Chronische Gastritis

Die chronische Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut, die vor allem bei Menschen im mittleren Lebensalter gehäuft auftritt.
Diese Entzündung besteht über einen langen Zeitraum, manchmal sogar über Jahre und verursacht dauerhafte Veränderungen bestimmter Zellen der Magenschleimhaut. Die chronische Gastritis zeigt im Gegensatz zu der akuten Gastritis anfangs häufig keine Symptome, weshalb sie oftmals unbemerkt bleibt. Wenn Symptome auftreten, können diese dem Beschwerdebild der akuten Magenschleimhautentzündung ähneln. Meistens sind sie jedoch sehr unspezifisch. Trotz der geringen Beschwerden ist eine Behandlung sehr wichtig, um Spätschäden zu vermeiden.

Die chronische Gastritis lässt sich in verschiedene Formen (Typ A-, B- oder C-Gastritis) unterteilen, je nachdem, durch welche Ursachen sie hervorgerufen wird. Darüber hinaus gibt es noch einige Sonderformen der chronischen Magenschleimhautentzündung.

Die Diagnose einer chronischen Gastritis wird durch eine Gastroskopie mit einer Biopsie gesichert. Dabei wird ein sogenanntes Gastroskop, also ein dünner Schlauch mit einer Kamera am Ende, durch die Speiseröhre bis in den Magen vorgeschoben, um die Magenschleimhaut beurteilen zu können. Gleichzeitig kann mithilfe bestimmter Instrumente eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen werden, die von Pathologen untersucht wird, um Veränderungen der Schleimhaut und eventuelle Auslöser erkennen zu können.

Darüber hinaus gibt es auch andere Testverfahren, durch die eine Gastritis diagnostiziert werden kann. Je nach Ursache können bestimmte Bakterien, Antigene, Antikörper oder Autoantikörper im Stuhl oder Blut ausgemacht werden.

Die Zellen der Magenschleimhaut verändern sich im Rahmen der chronischen Gastritis und können im schlimmsten Fall zu einem Magenkarzinom entarten. Deshalb sind bei Menschen mit einer chronischen Gastritis regelmäßige Kontrollen sehr wichtig, um eine Krebsentstehung frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

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Symptome & Diagnose

Symptome einer chronischen Gastritis

Zunächst verursacht eine chronische Gastritis oftmals keine Beschwerden. Dies liegt daran, dass sie sich langsam über mehrere Jahre hinweg entwickelt. Deshalb bleibt die Erkrankung oft über einen langen Zeitraum unbemerkt.
Allenfalls können gelegentlich ein Völlegefühl oder Blähungen auftreten, die in der Regel nicht sofort mit einer Magenschleimhautentzündung in Verbindung gebracht werden.
Wenn Symptome auftreten, so sind diese oft ähnlich wie die Symptome der akuten Magenschleimhautentzündung.
Es treten unspezifische Beschwerden im Oberbauch auf, wie etwa ein verstärktes Druckgefühl oder Schmerzen. Die Blähungen können zunehmen und es kann Durchfall hinzukommen. Auch Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen gehören zu den möglichen Symptomen. Außerdem deutet Mundgeruch darauf hin, dass mit dem Magen etwa nicht in Ordnung ist. Dieser tritt vorwiegend bei Gastritiden des Typs B auf. In sehr weit fortgeschrittenen Stadien kann es zu Blut im Stuhl kommen, das sich durch sogenannten Teerstuhl, also schwarz-gefärbten Stuhl, erkennbar macht. Auch das Erbrechen von hellem Blut kann auf eine Magenschleimhautentzündung mit starken Verletzungen der Schleimhaut hindeuten, ist aber eher selten anzutreffen.

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Je nachdem, welche Form der chronischen Gastritis vorliegt, können die Symptome unterschiedlich ausfallen. Bei der Typ A-Gastritis können zu den typischen Magenbeschwerden auch noch die Symptome einer perniziösen Anämie, also einer Blutarmut, auftreten. Hierzu zählen Müdigkeit, Leistungsminderung, Gelbfärbung der Haut und im weiteren Verlauf auch neurologische Ausfälle.
Eine Typ C-Gastritis verursacht in der Regel sehr unspezifische Beschwerden, die auch auf einen Reizmagen hindeuten könnten.

