Ohrenentzündung

Einleitung

Im Allgemeinen bezeichnet man Entzündungen der Ohren beim Menschen und Tier als Otitis. Man unterscheidet unterschiedliche Formen der Otitis, die sich in ihrer Lokalisation unterscheiden. Die beiden großen Untergruppen der Otitis sind die Otitis media und die Otitis externa, die im Folgenden hinsichtlich ihrer Ursachen, Symptomatik und Therapie näher erläutert werden.

Gehörgangsentzündung

Otitis externa

Synonyme: engl: otitis externa, „Außenohrentzündung“ / bei Tieren: Ohrenzwang

Klassifikation nach ICD- 10: H60 Otitis externa

Definition: Bei der Otitis externa handelt es sich um eine Entzündung der Haut und des Unterhautfettgewebes (Subkutis) im Bereich des äußeren Ohres. Dazu zählen der äußere Gehörgang (Meatus acusticus externus) und die Ohrmuschel. Auslöser dieser Gehörgangsentzündung sind Allergien und Mikroorganismen.

Bei der Otitis externa werden verschiedene Formen unterschieden.

Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der unterschiedlichen Entzündungen.

Schwere Gehörgangsentzündung - Otitis externa maligna

Synonyme: Otitis externa necroticans, Osteomyelitis des Schläfenbeins; englisch: malignant otitis externa (MOE)

Definition: Bei dieser Otitis handelt es sich um eine Entzündung mit schwerem Krankheitsverlauf. Es handelt sich um eine nekrotisierende Entzündung, welche auf die Schädelknochen und die Hirnnerven übergreifen kann und diese schädigt. Nekrotisierend bedeutet, dass das Gewebe entzündlich abstirbt.

Ursache: Solch eine Otitis ist das Resultat einer Infektion des äußeren Gehörgangs, vor allem mit dem Erreger Pseudomonas aeruginosa. In der Regel sind immunsupprimierte Patienten betroffen.

Symptome: Eine nekrotisierende Otitis äußert sich in starken Schmerzen des Betroffenen. Es kommt zu einer Sekretion aus dem äußeren Gehörgang. Aus dem Ohr tritt Flüssigkeit aus. Im Verlauf der Erkrankung greift die Entzündung auf die Hirnnerven über. Ein sehr prägnantes Symptom ist die Facialisparese. Diese Schädigung des sogenannten Nervus facialis zeigt sich als Störung der Mimik des Patienten. Auch andere Hirnnerven können betroffen sein. Bei dieser Otitis geht es den Betroffenen im Allgemeinen nicht gut. Sie sind geplagt von starken Schmerzen und einer allgemeinen Schwäche.

Diagnostik: Im Blut sind erhöhte Entzündungswerte (beispielsweise CRP) nachweisbar. In der weiteren Diagnostik werden eine Magnetresonanztomographie, eine Computertomographie und ein Knochenszintigramm durchgeführt.

Mittels einer Probeexzision wird sichergestellt, dass es sich nicht um ein Karzinom, also einen bösartigen Tumor, handelt. Hierbei wird ein wenig entzündetes Gewebe entnommen und pathologisch untersucht.

Therapie: Die Therapie der Otitis externa maligna richtet sich nach der Schwere des Krankheitsverlaufs. Zunächst einmal erfolgt eine tägliche Reinigung des äußeren Gehörgangs. Die Entzündung wird mit Hilfe von Antibiotika bekämpft. Diese werden zum einen lokal appliziert, das heißt sie werden auf die entzündete Stelle aufgetragen und zum anderen erfolgt eine systemische Gabe. Die Dauer der Therapie schwankt zwischen 6 Wochen und 6 Monaten, kann aber bei sehr schwerem Krankheitsverlauf auch bis zu einem Jahr dauern.

Da es zur Schädigung und Ablösung kleiner Knochenteile, sogenannter Knochensequester, kommen kann, ist unter Umständen eine operative Entfernung dieser von Nöten. Abszesse am Ohr werden operativ eröffnet und gesäubert.

