Brennen im Magen

Einleitung

Immer mehr Patienten klagen über ein unangenehmes Brennen im Magen, besonders nach dem Essen. So entsteht die Frage, woher das Brennen kommt, und was man dagegen tun kann. Und vor allem: Was hilft gegen die Übelkeit, und die Blähungen, die häufig damit assoziiert sind?

Brennen im Magen nach dem Essen

Die Aufgabe des Magens ist es, die aufgenommene Nahrung in ihre einzelnen Bestandteile aufzuschlüsseln, und gegebenenfalls auch Nahrung zu speichern, falls im Darm gerade kein Platz vorhanden ist. Die Aufspaltung der Nahrung gelingt dem Magen, indem er eine sehr starke Säure produziert, die Salzsäure. Neben weiteren Enzymen wie Pepsin und Kathepsin, sorgt die Salzsäure für die Zersetzung der Nahrung. Salzsäure ist also eine körpereigene Substanz, und elementar für die Verdauung. Allerdings ist nur der Magen ausreichend gegen diese starke Säure geschützt.

Gelangt Salzsäure aus dem Magen in die Speiseröhre, so nehmen wir dies als unangenehmes Brennen im Magen – beziehungsweise dem Mageneingang – wahr. Den aufsteigenden, brennenden Schmerz in der Speiseröhre nennt man dann Sodbrennen. Salzsäure wird vom Magen besonders nach dem Essen produziert, da dann der Nahrungsbrei zerkleinert werden muss. Es ist also nur logisch, dass wir Sodbrennen besonders häufig nach dem Essen empfinden. Das Sodbrennen muss indes nicht auf den Brustbereich beschränkt sein, auch der Oberbauch und der Unterbauch können betroffen sein.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Aufgaben des Magens

Eine Reihe von Stoffen, die wir mit dem Essen zu uns nehmen, rufen besonders gerne Sodbrennen hervor. Dazu gehören besonders fette Gerichte, wie frittierte Pommes, fettes und stark gewürztes Fleisch (klassisch das Schweinenackensteak), Fertigbackwaren, welche viel Zucker enthalten, und zu guter Letzt Nahrungsmittel die viel Salz enthalten. Aber auch Getränke können ein Brennen im Magen und Brustbereich hervorrufen. Alkoholsäurehaltige Getränke wie Cola und Fanta, und Kaffee sind hier die gefährlichsten Vertreter. Der beliebte Kräuterschnaps nach dem Essen ist also nicht wirklich hilfreich – ganz anders als der „Aperitif“. Er „lockt“ die Magensäure vor dem Essen, und sorgt so dafür, dass die Nahrung sofort verdaut wird. Dies war besonders im 18ten und frühen 19ten Jahrhundert von Bedeutung, als Lebensmittel nicht immer frei von Keimen waren.

Durch zu viel Cola kann das Brennen im Magen zusammen mit Bauchschmerzen auftreten. Wenn dies bei Ihnen der Fall ist, lesen Sie dann mehr zum ThemaBauchschmerzen durch (zu viel) Cola.

So kann das Brennen im Magen nach dem Essen also von einem Magensäureüberschuss herrühren. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein, ein Magensäuremangel. Zunächst klingt dies zugegebenermaßen etwas unlogisch, jedoch muss sich der Magen bei einem Säuremangel besonders bemühen, das Essen zu zerkleinern. Dies gelingt ihm durch besonders starke Durchmischung des Speisebreis. Der Speisebrei wird also heftig im Magen „durchgeknetet“, damit die wenige Magensäure, die ihm zur Verfügung steht, möglichst weit verteilt wird. Dabei kann es schon mal passieren, dass angesäuerte Nahrung aus dem Magen zurück in die Speiseröhre gedrückt wird und das brennt. Es handelt sich dabei also um einen anderen Entstehungsprozess, als bei der Übersäuerung des Magens.