Ist es im Laufe der chronischen Gastritis bereits zur Entstehung von Magengeschwüren gekommen, so können diese sich durch krampfartige, stechende Schmerzen im Oberbauch bemerkbar machen. Diese Schmerzen treten in der Regel nach dem Essen auf.

Durchfall

Durchfall zählt zu den Symptomen die sowohl bei der chronischen als auch bei der akuten Gastritis auftreten. Bei einer chronischen Gastritis kommt es zumeist erst im späteren Verlauf zu Beschwerden. Die Entzündung der Magenschleimhaut bahnt sich schleichend an und Durchfall sowie andere Symptome treten erst auf, wenn die Schleimhaut bereits erhebliche Schäden aufweist. In der Regel handelt es sich um einen wässrigen Durchfall.

Behandlung

Die Therapie der chronischen Gastritis erfolgt je nach Ursache.
Die häufigste Form, die Gastritis Typ B, wird durch Bakterien ausgelöst und deshalb mit Antibiotika behandelt. Es hat sich bewährt, eine sogenannte Eradikationstherapie durchzuführen. Das ist eine Kombinationstherapie, die aus der Einnahme zweier verschiedener Antibiotika zusammen mit einem Protonenpumpenhemmer besteht.
Durch die einwöchige Einnahme können in etwa 90% der Fälle die Helicobater pylori Bakterien abgetötet werden. Der Protonenpumpenhemmer wird gegeben, um das Magenmilieu weniger sauer zu machen und somit die Wirkung der Antibiotika zu verbessern. Falls sich die eingeleitete Therapie als nicht wirkungsvoll erweist, so wird eine andere Kombination verabreicht.

Bei einer chronischen Typ A-Gastritis werden meistens Vitamin B12-Injektionen verordnet, da dieses Vitamin sehr wichtig für die Blutbildung ist und bei dieser Form der Entzündung nur unzureichend aus dem Darm aufgenommen werden kann. Regelmäßige Kontrollen durch den Arzt, in Form einer Endoskopie mit Entnahme einer zu untersuchenden Gewebeprobe (Biopsie) sind sinnvoll, da bei der Typ A-Gastritis ein erhöhtes Risiko besteht, Magenkrebs zu entwickeln.

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Ist die chronische Magenschleimhautentzündung durch chemische Reize verursacht worden, liegt also eine Gastritis des Typs C vor, so sollten diese weggelassen werden. In der Regel sind dies bestimmte schmerzhemmende Medikamente, auf deren Einnahme verzichtet werden sollte.
Besteht durch eine vorliegende Erkrankungen die Notwendigkeit Medikamente wie z.B. Aspirin® dauerhaft einzunehmen, so wird empfohlen ein Magenschutzpräparat (wie z.B. Protonenpumpenhemmer) zum Schutz der Magenschleimhaut zu verwenden.

Medikamente gegen eine chronische Gastritis

Medikamente die bei der chronischen Gastritis zum Einsatz kommen sind beispielsweise die Säurehemmer, auch Protonenpumpenhemmer genannt. Hierzu zählen Pantoprazol und Omeprazol. Sie sorgen dafür, dass im Magen weniger Magensäure produziert wird. Um die eigentliche Ursache der chronischen Gastritis zu bekämpfen, helfen sie allein jedoch nicht. Hier kommen bei der Typ B Gastritis beispielsweise Antibiotika und Säurehemmer in Kombination zum Einsatz.

Sie dienen der Behandlung einer Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori. In der Regel handelt es sich um einen Tripel-Therapie, also um eine Therapie bestehend aus 3 Medikamenten. Hierzu zählen der Säurehemmer Pantozol und die Antibiotika Clarithromycin und Amoxicillin oder Metronidazol.