Während der Therapie sollten die Entzündungswerte, beispielsweise der CRP, immer wieder kontrolliert werden. So wird der Erfolg der Therapie gewährleistet. Da bei einer solchen Erkrankung das Gewebe letztendlich durch Sauerstoffmangel (Hypoxie) abstirbt (nekrotisiert), kann bei therapieresistentem Krankheitsverlauf eine Sauerstofftherapie in Erwägung gezogen werden. So wird das absterbende Gewebe mit Sauerstoff versorgt. Der Sauerstoff wird meist mittels einer Nasensonde verabreicht. Im äußersten Falle kann es notwendig werden das zerstörte Knochenareal oder zumindest Anteile dessen operativ zu entfernen.

Diffuse Gehörgangsentzündung - Otitis externa diffusa

Synonyme

Gehörgangsphlegmone, Gehörgangsekzem; englisch: diffuse otitis externa

Definition

Die Otitis externa diffusa, auch Gehörgangsphlegmone oder Gehörgangsekzem genannt, ist eine Entzündung der Haut und des Unterhautfettgewebes (Subkutis) des äußeren Gehörgangs. Es wird eine trockene von einer nässenden Form unterschieden, die sich in ihren klinischen Symptomen unterscheiden.

Ursachen

Dieser Form der Otitis liegt meist eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen zugrunde. Die häufigsten Erreger sind der Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus und Proteus. Auch eine Allergie, beispielsweise gerichtet gegen Kosmetika oder Haarshampoo, ist eine Ursache für Gehörgangsekzeme.

Anfällig wird der äußere Gehörgang für das Eindringen solcher Erreger vor allem durch das Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen oder dem Finger. Weitere Risikofaktoren stellen Stoffwechselerkrankungen, wie der Diabetes mellitus, oder eine verschleppte chronische Otitis media dar.

Symptome:

Trockene Form:

Das Gehörgangsekzem äußert sich in einem Schuppen der Haut und einem unangenehmen Juckreiz (Pruritus).

Nässende Form:

Da bei dieser Form der Otitis externa diffusa ein Sekret aus dem Ohr austritt, wird sie als nässend bezeichnet. Diese Sekrete sind schmierig und werden auch als fötid bezeichnet. Das bedeutet, dass sie faulig riechen. Der unangenehme Geruch kommt durch bakterielle Zersetzungsprodukte zustande, bei denen es sich um Schwefelverbindungen handelt. Sekrete aus dem Mittelohr sind eher schleimig als schmierig, wodurch eine Unterscheidung vorgenommen werden kann.

Weitere Symptome sind starke Ohrenschmerzen, die sich bei Druck auf den Tragus verstärken. Äußerlich sieht man eine Schwellung des Gehörgangs. Diese Schwellung ist von starkem Jucken begleitet. Damit einhergehend kann auch das Trommelfell von einer Entzündung betroffen sein (Myringitis). Die präaurikulären (um die Ohrmuschel herum lokalisierten) Lymphknoten sind geschwollen und schmerzhaft.

Diagnostik:

Die klinische Untersuchung und Bewertung der Symptome liefert die endgültige Diagnose. Zur Bestimmung des verursachenden Keims, werden Abstriche gemacht. So kann dann ein passendes Antibiotikum verschrieben werden. Desweiteren wird der Patient auf Allergien untersucht. Letztendlich erfolgt eine Untersuchung des Trommelfells, da dieses mitbetroffen sein kann.

Therapie:

Trockene Form:

Das Ekzem wird mit Hilfe von Cortisonsalben behandelt. Zur Behandlung von Einrissen (Rhagaden) wird Silbernitratlösung (5%) verwendet, um diese zu verätzen.

Nässende Form:

Es erfolgt zunächst eine Reinigung des äußeren Gehörgangs, dann eine lokale Applikation von Antibiotika. Diese erfolgt natürlich nur bei bakterieller Infektion. Die Antibiotika werden in Salben oder Tropfen appliziert und nur in sehr seltenen Fällen erfolgt eine systemische Gabe. Eine Spülung des Gehörgangs kann vorgenommen werden.

Bei einem Pilzbefall, werden antimykotische Salben oder Cremes auf den äußeren Gehörgang in Form von Stäbchen in den Gehörgang gelegt.

