohl, Radicchio). Auch das Anwenden eines Heublumensackes in Funktion eines Wärmesackes ist möglich. 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Hausmittel gegen Bauchschmerzen

Homöopathie

Wenn Bauchschmerzen in leichter Intensität oder nur vorübergehend auftreten, können homöopathische Mittel eingesetzt werden. Zusätzlich zu dieser Einnahme sollte auf eine schonende Ernährung, reichlich Flüssigkeitszufuhr und gegebenenfalls eine Wärmebehandlung erfolgen. Verschiedene Substanzen sind bei Bauchschmerzen in den verwendeten Globuli enthalten. Zum Beispiel wird Colcynthis bei kolikartigen Krämpfen eingesetzt. Staphisagria kann ebenfalls bei kolikartigen Bauch- und Magenschmerzen sowie einem Leeregefühl des Magens angewendet werden. Arsenicum Album wiederum wirkt gut bei brennenden Bauchschmerzen, wässrigen Durchfällen und kaum stillbarem Erbrechen. Weitere angewendete Substanzen sind Phosphorus, Bryonia alba und Lycopodium. Bei massiven Bauchschmerzen in Kombination mit Fieber sollte jedoch zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnosestellung erfolgt in Zusammenschau der vorhanden Symptome. Zu differenzieren ist dabei ein reines Auftreten von Bauchschmerzen und Fieber, welches häufig im Rahmen von viralen oder bakteriellen Infekten entsteht, von einem Auftreten beider Symptome zusammen mit anderen Erscheinungen bei anderer ursächlicher Erkrankung. Bei diesen handelt es sich wir oben bereits erwähnt um Blähungen mit Muskelverspannungen des Bauches, Diarrhö, Übelkeit mit Erbrechen und in einigen Fällen auch ein Ausstrahlen in den Rücken. Gerade hier ist ein detailliertes Aufklären möglicher Pathologien essentiell. Bei Verdacht auf eine CED  (Morbus Chrohn oder Colitis ulcerosa) hilft eine Ultraschalluntersuchung und eine Stuhlprobe in häufigen Fällen weiter.

Das Spektrum der Diagnostik reicht zusammenfassend von der anamnestischen Feststellung aller Symptome bis hin zu Abhören (Auskultation), Abtasten (Palpation) und Abklopfen (Perkussion) des Bauches sowie Blutuntersuchungen (v.a. auf Entzündungswerte bei Infekten oder CED), Ultraschalluntersuchung (Feststellung von potentiell vorliegenden entzündlichen Infiltraten) oder auch ein Röntgen des Bauches. Die Erhebung der Entzündungswerte (v.a. CRP und BSG) spielen vor allem bei der Diagnostik der CED eine wichtige Rolle. Neben Stuhlproben können auch spezielle lokalisierte Gewebebiopsien im Rahmen der Diagnostik Einsatz finden. Gewebebiopsien spielen z.B. bei der Zöliakie eine Rolle und kann durch die anschließende histologische Untersuchung das Augenmerk auf diese Erkrankung lenken. Ebenfalls sollte bei der Diagnostik der vorliegende Fieberverlauf bewertet werden. Dieser kann sich im Kurvenverlauf bei den verschiedenen ursächlichen Erkrankungen unterschiedlich äußern.

Wann muss ich zum Arzt?

Genaue Grenzen für das Aufsuchen eines Arztes bei Bauchschmerzen lassen sich grundsätzlich nicht aufstellen. Der Betroffene Patient sollte hier selbst die Schmerzintensität einschätzen und bei anhaltenden massiven Schmerzen bzw. bei zunehmenden Bauchschmerzen auf jeden Fall einen Arzt zu einer Aufklärung aufsuchen.

Bei Fieber hingegen gibt es bestimmte Faustregeln, ab wann ein Arzt aufgesucht werden sollte. Bei Säuglingen bis inklusive des 3. Lebensmonats sollte man ab einer Körpertemperatur von 38 Grad Celcius einen Kinderarzt aufsuchen. Bei Kleinkindern gibt man an, bei einem mehr als einen Tag bestehenden Fieber einen Arzt zu rekrutieren. Bei älteren Kindern hingegen beantwortet sich die Frage, wann man mit Fieber zum Arzt sollte, schon wieder anders. Hier gilt die grobe Faustregel, dass das Kind bei einer Körpertemperatur von 39 Grad Celcius oder einem Fieber, das länger als drei Tage besteht bzw. immer wieder auftritt, von einem Arzt untersucht werden sollte. Erwachsene sollten bei einem Fieber, das länger als zwei oder drei Tage bzw. immer wieder auftritt, zum Arzt.

