Der Magenkrebs (Magenkarzinom) ist die bei Frauen fünfthäufigste und bei Männern die vierthäufigste Krebsart. Das Magenkarzinom ist eine bösartig entartete, unkontrolliert wachsende Geschwulst, die von den Zellen der Magenschleimhaut abstammt. Als Ursachen für Magenkrebs werden unter anderem Nitrosamine aus der Nahrung, Nikotin und Helicobacter pylori diskutiert.
Medizinisch: Magenkarzinom
Magentumor, Magen-Ca, Adenokarzinom des Magens, Kardiatumor
Der Magenkrebs (Magenkarzinom) ist die bei Frauen fünfthäufigste und bei Männern die vierthäufigste Krebsart. Das Magenkarzinom ist eine bösartig entartete, unkontrolliert wachsende Geschwulst, die von den Zellen der Magenschleimhaut abstammt. Als Ursachen für Magenkrebs werden unter anderem Nitrosamine aus der Nahrung, Nikotin und Helicobacter pylori diskutiert. Der Tumor verursacht in den meisten Fällen erst spät Beschwerden, wenn er bereits weit fortgeschritten ist. Durch die späte Diagnose wird der Magenkrebs oft auch erst spät behandelt, so dass diese Krebsart eine recht ungünstige Prognose für die Patienten hat.
Magenkrebs
Magenkarzinom
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Der Häufigkeitsgipfel des Magenkrebs liegt jenseits des 50en Lebensjahres, wobei Männer doppelt so häufig an Magenkrebs erkranken als Frauen. Die Erkrankungsrate des Magenkarzinoms verzeichnet weltweit ein Rückgang. Jedoch ist es immer noch der vierthäufigste Tumor beim Mann und der fünfthäufigste bei der Frau. Man verzeichnet außerdem eine vermehrte Tendenz zu Gunsten des Karzinoms im Kardiabereich (= Mageneingang, sieh auch Anatomie Magen).
Die Erkrankungsrate beträgt ca. 10 von 100.000 Menschen in Deutschland. In anderen Ländern, z.B. in Japan, ist das Magenkarzinom doppelt so häufig. Man geht davon aus, dass dies auf unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen ist, da man bei in die USA ausgewanderten Japanern, die die amerikanischen Ernährungsgewohnheiten angenommen haben, keine höhere Erkrankungsrate mehr verzeichnet.
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Bei Magenkrebs handelt es sich zumeist um einen sogenannten „stummen“ Tumor – das heißt, dass er sich in den frühen Stadien gar nicht oder mit nur sehr unspezifischen Symptomen bemerkbar macht. Dies führt oftmals dazu, dass der Krebs über lange Zeit wachsen kann und viele der ersten Anzeichen nur auf einen empfindlichen Magen oder Stress geschoben werden. Die Krankheitszeichen (Symptome) beim Magenkrebs treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf und sind meistens sehr unspezifisch.
Bei nahezu allen Krebskrankheiten gibt es charakteristische Symptome – die sogenannte B-Symptomatik. Hierunter fallen immer wieder auftretendes Fieber – oft auch mit nur grenzwertig erhöhten Temperaturen – ungewollter Gewichtsverlust in kurzer Zeit und das Auftreten von Nachtschweiß. Weitere allgemeine Tumor-Symptome sind Konzentrationsschwächen, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung und Müdigkeit.
Viele Magenkrebspatienten berichten zusätzlich von Beschwerden im Magen-Darm-System. Gerade nach oder während des Essens können Schmerzen im Oberbauch auftreten, oftmals begleitet von Sodbrennen, Übelkeit, Mundgeruch durch den Magen und Oberbauchdruck. Erbrechen kann besonders dann auftreten, wenn der Tumor an Mageneingang (Kardia) oder am Magenausgang (Pylorus) liegt.
Auch wird häufig über Appetitlosigkeit geklagt und von einem unangenehmen Völlegefühl schon nach kleinen Speisen berichtet, oft begleitet von einem stark geblähtem Bauch und Blähungen. Gerade diese Anzeichen treten häufig auch im Rahmen anderer harmloser Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes oder unter starkem Stress auf und werden deshalb oft nicht mit einer ernsthaften Krebserkrankung in Verbindung gebracht.
Deshalb ist es wichtig auch bei wiederholt auftretendem Sodbrennen oder häufigen starken Blähungen seinen Hausarzt aufzusuchen, damit dieser die Ursache diagnostizieren und angemessen behandeln kann.