Gehörgangsfurunkel - Otitis externa circumscripta

Synonyme:

Gehörgangsfurunkel; englisch: meatal furuncle, circumscribed otitis externa

Definition:

Bei dieser äußerst schmerzhaften Entzündung handelt es sich um einen entzündeten Haarbalg im äußeren Gehörgang; man bezeichnet sie auch als Gehörgangsfurunkel.

Ursachen:

Bakterielle Infektionen sind häufig die Ursache einer solchen Haarbalgsentzündung. Das Eindringen der Keime, häufig Staphylokokken, wird durch das Säubern der Ohren oder ein Kratzen begünstigt.

Hier ist eine Stoffwechselerkrankung, wie der Diabetes mellitus ebenfalls ein Risikofaktor für das häufige Auftreten solcher Gehörgangsfurunkel.

Symptome:

Äußerlich imponieren die präaurikulären und retroaurikulären (um und hinter der Ohrmuscheln liegenden) Lymphknoten als vergrößert. Eine Schwellung des äußeren Gehörgangs ist sichtbar. Die klinische Untersuchung des Gehörgangs mittels eines Ohrtrichters ist schmerzhaft. Die bestehenden, starken Schmerzen werden durch einen Druck auf den Tragus und das Kauen verstärkt.

Diagnose:

Die klinische Untersuchung des Patienten liefert die Diagnose.

Therapie:

Zur Behandlung werden Alkoholumschläge und mit Alkohol getränkte Mullstreifen in das Ohr gelegt. Gegen die starken Schmerzen werden Schmerzmittel (Analgetika) verordnet. Außerdem werden kortison- und antibiotikahaltige Salben zur Therapie verwendet.

Blutige Gehörgangsentzündung - Otitis externa bullosa haemorrhagica

Synonym:

Grippeotitis

Definition:

Diese Otitis kann im Rahmen einer Grippe (Influenza und andere Virusinfekte) auftreten. Sie tritt jedoch häufiger bei einer Mittelohrentzündung (Otitis media) und einer akuten Entzündung des Trommelfells auf.

Ursachen:

Die Ursache sind virale Erreger.

Symptome:

Zu den Symptomen gehören Ohrenschmerzen, sowie eine Schallleitungsschwerhörigkeit.

Außerdem sind blutige Bläschen im Gehörgang und auf dem Trommelfell sichtbar. Selten ist eine solche Otitis mit einem Tinnitus oder Schwindel vergesellschaftet. Dies tritt vor allem dann auf, wenn das Innenohr zusätzlich betroffen ist. Hierbei kann es zu einer Schwerhörigkeit kommen.

Diagnostik:

Die beiden zur Diagnostik verwendete Verfahren sind die Otoskopie und das Tonschwellenaudiogramm.

Eine Otoskopie ist eine Untersuchung des äußeren Gehörgangs und des Trommelfells mittels eines Otoskops.

Das Tonschwellenaudiogramm wird zur Prüfung der Kompetenz des Gehörs verwendet.

Therapie:

Die Behandlung erfolgt zunächst mittels eines Paukenröhrchens. Dieses dient der Belüftung der Paukenhöhle und des Trommelfells. Außerdem kann eine Infusionstherapie verordnet werden.

Komplikationen der Gehörgangsentzündung

Bei jeder Form der Otitis externa gibt es ein gewisses Risiko, dass die Infektion auf die umgebenden Knochen und Weichteile, sowie auf die Hirnnerven übergreift. Besonders gefährlich sind dann Knochenmarksentzündungen und Hirnnervenausfälle.

Mittelohrentzündung

Otitis media

Synonym:

Mittelohrentzündung

Bei der Otitis media handelt es sich um eine Entzündung des Mittelohrs. Es lassen sich verschiedene Formen der Otitis media abgrenzen, auf die im Folgenden näher eingegangen wird. Wir unterscheiden nach Krankheitsverlauf zunächst einmal zwischen einer akuten und einer chronischen Mittelohrentzündung.