Hausmittel gegen eine chronische Gastritis

Zur Heilung einer chronischen Gastritis gibt es keine Hausmittel. Lediglich um die Beschwerden zu lindern, können solche zum Einsatz kommen. Gelegentlich helfen schon warme, magenschonende Tees, wie Kamillentee oder Pfefferminztee. Auch in warmes Wasser aufgelöstes Natronpulver, das langsam getrunken wird, soll die Beschwerden in der Akutsituation lindern. Man geht davon aus, dass das Natron dazu beiträgt, die Magensäure etwas zu neutralisieren. Diese führt bei einer Gastritis oftmals zu einer Reizung der bereits überbeanspruchten Schleimhaut, das kann zu Schmerzen und Übelkeit führen.

Ursachen & Prophylaxe

Ursachen einer chronischen Gastritis

Die Ursachen für eine chronische Gastritis unterscheiden sich und führen zu unterschiedlichen Typen der Magenschleimhautentzündung. Sie werden in die Typen A, B und C unterteilt. Außerdem gibt es noch einige Sonderformen.

  • Der Typ A-Gastritis liegt ein Fehler im körpereigenen Abwehrsystem zugrunde. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper Antikörper produziert, die gegen sogenannte Belegzellen gerichtet sind. Diese Zellen befinden sich in der Magenschleimhaut und sind für die Produktion der Magensäure und des sogenannten Intrinsic Factors zuständig.
  • Die Ursache einer Typ B-Gastritis sind Bakterien der Gattung Helicobacter pylori. Diese können durch Spucke oder Stuhl übertragen werden und verweilen oftmals jahrelang unbemerkt im Magen. Dort dringen sie in die oberste Schleimhautschicht ein und können so trotz der aggressiven Magensäure überleben, da sie diese neutralisieren. Diese Bakterien können zu Geschwüren des Magens und des Zwölffingerdarms führen.
  • Eine Typ C-Gastritis wird durch chemische Reize ausgelöst. Hierzu zählen vor allem bestimmte Medikamente der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Das sind zum Beispiel Aetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®), Ibuprofen® und Diclofenac®. Diese Medikamente greifen die Magenschleimhaut an und können zu Schleimhautschäden führen, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Eine weitere Ursache kann Gallenflüssigkeit sein, die aus dem Zwölffingerdarm in den Magen zurückfließt (Gallereflux) und dort zu Reizungen der Magenschleimhaut führt. Dies ist besonders häufig nach Magenoperationen der Fall.

Neben diesen drei Typen gibt es auch Sonderformen der chronischen Gastritis. Sie kann zum Beispiel im Rahmen der chronischen Darmerkrankung Morbus Crohn auftreten.

Typ A Gastritis

Die chronische Gastritis Typ A wird auch als autoimmune Gastritis bezeichnet. Das bedeutet, dass sie durch Antikörper ausgelöst wird, die vom eigenen Körper produziert werden. Diese Form der chronischen Magenschleimhautentzündung ist die seltenste und macht etwa 5% der Gastritiden aus. Sie kann erblich bedingt sein und trifft gehäuft bei Menschen auf, die bereits an anderen autoimmun bedingten Krankheiten, wie Diabetes mellitus Typ I, Morbus Addison oder Hashimoto-Thyreoiditis, leiden.

Die Autoantikörper, die der Köper bei einer Typ A-Gastritis bildet, richten sich gegen die sogenannten Belegzellen des Magens, auch Parietalzellen genannt. Diese sind normalerweise für die Magensäureproduktion zuständig. Durch Ihren Untergang kommt es zu einem Mangel. Als Folge der verminderten Sekretion wird das Hormon Gastrin ausgeschüttet, welches die Magensäureproduktion anregen soll. Da die Belegzellen jedoch nicht mehr regelrecht funktionieren, hilft die Gastrinausschüttung nicht bei der Säuresekretion. Stattdessen begünstigt sie die Entstehung von Tumoren des Magens.