Ein weiteres Anzeichen für einen Magenkrebs ist der geminderte Appetit. Häufig verspüren die Patienten eine plötzliche Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel – zumeist Fleisch – und vertragen andere Speisen auf einmal nicht mehr. Bei anderen Magenkrankheiten und anderen Krebsarten (z.B. Darmkrebs) kann dieses Phänomen aber auch auftreten.
Im späten Stadium der Erkrankung kann es zu Magenblutungen kommen, welche entweder durch das Erbrechen von Blut oder durch schwarzen Stuhl auffallen.
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Im weiteren Verlauf der Erkrankung treten zunehmend Schluckbeschwerden (Dysphagie), besonders bei Tumoren im Bereich des Mageneingangs, und Oberbauchschmerzen auf.
Wie bei fast jeder Tumorerkrankung tritt im späteren Stadium ein Gewichtsverlust (Tumorkachexie), erhöhte Körpertemperatur (Tumorfieber) und Leistungseinbuße auf. Bei einer Krebsaussaat (Metastasierung) in den Bauchraum (Abdomen) kann es dort zu einer Flüssigkeitsansammlung (Aszites) und so zu einer Anschwellung des Bauchraumes kommen. In seltenen Fällen kann der Tumor sogar im Bauchraum tastbar sein.
Bei bestehenden Tochtergeschwülsten in der Leber (Lebermetastasen) kann es zur Anschwellung und Funktionsverlust der Leber mit einer Gelbfärbung der Haut (Ikterus) kommen. Wenn es zu Metastasen (Tochtergeschwulste) im Skelett kommt, kann es zu Knochenschmerzen kommen, die durch einen besonders starken, vernichtenden Schmerzcharakter imponieren.
Wird sehr viel Knochengewebe durch den Tumor zerstört können krankhafte (pathologische) Brüche (Frakturen) auch ohne Unfallereignis erfolgen (z.B. Wirbelkörperbruch, Schenkelhalsbruch etc.). Metastasen in der Lunge verursachen mitunter Luftnot (Dyspnoe) und Bluthusten (Hämatemesis).
Da Magenkrebs vor allem in den frühen Stadien gut zu behandeln ist, sollte man auf seinen eigenen Körper hören und auch bei allgemeinen unspezifischen Symptomen nicht vor einem Arztbesuch scheuen.
Die Ursachen für das Magenkarzinom sind sehr vielfältig und die Mechanismen der Entstehung noch weitestgehend unverstanden. Das Risiko an einem Magenkarzinom zu erkranken steigt um das 4-5-fache bei Vorliegen einer Infektion der Magenschleimhaut mit dem Bakterium Helicobacter-pylori. Die Hälfte aller Magenkrebspatienten hat gleichzeitig eine Besiedlung mit diesem Bakterium. Jedoch ist das Bakterium weit verbreitet und es bekommen bei weitem nicht alle Infizierte im Laufe ihres Lebens ein Magenkarzinom.
Außerdem werden in der Nahrung vorkommende krebserzeugende (karzinogene) Schadstoffe häufig als Ursache diskutiert. Zum Beispiel Nitrosamine, die beispielsweise in geräucherten, gepökelten, gegrillten oder stark angebratenen Fleischprodukten vorkommen. Ein anderer Schadstoff ist das Aflatoxin, die von bestimmten Schimmelpilzen in der Nahrung gebildet werden und die auch Tumore in der Speiseröhre und Leber verursachen können.
Das Rauchen von Zigaretten und der Verzehr von hochprozentigem Alkohol gelten auch als ein Risikofaktor für die Magenkrebsentstehung.
Der Mangel an bestimmten Vitaminen kann als mitbestimmender Faktor für das Krebsrisiko angenommen werden. Als wichtige Vitamine werden diesbezüglich die Vitamine A, C, E beschrieben.
Ein gewisses genetisches Risiko ist auch von Bedeutung. Menschen, deren Familienangehörige ersten Grades (z.B. Eltern) an einem Magenkrebs leiden, haben ein ca. 3 - 4fach erhöhtes Risiko an einem Magentumor zu erkranken.
Eine besondere Bedeutung hat dabei die Blutgruppe A, da die Träger dieser Blutgruppe tendenziell häufiger an einem Magentumor erkranken.
Es gibt eine Reihe von Magenerkrankungen die zur Entwicklung eines Magenkarzinoms neigen.
