Übelkeit

Synonyme

Übelbefinden, Brechreiz

Englisch: nausea, sickness

Definition

Übelkeit (Nausea) ist eine Befindlichkeitsstörung, die im Allgemeinen als flaues Gefühl in der Magengegend bezeichnet wird.
Die Übelkeit ist häufig ein Vorbote von Erbrechen, im Falle mancher Erkrankungen auch Bluterbrechen. Sie kann aber auch auftreten, ohne dass der Betroffene sich übergeben muss. Verantwortlich dafür, ob der Magen entleert wird oder nicht, ist das sogenannte Brechzentrum im Gehirn. Es wird direkt durch Reize aus dem Magen aktiviert.

Oft tritt die Übelkeit gleichzeitig mit anderen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Fieber oder Schweißausbrüchen auf. Je nach Ursache der Übelkeit kann es auch zu Bauchschmerzen oder Magen-Darm-Krämpfen kommen. Meist klingt die Übelkeit von alleine wieder ab. Sollte sie aber länger als drei Tage anhalten, der Allgemeinzustand schlecht sein, sie von Erbrechen begleitet sein oder sogar Blut erbrochen werden, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursachen der Übelkeit zu klären.

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Ursachen der Übelkeit

Für eine Übelkeit (Nausea) können die Ursachen sehr unterschiedlich sein. Zum einen kann Übelkeit als Selbstschutzmaßnahme des Körpers entstehen, wenn Gifte (z.B. Lebensmittelvergiftung), die Schleimhaut schädigende Stoffe oder Krankheitserreger in den Magen-Darm-Trakt eindringen. Durch die Übelkeit soll verhindert werden, dass weitere Schadstoffe aufgenommen werden. Dieser Selbstschutz ist auch Ursache der Übelkeit nach übermäßigem Alkoholkonsum oder zu üppigem Essen. Eine weitere Ursache für Übelkeit ist eine Aktivierung des Brechzentrums im Gehirn. Diese kann beispielsweise durch eine Reizung der Gleichgewichtsorgans im Innenohr (Reisekrankheit), durch bestimmte Hormone (Schwangerschaftsübelkeit) oder durch Stoffwechselstörungen (z.B. Überfunktion der Nebenschilddrüse) ausgelöst werden.

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Sehr häufig tritt die Übelkeit auch als Begleitsymptom einer Krankheit auf. Zu diesen gehören zum Beispiel akute Erkrankungen im Bauchraum, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektionskrankheiten, Migräne, Sonnenstich, Herzinfarkt, Gehirnerschütterungen, Essstörungen und Angsterkrankungen. Außerdem kann Übelkeit durch Magen reizende Wirkstoffe und Medikamente, die als Nebenwirkung das Brechzentrum aktivieren, entstehen.
In vielen Fällen tritt eine Übelkeit als Folge einer Vollnarkose auf (siehe Erbrechen nach einer Narkose). Auch nach einer Strahlen- und Chemotherapie kommt es häufig zu einer Übelkeit. Begleitende Beschwerden des üblen Gefühls sind oft Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Fieber und Schweißausbrüche. Die Kombination von Fieber, Husten und Übelkeit tritt manchmal bei Atemwegserkrankungen, einer Grippe oder der Schweinegrippe auf. Kopfschmerzen mit Übelkeit können auf eine Hirnhautentzündung hindeuten.

Liegt die Ursache der Übelkeit eher im Magen-Darm-Bereich, gesellen sich oft Magenkrämpfe oder Bauchschmerzen zur Übelkeit. Die Betroffenen plagen manchmal auch Sodbrennen, Aufstoßen, Erbrechen oder Völlegefühl. Augenschmerzen gehen ebenfalls mit Übelkeit einher – hier liegt der Verdacht auf einen Glaukom-Anfall nahe. Brustschmerzen, eventuell auch Bauchschmerzen und Übelkeit, können typisch für einen Herzinfarkt sein.

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Tritt das mulmige Gefühl mit Rückenschmerzen auf, ist u. a. an Erkrankungen der Bauchschlagader oder der Bauchspeicheldrüse zu denken. Treten das Unwohlsein und Gelbsucht gleichzeitig auf, kann ein Gallenwegsverschluss oder eine Leberkrankung vorliegen. Schmerzen im Oberbauch mit Übelkeit können z. B. auf eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Geschwür (Ulcus) hinweisen. Auch entzündliche Prozesse im Bauchraum, zum Beispiel eine Entzündung des Zwölffingerdarms können zu Übelkeit führen.