Leider weiß man als Betroffener nicht, ob nun zu viel oder zu wenig Säure im Magen vorhanden ist. Daher muss probiert werden, was im akuten Fall nach dem Essen hilft. Einigen Patienten helfen besonders saure Getränke, wie Cola, oder Nahrung, wie Sauerkraut – dann liegt vermutlich ein Magensäuremangel vor. Anderen hilft indes natürlicher Apfelsaft, oder ein Bier – dann liegt vermutlich ein Magensäureüberschuss vor, denn dies sind basische, also nicht-saure Getränke. Auch die Art der Nahrungsaufnahme, und die allgemeinen Lebensgewohnheiten machen einiges aus: So tritt Sodbrennen, und Brennen im Magen besonders nach hastigem Essen auf, wenn die Nahrung kaum zerkleinert wurde. Wenn es sich dabei zusätzlich noch um industriell prozessiertes Essen handelt („Fertigpizza“), erhöht sich die Chance auf Sodbrennen um ein Vielfaches.

Lesen Sie mehr zum Thema: Brennen im Darm

Ursachen

Ein brennendes Gefühl im Bereich des Magens ist ein relativ häufiges Symptom. Ursache ist zum Beispiel nicht selten eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Diese entsteht durch ein Überangebot an Magensäure, die die Schleimhaut angreift. Oftmals ist gleichzeitig die schützende Schleimschicht der Magenwand reduziert, sodass die Magensäure ätzender wirkt als sonst.

Auch häufiges Sodbrennen kann ein brennendes Gefühl in der Magengegend verursachen. Hierbei kommt es zu einem wiederholten Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Die Schleimhaut der Speiseröhre ist für eine Schädigung durch die Magensäure noch deutlich anfälliger als der Magen selbst, da sie nicht dafür ausgelegt ist, mit Magensäure in Kontakt zu kommen.

Eine weitere mögliche Ursache für Brennen im Magen kann ein Magengeschwür (Ulcus ventriculi) sein. Der Entwicklung eines Magengeschwürs können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Zum Beispiel eine Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori,

Auch die dauerhafte Einnahme von Medikamenten, die die Magenschleimhaut angreifen kann zu einem Magengeschwür führen. Hierzu zählen insbesondere Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac. Werden diese in Kombination mit Kortison-Präparaten eingenommen, so steigt das Risiko für die Entwicklung eines Magengeschwürs noch einmal deutlich an.

Doch auch eine einfache Magenschleimhautentzündung kann die Entstehung eines Magengeschwürs deutlich begünstigen. Gelegentlich wird auch psychischem Stress nachgesagt, dass er zur Entwicklung eines Geschwürs beitragen kann. Auch Alkohol, Kaffee und Nikotin scheinen hierbei eine Rolle zu spielen. Es gibt übrigens nicht nur Geschwüre im Magen sondern auch solche im Zwölffingerdarm. Dieser liegt kurz hinter dem Magenausgang. Man spricht dann von einem Ulcus duodeni.

Lesen Sie hierzu auch Brennen im Oberbauch

Diagnose

Oftmals muss ein Brennen in der Magengegend nicht gleich weiter abgeklärt werden, da es sich von selbst wieder gibt. Besteht es jedoch über eine längere Zeit fort oder wird stärker, so sollte der behandelnde Hausarzt aufgesucht werden. Dieser kann entscheiden, ob eine weiterführende Diagnostik (zum Beispiel in Form einer Magenspiegelung) notwendig ist.

Oftmals reicht es jedoch schon aus, ein säurehemmendes Medikament zu verordnen. Zeigen die Beschwerden sich darunter deutlich rückläufig, so hat es sich in der Regel um eine Schleimhautentzündung von Magen oder Speiseröhre gehandelt. Entscheidet der Arzt sich für weitere Diagnostik, so steht hier die Magenspiegelung mit an erster Stelle.

Hiermit kann die Schleimhaut von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm beurteilt werden. Gibt es Auffälligkeiten, so kann eine kleine Probe (Biopsie) entnommen werden. Diese kann in ein pathologisches Institut eingeschickt und feingeweblich untersucht werden.

Folgendes Thema könnte für Sie von Interesse sein: Protonenpumpenhemmer

Begleitende Symptome

Ein Brennen im Bereich der Magengegend kann beispielsweise von Appetitlosigkeit, häufigem Aufstoßen, Sodbrennen, Bauchschmerzen nach der Nahrungsaufnahme oder bei leerem Magen begleitet werden. Nicht selten kann es bei Vorliegen einer Schleimhautentzündung oder eines Geschwürs auch bluten.

