Die Laktoseintoleranz ist keine wirkliche Erkankung, sondern ein normaler Zustand beim Menschen. Durch einen Laktasemangel kann Laktose nicht mehr gespalten werden. Laktoseintoleranz kann mit unterschiedlichen Testverfahren diagnostiziert werden. Als Therapie der Laktoseintoleranz empfiehlt sich, den Konsum von laktosehaltigen Produkten/ Milchprodukten einzuschränken
Laktosemalabsorption, Laktoseunverträglichkeit, Laktoseunverträglichkeit, Alaktasie, Laktosemangelsyndrom
engl.: lactose intolerance
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Als Laktoseintoleranz bezeichnet man den Mangel oder das vollständige Fehlen des Enzyms Laktase, welches für die korrekte Verdauung des in Milch enthaltenen Milchzuckers (Laktose, Beta-Galaktose-1,4-Glukose) benötigt wird.
Laktose ist das Hauptkohlenhydrat der Milch und in unterschiedlichen Konzentrationen in Kuhmilch (4,7g/100ml) oder in Muttermilch (7g/100ml) vorhanden. Betrachtet man die europäische Bevölkerung, so ist 5 % der täglich konsumierten Zucker (Kohlenhydrate) Laktose. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich natürlich nicht nur in der Milch, sondern auch in zahlreichen aus Milch hergestellten Produkten und auch in vielen Fertigprodukten Laktose finden lässt.
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Weltweit sind zwischen 80 und 90 % der Menschen von einer Laktoseintoleranz betroffen. Südlich der Sahara oder in China haben nahezu alle Menschen diesen Enzymmangel. In Deutschland beträgt die Quote der an Laktoseintoleranz leidenden ungefähr 15 – 20 Prozent.
Eine Laktoseintoleranz äußert sich durch verschiedene Symptome.
Dazu gehören klassischerweise Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen.
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Wie stark die Beschwerden sind hängt von dem persönlichen Profil des Betroffenen ab. Manche Menschen sind sehr sensibel und reagieren mit starken Beschwerden, während andere leichtere Formen zeigen. Außerdem spielt die aufgenommene Menge an Laktose eine Rolle. Hier ist nicht nur die Menge der zugeführten Milchprodukte entscheidend, sondern welchen Anteil an Milchzucker das Produkt hat. Kondensmilch beispielsweise enthält deutlich mehr Laktose als normale Milch. Der Anteil von Laktose in Milch ist sogar abhängig davon, ob sie von der Kuh oder von Ziege oder Schaf stammt.
Die Beschwerden treten nur bei Aufnahme von laktosehaltigen Getränken und Speisen auf, wird auf diese Lebensmittel verzichtet hat der Patient bei sonstiger Gesundheit keine Symptome. Wann die Beschwerden auftreten ist dabei unterschiedlich, zum Teil treten sie schon nach 15 Minuten auf oder erst nach Stunden.
Es gibt neben den typischen Verdauungsbeschwerden auch noch andere, sehr unspezifische Symptome einer Laktoseintoleranz. Betroffene schildern Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Hautveränderungen oder depressive Verstimmungen.
Unterscheiden sollte man die Laktoseintoleranz durch spezielle Diagnostik von einer Milchallergie und durch Ausschlussprinzip vom sogenannten Reizdarmsyndrom.
Mehr Informationen zum Thema: Symptome einer Laktoseintoleranz
Eine Laktoseintoleranz zeichnet sich durch Verdauungsbeschwerden nach dem Verzehr von laktosehaltigen Speisen und Getränken aus. Dazu gehören Milchprodukte wie Milch, Sahne, Joghurt, Rahm oder Milchpulver und einige Arten von Käse, besonders Frischkäsesorten.
Umso mehr Laktose, also Milchzucker aufgenommen wird, umso gravierender treten die Beschwerden bei Betroffenen auf.
Die Fähigkeit Milch zu verwerten kann auch noch teilweise erhalten sein, was eine mildere Symptomatik zur Folge hat.