Meist kündigt starke Übelkeit und ein flaues Gefühl im Magen Erbrechen an. Das Brechzentrum liegt im verlängerten Rückenmark, der Medulla Oblongata. Über mehrere Nerven ist es mit dem Magen und dem Gleichgewichtsorgan, das im Innenohr liegt, verbunden. Mit dem flauen Gefühl im Magen und Brechreiz bricht oft kalter Schweiß und ein Schwindelgefühl aus.
Diese Symptome treten auf, weil der Blutdruck abfällt. Die Betroffenen haben ein auffallend blasses Gesicht, sind müde, klagen über Kopfschmerzen. Kommt es dann zum Erbrechen, ziehen sich die Bauch- und Zwerchfellmuskeln zusammen. Anschließend wird der Speisebrei nach außen befördert. Erbrechen tritt häufig allein zum Schutz des Körpers auf: Lebensmittel, die für den Körper nicht bekömmlich sind, werden so nach außen befördert

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Diagnose

Wer mit Übelkeit (Nausea) zu einem Arzt geht, wird im Rahmen der Diagnose zunächst ausführlich befragt. Sind Erkrankungen bekannt, durch die eine Übelkeit verursacht werden kann? Gibt es Begleitsymptome wie Gewichtsverlust, Fieber, Bauchschmerzen, Durchfall oder Schwindel?
Wurden Medikamente, Alkohol oder Drogen in großen Mengen aufgenommen? Fragen wie diese können dem Arzt einen ersten Anhaltspunkt für der Ursache der Übelkeit geben.

Auf die Befragung folgt eine körperliche Untersuchung, bei welcher der Bauch abgetastet wird, um mögliche Druckschmerzen oder Abwehrspannungen festzustellen. Außerdem werden die Darm- und Atemgeräusche abgehört. Manchmal wird eine Untersuchung des Enddarms (rektale Untersuchung) durchgeführt. Zur Basisdiagnostik bei Übelkeit gehört ebenso eine Blut- und Urinuntersuchung, ein Elektrokardiogramm (EKG) und eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums.
Je nach vermuteter Ursache kann der Arzt dann weitere Untersuchungen durchführen, um diese zu bestätigen beziehungsweise auszuschließen. Hilfreich kann eine Magenspiegelung (Gastroskopie), Röntgenuntersuchung des Brust- und Bauchraums, Computertomographie des Kopfs oder eine Untersuchung des Augenhintergrunds (Augenhintergrundspiegelung) sein. Zu den Patienten mit besonderen Risiken zur Übelkeit gehören Frauen, insbesondere während der Menstruation, Übergewicht, Blähbauch, Kinder, Jugendliche von 11-14 Jahren, Patienten mit Magenentleerungsstörungen, Vorerfahrungen mit vorangegangener Übelkeit und Erbrechen, Raucher, Reisekrankheit (Kinetose) und Übelkeit nach vorangegangenen Operationen bzw. bekannte Unverträglichkeit eines Narkosemittels.

Therapie

Da Übelkeit zahlreiche Ursachen haben kann ist es schwierig eine pauschale Behandlungsstrategie zu nennen. Es gibt jedoch einige Dinge, die generell zutreffen. Besteht die Übelkeit beispielsweise nach zu viel Nahrungsaufnahme oder Alkoholkonsum sollte auf Nahrung/Alkohol zunächst verzichtet werden, bis die Symptome verschwunden sind. Tritt die Übelkeit jedoch auf weil zu wenig gegessen wurde so sollte der Betroffene etwas Leichtes zu sich nehmen. Auf ausreichendes Trinken sollte geachtet werden, bevorzugt stilles Wasser und sanfte Kräutertees wie Kamillen- oder Pfefferminztee. 
Manchmal kann es helfen, sich eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf den Bauch zu legen oder den Bauch sanft zu massieren. Optische Reize wie Fernseher oder Computerspiele sollten bei bestehender Übelkeit vermieden werden.