Das kann dann entweder zu einer Schwarzfärbung des Stuhls (Teerstuhl) oder zu Erbrechen von blutigem oder kaffeesatzartigen Sekret (Melaena) führen. Oben aufgeführte Magenerkrankungen können gelegentlich imponieren wie eine Herzerkrankung. So kann ein Magengeschwür auch mal die Symptome eines Herzinfarkts imitieren. Hierzu zählen dann zum Beispiel starke Schmerzen im Bereich des Brustkorbs und Übelkeit.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Brennen im Mund

Was tun / Was hilft?

Je nach Ursache gibt es verschiedene Möglichkeiten, mit dem Brennen umzugehen. Handelt es sich um eine einfache Schleimhautentzündung, wie sie relativ häufig vorkommt, so kann ein Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Kaffee oftmals ausreichend sein. In der Akutphase können magenfreundliche Kräutertees und leichtes, fettarmes Essen zu einer Linderung der Symptome beitragen. Als Hausmittel wird – insbesondere bei Sodbrennen – häufig in lauwarmes Wasser aufgelöstes Natronpulver empfohlen.

Bestehen die Beschwerden über einen längeren Zeitraum hinweg oder sind sie sehr stark, so sollte früher oder später der behandelnde Hausarzt aufgesucht werden. Dieser kann entscheiden, welches weitere Vorgehen sinnvoll ist. Oftmals bietet es sich an, ein Medikament einzunehmen, das die Säureproduktion im Magen hemmt und somit beruhigend auf die entzündete Schleimhaut wirkt. Die Wirkung der Tabletten setzt oftmals schon nach Stunden bis Tagen ein.

Dauer

Wie lange ein Brennen im Magen andauert hängt maßgeblich davon ab, wodurch es entstanden ist. Eine Magenschleimhautentzündung kann einige Tage aber unbehandelt auch mehrere Wochen anhalten, je nachdem wodurch sie entstanden ist. Ist ein Magengeschwür die Ursache für die Beschwerden, so bedarf es in der Regel einer medikamentösen Therapie da die Beschwerden sonst anhalten und das Risiko für das Auftreten von Komplikationen (zum Beispiel Blutungen) nicht zu unterschätzen ist. Insgesamt ist die Dauer also sehr variabel.

Brennen im Magen in Verbindung mit:

Rückenschmerzen

Ein Brennen im Bereich des Magens kann gelegentlich auch bis in den Rücken ausstrahlen. Die Ursachen sind meist trotzdem die oben erwähnten. Zusätzlich sollte bei Schmerzen im Oberbauch die bis in den Rücken ausstrahlen jedoch auch an eine Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) gedacht werden. Diese kann in den meisten Fällen mittels einer Blutuntersuchung diagnostiziert werden.

Auch ein Herzinfarkt kann sich gelegentlich durch ein starkes brennendes Gefühl in Brustkorb, Oberbauch und Rücken bemerkbar machen. Oftmals kommen hier noch Luftnot und starkes Schwitzen hinzu. Bei plötzlich einsetzenden starken Schmerzen im Bereich von Oberbauch, Brustkorb und Rücken sollte in der Regel zur Absicherung ein Arzt aufgesucht werden.

einer Schwangerschaft

Auch in der Schwangerschaft kann ein Brennen im Bereich des Magens beispielsweise auf das Vorliegen einer Magenschleimhautentzündung hinweisen. Da man in der Schwangerschaft generell zurückhaltend mit der Verordnung von Medikamenten ist, sollte hier zunächst versucht werden, mögliche Auslöser für die Schleimhautreizung zu meiden. So beispielsweise Kaffee, fettige und scharfe Speisen und Stress.

Das Verbot von Alkohol und Nikotin während der Schwangerschaft versteht sich von selbst. Kommt es hierunter zu keiner ausreichenden Besserung, so gibt es Medikamente, die auch in der Schwangerschaft eingenommen werden können ohne dass das Risiko besteht, das ungeborene Kind zu schädigen. Hierzu zählen Mittel, die dazu dienen, die Magensäure zu neutralisieren, also weniger sauer zu machen. Zu nennen sind hier beispielsweise Magaldrat (Antazida) oder Sucralfat.