Zu den Symptomen einer Laktoseintoleranz gehören:
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Es ist häufig, dass eine Laktoseintoleranz erst im Jugendalter oder Erwachsenenalter auftritt. Ursache dafür ist der Verlust des milchzuckerspaltenden Enzyms Laktase. Es erfüllt in den ersten Lebensjahren seine Hauptaufgabe, nämlich Laktose aus der Muttermilch zu spalten und verwertbar zu machen. Rein evolutionär ist diese Fähigkeit später nicht mehr von Nöten.
Deshalb ist eine Laktoseintoleranz im Erwachsenenalter mit 70% in der Weltbevölkerung auch sehr häufig. In Deutschland liegt die Quote bei lediglich 15%, da wir uns im Laufe der Evolution an den Genuss von Milchprodukten gewöhnt haben.
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Ein angeborener Laktasemangel kommt insgesamt sehr viel seltener vor als ein erworbener Laktasemangel.
Er macht sich bereits in den ersten Lebenswochen bemerkbar.
Betroffene Kinder leiden unter schweren Durchfällen, sind unterernährt, ausgetrocknet und wirken apathisch. Es kann auch zu Erbrechen kommen.
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Diese Babys müssen eine vollkommen laktosefreie Säuglingsnahrung erhalten und konsequent auf Laktose verzichten.
Der Gendefekt ist selten und wird vererbt, wenn beide Elternteile selbst davon betroffen sind.
Bei Frühgeborenen ist eine zeitweise Laktoseintoleranz nicht unüblich, da Laktase (das den Zucker aufspaltet und verwertbar macht) erst in den letzten Wochen der Schwangerschaft gebildet wird. Hier wird zunächst ebenfalls laktosefrei ernährt. Die Laktoseintoleranz ist in diesem Fall aber vorübergehend.
Eine Gewichtszunahme gehört nicht zu den Symptomen einer Laktoseintoleranz.
Das Gegenteil kann allerdings der Fall sein. Der Betroffene nimmt laktosehaltige Speisen zu sich, die im Darm nicht gespalten werden können. Der Zucker wird nicht aufgenommen und verbleibt im Darm, er zieht dort Wasser und es kommt zu Blähungen und Durchfällen. Durch den Wasserverlust verliert der Patient Flüssigkeit und Gewicht.
Durchfall ist ein mögliches Symptom einer Laktoseintoleranz. Besonders nach der Aufnahme von laktosehaltigen Speisen und Getränken sollte man bei Auftreten von Durchfällen an eine Laktoseintoleranz denken.
Der Stuhlgang des Betroffenen ist sehr voluminös, wässrig oder schaumig.
Zudem kommt es zu häufigen Ausscheidungen von Stuhl. Ursache hierfür ist das Verbleiben der nicht verwertbaren Milchzucker im Darm. Diese ziehen viel Wasser, das dann in erhöhtem Maße ausgeschieden wird.
Daneben ist Durchfall auch ein Symptom zahlreicher anderer Erkrankungen. Im Arztgespräch sollte darauf eingegangen werden, ob das Auftreten mit der Einnahme bestimmter Speisen zusammenhängt.
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Verstopfungen gehören nicht unbedingt zu den klassischen Symptomen einer Laktoseintoleranz. Meist ist eher das Gegenteil, nämlich das Auftreten von Durchfällen der Fall.
Es kann allerdings sein, dass durch die Zersetzung der Laktose im Dickdarm durch Bakterien Gas entsteht, dass die Tätigkeit des Darms verlangsamt. So kann eine Laktoseintoleranz paradoxerweise auch zu Verstopfungen führen.
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Ein klassisches Symptom für eine Laktoseintoleranz sind Blähungen nach dem Verzehr von Milchprodukten.
Die Blähungen (medizinisch Flatulenzen) entstehen durch den Abbau der Milchzucker im Dickdarm durch Bakterien, die dort natürlicherweise vorhanden sind.
Die entstehenden Gase, vor allem Kohlenstoffdioxid und Methan, verursachen Bauchschmerzen und übel riechende Darmwinde.
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Klassischerweise gehört Sodbrennen nicht zu den Symptomen einer Laktoseintoleranz.
