Gastritis Typ C

Gastritis ist der lateinische Begriff für Magenentzündung. Der Magen befindet sich im Verdauungstrakt zwischen der Speiseröhre und dem oberen Abschnitt des Dünndarms. Er hat enorm wichtige Funktionen im Verdauungsprozess und ist somit auch einiger Belastung ausgesetzt. Der Magen besteht aus Schleimhaut, Muskel und Bindegewebsschichten.
Redet man jedoch von einer Gastritis, ist in den meisten Fällen lediglich die Schleimhaut gemeint. Die typischen Magenentzündungen sind also Magenschleimhautentzündungen. Je nach Ursache der Gastritis können diese in einen Typ A, B oder C unterteilt werden.

Symptome & Diagnose

Symptome

Typisches Leitsymptom der Gastritis ist ein unangenehmes Völlegefühl im Oberbauch. Erbrechen und Übelkeit, sowie Appetitlosigkeit können auftreten. Auch Durchfall ist bei ausgeprägten Entzündungen häufig. In manchen Fällen können nach dem Essen brennende Schmerzen in der oberen Magengegend auftreten.

Bei der säurebedingten Gastritis Typ C kann sich auf lange Sicht ein Magenulkus entwickeln. Typisch bei dieser Form der chemischen Magenschleimhautentzündung ist ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein.
Nicht selten schließt sich auch eine Speiseröhrenentzündung mit ähnlichen Symptomen an. Dieses Brennen kann dauerhaft bestehen oder in engem zeitlichen Zusammenhang mit Essen oder Trinken. Besteht das Brennen dauerhaft, können die Beschwerden durch Essen für einige Zeit gelindert werden. Andererseits kann das Essen der Auslöser für die Beschwerden sein, die wenige Minuten danach einsetzen.

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Diagnose

Die Grundlage für eine Diagnosestellung ist die genaue Anamnese der Beschwerden des Patienten. Typisch ist ein brennender Schmerz im oberen Bauch.
Wegweisend für eine Gastritis Typ C sind die begleitenden Umstände. Ob typische Risikofaktoren vorhanden sind oder ob ein Patient im akuten Alltagsstress ist, kann die Diagnose erleichtern.
Ein Verdacht auf eine Gastritis reicht zur endgültigen Diagnose nicht aus. Zunächst muss der Arzt mithilfe eines Endoskops eine Magenspiegelung durchführen. Dabei schluckt der Patient unter Betäubung einen Schlauch mit Licht und Kamera, wodurch der Arzt auf einem Bildschirm die Schleimhaut des Magens anschauen und beurteilen kann.
Eine Entzündung lässt sich durch das Betrachten schnell feststellen, die genaue Ursache der Gastritis jedoch nicht. Dazu kann der Arzt im Magen Tests veranlassen auf Erreger oder Chemikalien. Durch einen pH-Test lässt sich eine Übersäuerung als Ursache ausfindig machen.

Behandlung

Die Therapie einer Gastritis ist von der Ursache der Entzündung abhängig. Zunächst muss sichergestellt werden, dass es sich um eine Typ C Gastritis handelt. Bei der Typ C Gastritis muss zunächst der genaue chemische Reiz gefunden werden, der die Schleimhaut geschädigt hat.
Hat sich eine Übersäuerung der Magenschleimhaut herausgestellt, gibt es einige medikamentöse und nicht-medikamentöse Methoden zur Linderung der Beschwerden. Wichtig bei Säureerkrankungen des Magens ist es, die Risikofaktoren zu minimieren und durch Umstellung des Lebens- und Ernährungsstils das Problem zu beheben. Schonende, fettarme Kost sollte bevorzugt werden.

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Nikotin, Koffein und Alkohol sollten für eine Weile hintenangestellt werden. Die Schleimhaut ist in den meisten Fällen selbst in der Lage, sich zu erholen.
Ist die Entzündung jedoch so weit fortgeschritten, dass eine Umstellung der Essgewohnheiten die Entzündung nicht heilen kann, müssen Medikamente zur Bekämpfung der Säure im Magen eingesetzt werden.