Die atrophische Autoimmungastritis (Typ A - Gastritis) oder das Menetrier-Syndrom (Riesenmagenfaltengastritis), beides chronische Magenschleimhautentzündungen, erhöhen das Risiko an einem Magenkrebs zu erkranken deutlich.
Magenpolypen (Magenschleimhautwucherungen), die zuerst gutartig sind, können im Laufe der Zeit entarten und bösartig werden. Diesen Vorgang kann man in 20% der Fälle von Magenpolypen verzeichnen, sodass das rechtzeitige Abtragen von Polypen empfohlen wird.
Der Zusammenhang zwischen dem Magengeschwür (Ulcus ventriculi) und Magenkarzinom / Magenkrebs ist weiterhin noch unklar.
Zwar entpuppen sich 5-10% der falsch diagnostizierten Geschwüre als Magenkarzinome, jedoch weiß man im Nachhinein nie, ob es sich um ein Magengeschwür gehandelt hat, welches entartet ist oder ob der Tumor bloß das Aussehen eines Magengeschwürs nachahmt.
Eine Tatsache ist jedoch, dass ein Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) fast nie entartet.
Eine Magenteilentfernung prädestiniert auch nach vielen Jahren noch dazu an der Verbindungsstelle zwischen dem Restmagen und dem hochgezogenen Darm (Anostomose) ein Karzinom zu entwickeln, sodass Kontrolluntersuchungen durch eine Magenspiegelung regelmäßig durchgeführt werden müssen.
Man nennt diesen Tumor dann auch „Anostomosenkarzinom“.
Die Ursache eines Magenkrebses ist vor allem durch Risikofaktoren wie das Rauchen oder häufige Magengeschwüre bedingt. Nur in wenigen Fällen ist der Magenkrebs auf ein erhöhtes familiäres Risiko zurückzuführen.
Jedoch sagt man, dass die Wahrscheinlichkeit an Magenkrebs zu erkranken, wenn ein Familienmitglied 1. Grades an der Erkrankung leidet, ca. 2-3x erhöht ist. Hierfür ist jedoch häufig nicht allein die genetische Veranlagung verantwortlich, sondern auch familieneigene Risikofaktoren wie z.B. das Essverhalten.
Verwandten werden jedoch im Regelfall keine zusätzlichen Kontrolluntersuchungen wie z.B. Magenspiegelungen angeraten. Sind jedoch mehrere Familienmitglieder an Magenkrebs erkrankt oder trat der Krebs in jungen Jahren auf, kann über eine genetische Beratung oder vermehrte Kontrolluntersuchungen nachgedacht werden.
Ausgang einer jeden Diagnosestellung ist das Patientengespräch (Anamnese). Dabei muss man besonders nach den o.g Symptomen fahnden und nach gehäuften Magenkrebserkrankungen in der Familie fragen. Die bestehenden Risikofaktoren, wie Nikotin und Alkoholkonsum sollten stets erfragt werden.
Bei der körperlichen Untersuchung kann in seltenen Fällen den Tumor bereits im Bauchraum ertasten. Gelegentlich lässt sich die Virchowsche Drüse (Lymphknoten) in der Schlüsselbeingrube tasten.
Bei der Analyse des Blutes (Laborwerte) können bestimmte Blutwerte auf eine Tumorerkrankung hinweisen. Zum Beispiel kann ein niedriger Blutfarbstoffgehalt (Hämoglobin) im Blut auf einen chronischen Blutverlust durch eine tumoröse Blutung hindeuten. Mit dem Hämoccult-Test wird nach Blutbeimengungen im Stuhl gesucht, die bei einem chronischen Blutverlust im Magen-Darm-Trakt auftreten. So genannte Tumormarker sind Stoffe im Blut, die bei einigen Krebsarten gehäuft anzutreffen sind und somit auf eine Krebserkrankung schließen lassen können.
Sie spielen bei der Erstdiagnose eines Magenkarzinoms keine wesentliche Rolle, da es keine verlässlichen Tumormarker bei dieser Erkrankung gibt. Wenn man jedoch vor der Operation einen bestimmten Tumormarkerwert erhöht vorfindet, welcher nach der Operation verschwindet, kann man diesen Marker als Kontrollmarker benutzen, um einen erneuten Ausbruch des Tumors (Tumorrezidiv) mittels eines Bluttests schnell zu diagnostizieren.
Um die Diagnose Magenkrebs sicherstellen zu können muss eine Magenspiegelung durchgeführt werden.