Da jeder Betroffene unterschiedliche Symptome und verschiedene Ausmaße entwickeln kann, sollte auch bei Sodbrennen ohne andere Ursache besonders nach dem Verzehr von Milchprodukten auf eine mögliche Laktoseintoleranz getestet werden.
Sodbrennen ist eigentlich ein Symptom von Reflux, dem Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Eine Ursache hierfür ist die Einnahme von fettigen Mahlzeiten. Milchprodukte können also durch ihren Fettgehalt Sodbrennen hervorrufen.
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Bei einer Laktoseintoleranz muss sich der Betroffene an eine möglichst laktosearme Ernährung halten, bei starken Beschwerden sogar laktosefrei ernähren.
Bei einer laktosearmen Ernährung sollte man weniger als 10g Laktose pro Tag zu sich nehmen.
Es sollte auf Milch und Milchprodukte verzichtet werden, die einen hohen Anteil an Laktose aufweisen. Dazu gehört Vollmilch wie auch Magermilch, Kondensmilch, Sahne, Molke, Rahm und Joghurt.
Der Betroffene sollte möglichst wenig industriell verarbeitete Produkte zu sich nehmen und Zutatenlisten genau unter die Lupe nehmen, denn auch bei unscheinbaren Produkten kann Milch oder Milchpulver zugesetzt sein.
Einige Käsesorten enthalten durch ihren Verarbeitungsprozess natürlicherweise einen geringeren Anteil von Milchzucker, dazu gehören Hartkäsesorten wie Parmesan.
Butter ist sogar annähernd laktosefrei.
Im Lebensmittelhandel sind auch immer mehr laktosereduzierte Produkte zu erwerben. Es gibt daneben auch die Möglichkeit Laktase in Tablettenform zu sich zu nehmen. Dies kann hilfreich sein wenn man nicht selbst zubereitete Mahlzeiten zu sich nehmen möchte, zum Beispiel bei Restaurantbesuchen oder Reisen. Allerdings gibt es auf dem Markt viele nicht standardisierte Präparate, die bei einer Laktoseintoleranz nicht oder kaum wirksam sind.
Bei Heranwachsenden sollte beachtet werden, dass durch den Verzicht auf Milchprodukte ein Kalziummangel auftreten kann, hier muss Kalzium gegebenenfalls ergänzt werden.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Ernährung bei einer Laktoseintoleranz
Eine Laktoseintoleranz tritt auf, weil der Körper mancher Menschen im Laufe des Lebens die Fähigkeit verliert Milchzucker zu spalten.
Normalerweise wird der Milchzucker durch eine Enyzm in der Wand des Dünndarms aufgespalten und so in das Blut aufgenommen.
Da evolutionär Milch nur in der Säuglingsnahrung vorgesehen war, wird das Gen für das Enzym bei Betroffenen im späteren Leben herunterreguliert und ist weniger bis nicht mehr aktiv. Dieser natürliche Prozess ist nicht umkehrbar, eine Laktoseintoleranz kann also nicht geheilt werden.
Man kann die Beschwerden mit einer laktosearmen Diät aufheben und auf eine Vielzahl von laktosefreien Alternativen zurückgreifen. Mittlerweile bieten auch Restaurants laktosefreie Speisen an, Laktasetabletten können bei einkalkulierter Aufnahme von Milchprodukten helfen.
Da die Laktoseintoleranz genetisch determiniert ist, gibt es keine Möglichkeit, durch bestimmte Verhaltens- oder Ernährung das Auftreten der Laktoseintoleranz zu verhindern.
Der Verdacht einer Laktoseintoleranz kann oft durch eine gründliche Anamnese des Patienten gestellt werden.
Besonders wenn Bauchkrämpfe, Blähungen und Durchfälle nach dem Verzehr von Milchprodukten auftritt, liegt eine Laktoseintoleranz nahe.
Bevor andere Test durchgeführt werden, wird der Patient im Selbstversuch erst zu einer laktosefreien Ernährung geschult. Eine laktosefreie Diät sollte zur Beschwerdefreiheit führen. Verschwinden die Symptome wenn Milchprodukte strikt aus dem Ernährungsplan verbannt werden, ist eine Laktoseintoleranz sehr wahrscheinlich. Der Patient sollte allerdings genau darüber aufgeklärt werden, wie er die laktosearme Diät durchzuführen hat.