Medikamente zur Behandlung einer Typ C Gastritis

Die medikamentöse Therapie der Gastritis C zielt darauf ab, die Säuremenge im Magen zu reduzieren. Dadurch kann die Schleimhaut entlastet werden und die Schleimhautzellen können sich regenerieren, wodurch die Entzündung abklingt.
Besteht bereits ein Ulkus oder sogar eine Magenperforation, hilft die alleinige Säurereduktion nicht, sodass eine Operation notwendig werden kann.
Die Medikamente, die bei einer Gastritis eingesetzt werden, entstammen der Substanzklassen der Antazida, der Protonenpumpeninhibitoren oder der Anthistaminika.
Antazida sind Basen oder Salze, die durch simple chemische Reaktion die Säure binden und den pH-Wert im Magen anheben.
Protenpumpeninhibitoren hingegen richten sich gegen die Säureproduktion in bestimmten Magenschleimhautzellen. Sie brauchen eine gewisse Zeit, bis ihre Wirkung einsetzt und sollten konstant über einige Tage eingenommen werden.
Die Antihistaminika wirken ebenso auf Ebene der Zelle und blockieren bestimmte Hormone, die den Magenzellen den Befehl zur Säureproduktion geben.

Hausmittel bei einer Gastritis C

Bei einer Gastritis Typ C sind im Gegensatz zu den Typen A und B keine Autoimmunreaktion und keine erregerbedingte Entzündung ursächlich für die Schleimhautschädigung im Magen. In den allermeisten Fällen liegt eine zu hohe Säurekonzentration vor, die durch Essgewohnheiten oder selbst zugeführte Genußmittel oft selbst verschuldet ist.
Die Therapie fällt dadurch leichter als bei Magenentzündungen eines anderen Typs. Schon eine Änderung der Ess- oder Lebensgewohnheiten mit Unterlassung der Risikofaktoren reicht oft aus, die Entzündung abklingen und heilen zu lassen.

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Zusätzlich können simple Hausmittel schonend auf den Magen wirken und ihm zur Abheilung der Entzündung verhelfen. Natürliche Mittel jeder Art, welche die meisten Menschen zu Hause im Schrank vorrätig haben, können sehr lindernd für den gereizten Magen sein. Dazu zählen einige Teesorten, die in Form des heißen Getränks gleich doppelt beruhigend wirken können. Grüner Tee, Leinsamen und Wasser statt Kaffee und Alkohol vermindern nachweislich das Risiko einer Gastritis und schützen statistisch gesehen auch vor Magenkrebs.

Ursachen & Prophylaxe

Ursachen

Eine Entzündung der Magenschleimhaut kann durch viele Einflüsse entstehen. Der Grund für die Gastritis ist dabei entscheidend, in welche der drei Kategorien die Entzündung eingeteilt wird.
In seltenen Fällen kann eine Autoimmunreaktion dahinterstecken, bei der körpereigene Immunzellen die säureproduzierenden Zellen des Magens zerstören. In der Folge kommt es zur Gastritis Typ A.
Bei einem Typ B wird die Entzündung von Erregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten verursacht. Sehr häufig ist dabei das Bakterium Helicobacter pylori beteiligt.

Im vorliegenden Fall einer Typ C Gastritis sind Chemikalien der Grund für die Schleimhautentzündung. Die häufigste Chemikalie, die ein solches Krankheitsbild auslöst, ist die Salzsäure des Magens. Permanent wird sie im Magen gebildet und ausgeschüttet. Bei einem Ungleichgewicht des pH-Wertes im Magen kann sich die Magenschleimhaut durch Übersäuerung entzünden. Eine Übersäuerung kann viele Ursachen haben. Alkohol (Magenschmerzen nach Alkohol), Nikotin und Koffeinkonsum können die Schädigung der Schleimhaut fördern und dazu beitragen. Ebenso wird durch zu fettige oder falsche Nahrung die Salzsäureproduktion im Magen zusätzlich angeregt. Weitere Auslöser der Übersäuerung können Medikamente, z.B. Schmerzmedikamente, Lebensmittelvergiftungen und saure Speisen sein. Auch eine Verätzung durch versehentliches Schlucken von Säuren oder Laugen muss in Betracht gezogen werden.

Seltener kann es zur Entzündung nach Kontakten der Magenschleimhaut mit Gallensäure kommen. Dazu kommt es im Regelfall nur bei speziellen Krankheitsbildern oder nach Magenoperationen. Die Gallenflüssigkeit kann über den Zwölffingerdarm in den Magen zurückgelangen. Auch diese Form der chemisch ausgelösten Entzündung der Magenschleimhaut wird der Gastritis Typ C zugerechnet.