Auch homöopathische Mittel kommen häufig zum Einsatz. „Nux vomica“ ist hierfür besonders beliebt. In medizinischen Einrichtungen werden hauptsächlich Medikamente mit dem Wirkstoff Pantoprazol verwendet.
In erster Linie wird die Übelkeit ursächlich bekämpft. Bei Auswirkungen von Stress und Migräne versucht man durch Beruhigung die Ursache zu lindern. Ebenfalls kann falsche Ernährung als Ursache von Magenverstimmungen angepasst werden.
Bei der Therapie einer Übelkeit im Allgemeinen ist die Patientenmitarbeit und eine intensive Beschäftigung durch den Arzt gefragt, um die genaue Ursache zu erforschen und dem Patienten gezielter helfen zu können.

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Medikamente gegen Übelkeit

Es gibt mehrere Medikamente, die zur Behandlung von Übelkeit eingesetzt werden. Bei Reiseübelkeit wird beispielsweise Scopolamin empfohlen. Dieses Medikament ist als Pflaster (Scopoderm®) auf die Haut zu kleben. Es wirkt jedoch aufgrund der Applikationsform (Pflaster) verzögert und sollte im besten Fall bereits aufgeklebt werden bevor die Übelkeit eingetreten ist, zum Beispiel vor Antritt einer Flug- oder Schiffsreise. Dann wirkt es relativ zuverlässig über mehrere Tage. Es ist jedoch relativ teuer und rezeptpflichtig.
Rezeptfrei gibt es beispielsweise Dimenhydrinat, besser bekannt als Vomex®, zu kaufen. Es wirkt relativ schnell gegen Übelkeit, nicht nur bei reisebedingter Übelkeit. Es ist als Tablette, Kaugummi und Zäpfchen in der Apotheke erhältlich.
Auch Metoclopramid (MCP) ist ein Antiemetikum, also ein Mittel gegen Übelkeit. Es ist in Tropfen- und Tablettenform zu erwerben, allerdings nur mit Rezept.

Sowohl Metoclopramid als auch Dimenhydrinat können grundsätzlich in der Schwangerschaft eingenommen werden, es sollte zuvor jedoch immer der behandelnde Frauenarzt konsultiert werden.

Lesen Sie mehr zum Thema: Medikamente gegen Erbrechen

Hausmittel gegen Übelkeit

Als Hausmittel gegen Übelkeit und Erbrechen ist Ingwer bekannt. Hierzu soll der Teil einer Knolle geschält und in Streifen geschnitten werden. Die Streifen in eine Tasse geben und mit heißem aber nicht kochendem Wasser übergießen und einige Minuten ziehen lassen. Dann schlückchenweise trinken. Ingwer soll bei Schwangeren frühzeitige Wehen auslösen können, daher sollte diese Variante in der Schwangerschaft nicht angewandt werden.
Neben dem bereits Erwähnten Verzicht auf Alkohol und Nikotin verschaffen Ruhe und Frischluft meist bereits etwas Linderung. Es sollten außerdem nur kleine, leichte Mahlzeiten eingenommen werden. Die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist immer wichtig und hilfreich.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Hausmittel gegen einen Blähbauch und Hausmittel gegen Erbrechen

Übelkeit bei Reisekrankheit

Signale bzw. unterschiedliche oder gar gegensätzliche Informationen, vor allem des Gleichgewichtssystems und des visuellen Apparates (das Sehen betreffend), führen zu einem Konflikt der Sinneswahrnehmungen. Die unterschiedlichen Sinneswahrnehmungen betreffen die Körperhaltung im Raum. Das Zusammenfügen dieser unterschiedlichsten Informationen verschiedener Sinnesorgane scheint unmöglich zu sein und deshalb entstehen Angstgefühle.
Der Körper meldet durch das Gleichgewichtsorgan im Innenohr Bewegung, die Augen melden jedoch das Gegenteil. Die Sehkraft stellt allerdings keine absolute Bedingung für Reisekrankheit (Kinetasio) dar, denn es ist bekannt, dass auch blinde Menschen reisekrank werden können. Das Gleichgewichtsorgan im Ohr vermeldet auf einem Schiff auf See ein Schaukeln, während unter Deck für den Betroffenen der Eindruck entsteht, es sei alles ruhig.
Ein häufig verordnetes Medikament bei der Reisekrankheit ist Butylscopolamin.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Reisekrankheit und Medikamente gegen Erbrechen