Wenn eine Kombination aus Bauchschmerzen und Fieber auftritt, sollte mit einem Arztbesuch nicht lange abgewartet werden. Hinter diesem Symptomenkomplex können neben eher harmlosen Ursachen auch schwerwiegende Erkrankungen stecken.

Dauer

Das Auftreten der von Bauchschmerzen zusammen mit Fieber kann in der Intensität und der Dauer sehr unterschiedlich ausfallen. Bei relativ harmlosen Infektionen (z.B. Gastroenteritis) stellt sich durch medikamentöse Therapie eine relativ schnelle Besserung ein. Sofern hinter dieser Symptomenkombination jedoch eine ernsthaftere Erkrankung steckt (z.B. eine CED) können die Beschwerden über längere Zeit andauern bzw. in bestimmten Zeitabständen immer wiederkehren.

Besonderheiten bei Kindern

Kinder leiden sehr häufig an Bauchschmerzen bzw. allgemeinen Beschwerden des Magen-Darm-Traktes. Auch Fieber kommt im Kindesalter häufiger vor als bei Erwachsenen. Grund hierfür ist die Ausbildung der Funktion des Immunsystems gegen eindringende Erreger. Daher ist eine detaillierte Diagnostik besonders bei Kindern sehr wichtig. Die Appendizitis oder eine Harnwegsinfektion sind im Kindes- bzw. Jugendalter nicht seltene Erkrankungen und können beide zu sowohl Bauchschmerzen als auch zu Fieber führen. Sie sollten möglichst schnell diagnostiziert und therapiert werden, da die Gefahr einer Ausbreitung der Erreger besteht. Durch den Aufenthalt an bestimmten Orten (z.B. Kindergarten oder die Natur) sind Kinder ebenfalls besonders gefährdet für parasitäre Wurmerkrankungen. Auch diese können nach einer bestimmten Latenzzeit zu Bauchschmerzen und Fieber führen. 

Bauchschmerzen und Fieber beim Kleinkind

Gerade beim Kleinkind treten Bauchschmerzen häufig in Verbindung mit anderen Krankheitssymptomen auf. Nicht selten auch im Rahmen einer Erkältung. Durch das allgemeine Unwohlsein projiziert das Kind meistens die Schmerzen in die Körpermitte. Bauchschmerzen und Fieber sind beim Kleinkind also nicht ungewöhnlich, allerdings sollte bei Fieber grundsätzlich ein Kinderarzt aufgesucht werden, um mögliche Entzündungen ausschließen zu können.

In der Regel handelt es sich bei Bauchschmerzen und Fieber beim Kleinkind um einen grippalen Infekt, der durch Viren ausgelöst wird und harmlos ist. Selten sind Bakterien der Auslöser. Nicht nur, wenn die Erreger den Magen-Darm-Trakt befallen, sondern auch, wenn die oberen Atemwege von dem Infekt betroffen sind, führt das beim Kind zu Bauchschmerzen. Allerdings besteht auch das Risiko, dass die Bauchschmerzen ein Anzeichen einer Lungenentzündung sind.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Lungenentzündung beim Baby

Ist der Bauch des Kindes allerdings äußerst druckempfindlich oder die Bauchschmerzen treten speziell im rechten Unterbauch auf, so besteht der Verdacht einer Blinddarmentzündung und Sie sollten sofort zum Kinderarzt gehen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Blinddarmentzündung beim Kind

Bauchschmerzen, Fieber und Durchfall

Kommt zu den Bauchschmerzen und dem Fieber noch Durchfall hinzu, so besteht der Verdacht, dass es sich um eine Lebensmittelvergiftung handelt. Die Bauchschmerzen treten in der Regel plötzlich auf und gehen mit Fieber, Durchfall und manchmal auch mit Erbrechen einher. Wenn der Durchfall sehr flüssig ist und häufig ausgeschieden wird, so besteht das Risiko einer Austrocknung. Es ist wichtig, viel zu trinken und gegebenenfalls zusätzlich Elektrolytlösungen zu sich zu nehmen, um den Mineralstoffverlust auszugleichen.