Die „Spiegelung“ (Endoskopie) des Magens ist zur direkten Beurteilung und Einteilung von Schleimhautschäden das Mittel der Wahl und sollte bei Verdacht auf einen Magentumor schnellstmöglich durchgeführt werden. Bei dieser Untersuchung werden über eine Schlauchkamera (Endoskop), die der Patient „schlucken“ muss Bilder aus der Speiseröhre und dem Magen auf einen Monitor übertragen. Während der Endoskopie können zusätzlich auch Gewebeproben (Biopsie) aus verdächtigen Schleimhautbereichen und aus Geschwüren entnommen werden. Aus einem Verdächtigen Bereich müssen mehrere Proben (5-10) entnommen werden, um keine bösartigen (malignen) Gewebeveränderungen zu übersehen.
Die Gewebebegutachtung unter dem Mikroskop (histologischer Befund) ist weitaus aussagekräftiger als der mit bloßem Auge erfasste (makroskopische) Befund.
Erst in der feingeweblichen (histologischen Untersuchung) kann der Tumorverdacht bewiesen und der Tumortyp bestimmt werden. Zudem kann die Tumorausbreitung in die Schichten der Magenwand bestimmt werden.
Bei dieser nicht-invasiven, bildgebenden Untersuchung wird die Speiseröhre geröntgt, während der Patient ein Röntgenkontrastmittel schluckt. Das Kontrastmittel legt sich an die Magen und Darmwände, worauf sie einer Beurteilung zugänglich werden.
Der typische Befund bei einem Magenkrebs ist ein Tumorknoten der in das Mageninnere hineinragt. Man sieht aber auch nicht selten ein ähnliches Bild wie von einem Ulcus (Magengeschwür), sodass sich keine eindeutige Diagnose stellen lässt. Bei dieser Untersuchung kann außerdem der Grad einer Einengung (Stenose) durch einen Tumor gut beurteilt werden.
Im Vergleich zur Magenspiegelung ist die Beurteilung von Schleimhautveränderungen eingeschränkt. Besonders die Beurteilung zwischen gutartigen (benigne) und bösartigen (maligne) Veränderungen ist nicht möglich. Hierfür ist die direkte Beurteilung des Mageninneren durch die Spiegelung mit Gewebeprobeentnahme (PE) notwendig.
Ob ein Magenkrebs heilbar ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend ist hierbei vor alle der Zeitpunkt der Diagnose – je früher der Magenkrebs diagnostiziert wird, umso besser ist seine Heilungschance.
So liegt die sogenannte 5-Jahres-Überlebensrate im Stadium 1 (hier hat der Tumor noch keine Tochtergeschwülste oder Lymphknoten befallen) bei über 90%. Im Endstadium 4 liegt sie nur noch bei knapp 5%.
Dies liegt daran, dass bei der Therapie des Magenkrebses eine Entfernung des betroffenen Areals des Magens Mittel der Wahl ist – gegebenenfalls mit vorheriger Chemotherapie. Kann der Tumor hierbei vollständig erfasst und entfernt werden, sind die Heilungschancen sehr gut. Bleibt jedoch Tumorgewebe bestehen, kann der Krebs sich erneut vergrößern.
Wenn eine Operation nicht möglich ist oder sich bereits Tochtergeschwülste in anderen Organen gebildet haben, muss man davon ausgehen, den Krebs im Regelfall nicht endgültig heilen zu können. Allerdings gibt es die Möglichkeit den Tumor über längere Zeit „in Schach“ halten zu können und somit das Leben des Patienten zu verlängern.
Ebenfalls ist ein Rückfall mit einer erneuten Tumorbildung Jahre später (sog. Rezidiv) möglich. Hierbei richten sich die Heilungschancen wieder individuell nach Tumorart und Zeitpunkt der Diagnose.
Lesen Sie mehr zum Thema: Therapie Magenkrebs
Man teilt den Verlauf einer Krebserkrankung in verschiedene Stadien ein. Hierbei ist entscheidend, wie ausgebreitet der Tumor bereits ist und ob er Lymphknoten oder andere Organe befallen hat.
Befindet sich der Magenkrebs im Frühstadium ist er verhältnismäßig klein und nur in den oberflächlichen Schichten der Magenschleimhaut aufzufinden. Beginnt der Tumor nun zu wachsen, breitet er sich im Magen aus und dringt auch in tiefere Gewebeschichten der Magenschleimhaut ein.