Übelkeit bei Migräne

Migräneattacken machen sich durch starke, hämmernde und pochende Schmerzen bemerkbar, die sich meist langsam anbahnen und 4–72 Stunden anhalten (Patientenleitlinie Kopfschmerzen und Migräne, Universität Witten, 2005). Der starke Kopfschmerz ist bei Migräneattacken meist auf eine Kopfseite beschränkt, nur selten sind die Schmerzen im gesamten Kopfbereich angesiedelt.
Begleitende Krankheitszeichen bei Migräne sind häufig Lichtscheu, Übelkeit und Erbrechen. Überaktivität, Müdigkeit und Heißhunger gehen oftmals einem Migräneanfall voraus. Migräneattacken können durch bestimmte Umstände wie Schlafmangel, Umwelteinflüsse, Hormonschwankungen, Stress, bestimmte Nahrungsmittel, Lärm, Wettereinflüsse, Schwankungen des Koffeinspiegels – insbesondere bei regelmäßigem Koffeingenuss –, Unterzuckerung (Schwankungen des Blutzuckerspiegels) durch ausgelassene Mahlzeiten etc. ausgelöst werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Kopfschmerzen mit Übelkeit

Übelkeit in der Schwangerschaft

Zu Beginn der Schwangerschaft kommt es bei fast allen Frauen zur morgendlichen Übelkeit, die häufig mit Erbrechen einhergeht. Die Übelkeit tritt hauptsächlich innerhalb der ersten drei Monate auf. Ursächlich ist, so vermutet man, eine Hormonumstellung innerhalb der ersten Monate der Schwangerschaft. Die Übelkeit entsteht vermutlich als Zusammenspiel von Hormonschwankungen, einem unregelmäßigen Blutzuckerspiegel, Dehydrierung, sowie Stress, Müdigkeit und weiteren Faktoren, die mit der körperlichen Mehrbelastung einer Schwangerschaft einhergehen.
Ein Lichtblick für betroffene Frauen ist, dass die Übelkeit nur temporär ist und sich während der Schwangerschaft zurückbildet.

Wie auch bei Nicht-Schwangeren gelten hier folgende Hinweise: Es sollte immer auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Es sollten lieber mehrere kleine als wenige große Mahlzeiten eingenommen werden. Während der Phase mit Übelkeit empfiehlt sich leichte Kost. Es sollte auf ausreichend Ruhe geachtet werden. Im Akutfall helfen häufig warme Kräutertees wie Kamillen- oder Pfefferminztee und frische Luft. Sollten all diese Maßnahme nicht zu einer ausreichenden Kontrolle der Übelkeit führen so sollte der behandelnde Frauenarzt aufgesucht werden. Dieser kann entscheiden ob die Anwendung von Antiemetika, also Medikamenten gegen Übelkeit, möglich und sinnvoll ist.
Ist der Blutzuckerspiegel ursächlich, kann es helfen schon am frühen Morgen etwas zu essen. Eine rundum gesunde Ernährung in der Schwangerschaft kann sich auf die Übelkeit nur positiv auswirken. Dazu zählen auch eine ausreichende Wasserzufuhr und der Verzicht auf Koffein.

Lesen Sie mehr zum Thema: Übelkeit in der Schwangerschaft und Drehschwindel in der Schwangerschaft

Kopfschmerzen und Übelkeit

Ein typisches Krankheitsbild, welches Kopfschmerzen mit Übelkeit beschreibt, ist die Migräne Die Migräne hat dabei keinen direkten Einfluss auf den Magen, sondern die Übelkeit wird über Veränderungen in den zuständigen Zentren des Hirns ausgelöst.
Neben der Migräne können auch Spannungskopfschmerzen oder Hirnhautreizungen sowie Hirnhautentzündungen Übelkeit auslösen. Die Übelkeit kann dabei so stark werden, dass es zum Erbrechen kommt.
Die Kopfschmerzen können auch durch die Übelkeit bedingt sein, wie es bei Magen-Darm-Infektionen der Fall ist. Die Kopfschmerzen treten als Folge von Flüssigkeitsverlust durch zu starkes Erbrechen oder Durchfall auf.
Bei Übelkeit können Medikamente wie zum Beispiel Vomex, hilfreich sein. Bei Übelkeit mit Kopfschmerzen, sollte vor allem bei unbekannten Hintergrund oder plötzlichem Auftreten ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache abklären und behandeln zu lassen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter Kopfschmerzen mit Übelkeit.