Folgende Artikel könnten für Sie von Interesse sein: "Alkohol in der Schwangerschaft" und "Wie gefährlich ist Rauchen in der Schwangerschaft"

Auch der Säurehemmer Omeprazol kann, wenn nötig, zum Einsatz kommen. Sind die Beschwerden unter der Therapie nicht rückläufig so kann auch in der Schwangerschaft eine Magenspiegelung erfolgen, um die Ursache für die Symptome zu finden. Im Falle einer bakteriellen Besiedelung mit Helicobacter pylori, kann eine medikamentöse Therapie zur Entfernung des Bakteriums auch während der Schwangerschaft erfolgen.

Wasser trinken

Ein brennendes Gefühl nach dem Trinken von Wasser ist ein eher ungewöhnliches Symptom. Handelt es sich um Wasser mit Kohlensäure, so kann darin die Ursache begründet sein. Bei einer bereits gereizten Magenschleimhaut oder einer gereizten Speiseröhrenschleimhaut, kann die Kohlensäure zu einer zusätzlichen Reizung führen. Dies verursacht dann die Beschwerden. In diesem Fall sollte lieber auf den Konsum von stillem Wasser ausgewichen werden.

Sodbrennen

Sodbrennen ist ein Symptom das entsteht, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Dies kann mit einem brennenden Gefühl in der Magengegend einhergehen. Oftmals entsteht Sodbrennen durch die falsche Ernährung (fettig, scharf) oder durch Genuss von Alkohol, Nikotin und evtl. auch Kaffee. Medikamente, die bei der Magenschleimhautentzündung eingesetzt werden und die Säureproduktion des Magens hemmen, helfen auch bei Sodbrennen in der Regel sehr gut und rasch.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Sodbrennen

Übelkeit

Brennen im Magen und Übelkeit können vergesellschaftet sein. Da das Brennen im Magen meist durch eine übermäßige Säureproduktion im Magen ausgelöst wird, verschiebt sich der Säure-Base-Haushalt des Körpers ins saure Milieu. Der Körper kann nur in einem sehr engen pH-Bereich (Säurebereich) funktionieren. Dieser liegt zwischen pH-Wert 7,35 und 7,45. Eine Verschiebung unter den Wert von 7,35 ist gleichbedeutend mit einer Übersäuerung des Körpers. Bei übermäßiger Säureproduktion im Magen spricht man von einer metabolischen Azidose. Dies ist besonders bei langen Hungerzuständen der Fall, wenn die produzierte Magensäure nicht durch Nahrung „neutralisiert“ werden kann. Zum Erbrechen kommt es dann, weil der Körper die überschüssige Säure schnell loswerden möchte.

Lesen Sie mehr zum Thema: pH-Wert

Auch nach extremer sportlicher Betätigung – beispielsweise Marathon, oder Wettkämpfen – sieht man manchmal, dass Sportler sich übergeben. Die „Übersäuerung“ der Muskulatur bei Anstrengung führt über oben genannten Mechanismus zu einem „Ausstoßen“ der überschüssigen Säure – der Sportler muss sich übergeben.

Übelkeit kann jedoch auch andere Ursachen haben. Besonders im Zusammenhang mit einem Brennen im Magen, muss auch immer an eine Gastritis gedacht werden. Die Medizin unterscheidet drei Formen der Gastritis, Typ-A, Typ-B, und Typ-C. Da Typ A & B meist asymptomatisch verlaufen, soll an dieser Stelle nur auf die Typ-C Gastritis eingegangen werden. Die Typ-C Gastritis wird durch chemische Noxen – also chemische Schadstoffe verursacht. Zu diesen gehören Alkohol, Zigarettenrauch, aber auch Schmerzmittel der NSAR- Klasse, also Ibuprofen®, und Aspirin® (um die bekanntesten Vertreter zu nennen). Eine dauerhafte Kombination der drei erwähnten Komponenten – zum Beispiel in Form von durchzechten Nächten – kann zu einer Typ-C Gastritis führen.