Die Belegzellen produzieren auch Intrinsic Factor, der für die Aufnahme von Vitamin B12 aus dem Darm ermöglicht. Aufgrund des Untergangs der Parietalzellen liegt folglich auch ein Mangel des Instrinsic Factors vor. Es resultiert eine Vitamin-B12-Blutarmut (perniziöse Anämie), da Vitamin B12 für die Herstellung des Blutfarbstoffes benötigt wird.

Typ B Gastritis

Chronische Magenschleimhautentzündungen des Typs B stellen mit etwa 80% den größten Anteil der Gastritiden dar.
Sie wird durch Bakterien der Gattung Helicobacter pylori hervorgerufen. Dabei handelt es sich um spiralförmige Bakterien, die im sauren Milieu der Magens überleben können, in dem sie diese neutralisieren ums sich dort ansiedeln zu können.
Durch die Produktion verschiedener Enzyme wird die Magenschleimhaut geschädigt. Dieser Typ der Gastritis schädigt vorwiegend die Gegend des Magens am Übergang zum Magenausgang. Helicobacter pylori kann jahrelang unbemerkt im Magen überleben. Durch die Schleimhautschädigungen ist das Risiko an Magenkrebs zu erkranken erhöht. Das Bakterium kann durch Stuhl oder Spucke übertragen werden.

Typ C Gastritis

Eine chronische Magenschleimhautentzündung vom Typ C wird durch chemische Reizungen des Magens verursacht.
Hierzu zählen Gallenflüssigkeit und bestimmte Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), wie z.B. Ibuprofen®, Diclofenac® oder Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin®). Diese Medikamente greifen, vor allem bei einer länger andauernden Einnahme, die Schutzschicht des Magens an und führen so zu einer Schädigung der Magenschleimhaut. Hieraus kann eine chronische Gastritis Typ C entstehen.

Im Normalfall wird die Gallenflüssigkeit in einen Teil des Dünndarms, in den Zwölffingerdarm geleitet und wird hier zur Verdauung benötigt. Wenn die Gallenflüssigkeit jedoch zurück in den Magen fließt (Gallereflux), so wird das saure Magenmilieu gestört und es kann zu Schleimhautschädigungen führen. Es kann daraus eine chronische Gastritis resultieren. Oft ist dies nach Operationen der Magengegend der Fall.

Die Typ C-Gastritis macht etwa 10 bis 15% der chronischen Magenschleimhautentzündungen aus.

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Entstehung durch Stress

Eine Magenschleimhautentzündung kann durch zuviel Stress entstehen oder unterhalten werden. Auch kann sich aus der Schleimhautentzündung stressbedingt im weiteren Verlauf ein Magengeschwür entwickeln. Dieses birgt die Gefahr für Blutungen und verursacht oftmals Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl und Appetitverlust. Wenn es so weit gekommen ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Auch bei einer Gastritis die vor allem durch Stress verursacht ist, gelten die Grundregeln: Schonkost, Meiden von fettigen oder scharfen Speisen, kein Alkohol sondern warme Tees oder Wasser ohne Kohlensäure, kein Konsum von Kaffee und Nikotin. Wenn möglich sollte auch die Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Diclofenac gemieden werden. Außerdem natürlich: Stressreduktion so gut es geht.

Ist eine chronische Gastritis ansteckend?

Eine chronische Gastritis ist in diesem Sinne nicht ansteckend. Es handelt sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut. In den Fällen, in denen die Gastritis durch eine Besiedelung mit dem Keim Helicobacter pylori ausgelöst wurde, besteht theoretisch ein geringes Risiko, den Keim von einem auf den anderen Menschen zu übertragen.

Der genaue Ansteckungsmechanismus ist noch nicht bekannt. Eine Besiedelung mit dem Bakterium bedeutet jedoch nicht automatisch, dass eine Magenschleimhautentzündung entsteht. Es gibt viele Menschen die zwar den Keim in sich tragen aber eine unauffällige Schleimhaut haben.