Übelkeit nach dem Essen

Bei Übelkeit die nach dem Essen auftritt liegt der Verdacht nahe, dass die aufgenommene Nahrung für die Übelkeit verantwortlich ist. Dies kann mehrere Ursachen haben. Vermutlich kennt fast jeder das Gefühl nachdem er zu viel gegessen hat. Aber auch wenn zu fettige oder scharfe Nahrung aufgenommen wird kann das zu Übelkeit führen.
Bei starker, kurz nach dem Essen auftretender Übelkeit kann in seltenen Fällen auch eine Lebensmittelvergiftung die Ursache sein, beispielsweise durch verdorbene Lebensmittel oder selbst gesammelte Pilze.

Eine weitere Ursache für das regelmäßige Auftreten von Übelkeit nach dem Essen kann das Vorliegen eines Magengeschwürs sein. Hier treten dann als Begleitsymptom meist Bauchschmerzen im Bereich des Oberbauchs auf. Dann sollte ein Arzt zur weiteren Diagnostik, zum Beispiel in Form einer Magenspiegelung, aufgesucht werden.
In den allermeisten Fällen liegt jedoch eine Infektion des Magen-Darm-Trakts vor. Durch Bakterien, Viren oder andere Erreger, die der Betroffene über infizierte Nahrung oder Kontakt zu anderen Erkrankten aufnehmen kann, kommt es zu Magen-Darm-Infektionen. Diese gehen häufig mit Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einher. Die meisten dieser Erkrankungen heilen von selbst ab, manchmal beschleunigen Antibiotika den Heilungsprozess. Der gereizte Magen-Darm-Trakt führt dazu, dass der Körper das eben aufgenommene Essen wieder loswerden will als Schutzreflex.
Möglich ist auch eine Nahrungsmittelunverträglichkeit. Ein häufiges Beispiel ist die Laktoseintoleranz. Seltener stecken größere Grunderkrankungen dahinter. Dabei tritt die Übelkeit auf als Folge einer Refluxerkrankung, einer Passagestörung im Magen, einer Verengung des Magenausgangs oder bei Verdauungsstörungen im Zusammenhang mit Galle und Bauchspeicheldrüse. Diese sind dringend therapiebedürftig und heilen in der Regel nicht von selbst ab.

Lesen Sie mehr zum Thema unter Bauchschmerzen nach dem Essen

Übelkeit am Abend

Übelkeit am Abend deutet nicht auf eine bestimmte Erkrankung hin. Häufig ist es Zufall, dass die Übelkeit gerade am Abend auftritt. In der Schwangerschaft ist Übelkeit am Morgen typisch, sie kann jedoch auch am Abend auftreten. Tritt wiederholt Übelkeit am Abend auf so hängt dies vielleicht mit der über den Tag aufgenommenen Nahrung zusammen. Eventuell wurde auch zu wenig gegessen. Auch alkoholische Getränke können abendliche Übelkeit verursachen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Bauchschmerzen am Abend

Übelkeit nach Alkoholkonsum

Nicht selten tritt nach dem Konsum von Alkohol Übelkeit auf. Entweder bereits nach Konsum einer geringen Menge bei jemandem, der selten Alkohol konsumiert oder bei einer zu großen Menge an Alkohol. Übelkeit tritt bei Alkoholkonsum häufiger auf, wenn der Alkohol auf nüchternen Magen getrunken wird. Es bietet sich also an, vor dem Alkoholkonsum ausreichend zu essen und die Menge des Konsums in Grenzen zu halten. Tritt dennoch Übelkeit auf, so helfen Ruhe, Schlaf und ausreichendes Trinken von Nicht-alkoholischen Getränken wie stillem Wasser oder Tee.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Übelkeit nach Alkoholkonsum - Was hilft? und Erbrechen durch Alkohol

Übelkeit und Erbrechen

Häufig gehen Übelkeit und Erbrechen miteinander einher, meist ist Übelkeit dabei der Vorbote. Oftmals tritt die Kombination im Rahmen einer Magenverstimmung oder eines Magen-Darm-Infekts auf. Häufig kommt es dann begleitend auch zu Durchfall. Auch in der Schwangerschaft treten Übelkeit und Erbrechen nicht selten gemeinsam auf. In eher seltenen Fällen können Übelkeit und Erbrechen aber auch auf das Vorliegen einer gefährlichen Erkrankung hinweisen. Zum Beispiel bei einer Lebensmittelvergiftung, dann sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden.
Bei Übelkeit und Erbrechen helfen Nahrungskarenz, warme Tees, Ruhe und frische Luft . Ist dies nicht ausreichend so können, je nach Ursache, auch Medikamente die gegen Übelkeit wirken eingesetzt werden. Bestehen Übelkeit und Erbrechen im Rahmen einer medizinischen Behandlung, zum Beispiel einer Chemotherapie, so kommt meist eine medikamentöse Therapie zur Linderung der Beschwerden zum Einsatz.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen für Erbrechen und Erbrechen und Durchfall