Eine Gastritis bezeichnet nichts anderes als eine Entzündung des „Gaster“, also des Magens. Typisch hierfür ist nun ein ständiges Völlegefühl, das mit Brennen im Brustkorb, und ständigem Aufstoßen vergesellschaftet ist. Unerfreulicherweise bringt auch das Aufstoßen keine Linderung, und so bleibt das Brennen, und das Völlegefühl, so lange, bis sich chronische Übelkeit, und Brennen im gesamten Brustbereich entwickeln. Die Lösung dieses Problems liegt im Verzicht auf Schmerzmittel, Alkohol, und Nikotin.

Auch Stress gilt als auslösender Faktor der Typ-C Gastritis, und sollte tunlichst vermieden werden. Zwar lassen sich die Symptome kurzfristig mit sogenannten Protonenpumpeninhibitoren (kurz „PPI“) ausschalten, allerdings führt eine Dauermedikation mit PPI paradoxerweise in vielen Fällen zu Magen-Darm Beschwerden. So kann es dann zu Blähungen, und Durchfall kommen. Ein typischer Protonenpumpeninhibitor ist Pantoprazol®, und generell Arzneimittel, die auf –prazol enden. Sie hemmen die Säurebildung im Magen.

Übelkeit und Erbrechen, ein Brennen im Magen, und diffuse Magenschmerzen können jedoch immer auch ein Zeichen für schwerwiegendere Komplikationen sein. Ein solches ist das Magenkarzinom, also Magenkrebs. Leider treten diese Symptome erst dann auf, wenn eine Therapie nur noch wenig Aussicht auf Erfolg hat. Neben den oben genannten Symptomen kann es zudem zu ungewolltem Gewichtsverlust, vermehrtem Auftreten von Fieber, und starkem, nächtlichem Schwitzen kommen (so weit, dass die Bettwäsche gewechselt werden muss). Eine solche Konstellation sollte ärztlich abgeklärt werden. Dies erfolgt durch eine Magenspiegelung, mit gleichzeitiger Biopsie (Gewebeprobenentnahme) an mehreren Stellen des Magens. In Westeuropa erkranken ca. 30 von 100.000 Einwohnern jährlich an einem Magenkarzinom. Bei rechtzeitiger Erkennung des Magenkarzinoms, besteht nach operativer Behandlung eine fünf Jahres Überlebensrate von über 80%. Therapien von in Endstadien befindlichen Magenkarzinomen liefern Überlebensraten von nur ca. 20% innerhalb der fünf Jahre post –OP.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Magenkrebs.

Durchfall und Blähungen

Durchfall und Blähungen lassen auf Störungen des Verdauungstraktes schließen. Die Ursachen hierfür können unterschiedlichster Art sein. Bei einem gleichzeitigen Brennen im Magen kann die Ursache im einfachsten Fall zu hastiges Essen mit gleichzeitigem Verschlucken von Luft sein. Die verschluckte Luft wird im Magen weitergegeben, und gelangt in dem Darm. Dort entstehen dann ein unangenehmes Völlegefühl und das sprichwörtliche „Rumoren im Bauch“.

Rotaviren gehen mit Erbrechen, gelbgrünen, übelriechendem Stuhl, und eventuell leicht erhöhter Körpertemperatur einher. Rotaviren gelten weltweit als die häufigsten Erreger für Gastroenteritiden bei Säuglingen und Kleinkindern. Sie sind zudem hoch kontagiös, weswegen strikte Hygienevorschriften beim Umgang mit Rotavirus-Patienten eingehalten werden müssen. Gegen Rotaviren kann man geimpft werden.

Noroviren verursachen krampfartige Schmerzen im Magen, wässrige Durchfall und Erbrechen. Virale Infektionen werden symptomatisch behandelt, es werden also nur die Symptome bekämpft, und eine Ausbreitung der Infektion durch hygienische Maßnahmen unterbunden.