Akute Mittelohrentzündung

Klassifikation nach ICD-10:

H65 Nichteitrige Otitis media

H66 Eitrige und nicht näher bezeichnete Otitis media

H67 Otitis media bei anderenorts klassifizierten Krankheiten

Es handelt sich hierbei um eine sehr schmerzhafte Entzündung der Mittelohrschleimhäute, welche infektiös bedingt ist.

Ursachen:

Eine akute Mittelohrentzündung tritt im Rahmen einer bakteriellen oder viralen Infektion auf und ist eine sehr häufige Erkrankung.

Die bakterielle akute Mittelohrentzündung ist die häufigere Form. Die Bakterien gelangen über den Nasen-Rachen-Raum oder aber den Blutweg in das Mittelohr und setzen sich dort kontinuierlich fest.

Virale Mittelohrentzündungen entstehen meist über den Blutweg und sind vergesellschaftet mit Entzündungen der oberen Luftwege. Eine virale Infektion kann begleitet sein von einer bakteriellen Infektion, oder aber das Ausbrechen einer solchen erleichtern. Erreger können bei einer bestehenden Trommelperforation auch von außen in das Ohr gelangen, beispielsweise während des Schwimmbadbesuchs aus dem Badewasser.

Bei der akuten serösen Mittelohrentzündung ist die Tuba auditiva (Verbindung zwischen dem Mittelohr und dem Nasen-Rachen-Raum) durch eine Schwellung der Schleimhäute im Rahmen eines Atemweginfekts verschlossen. Durch mangelnde Belüftung des Mittelohrs ein Unterdruck, der letztendlich zu einem Paukenhöhlenerguss führt. Die Betroffenen hören schlechter und klagen über ein Druckgefühl.

Diagnostik:

Das Ohr wird otoskopisch (mit dem Ohrtrichter) untersucht. Hierbei sieht man zunächst ein gerötetes, dann ein entdifferenziertes Trommelfell. Das bedeutet, dass keine Details mehr am Trommelfell zu erkennen sind und es sich vorwölbt. Es kommt zu einer Perforation aus der Eiter austritt. Diese Symptome klingen nach 2 bis 3 Wochen ab.

Es können auch kleine blut- und flüssigkeitsgefüllte Blasen (Myringitis bullosa) auf dem Trommelfell zu sehen sein. Aus ihnen kann ein seröses Sekret austreten. Dies ist bei der akuten serösen Mittelohrentzündung der Fall.

Symptome:

Eine Mittelohrentzündung durchläuft verschiedene Phasen. In den ersten Tagen plagen den Patienten starke Ohrschmerzen, eine Hörminderung, Fieber und pochende Ohrgeräusche. Übelkeit und Erbrechen können Begleitsymptome sein. Der Druck auf die Schläfe ist schmerzhaft.

Während virale Infektionen meist hier schon abheilen, treten bakterielle Infektionen in den nächsten Tagen in die Abwehrphase ein. Währenddessen tritt durch eine Trommelfellperforation Sekret aus dem Ohr aus und das Hörvermögen ist vermindert. Ein eitriges Sekret spricht für eine bakterielle, ein serös-blutiges Sekret für eine virale Infektion. Antibiotika können diese Phase verkürzen und einen Trommelfelldurchbruch verhindern. Das Fieber klingt ab und nach weiteren zwei bis vier Wochen ist die Mittelohrentzündung überstanden.

Therapie:

Mittelohrentzündungen können auch ohne Behandlung abheilen. Daher sollten die ersten zwei bis drei Tage unter ärztlicher Aufsicht abgewartet werden. Wie bei jeder Erkrankung sollte der Patient sich schonen.

Nasensprays und entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen sind zu empfehlen. Bei einer bakteriellen Infektion wird ein liquorgängiges Antibiotikum (z.B. Amoxicillin, Azithromycin und Clarithromycin) verschrieben.

Chronische Mittelohrentzündung

Synonym:

Otitis media chronica

Die chronische Mittelohrentzündung umfasst zwei Erkrankungen; zum einen die Knocheneiterung, zum anderen die Schleimhauteiterung. Insgesamt handelt es sich um chronische Entzündungen des Mittelohrs mit bleibender Trommelfellperforation, aus welcher Eiter austritt.

