Magenschleimhautentzündung Symptome

Medizinisch: Gastritis

Gastroenteritis, Schleimhautentzündung

Beschwerden bei einer Magenschleimhautentzündung

Die Magenschleimhautentzündung (Gastritis) geht, in Abhängigkeit vom Krankheitsverlauf, mit verschiedenen Symptomen einher. Die chronische Magenschleimhautentzündung verläuft in der Regel sehr lange symptomlos, da sich die Entzündung nur langsam entwickelt.

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Ist die Erkrankung schon weiter fortgeschritten, kann ein so genannter Hungerschmerz auftreten. Hierbei leiden die Patienten unter einem teilweise nur schwer zu ertragenden Hunger, sind jedoch schon nach wenigen Bissen satt und leiden unter Völlegefühl.
Zudem können diffuse Bauchschmerzen, Sodbrennen, ein Druckgefühl im Oberbauch und Verdauungsstörungen wie Durchfall auftreten. Vor allem Bauchschmerzen in der Nacht sind typisch.

Besteht die Magenschleimhautentzündung schon so lange, dass die Entzündung zu blutenden Erosionen der Schleimhaut führt, kann eine Blutarmut (Anämie) auftreten. Diese geht einher mit Blässe, allgemeinem Schwächegefühl, Müdigkeit oder unbeabsichtigtem Gewichtsverlust. Allgemein gilt, dass besonders die chronische Magenschleimhautentzündung oft erst sehr spät erkannt wird und dann schon größere Komplikationen, wie zum Beispiel Blutungen, aufgetreten sind.

Die akute Magenschleimhautentzündung zeigt hingegen sehr deutliche und plötzliche Symptome. Die Patienten leiden unter plötzlich auftretender Übelkeit und Erbrechen, saurem Aufstoßen, Sodbrennen, einem Druckgefühl im Oberbauch sowie Schmerzen im Oberbauch oder einem unangenehmem Geschmack im Mund. Die Bauchschmerzen können auch in Form von Koliken auftreten. Diese Symptome zeigen sich meist verstärkt direkt nach der Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme. Einige Patienten berichten auch über eine Abneigung gegenüber spezifischen Speisen, welche vor der Erkrankung nicht bekannt war. Da sich die Oberbauchschmerzen auch hinter dem Brustbein bemerkbar machen können, werden einige akute Magenschleimhautentzündungen zunächst mit einem Herzinfarkt verwechselt. Kommt es durch die Magensäure zu Blutungen der Magenschleimhautkönnen die Patienten auch Blut erbrechen oder mit dem Stuhl ausscheiden. Aufgrund der Magensäure gerinnt das Blut und wird schwarz. Ärzte sprechen dann von Kaffeesatzerbrechen bzw. Teerstuhl.

Stress bei Magenschleimhautentzündung

Stress kann bei der Gastritis Ursache und Symptom zugleich sein. Einerseits fördert und unterhält er die Entzündung der Magenschleimhaut, andererseits ist die Gastritis im Alltag lästig und kann durch ihre Symptome starken Stress verursachen – ob durch Schmerz, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfälle.

Im klinischen Alltag wird häufig von der „Stressgastritis“ gesprochen: körperlicher Stress durch schwere Erkrankungen, Verletzungen oder Operationen kann durch die Belastung des Körpers und der Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortison eine Magenschleimhautentzündung verursachen, insbesondere wenn zusätzlich magenschädigende Medikamente eingenommen werden. In der hausärztlichen Praxis lässt sich häufig beobachten, dass Menschen in Situationen mit großem psychischem Stress kurzzeitig Magenbeschwerden haben. Häufige auslösende Situationen sind berufliche Probleme, Umzüge, die plötzliche Pflegebedürftigkeit eines Verwandten, der Verlust einer nahestehenden Person, Ängste u.Ä.

Wichtig ist, neben der medikamentösen Therapie der Magenschleimhautentzündung auch zu versuchen, Stress längerfristig zu vermeiden oder besser zu verarbeiten. Dazu können beispielsweise verschiedene Entspannungstechniken ausprobiert oder auch eine Psychotherapie eingeleitet werden.