Salmonellen sind besonders in tierischen Produkten wie Eiern und Geflügel vorzufinden. Der Klassiker ist das Tiramisu, welches auf der Gartenparty zu lange in der Sonnen gestanden hat. Nach wenigen Stunden bis Tagen kommt es dann zu krampfartigen Schmerzen, und Brennen im Magen, Durchfall und Erbrechen. Fast immer kommt es zusätzlich zu Fieber. Durch die häufigen, und wasserreichen Durchfälle kommt es schnell zur Austrocknung, weswegen eine hohe Flüssigkeitszufuhr wichtig ist. Nur bei schweren Verläufen, und besonders jungen, oder alten Patienten werden Antibiotika verabreicht. Im Normalfall kommt der Körper jedoch gut alleine mit der Infektion zurecht. Was jedoch zusätzlich hilft, ist eine Reduktion der Nahrungsmenge auf wenige, energiereiche Kost, beispielsweise Zwieback und Tee, oder für Kinder vielleicht eher Salzstangen und Cola.

Blähungen und Durchfall sind jedoch auch typisch für ein sehr bekanntes Krankheitsbild, das Reizdarmsyndrom. Fast jeder zweite Patient, der unter Magen-Darm-Beschwerden leidet, leidet auch an einem Reizdarmsyndrom. Typisch für das Reizdarmsyndrom sind Übelkeit, Blähungen, Völlegefühl nach dem Essen, ein Gefühl der unvollständigen Darmentleerung, Durchfall und diffuser Schmerz über der Magengegend. Während die Symptome den Alltag stark einschränken können, hilft es oft bereits, den Patienten über die Harmlosigkeit der Erkrankung aufzuklären. Zwar ist das pathologische Geschehen, welches ein Reizdarmsyndrom auslöst noch nicht vollständig verstanden, es liegt jedoch auf jeden Fall eine erhöhte Motilität des Darmes vor. Die Ursache ist meist „nur“ Stress, oder Ärger und ein ungesunder Lebensstil. Reichlich Flüssigkeit, ballaststoffreiche Kost, wie beispielsweise Müsli mit Weizenkleie, sowie autogenes Training können die Symptome relativ schnell lindern. Das Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose, darf also erst nach Ausschluss aller anderen möglichen Ursachen diagnostiziert werden. Daher stehen vor der Diagnosestellung in der Regel eine Reihe körperlicher Untersuchungen, eine Blutuntersuchung und eine Stuhluntersuchung an.

Brennen im Magen und Mund

Ein Brennen im Magen und Mund kann verschiedene Ursachen haben. Eine der häufigsten ist jedoch die chronisch – entzündliche Darmerkrankung „Morbus Crohn“. Der Morbus Crohn befällt typischerweise einzelne Teile des Gastrointestinaltraktes, inklusive Magen und Darm. Aber auch Manifestationen im Mund sind häufig, dort besonders in Form von Aphten. Diese kleinen Bläschen rufen ein unangenehmes, stechendes Brennen im Mund hervor. Oft hilft kurzfristige Kühlung, auf Dauer stellen sie allerdings eine große Beeinträchtigung dar – besonders in Kombination mit einem Brennen im Magen. Mit dem Brennen in Magen und Mund gehen meist chronischer Durchfall, Gewichtsverlust, und Schmerzen im rechten Unterbauch einher. Da es kein Standarddiagnoseverfahren zur Diagnosestellung des Morbus Crohn gibt, wird dieser oft spät erkannt und ist schwierig zu sichern. Sollte die Diagnose eindeutig sein, wird die Entzündung mit Glukokortikoiden bekämpft. Je nach Ausmaß des Schubes kann es jedoch auch notwendig sein, stärkere Arzneimittel wie Prednisolon, bis hin zu Immunsuppressiva einzusetzen. Diese dämpfen die Entzündungsreaktion, machen den Körper aber auch zugänglicher für Erreger wie Viren und Bakterien. Eine Heilung des Morbus Crohn ist derzeit (2016) nicht möglich. Unter optimaler Therapie kann jedoch eine normale Lebenserwartung erreicht werden.

Ein Brennen in Magen und Mund kann jedoch auch ganz einfach durch zu scharfe oder zu heiße Speisen und Getränke ausgelöst werden. Dann hilft nur abwarten, bis sich die Geschmacksrezeptoren beruhigt haben. Bei scharfen Speisen hilft außerdem Milch und trockenes Brot, das Brennen zu lindern. Ein zu häufiger Konsum scharfer Speisen kann übrigens zu chronischen Schäden im Gastrointestinaltrakt führen, und sollte daher nicht zu oft erfolgen.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.01.2016 - Letzte Änderung: 19.07.2023