In den meisten Fällen gehen die Symptome nach wenigen Tagen von selbst zurück. Je nachdem, durch welche Erreger sie ausgelöst wurden, können sie aber auch gefährlich sein. Eine Kontamination mit Salmonellen, zum Beispiel in Geflügel, kann zum Beispiel zu einer Typhus-Erkrankung führen, die einen schwerwiegenden Verlauf annehmen kann. Eine Infektion mit Salmonellen ist in Deutschland meldepflichtig.

Clostridien können u.a. in Dosenkonserven vorkommen und zu einer Nahrungsmittelvergiftung führen. Je nachdem, welche Unterart vorliegt, können diese Bakterien zu Tetanus (Wundstarrkrampf), Gasbrand oder Schäden des Darms führen.
Eine Infektion mit Shigellen führt ebenfalls zu sehr starkem Durchfall. Hier kann es im weiteren Verlauf zu Schäden an der Darmschleimhaut kommen.

Bei Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung sollte ein Arzt aufgesucht werden, um einen schwerwiegenden Verlauf der Erkrankungen zu verhindern und rechtzeitig eine geeignete Therapie einzuleiten.

Bauchschmerzen, Fieber und Erbrechen

Bauchschmerzen, Fieber und Erbrechen können auf eine Lebensmittelvergiftung hindeuten. Oft kommt außerdem noch Durchfall hinzu. Lebensmittelvergiftungen können durch verschiedene Erreger hervorgerufen werden, dazu zählen Salmonellen, Shigellen und Clostridien.
Das Erbrechen ist ein Schutzmechanismus des Körpers, um sich von verunreinigten Lebensmitteln zu befreien. Es sollte ein Arzt aufgesucht werden, da einige Erreger zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen führen können. Eine Infektion mit Salmonellen ist darüber hinaus meldepflichtig.

Bauchschmerzen, Fieber und Halsschmerzen

Halsschmerzen sind im Allgemeinen ein Anzeichen für einen Infekt der oberen Atemwege. Wenn Fieber hinzukommt, deutet dies auf bakterielle Erreger (Streptokokken) hin. Bei Kindern treten häufig Bauchschmerzen als Begleitsymptom auf, bei Erwachsenen hingegen eher nicht. Wenn doch, kann dies ein Anzeichen für eine beginnende Lungenentzündung sein und sollte von einem Arzt untersucht werden.

Bauchschmerzen, Fieber und Husten

Wenn Bauchschmerzen und Fieber zusammen mit Husten auftreten, ist Vorsicht geboten. Hier besteht der Verdacht auf eine Lungenentzündung. Diese wird durch Bakterien ausgelöst und kann sich aus einem grippalen Infekt entwickeln, wenn dieser nicht richtig auskuriert wird. Nicht behandelt oder verschleppt, kann eine Lungenentzündung einen schwerwiegenden Verlauf annehmen, deshalb sollte bei einem Verdacht sofort ein Arzt aufgesucht werden und eventuell mit der Antibiotika-Therapie begonnen werden.

Bauchschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen

Bauchschmerzen und Kopfschmerzen sind sehr unspezifische Symptome. Wenn sie jedoch mit Fieber einhergehen, so deutet das meistens auf einen Infekt des Magen-Darm-Traktes hin, der durch Viren oder Bakterien ausgelöst ist. In der Regel sind es Viren, die solche Infekte auslösen. Diese sind dann meistens recht harmlos und klingen von selbst nach einigen Tagen wieder ab. Sind allerdings Bakterien die Ursache dafür, so ist es häufig notwendig, ein Antibiotikum einzunehmen.

Der Symptomkomplex aus Bauchschmerzen, Fieber und Kopfschmerzen kann auch auf eine Blinddarmentzündung hindeuten. Dann ist der Bauch meistens sehr druckempfindlich, besonders im rechten Unterbauch.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Fieber,Schwindel und Kopfschmerzen sowie Fieber und Kopfschmerzen

 

Bauchschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen

Bauchschmerzen, Fieber und Gliederschmerzen sind typische Symptome eines viralen Infektes, der den Magen-Darm-Trakt betrifft. Der Betroffene fühlt sich schlapp und durch die Bauchschmerzen kommt es oft zu Appetitlosigkeit. In der Regel klingt der Infekt von selbst nach einigen Tagen wieder ab. Eine symptomatische Behandlung mit Schmerzmitteln kann notwendig sein, wenn die Kopfschmerzen zu stark sind oder mit fiebersenkenden Mitteln, wenn das Fieber zu hoch steigt.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.08.2016 - Letzte Änderung: 19.07.2023