Otitis media chronica mesotympanalis

Diese Form der chronischen Mittelohrentzündung betrifft die Schleimhäute. Es handelt sich um einen zentralen Trommelfelldefekt ohne Entzündung des Knochens.

Ursache

Die Ursache ist meist ein Zusammenspiel wiederholter Infektionen und einer schlecht belüfteten Tuba auditiva. Auch traumatische oder entzündliche Erkrankungen, sowie Defekte des Trommelfells können dies auslösen.

Symptome

Die Betroffenen leiden unter starken Ohrenschmerzen und eitrigem Ausfluss aus dem Ohr. Das Hörvermögen ist vermindert. Das Trommelfell ist am Rand erhalten, jedoch in zentralen Bereichen geschädigt. Während eines Entzündungsschubs ist die Schleimhaut des Mittelohrs gerötet und verdickt. Ansonsten kann sie gräulich erscheinen und trocken sein.

Therapie

Das perforierte Trommelfell wird im Rahmen einer sogenannten Tympanoplastik verschlossen. Dafür müssen trockene Verhältnisse geschaffen werden und der Gehörgang wird gesäubert und desinfiziert.

Eiterungen werden mit antibiotikahaltigen Ohrtropfen behandelt. Nach der Behandlung muss darauf geachtet werden das Ohr trocken zu halten (Watteverschluss beim Baden, kein Tauchen oder Schwimmen) und die Tuba auditiva mittels Nasenatmung ausreichend zu belüften.

Otitis media chronica epitympanalis

Dabei handelt es sich um eine entzündliche Schädigung am Rand des Trommelfells; hierbei ist auch der Knochen von der Entzündung betroffen.

Ursachen

Die Ursachen sind dieselben wie bei der Otitis media chronica mesotympanalis.

Symptome

Im Rahmen der Trommelfellschädigung kommt es zu einer Hörminderung (Schallleitungsschwerhörigkeit). Die Trommelfellschädigung ist randständig und es tritt übelriechender Eiter aus dem Ohr (Otorrhö). Gleichzeitig können Polypen in den Gehörgang einwachsen.

Da hier auch der Knochen (beispielsweise die Gehörknöchelchen) von der Entzündung betroffen ist, kann es zu einer Innenohrschädigung und damit einhergehend zu neurologischen Ausfällen kommen. Dazu gehören Übelkeit, Schwindel, Facialisparese und Taubheit.

Diese Form der chronischen Mittelohrentzündung kann der Wegbereiter für die Ausbildung eines Cholesteatoms sein.

Therapie

Zunächst einmal muss der Gehörgang trocken gelegt und es werden lokal oder systemisch Antibiotika appliziert, um eine bestehende Eiterung zu stoppen. In jedem Fall erfolgt danach eine operative Sanierung des Trommelfells (Tympanoplastik) und eine Entfernung des Cholesteatoms.

Weitere Entzündungen der Ohren

Ohrmuschelperichondritis

Eine Perichondritis ist eine Entzündung der Knorpelhaut.

Ursachen

Eine solche Entzündung ist bakteriell (gehäuft Pseudomonas und Staphylokokken) bedingt. Sie gelangen über Verletzungen der Ohrmuschel (beispielsweise bei Operationen oder Ohrpiercings) an die Knorpelhaut.

Symptome

Die Ohrmuschel ist geschwollen und gerötet. Das Ohrläppchen ist jedoch nicht betroffen, da es keinen Knorpel enthält. Bei einer fortgeschrittenen Entzündung kann es zu Nekrosen kommen, das heißt Gewebe stirbt ab. Dabei verändert sich typischerweise die Form des Ohrs (Blumenkohl-Ohr).

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Therapie

Um die bakterielle Entzündung zu bekämpfen, werden Antibiotika oral verabreicht. In späten Stadien der Erkrankung können Infusionen mit Antibiotika nötig sein. Außerdem kann eine operative Entfernung des nekrotisierenden Knorpels vonnöten sein.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Ohrentzündungen finden Sie hier:

Eine Übersicht über die bisher erschienenen Themen in der Rubrik Hals-Nasen-Ohrenheilkunde finden Sie unter HNO A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.01.2015 - Letzte Änderung: 12.01.2023