Gastritis Typ C durch Stress

Stress im Alltag ist ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Auslösung einer Magenschleimhautentzündung. Sowohl psychischer, als auch physischer Stress nehmen Einfluss auf den gesamten Verdauungsprozess. Sprichwörtlich wird häufig behauptet, dass Stress „auf den Magen schlägt“. Beides hängt in der Tat eng miteinander zusammen. Die Verdauung wird im Körper hintenangestellt und durch den Stress kann es zu einer säurebedingten Entzündung der Magenschleimhaut kommen. Durch eine verlangsamte Verdauung des Essens, ist der Zeitraum der Säureausschüttung im Magen größer, was wiederum das Risiko einer Gastritis erhöht.
Spätestens wenn der psychische Stress Folgen auf die Gesundheit nimmt, muss eine aktive Stressbewältigung (Stress abbauen) stattfinden. Hierbei kann eine professionelle psychologische Beratung helfen.

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Gastritis Typ C durch Kaffee

Mit Stress im Alltag gehen auch häufig weitere Risikofaktoren für Magen-Darm Beschwerden einher. Auch erhöhter und regelmäßiger Kaffeekonsum hat direkte Auswirkungen auf den Magen und seine Schleimhaut. Die typischen Risikofaktoren für Magenprobleme sind Kaffee, Stress, Rauchen, Alkohol, Medikamente.
Durch den Kaffeekonsum bilden die Magenzellen reichlich Salzsäure, die vom Kaffee nicht ausreichend gebunden wird. Häufig haben die Betroffenen wenige Minuten nach dem Kaffeeverzehr ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein oder im oberen Bauch. Therapeutisch können im frühen Stadium der Entzündung schon einfache Umstellungen der Ess- und Trinkgewohnheiten helfen.

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Verlauf & Prognose

Heilung einer Gastritis C

Die Heilung einer Gastritis Typ C ist sehr wahrscheinlich, wenn die Therapie konsequent und richtig erfolgt. Nach Therapie liegt die dauerhafte Heilungsrate bei über 90%.
Das Wichtigste bei dieser Form der Gastritis ist, den Auslöser, zum Beispiel das Medikament oder die Nahrung, zu erkennen und zu beseitigen. Wird in Zukunft auf Risikofaktoren geachtet, besteht eine gute Chance der Abheilung und eine geringe Gefahr einer erneuten Entzündung.

Dauer einer chronischen Gastritis C

Die Dauer der Heilung hängt stark vom Stadium der Entzündung ab. Eine Heilung ist bei der Gastritis Typ C sehr wahrscheinlich.
Die Entzündung ist hier auch selten so hartnäckig wie bei einer ausgeprägten Gastritis A oder B. Bei schweren und lang andauernden Entzündungen kann es auch im Rahmen der Gastritis Typ C zu Schäden an der Schleimhaut bis hin zum Ulkus kommen.
Die Therapie selbst dauert im Regelfall zwischen 1-3 Wochen. Über diesen Zeitraum hinweg schaffen die Medikamente ein weniger saures Milieu und bieten den Schleimhautzellen des Magens die Möglichkeit, die Entzündung abklingen zu lassen. Die Schmerzen, Appetitlosigkeit und das Druckgefühl im Bauch sollten innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen nachlassen.

Bei stärkeren Schäden der Magenschleimhaut können die Beschwerden noch über Wochen bis Monate andauern. Ein Ulkus kann unter Umständen innerhalb von 2-3 Monaten von selbst abheilen. Nach der Gabe der Medikamente kann diese Dauer aber auf 1-3 Wochen reduziert werden.

Folge Magenkrebs

Ausgedehnte Entzündungen des Magens können die Schleimhautzellen angreifen, beschädigen und verändern. Bei solchen Veränderungen im Gewebe ist die Chance im Laufe des Lebens an einem Magenkrebs zu erkranken, erhöht.

Insbesondere bei der Autoimmungastritis Typ A und der erregerbedingten Gastritis Typ B ist das Risiko merklich erhöht. Die Gastritis Typ C lässt sich im Allgemeinen gut behandeln und birgt nur ein geringes Risiko einer erneuten Entzündung. Bei Einhaltung guter Lebensgewohnheiten und nach einer erfolgreichen Therapie ist das Risiko für einen Magenkrebs nur in sehr geringem Maße gesteigert.
Auch im Rahmen der Magenkrebsvorsorge gilt es, dass das Abgewöhnen von Risikofaktoren wie fettreichem Essen, Koffein, Alkohol, Nikotin und starkem Stress nicht nur vor einer Gastritis schützen, sondern auch das Magenkrebsrisiko senken können.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.12.2016 - Letzte Änderung: 19.07.2023