Besteht der Verdacht auf eine primäre Laktoseintoleranz, bei der das Gen für das Laktose spaltende Enzym Laktase defekt ist und noch nie funktioniert hat, ist dies mittels Gentest nachweisbar.
Eine Laktoseintoleranz kann man diagnostisch durch mehrere Tests sichern.:
1. Wasserstoff (H2) Atemtest:
Der am häufigsten angewandte Test ist der H2-Atemtest.
Er ist aussagekräftig, wenig aufwendig und kostengünstig im Vergleich zu anderen Tests.
Hierbei bekommt der Patient Laktose in Wasser gelöst zu trinken. Danach wird durch ein Messgerät der Wasserstoff-Gehalt in der Ausatemluft ermittelt. Wenn Laktose nicht im Dünndarm gespalten wird, wird es im Dickdarm durch die natürliche Bakterienflora zersetzt, wodurch Wasserstoff entsteht. Das Messgerät detektiert den Gehalt von Wasserstoff in der Atemluft, welches sich bei einer Laktoseintoleranz nach Aufnahme von Laktose bildet. Der Test dauert etwa zwei bis drei Stunden. Er wird ambulant durchgeführt und erfordert keine invasiven Maßnahmen wie Blutabnahme oder Narkose. Der Patient sollte allerdings nüchtern erscheinen, also 12 Stunden auf Nahrung verzichten. Er sollte lediglich stilles Wasser trinken und auf Rauchen und Kaugummi verzichten.
Durch die zugeführte Laktose können beim Patienten Symptome auftreten, die typisch für eine Laktoseintoleranz sind: Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen.
Der Test kostet etwa zwanzig Euro, kann durch verschiedene Gebühren, die das Zentrum erhebt, aber auch teurer sein.
2. Laktose- Toleranztest:
Daneben gibt es den Laktose-Toleranztest, bei dem man ca. 200 ml eines in Wasser gelösten Laktosepulvers trinkt. Er ist allerdings nicht sehr aussagekräftig und wird kaum angewandt. Vor dem Trinken und alle 30 Minuten über einen Zeitraum von ca. 2 Stunden wird der Blutzuckerspiegel (Glukosespiegel) bestimmt. Da Laktose unter Laktaseanwesenheit in Glukose und Galaktose gespalten wird, steigt der Glukosespiegel an, wenn man keine Laktoseintoleranz hat. Steigt der Glukosespiegel über einen Zeitraum von zwei Stunden kaum oder gar nicht an, so ist dies ein starkes Indiz für eine Laktoseintoleranz, da die Laktose nicht im Dünndarm abgebaut werden kann.
3. Dünndarmbiopsie:
Durch eine Biopsie des Dünndarms, also der Entnahme von Gewebeproben aus der Dünndarmschleimhautwand, kann die Aktivität des Milchzuckerspaltenden Enzyms Laktase gemessen werden. Der Test ist zwar aussagekräftig, allerdings aufwendig und mit Risiken verbunden.
Menschen mit Laktoseintoleranz können Laktose nicht oder nur unvollständig im Dünndarm abbauen. Das liegt daran, dass sie das Enzym Laktase, welches die Laktose spaltet, nicht oder nur in geringen Mengen besitzen. Laktose ist ein Zweifachzucker (Disaccharid) und muss deswegen im Körper zu zwei Einfachzuckern (Monosacchariden) gespalten werden, um ins Blut aufgenommen werden zu können. Es gibt drei verschiedene Ursachen, die zur Laktoseintoleranz infolge von Laktasemangel führen können.
Besonders selten ist eine erblich bedingte Form des Laktasemangels, der sog. kongenitale Laktasemangel. Dieser grenzt sich dadurch von den anderen ab, dass die Betroffenen das Enzym Laktase überhaupt nicht besitzen. Somit kann es schon während der Stillzeit zu erheblichen Komplikationen kommen. Der entwicklungsbedingte Laktasemangel tritt bei Frühgeborenen auf, da die Laktaseherstellung erst in den letzten Wochen der Schwangerschaft in der Gebärmutter beginnt.