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Durchfall bei Magenschleimhautentzündung

Durchfälle sind ein eher seltenes Symptom der Magenschleimhautentzündung und treten meist bei der chronischen Form auf. Man spricht erst von Durchfall, wenn der Betroffene mehr als 3 mal pro Tag Stuhlgang hat und der Stuhlgang breiig, dünnflüssig oder flüssig ist. Die Häufigkeit und Menge der Durchfälle bei einer Magenschleimhautentzündung unterscheiden sich stark von Mensch zu Mensch. Der Stuhl hat häufig einen strengen, untypischen Geruch.
Die Durchfälle bei Gastritis können verschiedene Ursachen haben: die Entzündung kann dazu führen, dass die das Essen verdauenden Stoffe, die der Magen produziert, in zu geringen Mengen ausgeschieden werden oder weniger effektiv arbeiten. Dies kann zur schlechteren Verdauung von Nahrungsbestandteilen führen und so Durchfälle verursachen, die besonders viel Fett enthalten.
Auch eine Schleimhautblutung aufgrund der Magenschleimhautentzündung kann zu Durchfällen führen. Der Stuhl ist dann häufig dunkel. Die Durchfälle sollten sich wie alle anderen Symptome kurz nach Therapiebeginn bessern. Bei lange bestehender Gastritis kann es jedoch etwas länger dauern, bis sich der Stuhlgang wieder vollständig normalisiert.

Müdigkeit bei Magenschleimhautentzündung

Müdigkeit ist ein sehr häufiger Gemütszustand und nur krankhaft, wenn sie sehr häufig, stark oder über längere Zeit hinweg auftritt. Sie wird nur selten durch eine Magenschleimhautentzündung hervorgerufen - viel häufiger steckt eine andere Erkrankung dahinter.
Ursächlich für die Müdigkeit kann eine Gastritis meist nur in fortgeschritten Stadien der chronischen Erkrankungsform sein. Dann haben häufig kleine, unbemerkte Blutungen eine Blutarmut, auch Anämie genannt, verursacht. Diese führt neben Müdigkeit häufig zu einer Blässe, die zuerst an den Schleimhäuten bemerkt werden kann, sowie zu Schlappheit. Insbesondere bei der autoimmunbedingten Typ-A-Gastritis sollte mit einer Blutarmut gerechnet werden: Vitamin B12 kann hier nicht mehr aufgenommen werden. Dieses ist jedoch zur Herstellung von roten Blutkörperchen unabdingbar.

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Eine weitere mögliche Ursache für krankhafte Müdigkeit bei Gastritis kann eine schmerzbedingte, zu geringe Aufnahme von Flüssigkeit oder Nahrung sein. Deshalb sollte auf eine Trinkmenge von mindestens 2 Liter pro Tag geachtet werden.

Hinweise darauf, ob eine Gastritis für die Müdigkeit verantwortlich ist, gibt zu Beginn der zeitliche Zusammenhang. Ist sie kurz vor oder nach Auftreten anderer Symptome der Magenschleimhautentzündung aufgetreten oder ist sie nicht vom Schlafverhalten und der Güte des Schlafes abhängig, spricht dies für die Gastritis als Ursache. Andere häufige Ursachen wie Schlafstörungen und Schlafapnoe-Syndrom sollten immer mitbedacht werden. Eine krankhafte Müdigkeit sollte spätestens dann abgeklärt werden, wenn sie trotz Besserung der Magenschleimhautentzündung nicht verschwindet.

Kreislaufbeschwerden bei Magenschleimhautentzündung

Kreislaufbeschwerden treten auf, wenn der Blutdruck zu stark absinkt. Zu Ihnen zählen unter anderem plötzlich auftretender Schwindel, Schwächegefühl, "Schwarzwerden vor den Augen" und Ohnmacht. Diese Symptome sind, ähnlich der Müdigkeit, kein häufiges Symptom einer Gastritis und treten eher in späteren Stadien der chronischen Form, bei starken Schmerzen oder nach Blutungen im Magen auf. Wichtig ist, das Auftreten von Kreislaufproblemen bei Magenschleimhautentzündung ärztlich abklären zu lassen und zu untersuchen, ob sich der Blut- oder Vitamin B-12-Haushalt im Körper verändert hat.

Um Kreislaufbeschwerden vorzubeugen ist es sinnvoll, genug zu trinken. Dabei sollten Gesunden mindestens 2 Liter, Sportler oder anderweitig körperlich tätige Menschen eher 3 Liter Flüssigkeit täglich zu sich nehmen.

Bemerken Betroffene das Auftreten von Schwindel oder Schwarzwerden vor Augen rechtzeitig, sollten sie sich unverzüglich hinlegen, um im Falle eines Kollapses keine Gefahr durch den Sturz einzugehen. Anschließend sollten die Beine hochgelagert werden.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.07.2012 - Letzte Änderung: 12.01.2023