Verlauf & Prognose

Dauer einer Gastritis

Eine chronische Gastritis verläuft oftmals über längere Zeit unbemerkt. Manchmal verursacht sie Beschweren, wie beispielsweise Appetitlosigkeit, Brennen/Schmerzen im Oberbauch oder Übelkeit. Unbehandelt verläuft die Gastritis chronisch, sie heilt also von alleine oftmals nicht aus.

Wird eine Behandlung eingeleitet, sei es durch Medikamente oder durch das Weglassen von auslösenden Faktoren, so kann eine Besserung innerhalb von Wochen bis Monaten eintreten. Treten Beschwerden auf, so kann mit der Einnahme von Säurehemmern (zum Beispiel Pantoprazol) zumeist eine relativ rasche Linderung der Beschwerden erreicht werden.

Ist eine chronische Gastritis heilbar?

Eine vollständige Heilung ist nur für chronische Magenschleimhautentzündungen des Typs B und C möglich.
Die Bakterien, die die Typ B-Gastritis auslösen, können in den meisten Fällen durch die Eradikationstherapie vernichtet werden und die chemischen Reize, die zu einer Typ C-Gastritis führen, können gemieden werden. Dadurch gilt die Magenschleimhautentzündung in der Regel als geheilt.

Bei der Typ A-Gastritis allerdings liegt ein Fehler im körpereigenen Abwehrsystem zugrunde, der nicht korrigiert werden kann.
Eine lebenslange Behandlung mit säurehemmenden Medikamenten (Protonenpumpenhemmern) ist notwendig, damit die Säureproduktion im Magen nicht übermäßig hoch wird. Außerdem muss das Vitamin B 12 durch Injektionen zugeführt werden, da der Körper es nicht selbst aufnehmen kann, es jedoch für die Blutproduktion benötigt wird. Darüber hinaus sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, da das Risiko für Magenkrebs bei einer Typ A-Gastritis erhöht ist.

Wie kann man eine chronische Gastritis heilen?

Eine chronische Gastritis besteht über einen längeren Zeitraum hinweg. Man unterscheidet verschiedene Ursachen für ihr Entstehen. Je nach Ursache unterscheidet sich die Therapie. Um die Ursache ausfindig zu machen, kann es notwendig sein, eine Magenspiegelung durchzuführen.

Ist eine autoimmune Erkrankung für die Entzündung ursächlich, so handelt es sich um die chronische Gastritis Typ A. Für diese gibt es bisher keine kausale Therapie. Bei dieser – seltenen – Form der Gastritis werden bestimmte Zellen des Magens angegriffen, die Parietalzellen. Diese produzieren einen Stoff, der für die orale Aufnahme von Vitamin B12 in den Körper essentiell ist. Ist dieser Stoff aufgrund der Gastritis nicht mehr ausreichend vorhanden, so muss er lebenslang über regelmäßige Spritzen zugeführt werden. Geheilt werden kann die chronische Gastritis Typ A damit aber nicht.

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Die Typ B Gastritis wird durch eine Besiedelung mit dem Bakterium Helicobacter pylori verursacht. Um diese Art der Entzündung erfolgreich zu behandeln, müssen die Bakterien entfernt werden. Man spricht von einer Eradikationstherapie. Hierfür werden mehrere Medikamente miteinander kombiniert, in der Regel handelt es sich hierbei um Antibiotika und Säurehemmer. Wenn das Bakterium erfolgreich entfernt wurde, heilt eine chronische Gastritis Typ B in der Regel aus.

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Typ C entsteht durch schädigende Stoffe wie beispielsweise die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen. Um diesen Typ der Entzündung erfolgreich zu behandeln, müssen die auslösenden Stoffe vollständig weggelassen werden. Da eine chronische Gastritis in der Regel bereits über einen längeren Zeitraum besteht, dauert es auch eine Weile, bis die Entzündung vollständig ausgeheilt ist. Generell kommen bei einer chronischen Gastritis auch säurehemmende Medikamente zum Einsatz, wie auch bei der akuten Form.

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Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.08.2016 - Letzte Änderung: 19.07.2023