Die häufigste Ursache des Laktasemangels ist allerdings der primäre adulte Laktasemangel. Dieser wird rezessiv vererbt, was bedeutet, dass man als Kind sowohl vom Vater als auch von der Mutter das Gen mit dem Laktasemangel bekommen muss und keines der „gesunden“ Gene bekommen hat, da ein „gesundes“ Gen das Gen mit Laktasemangel immer ausschaltet, also diesem gegenüber dominant ist. Diese Form des Laktasemangels kennzeichnet sich dadurch, dass die Aktivität des Enzyms Laktase nach der Stillzeit kontinuierlich abnimmt und etwa bis zum 20. Lebensjahr völlig zum erliegen kommt.
Neben den genetischen Ursachen für eine Laktoseintoleranz kann diese auch durch bestimmte Erkrankungen des Dünndarms wie zum Beispiel Morbus Crohn oder bei Erkrankungen der Dünndarmschleimhaut (Dünndarmmukosa), da dort normalerweise die geregelte Verdauung von Laktose stattfindet, hervorgerufen werden.
Biochemisch gesehen liegt die Ursache für Laktoseintoleranz immer an dem Mangel oder dem vollständigen Fehlen des Enzyms Laktase. Laktose ist ein Zweifachzucker (Disaccharid), der aus Glukose und Galaktose besteht, die miteinander verknüpft ist. Laktase ist das Enzym, welches diese Verknüpfung im Dünndarm spaltet und dem Körper so ermöglicht, Glukose und Galaktose zur Energiegewinnung in das Blut aufzunehmen.
Fehlt das Enzym Laktase, so kann die Laktose im Dünndarm nicht abgebaut werden. Dadurch gelangt die Laktose in den Dickdarm.
Durch Ernährungsumstellung und die Einnahme von Laktasepräparaten kann man auch mit einer Laktoseintoleranz gut leben. Manchmal sollten zusätzlich Kalziumpräparate eingenommen werden, damit durch eine Ernährungsumstellung dem Körper nicht zu wenig Kalzium zugeführt wird.
Auch wenn Laktoseintoleranz im Volksmund als eine Erkrankung oder Unverträglichkeit gesehen wird, so geht man heute davon aus, dass wegen der weltweit sehr hohen Quote der an Laktoseintoleranz leidenden der sog. Wildtyp des Menschen, sprich der mit dem ursprünglichen Genpool, nicht die Fähigkeit hatte, Laktose nach der Stillzeit weiterhin zu verdauen. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass keine der Säugetiere außer dem Menschen selbst das Enzym Laktase zur Laktosespaltung nach der Stillzeit besitzen. Die Fähigkeit Laktose auch nach der Stillzeit noch korrekt zu verdauen resultiert aus einer Genmutation, die sich deswegen weiter verbreitet hat, da es sich als vorbildlich herausstelle, Milch auch nach der Stillzeit noch beschwerdefrei zu genießen. Deswegen ist die Verbreitung an Menschen mit Laktoseintoleranz besonders dort niedrig, wo auch nach der Stillzeit noch viel Milch konsumiert wird (z.B. Deutschland) und besonders hoch in Regionen (z.B. China), wo wenig bis keine Milch nach der Stillzeit konsumiert ist.
Durch Laktasemangel kann die Laktose nicht gespalten werden, was zu charakteristischen Symptomen (Blähungen, Durchfall (Diarrhoe) und/oder Bauchschmerzen) führt. Eine Laktoseintoleranz kann mit verschiedenen Testverfahren diagnostiziert und deren Schweregrad, der individuell verschieden ist, ermittelt werden. Als Therapie empfiehlt sich, den Konsum von laktosehaltigen Produkten einzuschränken und/oder Laktasepräparate einzunehmen, um die ordnungsgemäße Verdauung der Laktose zu ermöglichen. Es ist vorteilhaft, sich von einem Fachmann beraten zu lassen.