Übelkeit und Durchfall

Die Kombination aus Übelkeit und Durchfall tritt häufig im Rahmen eines Magen-Darm-Infekts auf. Häufig kommt es dabei auch zu Erbrechen. Die Symptome setzen meist relativ plötzlich ein und dauern meist 1-3 Tage an. Eventuell gibt es in der Umgebung mehrere Leute, die bereits ähnliche Beschwerden hatten da die Erreger von Magen-Darm-Infekten häufig ansteckend sind. Es sollte zunächst keine Nahrungsaufnahme erfolgen. Wichtig ist auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten, bei Flüssigkeitsverlust durch Erbrechen und Durchfall mindestens 3 Liter am Tag sofern keine Herz- oder Nierenerkrankung vorliegt. Die Flüssigkeit ist am besten in Form von stillem Wasser oder warmen Kräutertees aufzunehmen.
Es sollte außerdem eine körperliche Schonung erfolgen. Auf Alkohol und Nikotin sollte verzichtet werden.

Wenn die Symptome abblassen sollte ein langsamer Kostaufbau mit magenschonender Nahrung erfolgen. Ist es nicht möglich, das Flüssigkeitsdefizit durch Trinken auszugleichen, beispielsweise bei Kindern oder älteren Menschen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eventuell ist dann eine Flüssigkeitsgabe über die Vene in Form von Infusionen notwendig.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Magen-Darm-Virus - Ursachen und Behandlung

Übelkeit nach Antibiotika

Viele Antibiotika verursachen als Nebenwirkung Übelkeit. Auch wenn hier also von einer typischen Nebenwirkung als Ursache ausgegangen werden kann, können die Beschwerden sehr quälend sein. Bei einigen Antibiotika wie auch anderen Tabletten hilft es, eine sogenannte Schluckhilfe zu benutzen. Diese wird über die Tablette gezogen. Dies reduziert den bitteren Geschmack mancher Antibiotika und erleichtert das Schlucken.
Tritt die Übelkeit trotzdem auf so sollte zunächst versucht werden diese mit Hausmitteln in den Griff zu bekommen. Zum Beispiel mit warmen magenschonenden Tees oder mit Ingwertee. Auch frische Luft und Ruhe sowie Wärmeanwendung, zum Beispiel in Form einer Wärmflasche helfen oftmals. Reicht dies alles nicht aus so kann für die Zeit der Antibiotikaeinnahme zusätzlich ein Antiemetikum, also ein Mittel gegen Übelkeit eingenommen werden. Hier kommt als frei verkäufliches Mittel beispielsweise Dimenhydrinat (Vomex®) in Frage. Es wird in Tabletten-, Kaugummi- und Zäpfchenform verkauft.

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Psychogene Übelkeit

Psychische Krankheitsbilder können ebenfalls mit Übelkeit verbunden sein – so bei Depressionen und Essstörungen. Unter psychogener Übelkeit versteht man eine Befindlichkeitsstörung, die unter emotioneller Belastung, z. B. in Prüfungssituationen, auftritt und oft auch mit Erbrechen verbunden ist. Häufig berichten Familienangehörige der Betroffenen, dass sie ebenfalls in Stress-Situationen oftmals zu Übelkeit und Erbrechen neigen. Typisch ist für diese Art der Übelkeit und des Erbrechens, dass sie unmittelbar nach der Mahlzeit auftritt. Frauen sind von derartiger Übelkeit sowie Erbrechen nach dem Swiss Medical Forum („Übelkeit und Erbrechen“, 2001) häufiger betroffen als Männer. Ein Persönlichkeitsmerkmal, das bei den Betroffenen oftmals zu finden ist, ist die Konfliktvermeidung und das Meiden von Disharmonie.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 21.06.2011 - Letzte Änderung: 19.07.2023