Schließlich kann es dazu kommen, dass er auch ins Bauchfell oder in die umgebenen Lymphknoten eindringt und beispielsweise über den Blutstrom in andere Organe gelangt – hierbei spricht man dann von Fernmetastasen (Tochtergeschwülsten).
In den Stadien I-III liegen keine Fernmetastasen und nur vereinzelte Lymphknotenbefälle vor. Das Endstadium IV liegt vor, sobald eine Tochtergeschwulst vorliegt.
Der Krankheitsverlauf ist von Patient zu Patient unterschiedlich und stark davon abhängig, wie früh die Therapie begonnen wird und wie gut diese anschlägt. Liegen Tochtergeschwülste vor, lösen diese je nach betroffenem Organ unterschiedliche Komplikationen aus. Deshalb sollte jeder betroffene Patient direkt mit seinem behandelnden Arzt über den wahrscheinlichen Verlauf seiner Erkrankung sprechen.
Leider ist es heutzutage noch nicht möglich jede Form des Magenkrebses zu heilen. Spricht man vom Endstadium, meint man, dass der Krebs nicht vollständig zu bekämpfen ist. Dies kann mehrere Ursachen haben.
Häufig wird der Magenkrebs zu spät erkannt und hat bereits sogenannte Metastasen gebildet – das heißt, dass sich Tumorzellen abgesetzt haben und nun in anderen Organen Tochtergeschwülste bilden. Auch können manche Tumore nicht operabel sein, da sie zu nah an großen Blutgefäßen liegen – oder sogar damit verwachsen sind – und so eine Entfernung nicht mehr möglich ist.
Ebenfalls sind manche Patienten nicht mehr in einer körperlichen Verfassung, die eine Operation ermöglicht, da sie zum Beispiel an schweren Begleiterkrankungen leiden oder ihr hohes Alter eine Operation zu gefährlich macht.
Ist ein Patient in einem solchen Magenkrebs-Endstadium, konzentriert sich die Therapie nun nicht mehr darauf, den Krebs endgültig zu besiegen, sondern vielmehr darauf, dem Betroffenen noch ein möglichst langes und schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Diesen Ansatz bezeichnet mal als Palliativtherapie.
Die Palliativtherapie besteht aus mehrere Säulen. Zum einen versucht man, das Krebswachstum einzugrenzen und damit der betroffenen Person noch möglichst viel Zeit zu geben, zum anderen versucht man, auftretende Begleitbeschwerden bestmöglich zu lindern. Letzteres umfasst häufig vor allem eine individuelle Schmerztherapie, da der Magenkrebs, aber auch seine möglichen Tochtergeschwülste, starke Schmerzen verursachen können.
Ebenfalls werden Begleitsymptome wie das Sodbrennen und die Überblähung vermindert. Treten Komplikationen wie die Bildung von Bauchwasser oder eine akute Magenblutung auf, können diese – oftmals stationär – ebenfalls behandelt werden.
Im weiteren Verlauf benötigen Patienten zusätzlich Hilfe bei der Nahrungsaufnahme. So kann der Tumor beispielsweise eine Engstelle im Magen bilden, an der keine Nahrung mehr vorbeikommt. Auch hierfür gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die in enger Zusammenarbeit zwischen Arzt, Patient und Angehörigen diskutiert und beschlossen werden müssen, damit der Patient längerfristig gut damit leben kann. So werden häufig auch Schulungen für Angehörige und Patienten oder die Beauftragung eines Pflegedienstes notwendig.
Um den Tumor über möglichst lange Zeit klein zu halten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die ganz individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen und ausgewählt werden können. Hierbei spielt die Art des Magenkrebses eine entscheidende Rolle dabei, ob eine Therapieoption anschlagen kann.
So kann eine Chemotherapie oder Bestrahlung hilfreich sein. Bei einigen wenigen Tumoren gibt es mittlerweile auch Medikamente, die mit spezifischen Antikörpern arbeiten und so den Tumor direkt „angreifen“ können.
Zuletzt sollte man auch die emotionale Belastung durch die Erkrankung nicht außer Acht lassen. Krankenhäuser bieten oftmals auch psychologische Hilfe und einen Sozialdienst an, der den Patienten und Angehörigen bei der weiteren Organisation der Pflege und ähnlichen Problemen helfen kann. Auch kann so ein Platz in einer palliativmedizinischen Station organisiert werden, in der dem Patient mit Hilfe von Fachkräften eine möglichst angenehme letzte Zeit gegeben werden kann.
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